Die amerikanische Krimiserie "Mannix" ging am 16. September 1967 mit dem
Pilotfilm "The Name Is Mannix" (Finden Sie
Angela) beim Sender CBS an den Start und brachte es bis Mitte April 1975 auf
insgesamt 197 Folgen. Protagonist ist der hart gesottene Privatdetektiv Joe Mannix (Mike Connors),
der ganz in der Tradition ähnlicher Figuren steht.
Anfangs ist er "der" Mitarbeiter bei "Intertect"
in Los Angeles, einer hochtechnisierten Detektei ersten
Ranges, ab der 2. Staffel kehrt er der Firma den Rücken und macht sich
selbständig. Fortan verlässt er sich nicht mehr so sehr auf ausgeklügelte
technische Spielereien, sondern vielmehr auf seine eigenen Fähigkeiten
respektive seine gefürchteten rechten Haken. Der ehemalige
Korea-Kriegsteilnehmer ist ein bemerkenswert lässiger Typ, der seine
Fäuste zu nutzen weiß, er sieht blendend aus, ist stets von attraktiven
Frauen umgeben, dennoch bleibt er lieber Junggeselle. Das einzige weibliche
Wesen, welches ihm ab der 2. Staffel näher kommt, ist seine ihm treu
ergebene Sekretärin Peggy Fair (Gail Fisher).
Lew Wickersham (Joseph Campanella) leitet die Firma "Intertect", die
mit modernster Technik ausgestattet ist und sogar über Computer verfügt eine Sensation für damalige Zeiten.
Wickersham ist ein höflicher,
gradliniger Geschäftsmann, ganz das Gegenteil zu dem zuweilen grob
auftretenden Einzelgänger Mannix, der ausspricht, was er denkt und stets
mit einer geladenen Pistole herumläuft. Die Welt von Wickersham dreht sich
um Computer, Datenbanken und die Analyse von Zahlen, die Reputation seiner
Firma hat er immer im Auge. Der Alltag von Mannix sieht ganz anders aus,
seine Welt besteht offensichtlich nur aus Gefahr, Faustkämpfen und
gelegentlichen Schießereien. Gegen Ende der 1. Staffel kam es in der Folge
"You Can Get Killed Out There" (Mann ohne Gedächtnis) zum
Bruch zwischen Lew Wickersham und seinem Top-Mann Mannix, der nun im 1. Stock des Hauses, in dem er
wohnt, eine eigene Detektei aufmacht. In dem Ein-Mann-Betrieb steht
Mannix besagte Peggy Fair zur Seite, die Witwe eines Polizisten,
der während eines Einsatzes erschossen wurde. Für damalige Zeiten
ungewöhnlich war die Tatsache, dass die Figur der Peggy Fair von einer
Farbigen gespielt wurde, die Schauspielerin Gail Fisher gehörte zu einer
der ersten Afro-Amerikanerinnen, die nicht in dem bisher üblichen
Rollenklischee besetzt wurde.
Fast fünf Jahre lang war der kompromisslose Mannix meist in schicken
Autos in Sachen Verbrechen unterwegs, Kidnapping, mysteriöse Morde,
Diebstähle, Erpressung, politische Intrigen, Korruption, und, und, und kein Fall,
den Mannix nicht auf seine ureigenste Art zu lösen wusste. Mannix recherchierte seine Fälle
hart und unerbittlich, verließ sich auf seine Intuition, seine Fäuste und
seine Waffe, war stets hart im Nehmen. Als Mannix' Kontaktperson bei der Polizei
fungierte Lieutenant Adam Tobias (Robert Reed).
Die einzelnen Folgen waren jedes Mal spannend und spektakulär, auch wenn
von vorne herein klar war, dass Mannix bei seinen Ermittlungen der Sieger
sein würde. Von einigen Kritikern wurde die Serie insgesamt jedoch als zu
gewalttätig eingestuft zahlreiche Schlägereien und Schießereien waren
an der Tagesordnung. Immerhin konnte sich die Reihe fünf Jahre lang halten
und war auch bei uns sehr erfolgreich. Die ARD zeigte ab Dezember 1969 die
ersten 47 Folgen, Ende der 1980er Jahre wiederholte Pro Sieben diese Storys
und strahlte knapp 70 weitere neue Episoden aus. Bis in jüngere Zeit kamen die
deutschen Zuschauer immer wieder bei verschiedenen Sendern in den Genuss
dieses Serien-Oldies. Die deutsche Stimme von Mike Connors war der
Schauspieler Werner Bruhns1).
1997 tauchte der flotte Privatdetektiv Joe Mannix noch mal in der Episode
"Hard-Boiled Murder" (Superdetektiv Mannix) in der
US-Krimireihe "Diagnose:
Mord"2) auf und unterstützte den
kriminalistisch begabten Mediziner Dr. Mark Sloan alias Dick Van Dyke2) bei
der Aufklärung eines Mordes.
Siehe auch www.tvder60er.de,
Wikipedia,
www.fernsehserien.de,
www.tv-nostalgie.de.
Weitere Links bei www.wunschliste.de
Link: 1) Kurzportrait innerhalb dieser HP, 2) Wikipedia
Die Hauptdarsteller:
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Mike Connors
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war der Titelheld Joe Mannix.
Geboren als Krekor Ohanian am 15. August 1925 in Fresno (Kalifornien),
gestorben am 26. Januar 2017 in Tarzana (Kalifornien).
Der Mann mit armenischen Vorfahren diente während des 2. Weltkrieges
bei der "Air Force", nach Kriegsende begann er ein mehr halbherzig ein
Jurastudium, sein eigentliches Berufsziel war jedoch, Schauspieler zu
werden. Nach einigen Auftritten bei Laienspielgruppen bekam er von der
Filmgesellschaft RKO eine erste Chance in dem
Thriller "Sudden Fear"1) (1952, Ehe mit dem Satan, auch: Maskierte Herzen) neben Joan Crawford und Jack Palance.
Noch wurde er als "Touch Connors" in der Besetzungsliste
geführt, "Touch" war der Spitzname, den er sich als
begeisterte Basketball-Spieler während der Uni-Zeit erworben hatte.
Nach verschiedenen weiteren, mehr oder weniger belanglosen
Kinoproduktionen sowie zahlreichen Serien-Auftritten wurde Connors 1965 mit
Gottfried Reinhardts Kriegskomödie "Situation Hopeless
But Not Serious"1)
(1965, Situation hoffnungslos, aber nicht ernst) an der Seite von Alec Guinness
und der Figur des Sgt. Lucky Finder auch international bekannt. Eine
seiner besten Leinwandrollen war die des Spielers Hatfield in dem
Remake des John-Ford-Western-Klassikers "Stagecoach" (1966,
San Fernando), mit der TV-Serie "Mannix" erreichte Mike Connors
dann absoluten Star-Status. Zahlreiche Auszeichnungen unterstreichen
seine Popularität, mehrmals erhielt er einen "Emmy"1) als
"Bester Seriendarsteller", vier "Golden Globe"1)-Nominierungen
zeigten seine Beliebtheit, 1970 konnte er die begehrte Trophäe dann
nach Hause tragen.
Nach dem Ende der Reihe drehte der Schauspieler überwiegend weiter
für das Fernsehen, kehrte jedoch sporadisch auf die Leinwand zurück.
Zu nennen sind beispielsweise der Action-Thriller "Avalanche
Express"1) (1979, Lawinenexpress) oder der Streifen "Too Scared to Scream"2)
(1985, Der Nackte Wahnsinn), wo Connors als New Yorker Polizist
agierte, der einen Frauenmörder zur Strecke bringen muss. In der
James Dean-Biografie "Race With Destiny" (1996, James
Dean Schnelles Leben, schneller Tod) mimte er
1996 im Fernsehen den Filmmogul Jack L. Warner1), 2003 war er in William Tannens
Komödie "Nobody Knows Anything!" noch
einmal als Serienheld "Mannix" auf der Leinwand zu sehen.
In den letzten Jahren hatte sich Mike Connors vom Filmgeschäft zurückgezogen, widmete sich nun
vermehrt seinen Hobbys
wie dem Golf spielen oder setzte sich für karitative Organisationen
wie die "Operation Missing Persons" ein. Zuletzt zeigte er
sich 2007 mit einer Gastrolle in der Episode "Prostitutes and Gelato"
(Teddy ist unser Daddy) aus der Sitcom "Two
and a Half Men"1) auf dem
Bildschirm.
Mike Connors war seit 1949 und damit seit mehr als sechzig Jahren mit Mary Lou Wiley
verheiratet. Aus der Verbindung stammen Sohn Matthew Gunner Ohanian
und Tochter Dana Lou Connors. Der Schauspieler und stolze Großvater
lebte mit seiner Ehefrau in Encino (Kalifornien).
Siehe
auch Wikipedia
(deutsch), Wikipedia
(englisch)
Weitere
Filme*) mit Mike Connors
Link: 1) Wikipedia, 2) Filmlexikon
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Gail Fisher
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spielte ab der 2. Staffel die "Mannix"-Sekretärin Peggy Fair.
Geboren am 18. August 1935 in Orange (New Jersey),
gestorben am 2. Dezember 2000 in Culver City (Kalifornien) an
Nierenversagen bzw. einem Lungenemphysem.
Gail Fisher wuchs als jüngstes von fünf Kindern und als Halbwaise
auf; sie war erst zwei Jahre alt, als ihr Vater verstarb. Während ihrer Zeit auf der High School in Metuchen
(New Jersey) nahm sie an verschiedenen Schönheitswettbewerben teil und konnte einige lokale Titel gewinnen.
Von ihrem Einkommen als Model finanzierte sie ihre Schauspielausbildung an der
"American Academy of Dramatic Arts". In New York City lernte sie bei
Lee Strasberg1) und trat später dem
"Repertory Theater" bei, wo sie unter anderem mit Elia Kazan1) und
Herbert Blau1) arbeitete. Ihr Broadway-Debüt
gab sie 1961 in dem Stück "Purlie Victorious" von Ossie Davis1).
Ein Jahr zuvor hatte sie ihren ersten Gastauftritt in einer Fernsehserie, und im Jahr darauf trat sie eine der ersten
afroamerikanischen Schauspieler in einer Sprechrolle in einem nationalen Werbespot auf. 1965 gehörte sie zur Besetzung in
der englischsprachigen Bearbeitung von Georg Büchners
"Dantons Tod". Nach einigen weiteren Gastauftritten in Fernsehserien gelang ihr 1968 der Durchbruch, als sie
ab der zweiten Staffel der Krimiserie
"Mannix" als dessen Sekretärin eine Serienhauptrolle erhielt; nach
Nichelle Nichols1) war sie
die zweite afroamerikanische Schauspielerin, der dies gelang. Bis zur Absetzung der Serie im Jahre 1975 spielte sie in 117 Folgen
die Rolle der Peggy Fair, in dieser Zeit wurde sie mit dem ""Emmy"1)"
und zwei "Golden Globes"1)
ausgezeichnet; für beide Preise war sie jeweils vier Jahre in Folge nominiert gewesen.
Nach dem Ende der Serie konnte
Gail Fisher ihre Erfolge nicht fortsetzen. 1978 wurde sie wegen Drogenbesitzes festgenommen
und machte im Anschluss eine Drogentherapie. In den 1980er Jahren hatte sie sporadische Auftritte in Fernsehserien und Fernsehfilmen.
2000 verstarb sie an Nierenversagen; sie hinterließ die Töchter
Samara und Jole aus der ersten Ehe mit ihrem Manager Joe Levy.
Auch ihre zweite Ehe mit Wali Muhammad (eigentlich Walter Youngblood;
1927 2012), der unter anderem zum Stab um Box-Legende Muhammad Ali1)
gehörte, war gescheitert bzw. geschieden worden.
Quelle (überwiegend): Wikipedia
(deutsch); siehe auch Wikipedia
(englisch)
Weitere
Filme*) mit Gail Fisher
Link: 1) Wikipedia
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Joseph Campanella
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spielte eine Staffel lang den "Intertect"-Chef Lew
Wickersham.
Geboren am 21. November 1924 in New York City (USA),
gestorben am 16. Mai 2018 in Sherman Oaks (Kalifornien, USA).
Der schmale, hochgewachsene (1,85 Meter) New Yorker war seit den frühen
1950er Jahren einer der bestbeschäftigten Fernsehschauspieler seines Landes. Zuvor hatte er bis 1949 die
"Columbia University" besucht und unterzog sich im Anschluss daran einer künstlerischen Ausbildung bei
Lee Strasberg1); im Januar 1954 gab er am Theater
sein Profi-Debüt. Zeitweilig (1962/63) erhielt Campanella auch Theaterrollen am Broadway in New York
("The Captains and the Kings", "A Gift of Time, Hot
Spot").
Seit Anfang der 1950er Jahre begann das Fernsehen beträchtlich an Bedeutung in seiner Karriere zu gewinnen.
Campanella war über ein halbes Jahrhundert lang vor allem als Gaststar in einer beträchtlichen Anzahl
an Fernsehserien zu sehen, übernahm aber auch durchgehende Serienrollen wie etwa in
"Mannix" und in "The Bold
Ones: The Lawyers"1). Immer wieder besetzte man ihn als urbanen seriösen
Typ, er spielte Geschäftsleute, Polizeiinspektoren, Richter und mehrfach Anwälte.
Campanellas Ausflüge zum Kinofilm sind nicht eben zahlreich und kaum erwähnenswert.
Seine sonore, gut ausgebildete Stimme führte auch zu Engagements als Sprecher, so etwa Ende der
1970er Jahre bei der kanadischen, populärwissenschaftlichen Doku-Reihe
"Science International".
Er ist der jüngere Bruder des Schauspielers Frank Campanella2) (1919 2006).
Quelle (überwiegend): Wikipedia
(deutsch); siehe auch Wikipedia
(englisch)
Weitere
Filme*) mit Joseph Campanella
Link: 1) Wikipedia (deutsch), 2) Wikipedia (englisch)
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Robert Reed
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spielte ab der 2. Staffel den Polizei-Lieutenant Adam Tobias.
Geboren am 19. Oktober 1932 als John Robert Rietz Jr. in Highland Park (Illinois),
gestorben am 12. Mai 1992 in Pasadena (Kalifornien) mit nur 59 Jahren
an Darmkrebs.
John Robert Rietz Jr. wuchs in Oklahoma auf, nachdem sich seine Familie in Muskogee
auf einer Farm niedergelassen hatte. Schon früh interessierte er sich
für das Theater, als Teenager war er bereits als Ansager für den
örtlichen Rundfunk tätig. Nach der Schule nahm er klassischen
Schauspielunterricht an der "Northwestern University". Dort lernte er
auch seine Frau und Mitstudentin Marilyn Rosenberg kennen, mit der er
zwei Jahre lang bis zur Scheidung im Jahre 1959 verheiratet war; aus der Verbindung stammt Tochter
Karen. Nach dem Schauspielstudium in Amerika vertiefte der angehende
Schauspieler seine Kenntnisse in London an der "Royal Academy of Dramatic Arts".
Zurück in den USA konnte Rietz Jr., der sich nun Robert Reed
nannte, einige Bühnenerfolge feiern, wurde dann Anfang der 1960er Jahre
auch im Fernsehen recht populär wurde. Erste Beachtung fand er mit
seiner Hauptrolle des jungen Kenneth Preston in der Gerichts-Serie
"The Defenders"1) (1961 1965, Preston & Preston),
anschließend trat er in vielen beliebten Serien wie "Dr. Kimble", "Family Affair" (Lieber Onkel Bill)
oder
"Ironside" (Der Chef) auf. Die Figur des Adam Tobias in
"Mannix" verkörperte der Schauspieler bis zum Ende der
Reihe, gleichzeitig mimte er ab 1969 den Mike Brady in der Sitcom
"The Brady Bunch"2) (Drei Mädchen und drei Jungen),
ebenfalls eine Figur, die er mehrere Jahre lang (bis 1974)
spielte.
Die Liste der Gastauftritte in zahllosen erfolgreichen TV-Produktionen
ist lang, Robert Reed blieb bis zu seinem Tod gut im
Geschäft. Erst spät bekannte er sich zu seiner Homosexualität, wohl
aus Angst, dass seine Karriere darunter leiden könne. Sein früher
Tod hing mit seiner HIV-Infektion zusammen.
Siehe auch Wikipedia
(deutsch), Wikipedia
(englisch)
Weitere
Filme*) mit Robert Reed
Link: 1) Beschreibung innerhalb dieser HP, 2) Wikipedia
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