"Die Karte mit dem Luchskopf" war eine unterhaltsame,
harmlose Krimireihe, die am 3. April 1963 erstmals über den Bildschirm
flimmerte. Sie ist auch deshalb erwähnenswert, weil es sich um die erste
Fernsehserie des grade aus der Taufe gehobenen "Zweiten Deutschen
Fernsehens" (ZDF) handelte, das nur zwei Tage vorher an den Start
gegangen war.
Der Handlungsrahmen der 13-teiligen Reihe ist schnell erzählt: Die
attraktive Kai Fröhlich (Kai Fischer) hat grade ihre Ausbildung zur
Detektivin beendet und beschlossen, sich selbständig zu machen. Um
Kosten zu sparen, richtet sie sich in der Wohnung ihrer alten Tante, der aus
der besseren Gesellschaft stammenden, sehr vitalen Viktoria von Porschwitz
(Ursula Herking) ein Büro ein und eröffnet die Privatdetektei
"Luchskopf"; der Name der Detektei ist auf der Visitenkarte
zusätzlich mit einem stilisierten Luchskopf versehen und somit auch
schon der Titel der Serie erklärt.
Um nicht zu erkennen zu geben,
dass die Detektei "nur" von einer Frau geleitet wird, hat das Duo
einen raffinierten Plan entwickelt. Mittels einer komplizierten technischer Anlage
wird potentiellen Kunden vorgegaukelt, Chef der Detektei sei ein Mann
und die junge Kai Fröhlich dessen naive, unbedarfte Sekretärin. In
der Fernsehzeitschrift HÖRZU (13/1963) stand damals unter anderem "Detektive, sollte man
annehmen, führen ein so gefährliches Leben, dass nur Männer mit harten Nerven den Anforderungen
dieses Berufes gewachsen sind. Dieser Film will das Gegenteil beweisen. Eine gutaussehende
junge Dame mit abgeschlossener Detektivlehre, judogeübt und eiskalt berechnend, eröffnet
in der Wohnung ihrer originellen Tante eine Detektei
"
Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von
"Pidax Film",
welche die Serie am 5. November 2010 auf DVD herausbrachte
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Die einzelnen Fälle, die die smarte Privatdetektivin natürlich mit Bravour
löst, sind zwar nicht ganz ungefährlich, aus heutiger Sicht aber eher
unspektakulär und muten etwas hausbacken an. Es geht um Autoschiebereien,
Diebstähle, Mode- und Wirtschaftsspionage oder sonstige Gaunereien, in
welche die deutsche "Emma Peel" verwickelt wird. Regie hatte
Hermann Kugelstadt geführt, die ersten
vier Folgen wurden bis Mitte Mai 1963 ausgestrahlt, dann war erst einmal
Schluss. Warum die Geschichten (Wiederholung der ersten 4 Folgen ab November 1964) bzw. restlichen
neun Episoden erst ab Anfang Dezember 1964 gezeigt
wurden, bleibt ein Rätsel.
Am 5. November 2010 brachte "Pidax
Film"
die vollständige 13-teilige ZDF-Krimiserie in der Reihe "Pidax-Serien-Klassiker"
auf DVD heraus und schreibt unter anderem: "Diese allererste Fernsehserie des
gerade neu gegründeten ZDF bietet ein für die damalige Zeit
revolutionäres und höchst modernes Krimikonzept: niemals zuvor war
eine Frau als Ermittlerin in einer deutschen Fernsehserie zu sehen! Die attraktive Kai Fischer,
die auch die Idee zur Reihe lieferte, hat etwas von Emma Peel. An ihrer Seite spielt die beliebte
Schauspielerin Ursula Herking die vitale ältere Tante auf besonders originelle Weise.
Ein tolles Gespann, das die Serie zum Kult werden ließ und auch nach fast 50 Jahren Genrefans begeistern wird."
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Szenenfotos mit freundlicher Genehmigung von
"Pidax Film" |
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Siehe auch Wikipedia,
www.tvder60er.de,
www.bamby.de,
Die
Krimihomepage sowie fernsehserien.de
Die Hauptdarstellerinnen:
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Kai Fischer |
war die attraktive Privatdetektivin Kai Fröhlich.
Geboren am 18. März 1934 in Prag.
Kurzbiografie
zu Kai Fischer innerhalb dieser Homepage
Siehe auch Wikipedia
Weitere
Filme*) mit Kai Fischer
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Ursula Herking |
spielte die Tante Viktoria von Porschwitz.
Geboren am 28. Januar 1912 in Dessau,
gestorben am 17. November 1974 in München.
Kurzbiografie
zu Ursula Herking innerhalb dieser Homepage
Siehe auch Wikipedia
Weitere
Filme*) mit Ursula Herking
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