Der Mann in den Bergen
(The Life and Times of Grizzly Adams)
Bereits in der Serie "Mein Freund Ben"1) (Gentle Ben), die in den USA erstmals im September 1967 ausgestrahlt wurde, hatte ein zahmer Bär die Hauptrolle gespielt, zehn Jahre später kam mit "The Life and Times of Grizzly Adams" ein weiterer Vertreter dieser Spezies als Dauergast auf den Bildschirm. Bereits 1974 war ein Film mit dem gleichen Titel unter der Regie von Richard Friedenberg2) gezeigt worden, die Abenteuerserie selbst startete in den USA Anfang Februar 1977; bis 1978 wurden im NBC insgesamt 35 Episoden ā 45 Minuten sowie vier Folgen zu je 90 Minuten ausgestrahlt . In Deutschland zeigte die ARD ab August 1978 zunächst 24 Folgen unter dem Titel "Der Mann in den Bergen", ab Ende der 1980er Jahre brachte "Pro Sieben" bis August 1990 23 alte sowie 13 bisher nicht gesendete Geschichten.

Basis für den Film bzw. die Serie war die wahre Geschichte von James Capen Adams2) (1807 – 1860), der 1849 zur Zeit des großen Goldrausches tatsächlich in den Bergen der Sierra Nevada lebte. Nach einem Bankrott hatte er seine Familie verlassen und war in die Wildnis gezogen, wo er sein Leben mit Jagen und Fischen verbrachte und wilde Tiere für den Zoo fing. In der Fernsehserie ist "Grizzly Adams" in die Berge geflohen, weil er wegen eines Verbrechens verfolgt wird, an dem er selbstverständlich unschuldig ist. Er entscheidet sich, der Zivilisation den Rücken zu kehren und für immer als Freund und Beschützer der wilden Tiere in zölibatärer Einsamkeit zu leben. Viel passiert in dieser Serie nicht. Ein simpler Handlungsstrang dient dazu, die großartigen Wasserfälle und überwältigenden Landschaften des Wasatch National Forest in Utah und einen Haufen possierlicher Tiere vorzuführen. Außer dem Bären Ben tauchen ein Esel, Biber, Stinktiere, Vögel und alles, was die heimische Fauna sonst noch hergibt, auf – über 60 verschiedene Tiere.3)  
 
Zusammen mit James L. Conway hatte erneut Richard Friedenberg die abenteuerlichen Episoden in Szene gesetzt: James "Grizzly" Adams, wie bereits 1974 dargestellt von Dan Haggerty, lebt Ende des 19. Jahrhunderts in einer einsamen Hütte in den Bergen Utahs, zusammen mit seinem zahmen Bären Ben, dem er einmal als Jungtier das Leben gerettet hat. Zu seinen treuen Gefährten zählen neben dem Grizzlybären noch der alte Trapper Mad Jack (Denver Pyle) sowie zeitweise der Indianer und "Blutsbruder" Nakoma (Don Shanks). Gemeinsam erleben sie die tollsten, wenn auch eher harmlosen Abenteuer mit wilden Tieren, Adams errettet viele aus Gefahren, kümmert sich um Verletzungen und macht einige zu seinen Hausgenossen. Die Geschichten lassen sich meist auf einfache Hauptthemen reduzieren: Die Tiere werden vor brutalen Jägern gerettet, die Natur wird vor Umweltzerstörern beschützt oder Bär Ben erteilt einfach irgend Jemand eine Lektion; in verschiedenen Episoden hilft Ben unter Einsatz seines eigenen Lebens Menschen, die sich verirrt haben oder verletzt sind.
  
Dan Haggerty hatte bereits in dem Spielfilm "The Adventures Of Frontier Freemont" (1976) eine ähnliche Rolle gespielt und war aufgrund seines hervorragenden Umgangs mit Bären erneut als Hauptdarsteller ausgewählt worden; auch Denver Pyle war in dem erwähnten Streifen zu sehen gewesen.
Der Star der Serie war zweifellos der Bär "Ben", ein neunjähriges Grizzly-Weibchen, das in Wirklichkeit auf den Namen "Bozo" hörte. Sie gehörte dem "Tier-Impresario" Lloyd Beebe, der sie von einem Zirkus gekauft hatte und während der Dreharbeiten kümmerten sich insgesamt acht Trainer um das Tier.

Das Titellied "Maybe" wurde von Thom Pace2) gesungen; er hatte auch den Soundtrack zu der Serie geschrieben, doch erst als in Deutschland die Geschichten auf den Bildschirm kamen, konnte er in Europa mit dem Song einen "Nummer 1"-Hit landen.
  
Deep inside the forest is a door into another land,
here is our life and home,
we are staying, here forever in the beauty of this place all alone,
we keep on hoping …
Maybe, there's a world where we don't have to run,
maybe, there's a time we'll call our own,
living free in harmony and majesty,
take me home, take me home …

Das "Grizzly Adams"-Thema wurde noch mehrmals aufgegriffen: 1982 konnte man im amerikanischen Fernsehen die Langfolge "The Capture of Grizzly Adams" mit Dan Haggerty verfolgen, die in Deutschland unter dem Titel "Grizzly Adams auf der Flucht" lief → Filmlexikon. 1990 kam eine Filmversion mit dem Titel "The Legend of Grizzly Adams" (Die Abenteuer des Grizzly Adams) in die Kinos → Filmlexikon; diesmal spielte Gene Edwards den Naturburschen, das Drehbuch hatte Ken Kennedy geschrieben, der auch Regie führte. Mitte der 1990er konnte man sich eine weitere Verfilmung unter dem Titel "Grizzly Adams and the Legend of Dark Mountain" mit Tom Tayback ansehen: In dieser rührenden Geschichte findet der legendäre Held drei Waisenkinder, deren neuer Vater von brutalen Goldgräbern entführt worden ist. Mit Hilfe des Bären besiegt er die Kidnapper und bringt die Familie wieder zusammen → Filmlexikon.

Siehe auch Wikipedia mit Episodenliste sowie www.fernsehserien.de
Weitere Links bei www.wunschliste.de

Link: 1) Beschreibung innerhalb dieser HP, 2) Wikipedia
3) Quelle: Lexikon berühmter Tiere, Eichborn-Verlag

Die menschlichen Hauptdarsteller in der Serie:
Dan Haggerty … spielte den James "Grizzly" Adams.
 
Geboren am 19. November 1941 in Pound (Wisconsin)1),
gestorben am 15. Januar 2016 in Burbank (Los Angeles County, Kalifornien).
 
Bevor Haggerty als "Grizzly Adams" berühmt wurde, hatte der muskulöse Schauspieler in den frühen 1960ern als Bodybuilder gearbeitet und auch in einigen Kinoproduktionen wie "Muscle Beach Party"2) (1964) oder dem Elvis Presley-Film "Girl Happy"2) (1965) mitgewirkt. Aufgrund seiner ruhigen Art mit Tieren umzugehen, arbeitete er eine Zeit lang als Tiertrainer für Walt Disney-Produktionen, war auch als Stuntman in der TV-Show "Tarzan" oder in einigen Biker-Streifen jener Zeit aufgetreten.
Haggerty war als Naturbursche bekannt, zusammen mit seinen Tieren lebte er in den Bergen Malibus, umgeben von selbstgezimmerten Möbeln, bekleidet mit selbst genähten Hemden und Hosen. Nach seinem Einstand als bärtiger Einsiedler in den beiden Pilotfilmen "Der Mann in den Bergen"2) (1974, The Life and Times of Grizzly Adams) und "Der Einsame in den Bergen"2) (1975, The Adventures of Frontier Fremont) gelang ihm mit der Serie "The Life and Times of Grizzly Adams" der kurzfristige Durchbruch beim Film, seinen Ruhm konnte er jedoch nach Beendigung der Serie trotz der der beiden Filme "Legende der Wildnis"2) (1981, Legend of the Wild) und "Grizzly Adams: Auf der Flucht"2) (1982, The Capture of Grizzly Adams) nicht aufrecht erhalten.
In den 1980er Jahren wurde er unter anderem wegen Dogenbesitzes inhaftiert, ein schwerer Motorradunfall hinderte ihn lange Zeit, einer regelmäßigen Arbeit nachzugehen. Anfang der 1990er Jahre eröffnete er das Restaurant "Haggerty's Bistro" und vermarktete eine eigene Grillsoße; außerdem versuchte er wieder als Schauspieler Fuß zu fassen, was ihm nun auch gelang, bis kurz vor seinem Tod stand er für Film- und Fernsehproduktionen vor der Kamera. So ließ er unter anderem seinen Ruhm wieder mit den Abenteuerstreifen "Abenteuer in den Rocky Mountains"2) (1991, Spirit of the Eagle), "Grizzly Mountain"2) (1997) und "Grizzly Mountain   Flucht in die Vergangenheit"2) (2000, Escape to Grizzly Mountain) aufleben, spielte in der Komödie "Big Stan"2) (2007) oder dem Horrorfilm "Axe Giant – Die Rache des Paul Bunyan" (2013, Axe Giant – The Wrath of Paul Bunyan)
  
Dan Haggerty war in erster Ehe von 1959 bis 1984 mit seiner Jugendliebe Diane Rooker verheiratet; aus der Verbindung stammen die beiden Töchter Tracey und Tammy. Seine 1984 geschlossene Verbindung mit Ehefrau Samantha hielt bis zu deren Unfalltod am 10. August 2008; das Paar hatte zwei Söhne und eine Tochter, Dylan, Megan und Cody.
Der Schauspieler erlag im "St. Joseph Hospital" im kalifornischen Burbank seiner Krebserkrankung.
 
Siehe auch Wikipedia (deutsch), Wikipedia (englisch)

Weitere Filme*) mit Dan Haggerty; siehe auch Filmlexikon
 
1) Laut Artikel in der "Los Angeles Times" bzw. Wikipedia (englisch)
Link: 1) Filmlexikon

Denver Pyle … spielte den Trapper Mad Jack.
 
Geboren am 11. Mai 1920 in Bethune (Colorado),
gestorben am 25. Dezember 1997 im Alter von 77 Jahren im kalifornischen Burbank an Lungenkrebs.
  
Der Sohn des Farmer-Ehepaares Ben H. Pyle (1895–1988) und Maude Pyle (1899–1985) bzw. Bruder des Trickfilmzeichners Willis Pyle begann nach der High School ein Studium am College, dass er jedoch bald wieder abbrach, um Schlagzeuger zu werden. Als es damit nicht so recht voran ging, reiste er vom Fernweh gepackt quer durchs Land und hielt sich mit verschiedenen Gelegenheitsjobs über Wasser, arbeitete mal auf den Ölfeldern von Oklahoma oder auf Fischkuttern im texanischen Galveston. Etwa um 1940 kam er nach Los Angeles und fand eine Anstellung beim Sender NBC. Mit Eintritt der USA in den 2. Weltkrieg wurde er zur Handelmarine eingezogen, 1943 jedoch nach einer schweren Verwundung wieder entlassen. Nach seiner Genesung arbeitete Pyle als Nieter für einen Flugzeugbetrieb in Los Angeles und schloss sich einer Laienspielgruppe an. Während einer seiner Auftritte wurde er von den Talentsuchern einer Filmfirma entdeckt und gab bald darauf sein Leinwanddebüt mit einer Minirolle in "The Guilt of Janet Ames" (1947). Im Verlaufe der folgenden Jahre avancierte Pyle zu einem vielgefragten Film- und Fernsehdarsteller, der während seiner Karriere Hunderte von unterschiedlichen Rollen spielte. Vor allem in zahlreichen Western tauchte er immer wieder auf, spielte beispielsweise an der Seite von John Wayne in "The Horse Soldiers"1) (1959, Der letzte Befehl), "The Alamo"1) (1960, Alamo), "The Man Who Shot Liberty Valance"1) (1962, Der Mann, der Liberty Valance erschoß) und "Cahill U.S. Marshal"1) (1973, Geier kennen kein Erbarmen). Seine bedeutendsten Rollen erhielt er erst gegen Ende seiner Karriere: So bleibt wohl sein Sheriff Frank Haimer in dem Gangsterklassiker "Bonnie and Clyde"1) (1967) ebenso unvergesslich wie sein mürrischer Trapper "Mad Jack" in der TV-Serie "The Life and Times of Grizzly Adams" (1977, Der Mann in den Bergen) oder seine Rolle des Onkel Jesse Duke in der Sitcom "The Dukes of Hazzard"1) (1979 – 1985/Ein Duke kommt selten allein).
 
Mit legendären TV-Serien wie "Gunsmoke", "Bonanza", "Wyatt Earp greift ein", "Westlich von Santa Fe", Bronco", "Perry Mason", und, und, und … war der weißhaarige Schauspieler zum festen Bestandteil in der Fernsehlandschaft geworden; Pyles letzte Arbeit vor der Kamera war 1997 der Fernsehfilm "The Dukes of Hazzard: Reunion!" (Familientreffen der Chaoten". 
Im gleichen Jahr erlag der Schauspieler im Alter von 77 Jahren seinem Lungenkrebsleiden. Noch wenige Tage vor seinem Tod war er für sein Lebenswerk mit einem "Stern" auf dem "Hollywood Walk of Fame" geehrt worden; an den Feierlichkeiten hatte er trotz seines schlechten Gesundheitszustandes teilgenommen.

Denver Pyles erste Ehe mit Marilee Carpenter (1924–2010), einer Produktionsassistentin bei der "20th Century Fox" wurde 1970 geschieden; aus der Verbindung stammen die beiden Söhne David und Tony. Seine zweite Frau Tippy, der er 1983 das Ja-Wort gegeben hatte, war bis zuletzt an seiner Seite. Die letzte Ruhe fand der Schauspieler (anonym) in einem Familiengrab seiner zweiten Ehefrau auf dem Friedhof von Forreston (Ellis County, Texas).
 
Siehe auch Wikipedia (deutsch), Wikipedia (englisch)

Weitere Filme*) mit Denver Pyle
 
Link: 1) Wikipedia

Don Shanks … spielte den Indianer Nakoma.
 
Geboren am 26, Februar 1950 in Piasa (Illinios).
 
Als Schauspieler ist Shanks seit Mitte der 1970er Jahre aktiv. Er ist vor allem in kleineren Nebenrollen zu sehen.
Seit 1980 ist er auch als Stuntman und Stunt Coordinator im Filmgeschäft tätig.
 
Quell: Wikipedia
 
Weitere Filme*) mit Don Shanks
*) Link: Internet Movie Database
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