Filmografie / Hörspiel
Klaus Höhne; Copyright Virginia Shue Klaus (Wilhelm Bruno) Höhne wurde am 13. Juni 1927 in Hamburg geboren. Nachdem er mit erst zwanzig Jahren in Hamburg "Deutschen Schauspielhaus"1) als Statist auf der Bühne gestanden hatte, absolvierte er bei Joseph Offenbach (1904 – 1971) eine private Ausbildung zum Schauspieler, studierte in Berlin bei Horst Caspar (1913 – 1952) und Hildegart Klingspor. 1951 gab Höhne am "Deutschen Schauspielhaus" sein professionelles Bühnendebüt. Weitere Engagements führten Höhne an das "Stadttheater Aachen"1) (1954 – 1958) und das "Württembergische Staatstheater"1) in Stuttgart (1958 – 1961), bis 1963 gehörte er in Wien dem Ensemble des "Theaters in der Josefstadt"1) an. In späteren Jahren spielte Höhne verschiedenste Rollen an vielen bedeutenden deutschsprachigen Theatern, so unter anderem in Bremen am "Theater am Goetheplatz"1) in Inszenierungen von Peter Zadek1): In "Luther"1) von John Osborne gab er an der Seite von Friedhelm Ptok (Martin Luther) den Ablassprediger Johann Tetzel1) (→ www.zeit.de) und gehörte als Hauptmann auch zur Besetzung der skandalumwitterten Aufführung von Brendan Behans1) "Die Geisel". Höhne selbst bezeichnete einmal Zadeks Inszenierung  bzw. Uraufführung (22.09.1972) des Fallada-Romans "Kleiner Mann – was nun?"1) (Bearbeitung für die Bühne "Kleiner Mann, was nun?"1) von Tankred Dorst1)) am "Schauspielhaus Bochum"1) als seine wichtigste Arbeit mit dem bedeutenden Regisseur → www.zeit.de.
 
Das Foto wurde mir freundlicherweise von der
Fotografin Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.
In der Revue, welche am 29. Dezember 1973; in einer WDR-Aufzeichnung im Fernsehen ausgestrahlt wurde, spielte er den Jachmann, Freund der Lebedame Mia Pinneberg (Brigitte Mira), in weiteren Rollen sah man unter anderem Hannelore Hoger als Emma Mörschel, genannt "Lämmchen", Heinrich Giskes1) als Johannes Pinneberg, Tana Schanzara als Frau Mörschel und Rosel Zech, welche gleich mehrere Parts übernommen hatte – Marie Kleinholtz, Frau Nothnagel, Bettlerkind , Marlene Dietrich und Claire Waldoff → deutsches-filmhaus.de.
Immer wieder zeigte sich Höhne mit eindrucksvollen Rollen auf der Bühne, auf einer seiner letzten Theatertourneen brillierte Höhne an der Seite von Gisela Uhlen in dem anspruchsvollen Schauspiel "Patt oder Spiel der Könige. Eine pausenlose Partie" von Pavel Kohout, das monatelang in vielen deutschen Städten aufgeführt wurde.
  
Klaus Höhne und Gisela Uhlen in Pavel Kohouts "Patt oder Spiel der Könige",
Aufführung Ende der 1980er Jahre im "Theater Haus im Park" in Hamburg-Bergedorf.
Klaus Höhne und Gisela Uhlen in Pavel Kohouts "Patt oder Spiel der Könige" 01; Copyright Virginia Shue  Klaus Höhne in Pavel Kohouts "Patt oder Spiel der Könige"; Copyright Virginia Shue 
Klaus Höhne in einer Szene in "Patt oder Spiel der Könige", Ende der 1980er Jahre auch aufgeführt im "Theater Haus im Park" in Hamburg-Bergedorf; Copyright Virginia Shue   Klaus Höhne und Gisela Uhlen in Pavel Kohouts "Patt oder Spiel der Könige" 02; Copyright Virginia Shue 
Die Fotos wurde mir freundlicherweise von der Fotografin Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.

Seit Ende der 1950er Jahre war Höhne auch für Film- und Fernsehen tätig und avancierte schnell zu einem beliebten Darsteller. Neben zahlreichen Gastauftritten in so populären Krimi-Serien wie "Der Kommissar", "Derrick", "Der Alte", "Großstadtrevier", Die Männer vom K3" oder "Siska" sah man ihn auch in Literatur-Verfilmungen wie 1964 als Marlowski in dem Lustspiel "Der Nebbich" von Carl Sternheim oder 1966 als Kaufmann Lopachin in der gesellschaftskritischen Komödie "Der Kirschgarten"2) von Anton Tschechow. Ungeheure Popularität erlangte Höhne ab Anfang der 1970er Jahre mit seiner Rolle des stets höflichen und bescheidenen Kommissar Konrad in den "Tatort"-Folgen aus Frankfurt. Zwischen 1971 und 1979 löste er – immer ein wenig beamtenmäßig – zusammen mit seinen Assistenten acht Folgen lang eigenständig meist Wirtschafts- und Kapitalverbrechen.
   

Die "Tatort"-Folgen mit Kommissar Konrad
(Link: Wikipedia, tatort-fundus.de)

In nachhaltiger Erinnerung bleibt Höhne zudem als Eduard Cornelli in dem Dreiteiler "Ein Kapitel für sich" (1979), den Eberhard Fechner1) nach dem autobiografisch geprägten Roman von Walter Kempowski1) in Szene gesetzt hatte, oder 1976 als Kammerherr Louis Stein in der Sandra Paretti-Adaption "Der Winter, der ein Sommer war".
Er zeigte sich beispielsweise als Hotelgast Herr Stöckmann in dem Dreiteiler "Alle Jahre wieder – Die Familie Semmeling"1) (1976) oder 1980 in Fassbinders mehrteiligen Döblin-Verfilmung "Berlin Alexanderplatz". In der ARD-Vorabendserie "Forstinspektor Buchholz" mit Horst Kummeth1) in der Titelrolle war er 1989 zwanzig Folgen lang der Falkner Paul Rosen und in der Serie "Blankenese"1) agierte er ab 1994 als Kapitän Larsen. Die Fernsehzuschauer erlebten ihn unter anderem ab 1997 in der Filmreihe "Ärzte: Dr. Vogt" als Heinrich Vogt bzw. Vater des Protagonisten Dr. Konrad Vogt (Sven Eric Bechtolf), zu Höhnes letzten Arbeiten für das Fernsehen zählen wiederholte Auftritte bei "Derrick", "Siska" und "Der Alte", noch 2005 bzw. 2006 tauchte er in den Serien "Neues aus Büttenwarder" und "Unser Charly" auf.
  
Im Kinofilm machte sich Höhne im Verlaufe seiner Karriere aufgrund seiner intensiven Arbeit für Theater und Fernsehen eher rar. 1960 gab er in der Krimikomödie "Agatha, lass das Morden sein!"1) sein Leinwanddebüt, in Franz Josef Spiekers Satire "Wilder Reiter GmbH"1) spielte er 1967 den Amann, den Herrn Berner in Manfred Adloffs Aufklärungsstreifen "Die Goldene Pille"1) (1968) und einen SA-Offizier in Luchino Viscontis opulent ausgestatteten, prominent besetzten Historienfilm "Die Verdammten"1) (1969, La caduta degli dei). 1983 war er der Colonel Hobson in Peter Zadeks Simmel-Adaption "Die Wilden Fünfziger"1) und ein Jahr später wirkte er in dem eher zu vernachlässigendem Streifen "Is' was, Kanzler?"1) (1984) mit
→ mehr Filmografie.
Höhne war zudem ein gefragter Synchronsprecher lieh unter anderem in den ersten beiden "Harry Potter"-Filmen Richard Harris1) (1930 – 2002) als Professor Albus Dumbledore seine Stimme; auch nach dem Tod von Harris synchronisierte er in "Harry Potter und der Gefangene von Askaban"1) (2004) und "Harry Potter und der Feuerkelch"1) (2005) den Dumbledore, der dann von Michael Gambon1) gespielt wurde; er synchronisierte in den Staffeln 6 und 7 Robert Hardy1), der in der in der beliebten BBC-Serie "Der Doktor und das liebe Vieh" den oftmals mürrischen Tierarzt Siegfried Farnon darstellte. Man hörte ihn unter anderem als griechischen Kapitän in der Zeichentrickserie "Wickie und die starken Männer"1) (1974) oder als Onkel Bill in den animierten Geschichten um "Doctor Snuggles"1)  → mehr bei www.synchronkartei.de. Wiederholt stand er im Hörspielstudio, eine Auswahl der bei der ARD Hörspieldatenbank gelisteten Produktionen findet man hier.
  
Klaus Höhne, der viele Jahre als Gastdozent am Mozarteum1) in Salzburg tätig war, starb am 21. August 2006 mit 79 Jahren überraschend nach kurzer Krankheit in einer Klinik in Murnau am Staffelsee; die letzte Ruhe fand er auf dem Berliner Waldfriedhof Dahlem1) (Feld  006–371) → Foto der Grabstelle bei knerger.de.
Der sympathische Schauspieler war verheiratet und hinterließ einen Sohn. 

Siehe auch Wikipedia
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) Die Krimihomepage
     
Filme
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, Die Krimihomepage, deutsches-filmhaus.de, fernsehserien.de)
Kinofilme Fernsehen (Auszug)
Hörspielproduktionen (Auszug)
(Fremde Links: ARD-Hörspieldatenbank (mit Datum der Erstausstrahlung), Wikipedia, wien.gv.at)
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