Zwischen 1953 und 1992 erschienen bei verschiedensten Verlagen über 500 Krimi-Hefte mit humoristisch geprägten Geschichten rund um einen englischen "Butler Parker". Geistiger Vater war Günter Dönges (1923 – 2001), der seine Storys auch unter Pseudonymen wie Glenn Larring, Dan Cillingh oder John D. Acton veröffentlichte.
Anfang der 1970er Jahre griff der Südwestfunk (SWR) die Reihe auf und produzierte eine 26-teilige TV-Serie mit Dirk Dautzenberg in der Titelrolle des "Butler Parker", einem Amateurdetektiv, der mit ungewöhnlichen Methoden die Verbrecher zur Strecke bringt. Am 4. Juli 1972 ermittelte Josuah Parker erstmals im Vorabendprogramm der ARD auch auf dem Bildschirm und fand rasch eine wachsende Fan-Gemeinde. Parker ist ein Butler, wie er im Buche steht, "very british" und äußerst distinguiert. Er arbeitet in London für den amerikanischen Rechtsanwalt Mike Rander (Eckart Dux) aus Chicago, mit dem der leidenschaftliche Hobby-Schnüffler immer wieder auf Gaunerjagd geht. Dabei benutzt er eigenartige Hilfsmittel wie beispielsweise eine mit Stahlblech gefütterte Melone oder einen Regenschirm, mit dem er Pfeile abschießen kann und der ihm dank seiner Bleifüllung im Griff aber auch als unschlagbare Waffe dient. Zur weiteren Ausrüstung des gewieften Butlers gehören – James Bond lässt grüßen – diverse präparierte Kugelschreiber, zwecks Verbrecherjagd benutzt er am liebsten ein altes, schon seit Jahren ausgemustertes Londoner Taxi mit einer Extra-Ausstattung, von der James Bond nur träumen könnte. Ein weiterer netter Gag ist die Falltür im Hauseingang zu Mike Randers Kanzlei, die den Gangstern zum Verhängnis wird. Auf Seiten der Hobby-Ermittler ist noch Mike Randers Sekretärin  Miss Vivi Carlson (Stella Mooney) zu nennen, die gelegentlich durch Miss Jenny (Gaby Dohm) vertreten wird. Auf Seiten der Gangster agieren der fiese "Dauerkiller" Cleveland (Carl Schell) und sein Kumpan Longness Jr. (Edgar Hoppe), die ständig, wenn auch ohne Erfolg, versuchen, Parker, Rander und Miss Vivi auszuschalten.
 

Foto: Dirk Dautzenberg als "Butler Parker"
Foto mit freundlicher Genehmigung von SWR Media Services;  © SWR

Dirk Dautzenberg als "Butler Parker";  Foto mit freundlicher Genehmigung von SWR Media Services; Copyright SWR
"Butler Parker. Mein Name ist Parker –  Josuah Parker. Meines Zeichens Butler." So stellt sich Parker gern selbst vor. Er ist ein Mann ohne bestimmtes Alter und verkörpert den Urtyp des hochherrschaftlichen englischen Butlers: stets korrekt gekleidet und in jeder Situation die Würde wahrend. Ein Amateurdetektiv aus Überzeugung, doch allen Profidetektiven und Polizisten haushoch überlegen. (Quelle: www.butler-parker.net)
Das Trio, allen voran Butler Parker, bekommt es mit der ganzen Palette der Unterweltkriminalität zu tun, beispielsweise mit Mordversuchen, Schutzgelderpressungen, Falschgelddelikten, Versicherungsbetrug, Kunstdiebstahl, Hehlerei und Rauschgiftschmuggel, Kredithaie, Kidnapper, Mädchen- und Waffenhändler gilt es zur Strecke zu bringen – dass Josuah Parker brillant alle diese Fälle löst und auch noch so brenzlige Situationen auf seine unverwechselbare Art meistert, versteht sich von selbst.
Zahlreiche prominente Schauspieler traten im Verlaufe der Serie in Gastrollen auf, etwa Judy Winter, Peter Fricke, Monika Peitsch, Hans-Michael Rehberg, Wolfgang Büttner, Michael Hinz, Benno Hoffmann, oder Dieter Kirchlechner – um nur einige zu nennen.

Die rund 25-minütigen Folgen der bis Januar 1973 ausgestrahlten drei Staffeln wurden nach Drehbüchern von Günter Dönges von Wolf Vollmar in Szene gesetzt, die eingängige Musik stammte von Werner Drexler und Dieter Reith (jeweils 13 Folgen). Inzwischen ist die legendäre TV-Serie zur Freude aller Fans auf DVD erschienen.

Siehe auch www.butler-parker.net, Wikipedia und Die Krimihomepage
Weitere Links bei www.wunschliste.de, www.fernsehserien.de
   

Die Hauptdarsteller:
Dirk Dautzenberg

Dirk Dautzenberg

… war der "Butler Parker".
 
Geboren am 7. Oktober 1921 in Duisburg-Meiderich,
gestorben am 15. Februar 2009 in Wilhelmshaven.
 
Kurzbiografie zu Dirk Dautzenberg innerhalb dieser Homepage
  
Siehe auch Wikipedia
 
Weitere Filme*) mit Dirk Dautzenberg
 
Das Privatfoto wurde mir freundlicherweise
von Dirk Dautzenberg jr. zur Verfügung gestellt.
Eckart Dux … spielte den Rechtsanwalt Mike Rander.
 
Geboren am 19. Dezember 1926 in Berlin,
gestorben am 9. April 2024 im niedersächsischen Sassenburg.
 
Kurzbiografie zu Eckart Dux innerhalb dieser Homepage
 
Siehe auch Wikipedia
 
Weitere Filme*) mit Eckart Dux
 
Fremde Links: Wikipedia
Stella Mooney … spielte Mike Randers Sekretärin Vivi Carlson.
 
Geboren am 17. Oktober 1947 als Angelika Knöferle in Ingolstadt.
 
Bereits mit vier Jahren erhielt die spätere Stella Mooney Ballettunterricht, trat schon 1955 in Tschaikowskys "Nussknacker-Suite" am Münchener "Staatstheater am Gärtnerplatz" auf. Zwischen 1952 und 1966 erhielt sie Akkordeon- und Klavierunterricht, ab 1958 absolvierte sie zusätzlich eine Gesangsausbildung. Nach dieser intensiven Tanz- Gesangs- und Musikausbildung studierte sie 1966/67 am "Richard-Strauss-Konservatorium" in München, nahm ein Jahr später Schauspielunterricht bei Annemarie Hanschke. Schon bald konnte die junge Künstlerin beachtliche Bühnenerfolge verzeichnen, machte unter anderem 1968 als Sheila in dem Musical "Hair" auch als Sängerin auf sich aufmerksam.
Erste Erfahrungen vor der Kamera sammelte sie in dem eher zu vernachlässigenden Streifen "Graf Porno und seine Mädchen" (1968), Filme wie die Heinz Erhardt-Komödie "Was ist denn bloß mit Willi los?"1) (1970) oder verschiedene Auftritte in TV-Serien bzw. Einzelproduktionen schlossen sich an. Ihren größten Erfolg als Schlagersängerin konnte sie 1970 mit dem Song "Einer weiß, was ich träume" erringen.
Ende der 1970er Jahre zog sich Stella Mooney vom Filmgeschäft zurück, nachdem sie den österreichischen Schauspieler Carl Schell geheiratet hatte. Aus der Verbindung stammen Sohn Marco-Claudio und Tochter Caroline; das Paar lebt heute im Schweizer Kanton Tessin.

Siehe auch Wikipedia

Weitere Filme*) mit Stella Mooney
 
Link: 1) Wikipedia

Carl Schell
 
Carl Schell fotografiert von Michèle Schell (Urheber); Quelle: Privatbesitz Carl Schell; bzw. Wikimedia Commons; Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE
Carl Schell fotografiert von
Michèle Schell (Urheber)
Quelle: Privatbesitz Carl Schell
bzw.
Wikimedia Commons
Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE
… spielte den Gangster Cleveland.
  
Geboren am 14. November 1927 als Carl Hermann Schell im österreichischen Wolfsberg (Kärnten),
gestorben am 6. Juni 2019 in Locarno (Schweiz).

Carl Schell stammte aus einer berühmten Familie, sein Vater war der Schweizer Schriftsteller Hermann Ferdinand Schell1) (1900 – 1992), seine Mutter die österreichische Schauspielerin Margarethe Noé von Nordberg1) (1905 – 1995). Vor allem seine Geschwister Maria Schell2) (1926 – 2005) und Maximilian Schell2) (1930 – 2014) machten eine internationale Karriere, auch Schwester Immy Schell1) (1935 – 1992) war als Schauspielerin erfolgreich.
 
Nach dem Gymnasium, welches Schell in Wien besuchte, absolvierte er in Zürich das Athenaeum (École d'art) sowie die Technische Hochschule am Kollegium Maria-Hilf (Schweiz); Schauspielunterricht nahm er am Konservatorium in Bern. Ein erstes Engagement erhielt Schell 1940 am Schauspielhaus in Zürich, wo er zwei Jahre lang auf der Bühne stand, 1946 machte man ihn zum Leiter der Jugendbühne Bern, ein Jahr später berief man ihn in das Ensemble des Berner Stadttheaters, wo er beispielsweise in Zuckmayers "Des Teufels General" überzeugte. Weitere Stationen seiner Theatertätigkeit wurden unter anderem das Stadttheater Bern (1947), das Stadttheater in Chur (1948) und das "Théatre des Champs Elysés" in Paris (1950). 1951 ging Carl Schell nach Brasilien und übernahm eine Professur an der "Academia de Arte de São Paulo", zeichnete dort für zahlreiche Aufführungen in Englisch und Portugiesisch verantwortlich. Zwischen 1952 und 1954 leitete er den von ihm mitbegründeten "Clube Internacional de Arte Dramatico São Paulo", war gleichzeitig künstlerischer Leiter der "Pan-American Press Film Ltda".
Mitte der 1950er Jahre kam er nach Deutschland, spielte an verschiedenen Theatern wie den "Münchner Kammerspielen" (1956), den "Städtischen Bühnen" in Köln (1956/57) oder dem "Theater am Zoo" in Frankfurt/M (1957). 1958/59 wirkte er als Intendant der "Kammerspiele in der Kongresshalle Berlin", stand dort nicht nur als Schauspieler auf der Bühne sondern führte auch Regie.
Bis Mitte der 1960er Jahre gab Carl Schell als Schauspieler und Regisseur an vielen bedeutenden deutschsprachigen Boulevardtheatern Gastspiele, war unter anderem in Hamburg, Basel, Düsseldorf und München zu sehen.
Der vielseitige Carl Schell ging dann nach Amerika und wurde ab 1964 für zwei Jahre künstlerischer Leiter und Mitproduzent der "Kay Lewis Enterprises" in den "Samuel-Goldwyn-Studios" in Hollywood, anschließend war er bis 1968 Präsident der von ihm gegründeten "Dana Point International Theatre Organisation" sowie der "Schell Academy of the Performing Arts", ebenfalls im kalifornischen Dana Point.
Nach seiner Rückkehr spielte und inszenierte er bis weit in die 1990er Jahre wieder an zahlreichen Theatern, überaus erfolgreich war er ab den 1970ern mit der Komödie "Es bleibt in der Familie", die er nach Motiven des französischen Bühnenautors Louis Verneuil (1893 – 1952) selbst geschrieben hatte.
 
Seit Ende der 1940er Jahre stand Carl Schell sporadisch vor der Kamera, spielte sowohl in deutschsprachigen als auch internationalen Produktionen prägnante Rollen, konnte jedoch die Popularität seiner Geschwister Maria und Maximilian nicht erreichen. Für das Fernsehen arbeitete der Schauspieler seit den 1960er Jahren, die TV-Serie "Butler Parker" zählte zu seinen letzten filmischen Aktivitäten. 1984 stellte Schell im Schweizerischen Brissago seine private Fernsehstation "T.V.I. (Television International) vor. 1999 veröffentlichte er seine Autobiografie "Wir waren vier".
 
Der Schauspieler, Regisseur, Autor und Produzent sprach mehrere Sprachen fließend, neben Deutsch, Englisch und Französisch gehörten Italienisch, Spanisch und Portugiesisch dazu. Aus seiner ersten Ehe mit Christiane Robert stammen die Kinder Michèle, Pia und René Schell, seine zweite Ehefrau Stella Mooney1) schenkte ihm Sohn Marco-Claudio und Tochter Caroline, die Bildhauerin und Malerin wurde. Schell, Großvater von sieben Enkelkindern,  lebte mit seiner Familie zuletzt in Locarno im Schweizer Kanton Tessin, wo er im Alter von 91 Jahren in einem Pflegeheim an Organversagen starb; schon seit geraumer Zeit soll Schell gesundheitliche Probleme gehabt haben.

Siehe auch Wikipedia mit Übersicht des Theaterschaffens sowie
tls.theaterwissenschaft.ch

Weitere Filme*) mit Carl Schell
 
Link: 1) Wikipedia, 2) Kurzportrait innerhalb dieser HP

Edgar Hoppe … spielte den Gangster Longless Jr.
 
Geboren am 18. Dezember 1937 in Hannover.
 
Kurzbiografie zu Edgar Hoppe innerhalb dieser Homepage
 
Siehe auch Wikipedia
 
Weitere Filme*) mit Edgar Hoppe
*) Link: Internet Movie Database
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