Kojak (Einsatz in Manhattan) |
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Als beim amerikanischen Sender CBS am 24. Oktober 1973 der Pilotfilm
"The Marcus-Nelson Murders" (Der Mordfall Marcus-Nelson) zur neuen
Krimiserie "Kojak" ausgestrahlt wurde, war die Zuschauerresonanz
enorm, innerhalb kürzester Zeit entwickelte sich die Reihe zum
Straßenfeger. Schauplatz der spektakulären, äußerst realistischen Krimigeschichten ist das gefährliche Pflaster von New York, wo im 13. Polizeirevier von Süd-Manhattan die Cops Frank McNeil (Dan Frazer) und Theo Kojak (Telly Savalas) ihren Dienst tun. Beide haben schon längere Zeit miteinander gearbeitet, Inspektor Frank McNeil hat es inzwischen zum Chef der Polizeieinheit gebracht, Lieutenant Theo Kojak ist sein ausgefuchster Partner. Das wäre eigentlich nichts besonderes, doch den Reiz der Serie machten neben den Fällen selbst die charismatische Gestalt des glatzköpfigen Titelhelden aus. "Kojak" war so ganz anders, als bisher bekannte Figuren des Genres, in seinem eleganten Maßanzug, mit pechschwarzen Augenbrauen, mit den aufgeworfenen Lippen, zwischen denen stets ein Lolly steckte, wurde sein "Einsatz in Manhattan" zu einer der beliebtesten Serien beim Fernsehvolk in aller Welt. Die 118-teilige Serie war nicht nur spannende Fernsehunterhaltung, sondern betrat auch Neuland in der Fernseh-Krimi-Geschichte: Das soziale Umfeld stimmte, das Milieu war präzise nachgezeichnet, die Geschichten hatten keinen Studiomief. "Kojak" zeigte zu Beginn den wirtschaftlichen Zerfall der Weltstadt New York als Ausgangspunkt für die enorme Kriminalität. Der Verfall des sozialen Systems zog Gewalt nach sich und hier griff der "Cop" Kojak ein, aber immer mit menschlichem Gefühl. (Quelle: www.prisma.de) Weltberühmt und zum Markenzeichen Kojaks wurde sein Lieblingskommentar "Who loves ya, baby?" (Entzückend, Baby!), den er in fast jeder Folge von sich gab, ebenso weltberühmt wurde sein Darsteller Telly Savalas, der bis dahin zwar in gut im Filmgeschäft gewesen, aber international relativ unbekannt war. "Kojak" entwickelte sich in den 1970er Jahren zur Kultfigur, vor allem seine Vorliebe für Lollys kam an. Dabei war dieses Markenzeichen eigentlich aus der Not heraus geboren. Hatte "Kojak" respektive Savalas in den frühen Folgen noch heftig geraucht, wollte die Produzenten nun dem wachsenden Gesundheitsbewusstsein der Zuschauer Rechnung tragen und verordneten dem Titelhelden Rauchverbot; so wurde der Lolly zur "Ersatzdroge". Bei seinem Kampf gegen korrupte Staatsdiener, Raubmörder, Diebe, Dealer, Erpresser und sonstiges lichtscheues Gesindel entwickelt der lässige Kojak einen eigenwilligen Stil, der seinen Vorgesetzten nicht immer gefällt. Er ist jedoch offen, aufrichtig und unverblümt, seine Methoden sind gewieft und manchmal hart am Rande der Legalität, sein Humor ist eher zynisch zu nennen. "Kojak" arbeitete im Verlauf der Reihe mit einer "Stammbesatzung", neben Chefinspektor Frank McNeil sind da noch Sergeant Bobby Crocker (Kevin Dobson) und Detective Stavros zu nennen, der von Savalas' jüngerem Bruder George gespielt wurde und in den ersten beiden Staffeln unter dem Namen George Demosthenes (Demosthenes war sein zweiter Vorname) auftrat. Ab 1974 agierte Vince Conti1) als Detective Rizzo, Mark Russell1) tauchte als Detective Saperstein auf. Zahlreiche hochkarätige Gaststars wie beispielsweise Martin Balsam, Harvey Keitel, Sylvester Stallone, Eli Wallach, Maria Schell oder James Woods gaben sich in der Serie die Klinke in die Hand. Der in Spielfilmlänge ausgestrahlte Pilotfilm "Der Mordfall Marcus-Nelson" beruhte auf einer wahren Geschichte (→ Miranda1)) und war charakteristisch für die überwiegenden Folgen, zeigte er doch das das Milieu auf, in dem Kojak zu agieren hatte: Zwei junge Frauen werden bestialisch abgeschlachtet, ein weiterer Mord und eine versuchte Vergewaltigung rücken ebenfalls ins Blickfeld. Der Zuschauer merkt schnell, dass die Verbrechen nichts miteinander zu tun haben und dass trotzdem eine unheilvolle Verbindung besteht. Die versuchte Vergewaltigung wird von einem jungen schwarzen Ausreißer beobachtet, der sich bereiterklärt, mit der Polizei zusammenzuarbeiten. Aber es kommt anders: Cops und Staatsanwalt finden in ihm den Schuldigen. Unter physischer und psychischer Folter unterschreibt er schließlich ein Geständnis, ahnt aber immer noch nicht, dass es um Mord geht. Kojak klärt den Fall auf, die Mordanklage wird fallengelassen, und alles ist bereit für das übliche TV-Happy-End. Denkste, die Geschichte endet tragisch. Polizei und Staatsanwaltschaft wollen ihre Niederlage nicht eingestehen und ihr übles Vorgehen rechtfertigen. Also beharren sie auf der Anklage wegen versuchter Vergewaltigung. Der Pilotfilm endet mit einer Verurteilung des Jungen zu zehn Jahren Gefängnis und mit Kojaks entmutigender Frage: "Warum mache ich immer noch weiter?" (Quelle: www.evolver.at) Die Stories wurden in rund 75 Länder verkauft und weltweit zur "Nummer 1" unter der gängigen Krimiserien, mehr als 100 Millionen Fans verfolgten wöchentlich Kojaks unerschütterlichen Kampf für die Gerechtigkeit. 16 Regisseure und 35 Drehbuchautoren sorgten dafür, dass der Einblick in die Polizeiarbeit möglichst authentisch war. Nach fünf Staffeln und 118 Folgen wurde die Serie 1978 wegen mangelnder Zuschauerresonanz in den USA abgesetzt, bis heute ist der Ruhm des ungewöhnlichen Cops jedoch ungebrochen, inzwischen sind viele der legendären Folgen auf DVD erhältlich, die nicht nur von der umfangreichen Fan-Gemeinde gekauft werden. Zahlreiche Preise wie ein "Emmy"1) (1974), zwei "Golden Globes"1) (1975, 1976) oder der "Stern" auf dem "Hollywood Walk of Fame" beweisen auch die ungeheure Popularität seines Darstellers. 1990 erklärten die Vertreter von New York den herausragenden Kojak-Pilotfilm "The Marcus-Nelson Murders" zum offiziellen Film der Stadt und überreichten Savalas als Auszeichnung den goldenen Schlüssel der Stadt. Ab Mitte der 1980er Jahre kamen mehrere Reunion-Movies von "Kojak" wie "The Belarus File" (1985, Mord im Exil), "The Price of Justice" (1987, Jeder Mord hat seinen Preis) oder "Fatal Flaw" (1989, Dunkle Beziehungen) mit einem inzwischen gereiften Telly Savalas ins Fernsehen, der in den drei letzten Streifen "It's Always Something" (Gefährliche Gier), "None So Blind" (Die Verschwörung) und "Flowers for Matty" (Tod eines Polizisten, alle 1990) nun zum Inspektor Kojak avanciert war. Ab September 1974 zeigte die ARD 62 Original-Folgen, diverse Langfassungen kamen im Laufe der Zeit hinzu, bis in jüngere Zeit werden immer wieder Kojak-Filme von verschiedensten Sendern wiederholt. Schon bald nach Start der Serie in Deutschland war Kojaks Markenzeichen, der Lolly, in im wahrsten Sinne des Wortes in aller Munde. Telly Savalas wurde nicht nur durch seine sympathische Art ein Star, auch Lollys fanden reißenden Absatz. Ab April 2005 gab es ein Serien-Remake ("Kojak"1)) um den glatzköpfigen New Yorker Ermittler Theo Kojak, der diesmal von dem Afro-amerikanischen Schauspieler Ving Rhames1) dargestellt wurde. Die Reihe brachte es jedoch nur auf eine Staffel bzw. zehn Folgen, wohl auch deshalb, weil wenig von dem ehemals erfolgreichen Kojak-Konzept übrig geblieben war. Siehe auch Wikipedia
(mit Episodenliste),
www.fernsehserien.de,
www.tv-nostalgie.de Link: 1) Wikipedia
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*) Link: Internet Movie Database | ||||||||||
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