Ein Fall für Michael Shayne
Michael Shayne
Als der Privatdetektiv Michael Shayne in der gleichnamigen amerikanischen Krimireihe erstmals 1960 im US-Fernsehen ermittelte, war diese Figur für viele Zuschauer kein Unbekannter. Ende der 1930er Jahre hatte Autor Davis Dresser diese Charaktere unter dem Pseudonym "Brett Halliday" erfunden und "Michael Shayne" damit zu einer der bekanntesten und populärsten Privatdetektiv in der Trivialliteratur gemacht. Begonnen hatten die Geschichten mit "Dividend on Death" (1939), Bücher wie "The Private Practice of Michael Shayne" (1940), "Michael Shayne's Long Chance" (1944) oder "Call for Michael Shayne" (1949) folgten. Insgesamt schrieb Dresser rund 60 Michael Shayne-Krimis, weitere 27 wurden von Robert Terrall im Magazin "DELL" – ebenfalls unter dem Pseudonym Brett Halliday – publiziert, hinzu kamen bis in die jüngste Zeit zahllose Kurzgeschichten anderer Autoren sowie Comic-Versionen, die allesamt von einer bestimmten Leserschicht millionenfach verschlungen wurden. Kein Wunder, dass sich Film, Funk und Fernsehen den Erfolg dieser Storys zunutze machte und "Michael Shayne" auch dort zum Star avancierte; im Verlaufe der Jahre wurden mehr als ein Dutzend Kinostreifen, Hörspielreihen und besagte TV-Serie produziert.
  
Der erste Streifen mit dem charismatischen Superhelden und Frauenliebling Shayne kam 1940 unter dem Titel "Michael Shayne, Private Detective"1) mit Lloyd Nolan in der Titelrolle in die Kinos, ein Jahr später folgten "Sleeper's West"1), "Dressed To Kill"1) und "Blue, White And Perfect"1). Lloyd Nolan drehte noch drei weitere Streifen, "The Man Who Wouldn't Die"1) (1942), "Just Off Broadway"1) (1942) und "Time To Kill"1) (1942), wurde dann von Hugh Beaumont abgelöst. Beaumont mimte den Privatdetektiv Michael Shayne 1946 in den Filmen "Murder Is My Business", "Larcency In Her Heart" und "Blonde For a Day", gefolgt von "Three On A Ticket" und "Too Many Winners"1) (beide 1947).
Bereits seit Oktober 1944 ermittelte Michael Shayne auch im Rundfunk, bis November 1947 lief beim Sender ABC die 30-minütige Radio-Show "The Adventures of Michael Shayne" mit Schauspieler Wally Maher in der Titelrolle. Acht Monate später wurde die Reihe am 15. Juli 1948 mit Jeff Chandler unter dem Titel "The New Adventures of Michael Shayne" fortgesetzt und zwei weitere Jahre erfolgreich ausgestrahlt. Im Oktober 1952 schloss sich dann mit "Michael Shayne, Private Detective" eine weitere Hörspielreihe mit Donald Curtis (später ersetzt durch Robert Sterling2)) als Michael Shayne an, die bis Juli 1953 lief. In jeder Folge war Michael Shayne der waghalsige, rothaarige Ire, der seinen Verstand ebenso einsetzt wie seine Muskeln, um spektakuläre Fälle zu lösen; ihm zur Seite steht – wie in den Kinofilmen – stets eine attraktive Assistentin bzw. Freundin.
  
Im Fernsehen tauchte "Michael Shayne" am 30. September 1960 in der gleichnamigen schwarz-weißen TV-Serie auf, Richard Denning spielte den attraktiven Privatdetektiv erstmals in der Episode "Dolls are Deadly", weitere 31 Folgen brachten bis 19. Mai 1961 ganz passable Einschaltquoten. In Deutschland wurden lediglich zehn 45-minütige Geschichten unter dem Titel "Ein Fall für Michael Shayne" in unregelmäßigen Zeitabständen ausgestrahlt, am 19. August 1961 brachte die ARD "Tat ohne Zeugen", am 22. Mai 1964 ging Michael Shayne im deutschen Fernsehen in "Die Raben" letztmalig auf Mördersuche.
Mordfälle sind das Spezialgebiet des smarten Privatdetektivs Michael Shayne aus Miami, der keiner gutaussehenden Frau widerstehen kann – eine Schwäche, die ihn bei seinen Ermittlungen immer wieder in Schwierigkeiten bringt. Zum Glück hat er gute Freunde, die ihm dann auch wieder aus der Patsche helfen: den Reporter Tim Rourke (Jerry Paris), den Polizeichef Will Gentry (Herbert Rudley) und seine Sekretärin und spätere Freundin Lucy Hamilton (Patricia Donahue/Margie Regan) samt deren Bruder Dick (Gary Clarke).3)

Siehe auch www.tvder60er.de, fernsehserien.de 
Weitere Links bei www.wunschliste.de

Link: 1) Wikipedia (englisch), 2) Wikipedia (deutsch) 
3) Quelle: Schwarzkopf & Schwarzkopf, Der neue Serien-Guide (Bd. 1, S. 769)

Die verschiedenen Michael Shayne-Darsteller:
Lloyd Nolan … spielte den Michael Shayne in sieben Kinostreifen zwischen 1940 und 1942.
 
Geboren am 11. August 1902 als Lloyd Benedict Nolan in San Francisco (Kalifornien),
gestorben am 27. September 1985 in Los Angeles (Kalifornien) im Alter von 83 Jahren an Lungenkrebs.

Lloyd Nolan, der von seinen Freunden liebevoll "Nolie" genannt wurde, tauchte erstmals Mitte der 1930er Jahre im Kino auf. Aufgewachsen in Nordkalifornien begann der Schauspieler seine Karriere 1927 auf der Bühne, mimte meist moderne amerikanische Typen. Bald war der Film auf den gut aussehenden Mann aufmerksam geworden, sein Leinwanddebüt gab er an der Seite von James Cagney in dem Thriller "G"-Men"1) (1935, Der FBI-Mann), in rascher Folge drehte er weitere eher belanglose Krimis wie "Counterfeit" (1936, Blutiges Geld) oder "Dangerous to Know"2) (1938, Gefährliche Mitwisser). Auch im Sattel machte Nolan eine gute Figur, agierte in den Western "The Texas Rangers"1) (1936, Bis zum letzten Mann) oder "Wells Fargo" (1937, Frisco-Express), seine komödiantischen Fähigkeiten konnte er in Streifen wie "Every Day's a Holiday" (1937, mit Mae West) oder "Buy Me That Town" (1941) unter Beweis stellen.
Doch erst als adretter Michael Shayne wurde Nolan so richtig berühmt, das Publikum liebte ihn für diese Rolle, die er insgesamt sieben Mal verkörperte. Auch danach stand Nolan bis Mitte der 1970er Jahre für zahllose, überwiegend B-Movies vor der Kamera, zählte zu den vielbeschäftigten Darstellern der Branche. Filme wie "Guadalcanal Diary"1) (1943, Guadalkanal – Die Hölle im Pazifik), "A Tree Grows in Brooklyn"1) (1945, Ein Baum wächst in Brooklyn), "Bad Boy"2) (1949, Gefängnis ohne Gitter), "Island in the Sky"2) (1953, Das Letzte Signal), "Peyton Place"2) (1957, Glut unter der Asche), "Circus World"1) (1964, Held der Arena), "Ice Station Zebra"1)  (1968, Eisstation Zebra), "Airport"1) (1970) oder "Earthquake"1) (1974, Erdbeben) sind da zu nennen, in denen Nolan meist Kommissare, Polizisten, Agenten oder Ärzte mimte.
Das Fernsehen bot dem Schauspieler ab den 1950ern ein weiteres Betätigungsfeld, Titelrollen wie in "Special Agent 7" (1958) oder die Figur des Colonel David Watkins in "77 Sunset Strip"3) gehören ebenso zur umfangreichen Serien-Filmografie wie der mürrische Dr. Chegley in der TV-Reihe "Julia"4) (1968 – 1971). Beliebt war er auch als Nachfolger von William Gargan1) in der TV-Serie "Martin Kane, Private Eye"5), eine Figur die er ab 1951 für ein Jahr lang spielte, danach übernahmen Lee Tracy1) (1952 – 1953) und Mark Stevens1) (1953 – 1954) die Rolle. In der Episode "The Caine Mutiny Court-Martial" (1955) aus der TV-Reihe "Ford Star Jubilee"5), die sich mit Filmklassikern beschäftigte, spielte Nolan den grausamen Captain Queeg und wurde für seine Leistung mit einem "Emmy"1) ausgezeichnet.
Darüber hinaus war Nolan zeitweise als Werbe-Ikone Dauergast auf den amerikanischen Bildschirmen, machte unter anderem Reklame für eine Zahnpasta-Firma. Bis kurz vor seinem Tod stand der Schauspieler vor der Kamera, auch wenn er in seinen letzten Jahren nur noch sporadisch zu sehen war. Seine letzte Arbeit war der Woody Allen-Film "Hannah and Her Sisters"1) (1986, Hannah und ihre Schwestern), der erst nach Nolans Tod in die Kinos kam.
Der Schauspieler war seit Mai 1933 bis zu deren Tod am 6. Januar 1981 mit Mary Elizabeth Efird, genannt Mell verheiratet, die ihm Tochter Melinda und Sohn Jay schenkte. Seine zweite Ehefrau, Schauspielerkollegin Virginia Dabney6) (1907 – 2000), hatte Nolan erst zwei Jahre vor seinem Tod Ende Januar 1983 geehelicht. 
 
Siehe auch Wikipedia (deutsch), Wikipedia (englisch)
 
Weitere Filme*) mit Lloyd Nolan
 
Link: 1) Wikipedia (deutsch), 2) Filmlexikon, 3) Beschreibung innerhalb dieser HP, 4) fernsehserien.de, 5) Wikipedia (englisch, 6) IMDb
Hugh Beaumont … spielte den Michael Shayne in fünf Kinostreifen zwischen 1946 und 1947.
 
Geboren am 16. Februar 1909 als Eugene Hugh Beaumont in Lawrence (Kansas),
gestorben am 14. Mai 1982 in München an einem Herzinfarkt.

Hugh Beaumont (Spitzname "Binky") hatte eigentlich Geistlicher werden wollen, entschied sich dann jedoch für das Showbusiness und begann seine Karriere Anfang der 1930er Jahre am Theater, trat in Nachtclubs auf und arbeitete beim Rundfunk. Später absolvierte er übrigens doch noch ein Studium der Theologie und machte 1946 seinen Abschluss.
Seit den 1940ern übernahm er kleine Rollen beim Film, der Durchbruch zum populären Darsteller gelang ihm zunächst nicht. Erst mit der Rolle des Michael Shayne in "Murder Is My Business" (1946) erhielt er eine Hauptrolle, danach schien er wieder in der Versenkung zu verschwinden. Beaumont wurde zwar weiter in zahlreichen B-Movies besetzt, doch erst das Fernsehen brachte ihm Ende der 1950er Jahre einen weiteren Erfolg. Er erhielt den Part des netten Familienvaters Ward Cleaver in der heiteren Serie "Leave It to Beaver"1) (Erwachsen müsste man sein), eine der populärsten TV-Reihen in der amerikanischen Fernsehgeschichte, die zwischen 1957 und 1963 über die Bildschirme flimmerte: Ward Cleaver ist mit Ehefrau June (Barbara Billingsley1)) verheiratet und Vater des siebenjährige Theodore (Jerry Mathers1)) – genannt Beaver (Biber) – sowie des zwölfjährigen Wally (Tony Dow1)). Mit seiner Familie wohnt er in der Vorstadtidylle von Mayfield, wo seine beiden Jungs einen Streich nach dem anderen aushecken und ihren Eltern Ward und June damit mancherlei Turbulenzen bescheren.
Hugh Beaumont spielte nicht nur eine der Hauptrollen in dieser Sitcom, er schrieb darüber hinaus einige Drehbücher und führte auch bei einigen Folgen Regie. Bis heute bleibt er mir der Rolle des Ward Cleaver unvergessen, rangierte noch jüngst (2004) auf Platz 28 der "50 populärsten TV-Väter aller Zeiten".
Nach dem Ende der Serie stand Beaumont nur noch sporadisch vor der Kamera, arbeitet wieder verstärkt für das Theater und übernahm wenige Gastrollen in beliebten TV-Produktionen wie "Mannix" oder "The Virginian" (Die Leute von der Shiloh Ranch). Anfang der 1970er Jahre zog er sich ganz vom Filmgeschäft zurück und stieg erfolgreich ins Weihnachtsbaumgeschäft ein.
Als der Schauspieler mit 73 Jahren während eines Besuches bei seinem Sohn Hunter, der als Psychologieprofessor in München tätig war, unerwartet einem Herzinfarkt erlag, hinterließ er seine Ehefrau Kathryn Adams, mit der er seit 1942 verheiratet war; aus der Verbindung stammen zwei weitere Kinder.
 
Siehe auch Wikipedia (deutsch), Wikipedia (englisch)
 
Weitere Filme*) mit Hugh Beaumont
 
Link: 1) Wikipedia
Wally Maher … sprach den Michael Shayne in der ersten Hörfunkreihe ab 1944.
 
Geboren am 4. August 1908 im US-Staat Ohio,
gestorben am 27. Dezember 1951 in Los Angeles (Kalifornien).
 
Weitere Filme*) mit Wally Maher
Jeff Chandler … sprach den Michael Shayne in "The New Adventures of Michael Shayne" ab 1948.
 
Geboren am 15. Dezember 1918 im New Yorker Stadtteil Brooklyn,
gestorben am 17. Juni 1961 in Culver City (Los Angeles).
   
Kurzbiografie zu Jeff Chandler innerhalb dieser Homepage
 
Siehe auch www.prisma.de, Wikipedia

Weitere Filme*) mit Jeff Chandler

Donald Curtis … war ein weiterer Hörfunksprecher für "Michael Shayne".
 
Geboren am 27. Februar 1915 in Cheney (Washington),
gestorben am 22. Mai 1997 in Desert Hot Springs (Kalifornien).
 
Weitere Filme*) mit Donald Curtis
Richard Denning … spielte den Michael Shayne in der TV-Serie.
 
Geboren am 27. März 1914 als Louis Albert Heindrich Denninger Jr. in Poughkeepsie (New York),
gestorben am 11. Oktober 1998 in Escondido (Kalifornien) an Herzstillstand.

Richard Denning war der Sohn eines Kleiderfabrikanten, der mit seiner Familie nach Los Angeles zog, als Sohn Richard grade 18 Monate alt war. Später besuchte Denningger auf Wunsch seines Vaters eine Handelsschule, machte seinen Abschluss mit Auszeichnung, trat in das Familienunternehmen ein und arbeitete in der Geschäftsleitung. Doch der Beruf entsprach so gar nicht seinen Vorstellungen, schon während seiner Ausbildung hatte Denninger bei Laienspielgruppen mitgewirkt und erste Erfahrungen als Schauspieler gesammelt. Als "Warner-Brothers" 1936 im Radio den Wettbewerb "Do You Want to Be an Actor?" (Möchten Sie ein Schauspieler sein?) veranstaltete, erregte er Aufmerksamkeit und gewann den ersten Platz, wenig später erhielt der blonde athletische junge Mann von "Paramount" einen Filmvertrag. Auf Wunsch des Studios musste er seinen Nachnamen in "Denning" ändern, da "Denninger" zu sehr nach dem Gangster John Dillinger1) klang.
Erste, eher unbedeutende Rollen erhielt der angehende Schauspieler in Streifen wie "Hold 'Em Navy"2) (1937), "The Buccaneer"1) (1938, Der Freibeuter von Louisiana) oder "King of Chinatown"2) (1939, Überfall im Chinesenviertel), entwickelte sich mit der Zeit zu einem vielbeschäftigten Darsteller, der vor allem mit B-Movies Karriere machte. Zu den wenigen, auch international bekannten Filmen gehört die Romanze "An Affair to Remember"1) (1957, Die Große Liebe meines Lebens) mit Cary Grant und Deborah Kerr, in der er als Verlobter von Deborah Kerr agierte.
Während seiner langen Hollywood-Laufbahn spielte Denning in mehr als 100 Kinoproduktionen, die Liste seiner TV-Filmografie ist endlos. Zu seinen großen Serien-Erfolgen zählt die Comedy-Reihe "Mr. and Mrs. North"2) (1952 – 1954) als Partner von Barbara  Britton2), bei uns bleibt er neben seiner Rolle des stets höflichen Privatdetektiven Michael Shayne auch als attraktiver, angesehener Gouverneur Paul Jameson in der populären Krimi-Serie "Hawaii Five-O"1) (Hawaii Fünf-Null) in nachhaltiger Erinnerung; ab 1968 mimte er zwölf Jahre lang diese Rolle, danach zog er sich vom Filmgeschäft zurück.
  
Richard Denning war seit 1942 glücklich mit Schauspielerkollegin Evelyn Ankers1) verheiratet, die auch als "Horror Movie Queen" bezeichnet wurde. Evelyn Ankers erlag am 29. August 1985 ihrem Krebsleiden, aus der Verbindung stammt eine Tochter. Danach ehelichte der Schauspieler Ende April 1986 eine langjährige Freundin der Familie, Patricia Leffingwell, die bis zu seinem Tod im "Palomar Medical Center" in Escondido an seiner Seite war. Sowohl mit seiner ersten Frau als auch Patricia Leffingwell lebte Denning viele Jahre lang auf seinem Anwesen in Haiku (Maui, Hawaii) sowie an seinem zweiten Wohnsitz im kalifornischen Rancho Bernardo. Außer seiner leiblichen Tochter hatte Denning vier Adoptivkinder.
 
Siehe auch Wikipedia (deutsch), Wikipedia (englisch)
 
Weitere Filme*) mit Richard Denning

Link: 1) Wikipedia (deutsch), 2) Wikipedia (englisch)
Der Autor
Der am 31. Juli 1904 in Chicago geborene Davis Dresser schrieb unter dem Pseudonym Brett Halliday zahlreiche spannende Krimis und erfand den Privatdetektiv Michael Shayne. Daneben brachte er als Asa Baker, Mathew Blood, Kathryn Culver, Don Davis, Hal Debrett, Elliot Storm, Anthony Scott und Anderson Wayne Bücher auf den Markt, veröffentlichte zahllose Western, Liebes- und Abenteuergeschichten.
Zwischen 1939 und 1976 publizierte Dresser mehr als 60 spannende Geschichten um "Michael Shayne", Protagonist ist ein rothaariger, irischstämmiger Groschenroman-Held, der als Privatdetektiv spektakuläre Fälle löst und dabei stets nach eigenem Gutdünken entscheidet, was richtig oder falsch ist. Die Bücher wurden in verschiedene Sprachen übersetzt, einige der Titel wie "Das tödliche Rezept" oder "Geheimnisvoller Mittwoch" sind auch bei uns erhältlich.

Davis Dresser wuchs im Westen von Texas auf, als Junge verlor er ein Auge und musste für den Rest seines Lebens mit einer Augenklappe leben. Einigen Quellen zufolge riss er im Alter von vierzehn Jahren von zu Hause aus und zur Kavallerie der amerikanischen Armee gegangen sein. Dort soll er unter anderem 1916 mit General Black Jack Pershing den blutrünstigen Banditen Pancho Villa1), der auch als Robin Hood Mexikos bezeichnet wurde, gejagt haben.
Nach der Armeezeit ging Dresser wieder zur High School und machte in Texas seinen Abschluss als Ingenieur. Anschließend übernahm er eine Reihe schlecht bezahlter Jobs, begann dann 1927 unter den Pseudonymen "Anthony Scott" und "Elliot Storm" mit dem Schreiben von Groschenromanen. Die erste "Michael Shayne"-Story brachte er 1939 zunächst als "Asa Baker" mit dem Titel "Dividend on Death" heraus, die schon recht erfolgreich wurde. Ein Jahr später erschien – nun unter dem Namen Brett Halliday – das Buch "The Private Practice of Michale Shayne", welches ernorm hohe Verkaufszahlen erreichte; weitere spannende Geschichten um den stattlichen Iren Michael Shayne ließen in den nachfolgenden Jahren ebenfalls die Kassen klingeln. Der zeitlose Held Shayne überlebte seinen Autor bis weit in die 1980er Jahre, aufgrund des einfachen Handlungsrahmens war es für andere Autoren nicht schwierig, die Abenteuer fortzusetzen, mit den zwölf Kinofilmen bzw. der Hörfunk- und Fernsehreihe wurde der Privatdetektiv noch berühmter.
Dresser zog sich in den späten 1950er Jahren von der Schriftstellerei zurück und ließ seine Geschichten von Ghostwritern wie Robert Terrall, Wallace Ryerson Johnson und Dennis Lynds zu Papier bringen; James Reasoner setzte die Abenteuer um Michael Shayne nach Dressers Tod fort, ebenso wie Bill Pronzini, der einige "Shayne"-Storys als "Brett Halliday" schrieb.
   
Dressers erste Ehefrau war von 1940 bis 1946 Kathleen Rollins gewesen, welche später an seinen Krimis "Before I Wake" (1949) und "A Lonely Way to Die" (1950) als Co-Autorin mitwirkte und unter dem Pseudonym "Hal Debrett" veröffentlicht wurden. Nach seiner Scheidung heiratete Dresser 1946 die populäre Krimi-Autorin Helen McCloy1) (1904 – 1994), die ihm Tochter Chloe schenkte. Mit Ehefrau Helen gründete er die "Torquil Publishing Company" sowie die Agentur "Halliday and McCloy"; das "Mike Shayne Mystery Magazine" erschien erstmals 1956 und behauptete sich Jahrzehnte lang bis zur Einstellung (1990) erfolgreich auf dem einschlägigen Markt.
Die Ehe mit Helen McCloy wurde 1961 geschieden, Dressers dritte und letzte Ehefrau wurde noch im selben Jahr die Schrifstellerin Mary Savage, mit der er den 1965 geborenen Sohn Halliday hatte.
Der geistige Vater von Michael Shayne, der zu den Gründungsmitgliedern der "Mystery Writers of America" gehörte, starb am 4. Februar 1977 im Alter von 72 Jahren in seinem Heim in Santa Barbara (Südkalifornien).
 
Siehe auch Wikipedia
  
Link: 1) Wikipedia
*) Link: Internet Movie Database
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