Krimis gehören seit Jahrzehnten zur beliebten Fernsehunterhaltung, vor
allem ab Mitte der 1960er Jahre tummelten sich unzählige Detektive und
charismatische Ermittler auf dem Bildschirm, die allein oder im Team
den Bösewichtern den Garaus machen sollten. Eine dieser TV-Serien nannte
sich im Original "Special Branch" (branch=Abteilung) und wurde bei
uns als "Die Spezialisten" allerdings erst ein Jahrzehnt nach
seiner Entstehung ausgestrahlt. Die anfangs in schwarz-weiß gedrehte Krimiserie war
Ende der 1960er Jahre in Großbritannien produziert worden, zwischen Mitte
September 1969
und Anfang Mai 1974 wurden dort 53 Folgen gezeigt. Die ARD brachte ab Dezember 1979 bis
März 1980 zunächst nur acht Episoden auf den Bildschirm.
Die "Special Branch" war, wie der Name schon sagt, eine Spezialabteilung von Scotland Yard,
welche in besonders schwerwiegenden und gefährlichen Fällen zum Einsatz
gelangte. Spionage, Korruption, Menschenhandel gehören ebenso zum Geschäft
wie der Kampf gegen Terror, verursacht durch fanatische und anarchistische Zeitgenossen. Das
Originalteam wurde von Detective Superintendent Eden (Wensley Pithey) und seinem
modebewussten Kollegen Detective Chief Inspector (DCI) Jordan (Derren Nesbitt)
geleitet, beides zähe Burschen im Kampf gegen das Verbrechen. Kriminalhauptkommissar
Eden repräsentierte den Polizisten alter Schule, stand kurz vor
seiner Pensionierung und wurde nach neun Folgen von dem eher
moderner denkenden DCI Inman (Fulton Mackay) ersetzt, der das
Team bis zum Ende der 2. Staffel führte. Anfang November 1970 war dann in
Großbritannien nach 27 Episoden zunächst einmal Schluss, erst ab Anfang
April 1973 kamen die beiden letzten Staffeln nun in Farbe mit einem
anderen Ermittlerteam auf den Bildschirm und die Zuschauer mussten sich an
neue Gesichter gewöhnen. Der erprobte Serienstar George Sewell
spielte nun den DCI Alan Craven, der schon mal Regeln brach, um zum Erfolg
zu kommen, Patrick Mower den attraktiven und ständig grinsenden Polizisten
DCI Tom Haggerty. Eine andere prägnante Figur war später noch der ziemlich
hochnäsige MI5-Beamte Strand (Paul Eddington), der die Ermittlungsarbeit
von Craven und Haggerty scharf im Auge hatte.
"Special Branch" räumte mit der bis dahin im Fernsehen gezeigten
eher stereotypen britischen Polizistenfigur auf und gilt heute als
Wegbereiter für Quotenrenner wie "The
Sweeney"1) (Die Füchse; ab 1975), welche die Arbeit
einer Eliteeinheit von Scotland Yard zeigte, und "The
Professionals"1) (Die Profis; ab 1977), angesiedelt im
Geheimdienstmilieu.
Link: 1) Wikipedia
Siehe auch www.tvder60er.de
sowie fernsehserien.de
mit Episodenguide
Artikel (in englisch) bei Wikipedia
Weitere Links bei www.wunschliste.de
Die Hauptakteure:
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Wensley Pithey |
spielte den Superintendent Eden in der ersten
Staffel.
Geboren am 20. Januar 1914 in Cape Town (Südafrika),
gestorben am 10. November 1993 in London.
Wensley Pithey stand schon mit zwölf Jahren in seinem Heimatland
auf der Bühne. 1947 kam er nach England und avancierte auch dort zu
einem vielbeschäftigten Charakterdarsteller, sowohl auf der Bühne als
auch in zahlreichen Kino- und Fernsehproduktionen. Auf dem Bildschirm
interpretierte er oft Figuren der Zeitgeschichte oder einflussreiche
Personen der Gesellschaft. In nachhaltiger Erinnerung bleibt er mit
seiner authentischen Verkörperung des britischen Premierministers Sir Winston Churchill, den er 1979 in
den Mehrteilern "Edward & Mrs. Simpson"
(1978) und "Ike" (1979) sowie in den TV-Filmen "Suez 1956"
(1979) und "F.D.R.: The Last Year" (1980) spielte. "Edward & Mrs. Simpson"
handelte von der Liebesbeziehung zwischen der Amerikanerin Wallis Simpson1) und dem britischen König
Edward VIII1), der
im Jahre 1936 seinem Herzen folgte und auf den Thron verzichtete, "Ike" thematisierte das Leben des
amerikanischen Präsidenten Dwight D. Eisenhower1) (Robert Duvall). Mit "Suez 1956"
wurde die Suez-Krise1) szenisch aufgearbeitet, "F.D.R.: The Last Year" handelte
vom bereits von seiner schweren Krankheit gezeichneten US-amerikanischen
Präsidenten Franklin D. Roosevelt1) (glänzend gespielt von Jason Robards) und
dessen letzen Monaten im Weißen Haus zwischen April 1944 und April 1945.
Viele deutsche Zuschauer kennen den britischen Schauspieler auch noch
als den onkelhaften, stets korrekt gekleideten "TCHIBO-Kaffee-Experten",
als der Pithey ab 1961 fast zwei Jahrzehnte lang auf dem
Bildschirm oder in Magazinen erschien und Werbung machte elegant gewandet in
einen schwarzen Zweireiher und mit Homburger Hut war er im afrikanischen Busch
unterwegs, um die besten Kaffeebohnen zu finden.
Wensley Pithey war drei Mal verheiratet und hatte einen
Sohn.
Siehe auch Wikipedia
(englisch)
Weitere
Filme*) mit Wensley Pithey
Link: 1) Wikipedia
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Derren Nesbitt |
spielte bis 1970 den Detective Chief Inspector Jordan.
Geboren am 19. Juni 1935 als Derren Horwitz in London.
Der Sohn des aus Südafrika stammenden Komikers Harry Nesbitt (1905 1968) gehört
seit den 1950er Jahren zu den vielbeschäftigten Film-
und Fernsehdarstellern Großbritanniens, der in vielen verschiedenen
Rollen überzeugte, die Zuschauer jedoch vornehmlich mit
unsympathischen und durchtriebenen Charakteren faszinierte. Auf der
Leinwand brillierte er beispielsweise als eiskalter Agent Colonel
Hartmann, der in dem Spionagethriller "The Naked Runner" (1967, Der Mann am Draht)
Sam Laker alias Frank Sinatra verfolgt, eine
seiner besten Rollen war ohne Zweifel der skrupellose SS-Sturmbannführer
von Hapen in dem Kriegsdrama "Where Eagles Dare"1) (1968, Agenten sterben einsam)
neben Richard Burton und Clint Eastwood.
Nesbitt, der auch Drehbücher schrieb und verschiedentlich Regie
führte, stand bis Anfang der 1970er Jahre regelmäßig vor der Kamera,
1973 brach seine erfolgreiche Karriere ein, als er wegen
Körperverletzung gegenüber seiner Frau, der Filmschauspielerin Anne Aubrey,
verurteilt wurde. Der darauffolgende, erbitterte Scheidungskrieg war
ein gefundenes Fressen für die einschlägige Presse. Nesbitt erholte
sich jedoch wieder von den Negativ-Schlagzeilen, 1974 drehte er "Amorous Milkman",
war Drehbuchautor und Regisseur in Personalunion und übernahm auch
eine kleine Rolle.
Zu seinen letzten Aktivitäten zählt die Figur des Richters Arnold Francis in der
britischen TV-Serie "The Courtroom" (2004)
sowie ein kleinerer Part in dem Kino-Krimi "Flawless"1) (2007)
mit Michael Caine und Demi Moore.
Derren Nesbitt, Vater von fünf Kindern aus seinen verschiedenen
Ehen, lebt mit seiner vierten Frau Miranda in Worthing (West Sussex); Tochter Kerry Nesbitt stand auch schon
verschiedentlich vor der Kamera.
Siehe auch Wikipedia
(englisch) sowie Wikipedia
(deutsch)
Weitere
Filme*) mit Derren Nesbitt
Link: 1) Wikipedia
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Fulton Mackay |
spielte bis 1970 den Detective Chief Inspector Inman.
Geboren am 12. August 1922 in Paisley (Schottland),
gestorben am 6. Juni 1987 in London an Magenkrebs.
Der Schauspieler gehörte in Großbritannien seit den 1950er Jahren zu
den bekannten Film- und Fernsehdarstellern. Dort ist er vor allem mit
der Krimikomödie "Porridge" (1979, Das Kittchen) in
Erinnerung geblieben. Mackay spielte auch eine prägnante Rolle in der
Kinoproduktion "Local Hero"1) (1983) an der Seite von Burt Lancaster.
Fulton Mackay war mit seiner Kollegin Sheila Manahan (1924 1988) verheiratet.
Siehe auch Wikipedia
(englisch)
Weitere
Filme*) mit Fulton Mackay
Link: 1) Wikipedia
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George Sewell |
spielte ab 1973 den Detective Chief Inspector
Alan Craven.
Geboren am 31. August 1924 in Hoxton/London,
gestorben am 1. April 2007 in London.
George Sewell war schon Mitte 30, als er sich entschloss Schauspieler zu
werden und zunächst am Theater arbeitete. Während des 2. Weltkrieges
hatte der Sohn eines Druckers bei der "Royal Air Force" gedient, nach
dem Krieg schlug er sich mit verschiedensten Jobs durch, war unter
anderem als Maurer, Kurier, Barmann, Straßenfotograf, Zimmermann, Schiffs-Steward und
Assistenzmanager eines amerikanischen Rollerskating-Teams
tätig. Erste Erfahrungen vor der Kamera hatte er mit einer kleineren
Rolle neben Richard Harris in dem Oscar-nominierten Rugby-Drama "Lockender Lorbeer"1) (1963, This Sporting Life) sammeln können,
vornehmlich fand er in
den kommenden Jahrzehnten beim Fernsehen seine Hauptbeschäftigung und
überzeugte mit prägnanten Charakteren, konnte düstere oder
zwielichtige Typen ebenso gut interpretieren wie Hüter des Gesetzes.
Sewell spielte in verschiedensten Serien, am bekanntesten wurde er
wohl durch die Figur des raubeinigen Colonel Alec Freeman in der britischen Kultserie
"U.F.O."1), wo er ab September 1969 die rechte Hand
vom smarten Commander Straker alias Ed Bishop mimte und den als Menschen getarnten Aliens
den Kampf ansagte → www.tv-nostalgie.de.
Zu Sewells
Serien-Erfolgen zählt neben dem DCI Alan Craven in "Special Branch" auch die Rolle des
geläuterten Ex-Ganoven Sammy Carson in der BBC-Krimireihe "Paul Temple" (1970/71),
der dem Meisterdetektiv, gespielt von Francis Matthews, wertvolle
Tipps aus der Unterwelt gibt. Gastauftritte hatte er in so populären
TV-Serien wie "Der Mann mit dem Koffer" (Man In A Suitcase), "Task Force Police" (Softly Softly)
oder Ende der 1980er Jahre in der erfolgreichen Science-Fiction-Serie "Doctor Who" um nur
einiges von Sewells umfangreichen TV-Filmografie zu nennen.
Zwischen 1993 und 1997 mimte er in der britischen Comedy-Serie
"The Detectives" den Superintendent Cottam, eine Parodie auf
seine Rolle in "Special Branch".
Auch wenn Sewells markantes Gesicht in den letzten Jahren nicht mehr
ganz so oft auf dem Bildschirm präsent war, hatte er doch noch bis
kurz vor seinem Tod Aufgaben für das Fernsehen übernommen. Zuletzt
war er 2006 in der von der BBC gedrehten Arztserie "Casualty"
zu sehen gewesen. Während seiner gesamten Schauspielerkarriere hatte Sewells
Leidenschaft für die Bühne nie nachgelassen. Stets war er dem
Theater treu geblieben und erfreute das Publikum in vielen schönen Rollen. Noch 2004 konnte er während einer Tournee mit dem
Kriminalstück "The Gentle Hook" (Dies Bildnis ist zum Morden schön)
von Francis Durbridge Erfolge verbuchen.
George Sewell erlag wenige Wochen vor seinem 83. Geburtstag
einem Krebsleiden; er hinterließ seine Frau Helen und die gemeinsame
Tochter Elizabeth, die ihn inzwischen zum zweifachen Großvater
gemacht hatte.
Sein jüngerer Bruder Danny (1930 2001) war ebenfalls
Schauspieler geworden, nachdem er seine erfolgreich begonnene Karriere
als Boxer nach einer Polio-Erkrankung aufgeben musste.
Siehe auch Wikipedia
Weitere
Filme*) mit George Sewell
1) Der Link führt zu Wikipedia
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Patrick Mower |
spielte ab 1973 den Detective Chief Inspector Tom Haggerty.
Geboren am 12. September 1940 als Patrick Archibald Shaw in Oxford (Großbritannien).
Der britische Schauspieler ist bei uns relativ unbekannt. Mower besuchte die
"Grammar School" und begann zunächst eine Ausbildung zum Technischen Zeichner bei der
"British Motor Corporation". Er entschied sich jedoch für eine Schauspielkarriere und studierte an der Londoner
"Royal Academy of Dramatic Art". Mitte der 1960er Jahre hatte er erste Gastauftritte in britischen
Fernsehserien, sein Leinwanddebüt gab er 1968 in "Die Braut des
Teufels" (The Devil Rides Out), einem Horrorfilm der "Hammer-Studios" mit Christopher Lee in der Hauptrolle.
In den 1970er Jahren spielte
Mower in drei Kriminalserien Polizeibeamte, zwischen 1970 und 1972 in
"Callan"1), von 1973 bis 1974 in
"Die Spezialisten" (Special Branch) sowie 1977/1978 in "Target".
Auf der Leinwand zeigte er sich unter anderem 1971 neben Uschi Glas in einer Verfilmung von
"Black Beauty"1), spielte in dem britischen Italo-Western
"Unter tödlicher Sonne"1) (1973, Charley One-Eye)
mit Richard Roundtree oder trat in
"Retter der Nation"1) (1976, Carry On England), einem
Streifen aus der "Carry-on
"-Filmreihe1),
auf. In jüngerer Zeit mimt er seit Herbst 2000 in der preisgekrönten
Seifenoper "Emmerdale"1)
die Figur des Rodney Blackstock → Wikipedia
(englisch).
Mower war in den 1980er Jahren mit der Schauspielerin Suzanne Danielle1) liiert.
In seiner 2007 erschienenen Autobiografie äußerte er die Vermutung, bereits am 12. September 1938 geboren zu sein, zudem
wird sein Geburtsort verschiedentlich als
Pontypridd (South Wales) angegeben.
Quelle: Wikipedia
Weitere
Filme*) mit Patrick Mower
Link: 1) Wikipedia
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Paul Eddington |
spielte ab 1973 den MI5-Beamte Strand.
Geboren am 18. Juni 1927 in London,
gestorben am 4. November 1995 in London.
Der aus einer verarmten Quäker-Familie stammende Eddington verließ mit 17 Jahren die Schule
und arbeitete zunächst als Schaufensterdekorateur für einen Supermarkt. Daneben übernahm
er Bühnenrollen bei Auftritten einer Amateurtheatergruppe. Schließlich wandte er
sich ganz der Schauspielerei zu und erhielt eine Anstellung als Schauspieler bei der Truppenbetreuung, der
"Entertainments National Service Association" (ENSA). Als bekannt wurde, dass
Eddington überzeugter Pazifist und Kriegsdienstverweigerer war, musste er die ENSA jedoch wieder verlassen.
1951 besuchte er schließlich für ein Jahr eine professionelle Schauspielschule,
die renommierte Londoner "Royal Academy of Dramatic Art". In den Folgejahren führten
ihn Engagements zu kleineren Theatergruppen wie der von Sir Barry Jackson geleitete "Birmingham Repertory Company"
und nach Sheffield. Dort lernte die Kollegin Patricia Scott kennen, die er am 28. April 1952 heiratete.
Eddington legte seinen künstlerischen Schwerpunkt weiterhin auf die Bühnenarbeit
und spielte mittlere und größere Rollen in Inszenierungen von Stücken Shakespeares, Shaws und Cowards. 1961 debütierte
er schließlich am Londoner West End als Rabbi in der Komödie "The 10th Man" im
"Comedy Theatre".
Obwohl sich Eddington als Darsteller komischer und ernster Rollen gleichermaßen einen Namen machte,
stagnierte seine Schauspielkarriere allmählich, und er gab sich vorwiegend mit Nebenrollen zufrieden.
1962 arbeitete er unter anderem mit der "Bristol Old Vic Company", wo er einige Zeit neben
John Gielgud spielte, der seine Arbeit entscheidend prägte.
1956 gab Paul Eddington in der Jugendserie "Die Abenteuer des Robin Hood"
sein Fernsehdebüt. In insgesamt 39 Episoden der Serie spielte er wechselnde Charaktere,
ehe er 1959 für zwei Staffeln mit Will Scarlett eine der festen Rollen der Serie übernahm.
Doch auch in diesem Medium waren ihm über lange Jahre nur Nebenrollen beschieden wie neben Richard Attenborough im Thriller
"Der Tod hat Verspätung", in der Edgar Wallace-Verfilmung
"The Man Who Was Nobody", neben Christopher Lee im Horror-Film
"Die Braut des Teufels" und als Brutus in der Historien-Reihe
"The Spread of the Eagle". Außerdem übernahm er zahlreiche Gastauftritte in populären Fernsehserien wie
"Ivanhoe" (mit Roger Moore in der Titelrolle), "Mit Schirm, Charme und
Melone", "Catweazle", "Geheimauftrag für John Drake" und
"Nummer 6".
Den künstlerische Durchbruch erreichte Eddington erst als Mittvierziger. 1974 spielte er neben Richard Briers am
Londoner West End in einer Komödie von Alan Ayckbourn ("Absurd Person
Singular"). Unter den Zuschauern war
auch der BBC-Produzent John Howard Davies, der Darsteller für eine neue Comedy-Serie suchte, deren Humor
dem Ayckbourns ähnelte.
"The Good Life" handelte von einem jungen Aussteiger-Paar im Kleingarten-Idyll der Londoner
Vorstadt Surbiton. Briers spielte die Hauptrolle des Tom Good, Eddington den Buffo-Part des Nachbarn Jerry Leadbetter.
Obwohl die Figur zunächst nur für eine kleine Rolle angelegt worden war, entwickelte sie sich zu einer festen Größe
der beim Publikum beliebten Serie und verhalf Eddington zu einer größeren Popularität.
Nach der Einstellung von "The Good Life" wurde Eddington eine Rolle in der BBC-Politik-Sitcom
"Yes, Minister"1) über die skurrilen politischen Aktionen im fiktiven Ministerium für
Verwaltungsangelegenheiten. Obwohl Eddington zunächst die Rolle des Staatssekretärs Sir Humphrey Appleby übernehmen wollte,
der auf subtile Weise in jeder Folge den Eigeninteressen des Beamtenapparates Geltung verschafft,
verkörperte er schließlich die Hauptrolle des ebenso naiven wie enthusiastischen Ministers James Hacker.
Seinen Widerpart in dieser politischen Variante von
"Jeeves & Wooster" mimte Nigel Hawthorne. Der Serie war beim Publikum
überaus erfolgreich und erntete nicht nur bei den professionellen Kritikern sondern
auch bei führenden Politikern wie Margaret Thatcher Lob. 1986 wurde eine Fortsetzung unter dem Titel
"Yes, Premierminister" gedreht, in der James Hacker schließlich als britischer
Regierungschef auch eigene Vorhaben gegen den Willen von Sir Humphrey verwirklichen kann.
Sowohl Eddington als auch Hawthorne wurden für ihr künstlerisches Schaffen 1987 mit dem
"Commander of the Order of the British Empire"1) ausgezeichnet.
In seinen letzten Lebensjahren widmete sich Eddington wieder verstärkt dem Theater und übernahm
nur noch selten Rollen in Film- und Fernsehproduktionen, so etwa in
dem TV-Krimi
"Mord im Pfarrhaus" (mit Joan Hickson als Miss Marple) und
in dem Drama
"Die letzten Tage der Unschuld".
Stattdessen spielte er auf Bühnen in England und Australien und erhielt für seine Darstellung in Harold Pinters
"No Man's Land" den "London Critics Circle Theatre Award"1) als
"Bester Schauspieler".
Daneben zeigte Eddington soziales Engagement und sammelte als Vorsitzender des
"International Committee for Artists' Freedom" Geld für Theaterproduktionen von Dissidenten in zahlreichen Ländern.
Bereits während der Arbeit an "Yes, Minister" verschlechterte sich Eddingtons Gesundheitszustand zunehmend.
Mitte der 1980er Jahre wurde Mycosis
fungoides1), eine Form von Hautkrebs, diagnostiziert. Trotz Chemotherapien
und späterer Herzprobleme setzte Eddington die Dreharbeiten fort und übernahm weiterhin
Theaterrollen. Kurz vor seinem Tod gab er in der Reihe
"Face to Face" dem Fernsehjournalisten Jeremy Isaacs ein ausführliches Interview, in dem
er seine Krebserkrankung auch als Grund für seine raren Auftritte in Film- und Fernsehen
nannte:
Während bei Nahaufnahmen die Spuren der Krankheit deutlich zu erkennen gewesen wären,
könne er auf der Bühne seine labile Gesundheit überspielen. Eddingtons letzter
Fernsehauftritt in einer Adaption von Shakespeares "Henry IV" (mit Ronald Pickup in der Titelrolle)
wurde nur zehn Tage vor seinem Tod das erste Mal ausgestrahlt. Am 4. November 1995 starb
der Schauspieler im Alter von 68 Jahren in London.
1995 erschienen Eddingtons Memoiren unter dem Titel "So Far, so
Good". 2001 strahlte die BBC zu Ehren des Schauspielers das halbstündige Portrait
"Paul Eddington: A Life Well Lived" aus, in dem u.a. Richard Briers, Margaret Thatcher
und die "Yes, Minister"-Co-Stars Nigel Hawthorne und Derek Fowlds von ihren Erinnerungen
an Eddington erzählten.
Quelle: Wikipedia
(Stand April 2008)
Weitere
Filme*) mit Paul Eddington
Link: 1) Wikipedia
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