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Beklage nie den Morgen,
der Müh' und Arbeit gibt!
Es ist so schön zu sorgen,
für Menschen die man liebt!

Bau nach Lust dein Feld,
nach Bedarf dein Haus,
und sie auf die tolle Welt
behaglich zum Fenster hinaus.

Arbeit und Fleiß, das sind die Flügel,
die führen über Tal und Hügel.

  
   
Den sichersten Gewinn
bringt Fleiß und guter Sinn.

Die Arbeit ist kein Frosch,
sie hüpft nicht davon!

  
   

Eines gebe dem andern Gewicht:
fröhliche Arbeit und fröhliche Pflicht.

Ernst bei der Arbeit, heiter beim Spiel,
immer frisch vorwärts, so kommt man ans Ziel!

  
   
Es ist ein reicher Segen,
der aus dem Worte spricht:
"Erfülle allerwegen
getreulich deine Pflicht!"

Fang deine Arbeit fröhlich an,
dann ist sie auch schon halb getan.

Geh stille deinen Weg und zage nicht.
Tu einfach deine Pflicht und frage nicht.
Trag tapfer jedes Leid und klage nicht.
Es folgt auf jede Nacht doch wieder Licht.

  
   
Genieße die Kraft,
man lebt nur, wenn man schafft.

Gesell' dich einem Bessern zu,
dass mit ihm deine bessern Kräfte ringen.
Wer selbst nicht weiter ist als Du,
der kann dich auch nicht weiterbringen.

(Friedrich Rückert (1788–1866))

Hab immer vor Augen ein herrliches Ziel!
Erreichst du nicht alles, erreichst du doch viel.

  
   
Immer musst du an dir schaffen
wie der Künstler an dem Stein,
alle Kraft zusammenraffen,
und nie müde darfst du sein.

Lieber einen dicken Bauch vom Essen,
als einen krummen Rücken vom Arbeiten.

Rühr munter deine Hände,
Fleiß belohnt sich ohne Ende.

  
   
Schaffe, lerne, leiste was!
Dann hast du, kannst du, bist du was!

Schmerzt Dich in tiefer Brust
das harte Wort: "Du musst!",
so macht nur eins dich wieder still,
das stolze Wort: "Ich will!"

Sei treu in der Arbeit,
Sei treu in der Pflicht,
und lockt die Versuchung,
so folge ihr nicht.

  
   
Tu froh deine Pflicht,
dann wird sie dir leicht!
Mach' ein freundlich Gesicht
und viel ist erreicht!

Um das zu können, was wir sollen,
ist allerdings kein leichtes Spiel.
Indes, man muss nur kräftig wollen,
dann kann man ungewöhnlich viel.

Wenn du Großes willst erreichen,
fange mit dem Kleinen an.
Deine Spötter werden schweigen,
ist das Kleine groß getan.

  
   
Wer strebt und schafft,
bleibt jung an Kraft.
Frisch vorwärts drum
und kehr nicht um.

Wer viel anfängt zu gleicher Zeit,
macht alles halb und nichts gescheit.

  
   

Wieder ist ein Tag zu Ende.
Oh, wie freu'n sich meine Hände!
Hab ich auch nicht viel gemacht,
hab ich doch den Tag verbracht.

(Fred Endrikat (1890–1942))
  

(Sofern nicht anders vermerkt: Urheber unbekannt)

Poesiealbum Glück