Der Schauspieler, Funkregisseur, Drehbuchautor und Synchronsprecher Gert Günther Hoffmann
wurde am 21. Februar 1929 in Berlin-Lankwitz1)
geboren. Nach der Schule absolvierte er
zunächst eine kaufmännische Lehre bevor er sich seiner großen
Leidenschaft, der Schauspielerei zuwandte. Anfangs arbeitete er als Sprecher
beim Berliner Rundfunk, später stand er in Berlin und Hamburg auf
der Bühne.
Durch Film und Fernsehen wurde er ab Mitte der 1950er Jahre rasch einem
breiten Publikum bekannt, er übernahm kleinere, aber prägnante Nebenrollen
in Kinoproduktionen wie beispielsweise "Das Bankett der
Schmuggler" (1951), "Liebe ohne Illusion"1) (1955),
"Am Tag, als der Regen kam"1) (1959), "Brennender Sand"1) (1960),
"Ihr schönster Tag"1) (1961) oder "Um Null Uhr schnappt die Falle zu"1) (1966).
Das Foto wurde mir freundlicherweise von der
Fotografin
Virginia Shue
(Hamburg) zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.
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Doch so recht wollte ihm der große Durchbruch als Filmschauspieler nicht
gelingen und so wandte sich Hoffmann in den 1960er Jahren vermehrt der
Synchronisation zu, mit der er bereits in den 1950ern begonnen hatte,
und wurde damit zum Star. Bald bezeichnete man ihn als "König der
Synchronsprecher", einen Titel, den er selbst nicht gerne
hörte. Hoffmann war als "feste" Stimme von Sean Connery,
Paul Newman und Lex Barker zu hören, seine eher sanfte, aber enorm geschmeidige Stimme wurde
in die Münder zahlloser Spitzenstars gelegt. Er synchronisierte unter anderem von
Rock Hudson,
Michel Piccoli,
Richard Burton,
Tony Curtis,
Rod Taylor,
Kirk Douglas und
Burt Reynolds,
so richtig populär wurde er als deutscher Sprecher in den Kult-Fernsehserien
"Mit Schirm, Charme und Melone"
("The Avengers": John Steed alias Patrick Macnee), "Tennisschläger und Kanonen"
("I Spy": Kelly Robinson alias Robert Culp1)) und
"Raumschiff Enterprise" ("Star Trek":
Captain Kirk alias William Shatner1))
→ mehr bei synchronkartei.de.
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1970 zog Hoffmann nach München und nun stellte sich auch sein Erfolg vor
der Kamera ein: Als Kriminalobermeister Arnold Matofski in der Krimi-Serie "Sonderdezernat K1"
löste er ab 1972 zusammen mit seinen Kollegen in Hamburg zehn
Jahre lang so manchen kniffligen Fall.
1971 mimte er an der Seite von Rudolf Platte in der TV-Fassung von Curth Flatows
Komödie "Das Geld liegt auf der Bank"1) den Kriminalkommissar Willi Böttcher, eine
Rolle, mit der er bereits früher am Berliner "Hebbel-Theater"1)
geglänzt hatte. Hoffmann spielte die Hauptrolle des Fernsehdirektors Basler
in dem Krimi "Tod im Studio"2) (1972), Alexander Kluges besetzte ihn in seiner
Kino-Satire "Der starke Ferdinand"1) (1976)
und auch in der 13-teiligen Simmel-Adaption "Es muß nicht immer Kaviar
sein" (1977) wirkte er mit. Daneben hatte er einige Gastauftritte in
beliebten Krimi-Reihen wie "Die fünfte Kolonne",
"Derrick", "Der Alte" und "Der Kommissar".
Gert Günther Hoffmann, "G.G." wie er liebevoll genannt wurde,
erlag am 17. November 1997 nach langer Krankheit mit 68 Jahren im
bayerischen Feldafing1), nahe dem Starnberger See, seinem Krebsleiden;
die
letzte Ruhe fand er auf dem Friedhof von Oberhaching1) bei München → Foto
der Grabstelle bei knerger.de.
Das Foto wurde mir freundlicherweise von der
Fotografin
Virginia Shue
(Hamburg) zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.
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