1963 erlangte Valérien als Moderator und Mitbegründer des "Aktuellen Sportstudios"1) noch größere Popularität, als er ohnehin schon hatte. Neben Wim Thoelke2) (1927 1995) und Rainer Günzler1) (1927 1977) gehörte der Mann mit den bunten Pullovern zum festen Bestandteil dieser legendären Sendung. Bis 1988 brachte er genau 283 Mal den Zuschauern die Sportereignisse auf seine unverwechselbare, unterhaltsame Art nahe, interviewte ruhig und freundlich zahllose Sportgrößen aber auch sportbegeisterte Prominente wie beispielsweise Bud Spencer oder Elton John und wurde von vielen als "Fachmann mit Herz" tituliert. Seine Wortschöpfung "Sappradi" ist legendär, sein Motto lautete stets "Ich mach doch keine Reportagen auf Kosten anderer, und auch bei Interviews soll keiner als Sieger oder Verlierer den Ring verlassen." Dass er immer nah am sportlichen Geschehen bzw. mit dem Publikum verbunden sein wollte, den Kontakt mit Sportlern, Veranstaltungen Zuschauern nie verlieren wollte, davon zeugt auch seine Aussage "Ich bleibe lieber Reporter, das sagt mir mehr zu als die Verwaltung", als 1983 das Amt des ZDF-Sportchefs an ihn herangetragen wurde. Daneben war der Mann mit dem enormen Fachwissen in einigen weiteren Sendungen auf dem Bildschirm präsent, so von 1977 bis 1987 als Moderator und Leiter der Verkehrssendung "Telemotor" oder als Gastgeber in der Reihe "Sonntagsgespräch". Neben Amelie Fried1) sah man ihn ab Juli 1988 für über ein Jahr in der ZDF-Talkshow "Live", dazu kamen Sendungen wie in den 1960er Jahren die 13-teilige Serie über Max Schmeling "Hallo, Max" sowie "Sepp Herberger erzählt". Ab 1990 arbeitete Valérien Jahre lang als Kommentator und Moderator bzw. als freier Sportjournalist für die privaten Fernsehsender SAT.1 und "Premiere", wo er unter anderem Golfturniere kommentierte; auch als Ausbilder für den Nachwuchs machte er sich einen Namen. Daneben war er weiterhin publizistisch tätig. Unter seinem Namen sind mehrere Bücher über die Olympischen Spiele und über Fußball-Weltmeisterschaften im Münchener Südwest-Verlag erschienen; zuletzt veröffentlichte Valérien "Atlanta Das Olympiabuch 1996" → Liste der Veröffentlichungen bei Wikipedia. Während seiner Karriere erhielt der "Grandseigneur der Sportreportage" Harry Valérien für seine Leistungen zahlreiche Auszeichnungen: So wurde ihm 1965, 1976 und 1988 von der Zeitschrift HÖRZU die "Goldene Kamera"1) verliehen, 1972, 1979 und 1990 erhielt einen "Bambi in Gold"1) als "Bester Sportreporter des Jahres", 1982 wurde er mit dem Österreichischen "Oskar" geehrt, ein Jahr später erhielt er die "Ehrennadel" seiner Geburtsstadt München. Zu seinen weiteren Preisen zählt der "Telestar"1) (1988), 2002 überreichte man ihm den neugeschaffenen "Sportpreis des bayerischen Ministerpräsidenten" und 2004 konnte er aus der Hand des damaligen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber bei einer Festgala in München als Ehrenpreis den "Blauen Panther" ("Bayerischer Fernsehpreis"1)) entgegennehmen. Valérien habe die Sportberichterstattung durch seine "einzigartige Mischung aus brillantem Journalismus, Leidenschaftlichkeit und bayerischem Wortwitz geprägt", hieß es in der Begründung der Jury. Zuletzt erhielt Valérien 2009 den deutschen Sportjournalismus-Preis "HERBERT-Award"1) für sein Lebenswerk. Harry Valérien, der 2008 bei bester Gesundheit seinen 85. Geburtstag feiern konnte, war seit mehr als fünfzig Jahren mit einer ehemaligen norwegischen Skifahrerin verheiratet; aus der Verbindung mit seiner Frau Randi strammen die Töchter Tanja (geb. 1962) und Laila (geb. 1964); Tochter Laila starb Anfang Februar 2007 mit nur 42 Jahren an Brustkrebs, hinterließ ihren Mann und zwei kleine Kinder. Die Sport-Legende Harry Valérien lebte am Starnberger See und widmete sich in seiner Freizeit nach wie vor seinem Lieblingssport, dem Golfspiel, dass nicht zuletzt durch ihn in Deutschland ungemein populär wurde. Außerdem beschäftigte sich der Vollblutjournalist mit fernöstlichen Philosophien, interessierte sich für die sozialen und psychologischen Zusammenhänge der Gesellschaft. Der Sportjournalist und Autor Harry Valérien starb am 12. Oktober 2012 im Alter von 88 Jahren in Berg (Starnberger See). Als Todesursache wurde von der Familie Herzversagen angegeben, er sei auf der Rückfahrt von einem Treffen mit ehemaligen Skiläufern in Oberbayern zu seinem Haus am Starnberger See im Auto "ganz ruhig" eingeschlafen. Als langjähriger Moderator der ZDF-Fernsehsendung "das aktuelle sportstudio" schrieb Valérien zwischen 1963 und 1988 TV-Geschichte, moderierte das "Sportstudio" insgesamt 283 Mal und prägte die Sendung mit "großem Fachwissen, Neugier und Charme", wie "Die Tagesschau" in ihrem Nachruf vermerkte. Valériens Grab befindet sich auf dem Friedhof im Ortsteil Aufkirchen im oberbayerischen Berg am Starnberger See → Foto der Grabstelle bei knerger.de. |
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Link: 1) Wikipedia, 2) Kurzportrait innerhalb dieser HP | ||
Siehe
auch Wikipedia,
www.whoswho.de
sowie die Nachrufe bei www.spiegel.de, www.tagesspiegel.de |
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