Wirken am Theater (Auszug) / Filmografie / Hörspiel
Joana Maria Gorvin, geboren am 30. September 1922 in Hermannstadt1) (Siebenbürgen; heute Sibiu, Rumänien),
gestorben am 2. September 1993 in Klosterneuburg1) (Niederösterreich1)).
Als Gerda Maria Glückselig kam die spätere Schauspielerin in einem musisch geprägten Elternhause zur Welt. Ihr Vater, Karl Max Glückselig, war Dirigent, Musikpädagoge und Chorleiter, die Mutter hatte in Berlin Gesang studiert und gab Gesangsunterricht. Auch der zehn Jahre ältere Bruder Karl war Musiker und starb 1991 als Generalmusikdirektor in Hannover1).
Nach dem Abitur am Evangelischen Mädchengymnasium in Hermannstadt ging Gerda Maria Glückselig 1938 nach Berlin und lernte bei Gustaf Gründgens (1899 – 1963) an der Schauspielschule des "Preußischen Staatstheaters"1). Noch während der Ausbildung nahm sie auf Anraten von Gründgens den Künstlernamen "Gorwin", dann "Gorvin", an, um eventuellen antisemitischen Diskriminierungen, zu denen ihr Name Anlass geben konnte, aus dem Weg zu gehen. Den Vornamen Joana legte sie sich um 1940 zu und trat seither unter dem Künstlernamen "Joana Maria Gorvin" auf. Sie debütierte 1939, erhielt 1940 ihr erstes Engagement am Schauspielhaus1) in Potsdam und wirkte sodann als Mitglied des "Staatstheaters am Gendarmenmarkt" ("Preußisches Staatstheater").

Szenenfoto: Joana Maria Gorvin als "Gretchen" in Goethes
"Urfaust"1), mit Konrad Wagner als Faust und O. E. Hasse als Mephisto, am
"Jürgen-Fehling-Theater" in Berlin-Zehlendorf1) (Uraufführung: Oktober 1945)
Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pk_0000024_a_020/Š SLUB Dresden/Deutsche Fotothek
Urheber: Abraham Pisarek (1901–1983; Link Wikipedia); Datierung: 1945.10 / Lizenz CC-BY-SA 3.0.
Genehmigung der Deutschen Fotothek zur Veröffentlichung innerhalb
dieser Webpräsenz wurde am 12.11.2010 erteilt.
Originalfoto und Beschreibung: Wikimedia Commons bzw. Wikipedia

Szenenfoto: Joana Maria Gorvin als "Gretchen" in Goethes "Urfaust" (mit O. E. Hasse als "Mephisto") am Jürgen-Fehling-Theater in Berlin-Zehlendorf (Uraufführung: Oktober 1945); Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df pk 0000024 a 020)/Copyright SLUB Dresden/Deutsche Fotothek; Urheber: Abraham Pisarek (1901–1983; Link Wikipedia); Datierung: 1945.10 / Lizenz CC-BY-SA 3.0. Genehmigung der Deutschen Fotothek zur Veröffentlichung innerhalb dieser Webpräsenz wurde am 12.11.2010 erteilt. Originalfoto und Beschreibung: Wikimedia Commons bzw. Wikipedia
Joana Maria Gorvin 1946 als Aude in "Das Grabmal des unbekannten Soldaten" von Paul Raynal am "Jürgen-Fehling-Theater" in Berlin-Zehlendorf; Regie: Jürgen Fehling; Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pk_0000045_011); Copyright SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Abraham Pisarek; Urheber: Abraham Pisarek (1901–1983); Datierung: 01.1946; Quelle: www.deutschefotothek.de; Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017 In diese Zeit fällt ihre Begegnung mit Jürgen Fehling1) (1885 – 1968), dessen Proben sie unermüdlich besuchte. Es wurde daraus eine der erfolgreichsten Künstler- und Lebensgemeinschaften der deutschen Theatergeschichte, die bis zum Tode des berühmten und schwierigen Regisseurs 1968 währte. Sie wurde begleitet von einem Rollenpanorama, das die Fähigkeiten und die Eigenart von Joana Maria Gorvin auf das anschaulichste vor Augen und Ohren führte. Im "Jürgen-Fehling-Theater" in Berlin-Zehlendorf feierte sie als Gretchen im "Urfaust" einen großen Triumph, doch bereits nach einer Spielzeit musste das Theater 1946 schließen. Die Gorvin wechselte ans "Hebbel-Theater"1), wo ihr der erste große Erfolg in der Rolle der Sabina in Thornton Wilders1) "Wir sind noch einmal davongekommen"1) beschieden war, war dann für drei Jahre am "Bayerischen Staatsschauspiel"1) in München und ging schließlich wieder nach Berlin, wo sie am "Schlosspark Theater"1) und am "Schillertheater"1) wirkte.
 

Joana Maria Gorvin 1946 als Aude in "Das Grabmal des unbekannten Soldaten"
von Paul Raynal1) am "Jürgen-Fehling-Theater" in Berlin-Zehlendorf
Regie: Jürgen Fehling
Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pk_0000045_011)
Š SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Abraham Pisarek
Urheber: Abraham Pisarek1) (1901–1983); Datierung: 01.1946
Quelle: www.deutschefotothek.de; Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017

In den ersten Nachkriegsjahren lernte das Theaterpublikum manche später berühmte Bühnengestalt neuer Stücke aus Amerika, Frankreich oder Spanien zuerst durch die Gorvin kennen. Sie war die Elektra1) in Jean Paul Sartres1) "Die Fliegen"1), die Johanna1) in Paul Claudels1) und Arthur Honeggers1) "Johanna auf dem Scheiterhaufen"1), die Helena1) in "Der trojanische Krieg findet nicht statt"1) von Jean Giraudoux1) und trat später noch in Stücken von Albee1), Faulkner1) oder O'Neil1) auf. Was von allem Anfang an auffiel, war ihre gepflegte Sprache, die Sprechmelodie, ja die Wandlungsfähigkeit der Stimme und die Geschmeidigkeit ihres Körpers. Von Jürgen Fehling stammt der Ausspruch: "Die Gorvin hat ein geheimnisvolles Etwas in ihrer hohen Kehle. Sie ist eine erotische Nachtigall. Die Gorvin ist eine der seltsamsten Sprecherinnen. Sie verwaltet seltsame Geigentöne. Sie verwaltet gleichzeitig einen geschmeidigen Körper. Ihre Gesten entwachsen dem Herzen." Ihr hoher Stimmton wurde mit dem einer Stradivari verglichen, der in dramatischen Augenblicken auch als sehr scharf und präzise konturiert erschien.
 

Joana Maria Gorvin, 1947 fotografiert von Fritz Eschen1) (1900–1964)
Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_e_0052620)
© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Fritz Eschen
Urheber: Fritz Eschen; Datierung: 04.02.1947
Quelle: www.deutschefotothek.de; Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017

Joana Maria Gorvin, 1947 fotografiert von Fritz Eschen (1900–1964); Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_e_0052620); Copyright SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Fritz Eschen; Urheber: Fritz Eschen; Datierung: 04.02.1947; Quelle: www.deutschefotothek.de; Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017
Hatte Joana Maria Gorvin schon hin und wieder in Wien kurze Gastspiele gegeben, so war es Ernst Haeussermann1) (1916 – 1984), der sie 1955 zu den "Wiener Festwochen" holte. Auf ihn gehen auch die späteren Verpflichtungen am "Burgtheater"1) oder am "Theater in der Josefstadt"1) zurück. Auf diese Aufenthalte Frau Gorvins in Wien ist ihre Entscheidung zurückzuführen, um die österreichische Staatsbürgerschaft anzusuchen, die sie 1955 erhielt. So wurde sie schließlich am Rande Wiens, in Klosterneuburg ansässig. Seit 1971 war sie mit Dr. Maximilian Bauer verheiratet.
Joana Maria Gorvin (rechts)  als "Glaube" in "Jedermann, Salzburg 1981; Copyright Virginia Shue Ein Zusammentreffen Joana Maria Gorvins mit Gustaf Gründgens 1960 am "Deutschen Schauspielhaus"1) in Hamburg führte zu einer Erneuerung der Zusammenarbeit zwischen beiden. Was sie auch spielte – es bewies gereifte Meisterschaft. Nach dem Tode von Gründgens zog sie sich immer mehr von längerfristigen Engagements zurück und maß Verträge und Rollen an ihren eigenen künstlerischen Maßstäben. Diese Maßstäbe hatte sie in den 25 gemeinsamen Jahren mit Jürgen Fehling gewonnen und mit Intelligenz, Stilsicherheit und Askese zu befolgen gelernt. 
Nach Fehlings Tod verwaltete sie dessen Archiv, woraus 1985 eine umfangreiche Text- und Fotodokumentation "Das Theater des deutschen Regisseurs Jürgen Fehling" erwuchs. Seit 1978 hatte sie während mehrerer Jahre bei den "Salzburger Festspielen"1) ihren Auftritt als " Glaube" in Hugo von Hofmannsthals1) "Jedermann"1). Ihre letzte große Rolle spielte sie ab Herbst 1992 in Berlin in Botho Strauß'1) Stück "Schlußchor"2) in der Inszenierung von Luc Bondy1).
Am 20. März 1993 stand sie zum letzten Male auf der Bühne. Nach einer Gehirnblutung starb sie kurz vor ihrem 71. Geburtstag. Ihrem Wunsch gemäß wurde sie in Berlin beigesetzt, dem Ort, wo ihre vielbewunderte Karriere begonnen hatte → Foto der Grabstelle auf dem "Waldfriedhof Dahlem"1) bei knerger.de. Der Stein trägt die Inschrift "Quod mortale fuit hic situm est" (Das, was sterblich war, liegt hier (begraben)).
 
 
Joana Maria Gorvin (rechts)  als "Glaube" in "Jedermann", Salzburg 1981
mit Maximilian Schell als "Jedermann" und Sonja Sutter (links) "Gute Werke"
Das Foto wurden mir freundlicherweise von der
Fotografin Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt. 
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.
An Ehrungen hat es Joana Maria Gorvin nicht gemangelt, schrieb doch bereits 1947 "Der Spiegel": "Wenn nicht alles täuscht, sagen Kenner, wird Joana Maria Gorvin 'die' moderne Schauspielerin von morgen." Die Kenner sollten recht behalten. 1957 erhielt sie den "Berliner Kunstpreis für darstellende Kunst"1), im Jahre 1974 wurde sie gleich dreimal "Ehrenmitglied", und zwar der "Freien Akademie der Künste Hamburg"1), der "Deutschen Akademie der Darstellenden Künste"1) Frankfurt/Main und der "Deutschen Akademie der Darstellenden Künste Hamburg". Von ihren Landsleuten wurde sie 1992 mit dem "Kulturpreis der Landsmannschaft der Siebenbürger"1) Sachsen geehrt. Zu ihrem Tode schrieb ein Kritiker, jetzt sei es Zeit, Joana Maria Gorvin ein Denkmal zu setzen. Denn sie sei eine der großen Schauspielerinnen dieses Jahrhunderts gewesen.
Autor: Udo W. Acker bei kulturstiftung.org*)
  
Im "Henschel Theaterlexikon"**) kann man lesen: "Die Gorvin – Fehling nannte sie eine "erotische Nachtigall" – gehörte lange Zeit zur Elite der deutschen Schauspielkünstler. Vielgerühmt ist ihre helle, kristallklare Stimme. "Der Stimmklang der Gorvin und ein geschmeidiges, bis in die letzte Faser beherrschtes Körperspiel formten die Figuren, die Joana Maria Gorvin darstellte: Es waren immer Kunstfiguren, doch in der Genauigkeit der Zeichnung, des mimischen und gestischen Ausdrucks verwandelten sie sich auf der Bühne wie selbstverständlich in "Natur", in eine stilisierte, eine gestaltete Natur. Die Gorvin beherrschte diese Kunst der Verwandlung mit einer heute kaum noch anzutreffenden Perfektion."" (Gerhard Rohde1), in "Frankfurter Allgemeine Zeitung"1) (F.A.Z.), 30.09.1992)
Wikipedia notiert: "Gorvins Ehemann stiftete 1995 den "Joana-Maria-Gorvin-Preis"1). Er wird seither alle fünf Jahre von der Berliner "Akademie der Künste"1) vergeben und ist mit 25.000 Euro dotiert." Erste Preisträgerin war die Tänzerin, Choreografin und Tanzpädagogin Pina Bausch1), es folgten die Opernsängerinnen Anny Schlemm1)  (2000) und Anja Silja1) (2005), die Schauspielerinnen Jutta Lampe1) (2010) und Kirsten Dene1) (2015) und die Theater- bzw. Opernregisseurin Andrea Breth1) (2020). Die "Akademie der Künste" verwaltet zudem das "Joana-Maria-Gorvin-Archiv" mit unter anderem Rollen- und Textbüchern, Szenenfotos, einer umfangreiche Sammlung von Kritiken und Programmheften sowie ; Korrespondenz in Einzelstücken, biografischen Unterlagen, Sammlungen von Tondokumenten und Druckschriften. → Joana-Maria-Gorvin-Archiv
Einen Auszug zum Wirken am Theater siehe hier.
 
Nicht unerwähnt bleiben sollte, dass Joana Maria Gorvin vereinzelt vor der Filmkamera stand, So wirkte sie als Lilly, Frau von Adam Schmidt, Inhaber der Firma "Adams Apfelsaft" (Bobby Todd), in der Kino-Komödie "Der Apfel ist ab"1) (1948) mit, in Szene gesetzt von Helmut Käutner1) nach Motiven der gleichnamigen musikalischen Kabarett-Revue1) des Münchener Kabarett-Ensembles "Die Nachrichter"1). Im Folgejahr sah man sie unter der Regie von Kurt Meisel als Ljuba in dem Drama "Tragödie einer Leidenschaft"1) (1949) nach der Novelle "Pawlin"1) von Nikolai Lesskow1). Die Fernsehzuschauer konnten sich ebenfalls von Gorvins schauspielerischen Kunst überzeugen, vorwiegend waren es Aufzeichnungen von Theateraufzeichnungen wie beispielsweise aus dem "Deutschen Schauspielhaus"1) Hamburg "Totentanz"3) (1964) nach dem gleichnamigen Drama4) von August Strindberg1) (Regie: Gustaf Gründgens) mit Gorvin als Alice und Werner Hinz als Kapitän Edgar oder "Trauer muß Elektra tragen"3) (nach der gleichnamigen Dramen-Trilogie1) von Eugene O'Neill1) (Regie: Gerhard Klingenberg1)) mit Gorvin als Lavinia (Elektra1)) sowie unter anderem Maria Wimmer als Christine (Klytämnestra1)) und Werner Hinz als Christinas Gatte General Ezra Mannon (Agamemnon1)). Die TV-Zeitschrift "Gong"1) (4/1966, S. 59) schrieb damals: "In der rabiat gekürzten und umstrittenen Hamburger Inszenierung kam O'Neills vielleicht geschlossenste Dichtung auf den Bildschirm. (…) Joana Maria Gorvin war in dem explosiven Stück Amerikas Elektra: ein hartes, nervöses Gesicht, verhärmt und ungraziös – eine bleiche, dunkle Rächerin. Die eindrucksvolle Maria Wimmer und Werner Hinz variierten das Thema der Geschlechterhassliebe mit furiosem Pathos, aber doch auch zuviel Theaterleidenschaft. Leider büßte gerade hier das Drama auf dem engen Bildschirm durch ungedämmte Bühnenekstastik und Gestenseligkeit viel an Wirkung ein. Blicke und Gebärden, sie waren stets ein Grad zu heftig, zu theatralisch. Gerhard Klingenberg ließ wie bei Schiller spielen und bis zum Exzess unnatürlich skandieren. Die Aufzeichnung war so – trotz der beiden tragenden Frauenrollen – in manchen Partien schwer erträglich." (Quelle: Die Krimihomepage (Spezial)
In einer Aufzeichnung aus dem Wiener  "Theater in der Josefstadt"1) zeigte die ARD den Krimi "Der Fremde"3) (1975) nach dem Theaterstück von Robin Maugham, 2. Viscount Maugham (1916–1981), Neffe des berühmten William Somerset Maugham1). Hier glänzte die Joana Maria Gorvin als die verwitwete, vermögende Lady Headleigh, bei der eines Tages ein gewisser Charles Clairmant (Sieghardt Rupp) auftaucht.
Nur wenige Male übernahm sie Rollen in TV-Produktionen, so unter anderem als Maria in "Haus der Frauen"5) (1978) nach einem Schauspiel von Zofia Nalkowska1) oder als Gisa, Schwester von Erzsi Orban (Maria Becker) in "Katzenspiel"1) (1983) nach dem Roman von István Örkény1). Ein Mal war sie in dem Quotenrenner "Derrick"1) vertreten und mimte in der Episode "Karo As"6) (EA: 21.12.1979) die Agnes Demmler, welche nur knapp einem Mordanschlag entging: Ihr Ehemann (Klausjürgen Wussow) hatte den Obdachlosen und Alkoholiker Jochen Karo, genannt "Karo As" (Günther Maria Halmer) beauftragt, seine Frau zu erschießen … → zauberspiegel-online,de.
In ihrer letzte Bühnenrolle als Frau von Schastorf, Mutter der Anita von Schastorf (Jutta Lampe1)), in dem von Luc Bondy1) an der Berliner "Schaubühne am Lehniner Platz"1) inszenierten Theaterstück "Schlusschor"7) von Botho Strauß1) (Premiere: 04.02.1992), konnten die Fernsehzuschauer die Ausnahmeschauspielerin 1993 auch auf dem Bildschirm bewundern; im Auftrag von ZDF und ARTE war eine rund zweistündige Aufzeichnung entstanden → schaubuehne.de, berliner-schauspielschule.de. Eine Übersicht der TV-Produktionen bzw. Sendungen mit Joana Maria Gorvin findet man hier.
  
Zudem stand die Schauspieler seit Ende der 1940er Jahre immer wieder im Hörspielstudio, gestaltete hier mitunter ihre Bühnerollen wie beispielsweise das Hausmädchen Sabina in "Wir sind noch einmal davongekommen"8) (EA: 17.04.1947) nach dem gleichnamigen Theaterstück1) von Thornton Wilder1), eine Figur, mit der sie, wie erwähnt, 1946 am "Hebbel-Theater"1) unter der Regie von Karl-Heinz Stroux1) einen ihrer ersten großen Erfolge gefeiert hatte. In der auf CD erhältlichen Funknovelle "Ich denke oft an Piroschka"8) von Andreas Grüner und Hugo Hartung1) sprach sie die Piroschka (EA: 14.03.1951, Regie: Kurt Wilhelm1)). Später (1954) veröffentlicht Hartung diese wunderschöne Geschichte als gleichnamigen Roman1), im Folgejahr erschien die Verfilmung1) mit Liselotte Pulver und Gunnar Möller. Auch die Sendung "Die Kameliendame"8) (EA: 30.06.1963) nach dem gleichnamigen Roman1) von Alexandre Dumas d. J.1) ist auf CD im Handel erhältlich (Regie: Heinz-Günter Stamm1)). Hier sprach sie die Titelfigur der Marguerite Gautier, Klausjürgen Wussow den jungen Armand Duval, der sich in die schöne Kurtisane verliebt, Eberhard Müller-Elmau1) dessen Vater Monsieur Duval und Horst Tappert den reichen Baron von Varville. Dieser berühmte Roman, den Dumas auch zu einem Bühnendrama umschrieb, wurde ebenfalls mehrfach verfilmt, unter anderem mit der legendären Greta Garbo → "Die Kameliendame"1) (1936). Weitere Produktionen, an denen Joana Maria Gorvin als Sprecherin beteiligt war und die auf Audio-Träger veröffentlicht wurden, sind unter anderem die Shakespeare-Tragödien "Antonius und Cleopatra"8) mit Gorvon als Cleopatra1), Ernst Wilhelm Borchert als Marcus Antonius1) und Will Quadflieg als Octavius Cäsar1) (EA: 22.04.1954, Regie: Ludwig Cremer1)) sowie "König Lear"8) mit Fritz Kortner als König Lear und Gorvin als dessen Tochter Regan zu nennen (EA: 11.09.1958; Regie: Wilhelm Semmelroth1)). Weiterhin die sechsteilige Fassung "Doktor Schiwago"8) nach dem gleichnamigen Roman1) von Boris  Pasternak1) mit Gorvin als Lara und Ludwig Cremer als Juri Schiwago (EA: 06.–11.10.1958; Regie: Otto Kurth1)), in "Antigone"8) nach der gleichnamigen Tragödie1) des Sophokles1) in der Übersetzung von Friedrich Hölderlin1) hört(e) man sie mit der Titelrolle der Antigone1) (EA: 16.05.1962, Regie: Ludwig Cremer). Eine Auswahl der bei der ARD Hörspieldatenbank gelisteten Produktionen findet man hier am Ende des Artikels.
 
Nach dem Tod von Jürgen Fehling1) († 14.06.1968) war Joana Maria Gorvin, die auf ihr Ersuchen die österreichische Staatsbürgerschaft, besaß, seit 1971 in zweiter Ehe mit Maximilian B. Bauer verheiratet.
Weitere Quelle (unter anderem): "Henschel Theaterlexikon"**)
Siehe auch Wikipedia, fembio.org
*) Der Text (Autor Udo W. Acker) wurde mit freundlicher Genehmigung von der "Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen" (kulturstiftung.org) übernommen; mit den Quellen
  • Literatur: Edda Fuhrich/Dagmar Wünsche: Joana Maria Gorvin. Eine Dokumentation. München 1995
  • C. Bernd Sucher: Die erotische Nachtigall. Zum Tod von Joana Maria Gorvin. In: Süddeutsche Ztg., 7.9.1993
  • Gerhard Rohde: Feine Risse im Klang. In: Frankfurter Allg. Ztg., 7.9.1993
  • Elisabeth Effenberger: Zu Hause bei Rosen und Weingärten. In: Salzburger Nachrichten, 18.11.1977
**) Henschel Theaterlexikon (Hrsg. C. Bernd Sucher; Henschel Verlag, 2010, S. 274/275)
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) rowohlt-theaterverlag.de, 3) Die Krimihomepage (Spezial), 4) theatertexte.de,
5) filmdienst.de, 6) fernsehserien.de, 7) rowohlt-theaterverlag.de, 8) ARD-Hörspoelsatenbank
Theater-Wirken (Auszug)
Quelle (überwiegend): "Henschel Theaterlexikon"**)
(Fremde Links: Wikipedia, theatertexte.de, rowohlt-theaterverlag.de, felix-bloch-erben.de;
R = Regie; UA = Uraufführung, P = Premiere, DSE = Deutschsprachige Erstaufführunf)
"Preußischen Staatstheaters" "Jürgen-Fehling-Theater" in Berlin-Zehlendorf zur Spielzeit …(Regie: Jürgen Fehling) Berliner "Hebbel-Theater"(1946–1948) "Bayerischen Staatsschauspiel", München Berliner "Schlosspark Theater" / "Schillertheater" Wiener "Theater in der Josefstadt" "Düsseldorfer Schauspielhaus" "Deutsches Schauspielhaus", Hamburg "Bad Hersfelder Festspiele" "Hamburger Kammerspiele" Berliner "Schaubühne am Lehniner Platz" "Salzburger Festspiele
Filme
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links; Wikipedia, Die Krimihomepage (Spezial), theatertexte.de, fernsehserien.de, rowohlt-theaterverlag.de)
Kinofilme Fernsehen
Hörspielproduktionen (Auszug)
(Fremde Links: ARD-Hörspieldatenbank (mit Datum der Erstausstrahlung), Wikipedia, felix-bloch-erben.de)
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