Jane Birkin wurde am 14. Dezember 1946 als Tochter des Lieutenant-Commanders David Birkin
(† 1991) und der der Schauspielerin Judy Campbell (1916 2004) in
deer britischen Hauptstadt London geboren, wuchs meinsam mit ihrer jüngeren
Schwester Linda und ihrem älteren Bruder, dem Regisseur und Drehbuchschreiber
Andrew Birkin1).
im Londoner Stadtteil Chelsea1)
auf. Die Cousine des berühmten Regisseurs
Carol Reed1) wuchs nahm Schauspielunterricht und debütierte 1963 an einem Londoner Theater.
Dort wurde Michelangelo Antonio1) auf die junge Schauspielerin aufmerksam und
besetzte sie 1966 als eine der beiden Teenager-Modelle in dem Thriller "Blow Up"1).
Als Groupie balgte sie dort nackt mit David Hemmings1) herum und
durch ihre Freizügigkeit, mit der sie sich in dieser kleinen
Filmrolle zeigte, erregte sie allgemeines Aufsehen und wurde zum Symbol der
"Swinging Sixties"-Ära.
1968 ging Jane Birkin nach Frankreich und war anfangs zunächst fast nur in erotischen Rollen zu
sehen.
Weltweite Aufmerksamkeit
erhielt sie, als Brigitte Bardot 1967 das von Serge Gainsbourg1) (1928 1991) komponierte
und bereits aufgenommene Skandallied "Je t’aime
moi non plus"1)
nicht
freigegeben hatte und Gainsbourg 1969 die Platte mit Jane Birkin produzierte.
Mehr als 2,5 Millionen Kopien wurden von dem
"Stöhnsong" verkauft und die Londonerin
durch den folgenden Skandal viele Radiostationen weigerten sich,
das erotische Lied zu spielen zum Star.
Gleichzeitig wurde Jane Birkin die Lebensgefährtin von Gainsbourg und damit begann ihre Karriere in Frankreich, die sie bis auf wenige Ausnahmen,
wie die Agathe Christie1)-Verfilmungen "Tod auf dem Nil"1) (1978) und
"Das Böse unter der Sonne"1) (1982) auf mehr oder weniger seichte Rollen
von sinnesfreudigen Sexkätzchen festlegte.
1969 spielte sie neben Romy Schneider und
Alain Delon
in dem prickelnd erotischen Thriller
"Der Swimmingpool"1) und wie in
Roger Vadims1) Film "Don Juan 73"
(1973, "Don Juan ou Si Don Juan était une femme" → filmdienst.de),
in dem sie die Liebhaberin von Brigitte Bardot mimte, fielen ihr meist bisexuelle oder androgyne Rollen zu.
Jane Birkin im September 1985 anlässlich des
"Festivals
des amerikanischen Films"1)
im französischen Deauville1)
Urheber: Roland Godefroy; Lizenz CC-BY-SA 3.0
Quelle: Wikipedia
bzw. Wikimedia Commons
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Lange Zeit versuchte die Schauspielerin sich von ihrem früheren Sex-Image zu
lösen und erst in den 1980er Jahren entwickelte sich Jane Birkin zu
einer ernstzunehmenden Schauspielerin und Sängerin. So wusste sie unter
anderem als Wally Neuzil1), Modell und Lebensgefährtin des
von Mathieu Carrière dargestellten Malers Egon Schiele1),
in Herbert Veselys1) Biopic "Egon Schiele Exzesse"1) (1981) zu überzeugen.
Herausragend waren ihre Arbeiten für Jacques Doillon1)
(1984, "Die Piratin" → filmdienst.de), Marion Hänsel1)
(1985, "Im Herzen des Landes"2)),
Jean-Luc Godard1) (1987, "Schütze
Deine Rechte" → filmdienst.de)
und Agnès Varda1); Regisseurin Varda widmete ihr 1987 sogar ein persönliches
dokumentarisches Filmporträt mit dem Titel "Jane B. par Agnes V." → filmdienst.de.
Im selben Jahr kam auch Vardas ungewöhnlicher Liebesfilm "Kung Fu Master"1)
("Die Zeit mit Julien") in die Kinos, zu dem Jane Birkin das Drehbuch schrieb. Hier spielte
sie eine 40-jährige Frau, die mit dem 15-jährigen Julien (Mathieu Demy1)) eine heiße
Liebesaffäre eingeht. 1991 war Jane Birkin neben Michel Piccoli
(Maler Edouard Frenhofer) und
dessen erotischer Muse Emmanuelle Béart1) als
Frenhofers Ehefrau in dem vielbeachteten Film "La
belle Noiseuse"1) ("Die schöne
Querulantin") zu sehen, gedreht von Jacques Rivette1) nach der Erzählung "Das unbekannte
Meisterwerk" von Honoré de Balzac1).
Während ihrer Filmkarriere wirkte Jane Birkin in rund 70 Produktionen
mit, seit Mitte der 1990er Jahre stand sie nur noch sporadisch vor
der Kamera, übernahm meist prägnante Nebenrollen
wie in "Hundert und eine Nacht"1) (1995,
"Les Cent et une nuits de Simon Cinéma") oder "Die Zeit der
Jugend"2) (1998, "A Soldier's Daughter Never
Cries").
Nachdem Gainsbourg ihr 1990 sein letztes Album "Amours Des Feintes"
gewidmet hatte und im darauffolgenden Jahr verstarb, war Jane Birkin trotz der
knapp zehn Jahre zuvor vollzogenen Scheidung zutiefst betroffen. Sie beschloss, ihre musikalische Karriere zu beenden: "Ich werde nicht mehr singen.
Ich kann mir einfach nicht vorstellen, mit irgendjemand anderem eine Aufnahme zu machen."
Seit 1998 veröffentlicht sie jedoch wieder eigene Musikaufnahmen, auch zusammen mit bedeutenden
Künstlern wie dem Geiger Djamel Benyelles, Manu Chao1),
Brian Molko1),
Bryan Ferry1) und
Beth Gibbons1).
Birkin war Ehrengast der "Viennale 2005". Ihr zu Ehren wurden während des Festivals
einige ihrer Filme aufgeführt, so z.B. "Je t’aime moi non plus"1),
"La Pirate" und "Daddy Nostalgie"2).
Im März 2006 erschien ihr Album "Fictions",
auf dem sie erneut mit bedeutenden zeitgenössischen Musikern wie u.a. Beth Gibbons,
Johnny Marr1) oder
Rufus Wainwright1) zusammengearbeitet hat. Außerdem finden sich auf dem
Album Coverversionen von Tom Waits1) ("Alice"),
Neil Young1) ("Harvest Moon"1)) und
Kate Bush1) ("Mother Stands For Comfort").3) → Diskografie
(Auszug) bei Wikipedia
Jane Birkin im Mai 2016 bei den
"Internationalen Filmfestspielen von Cannes"1)
Urheber: Georges Biard; Lizenz CC-BY-SA 3.0
Quelle: Wikimedia Commons
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Vor ihrer Liaison mit Serge Gainsbourg war Jane Birkin von 1965 bis 1968
mit dem dreizehn Jahre älteren "James Bond"-Komponisten John Barry1)
verheiratet. Aus der Ehe ging die 1967 geborene Tochter und spätere
Modefotografin Kate Barry1)
hervor, welche 11. Dezember 2013 nach dem
Sturz aus dem Fenster ihrer im 4. Stockwerk gelegenen Pariser Wohnung mit
nur 46 Jahren unter ungeklärten Umständen starb. Das von Birkin
2020 veröffentlichten Album "Oh ! Pardon tu dormais" enthält zwei Songs, in dem es um den Tod ihrer ersten Tochter Kate geht.
Mit dem Komponisten und Regisseur Serge Gainsbourg1) (1928 1991)
lebte Jane Birkin seit 1969 zusammen, am 21. Juli 1971 erblickte Tochter Charlotte Gainsbourg1)
das Licht der Welt, die ebenfalls Schauspielerin sowie Sängerin ist; 1980 trennten sich Birkin
und Gainsbourg endgültig, blieben aber freundschaftlich verbunden.
Danach ging Jane Birkin eine Verbindung mit dem Regisseur Jaques Doillon1)
ein, aus der die 1982 geborene gemeinsame Tochter Lou Doillon1)
stammt, die ebenfalls in die Fußstapfen ihrer Mutter trat und als Model,
Sängerin und Schauspielerin von sich reden
macht. Beide Töchter standen übrigens mit ihrer Mutter für den Film "Die
Zeit mit Julien" (1987) vor der Kamera.
Die international gefeierte Schauspielerin und Sängerin Jane Birkin,
einst Ikone der Mode und Popkultur, starb am 16. Juli 2023 im Alter von 76 Jahren in ihrem Haus in Paris.
In den vergangenen Jahren hatte die Künstlerin immer wieder gesundheitliche Probleme,
do notiert Wikipedia: "In ihrer 2018 erschienenen Biografie schrieb Birkin über ihren Kampf gegen ihre
im Jahr 2002 diagnostizierte Leukämie-Erkrankung; 2021 erlitt sie einen leichten
Schlaganfall. Im Mai 2023 musste sie ihre für die Sommersaison geplanten Konzerte aus
gesundheitlichen Gründen absagen."
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Filme (Auszug)
Filmografie bei der Internet Movie Database (Fremde
Links: Wikipedia, prisma.de (deutscher Titel), filmportal.de,
fernsehserien.de)
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- 1964: The
Knack
and How to Get It
/ Der gewisse Kniff (als Mädchen auf dem Motorrad)
-
1966: Kaleidoscope / Der Gentleman-Zinker
(als die "Exquisite")
- 1966: Blowup
/ Blow
Up (als die Blonde)
- 1968: Wonderwall
/ Welt voller Wunder (als Penny Lane)
-
1969: La Piscine
/ Der
Swimmingpool ( als Pénélope Lannier, Tochter von Harry)
-
1969: Slogan
(als Evelyne Nicholson) → prisma.de
- 1970: Alba pagana / May Morning in Oxford (Regie: Ugo
Liberatore; als Flora Finlake) → IMDb
-
1970: Cannabis
/ Cannabis – Engel der Gewalt (als Jane) → prisma.de
-
1970: Trop petit mon ami / Ticky – Eine Nummer zu klein (nach dem Krimi von James Hadley Chase;
als Christine Mars / Christine Devone) →
filmdienst.de,
IMDb
- 1971: Romansa konjokradice / Ein Kerl zum Pferdestehlen (als
Naomi) → filmdienst.de,
Wikipedia (englisch)
-
1972: Trop jolies pour être honnêtes / Zu hübsch, um ehrlich zu sein
(als Christine) → filmdienst.de,
IMDb
-
1973: Don Juan ou si Don Juan était une femme
/ Don Juan 73 (als
Clara) → filmdienst.de,
Wikipedia
(englisch)
- 1973: La
morte negli occhi del gatto / Sieben Tote in den Augen der
Katze (als Corringa)
- 1973: Projection privée / Marthe – Eine Liebe in
Paris / Privat-Vorstellung (als Kate / Hélène)
→ filmdienst.de,
IMDb
-
1973: Dark Places
/ Das Grab der lebenden Puppen (als Alta, die Gouvernante)
-
1974: Le Mouton enragé
/ Das wilde Schaf (als Marie-Paule)
- 1974: La Moutarde me monte au nez
/ Der lange Blonde mit den roten
Haaren (als der skandalumwitterte Filmstar
Jackie Logan; Pierre
Richard als der Mathematiklehrer Pierre Durois) → fernsehserien.de
-
1975: La Course à l'échalote
/ Der Tolpatsch mit dem sechsten Sinn (als Friseuse Janet, Freundin des
Bank-Angestellten
Pierre Vidal (Pierre Richard))
-
1975: Catherine et Cie / Catherine & Co (nach dem Roman von Édouard de Ségonzac;
als Catherine)
→ filmdienst.de,
Wikipedia (englisch)
- 1975: Sept morts sur ordonnance / Quartett Bestial
(als Jane Berg)
- 1975: Je
t'aime, moi non plus / Je t'aime (als androgyne Kellnerin
Johnny)
-
1976: Bruciati da cocente passione / Quartett der Leidenschaften (als
Virginia Vismara)→ filmdienst.de,
IMDb
- 1977: L'animal
/ Ein irrer Typ (als Schauspielerin) → prisma.de
- 1978: Death on the Nile
/ Tod auf dem Nil (nach dem Krimi
von Agatha Christie; mit Peter
Ustinov als Hercule
Poirot;
als Dienstmädchen Louise Bourget) → prisma.de
- 1981: Egon Schiele, enfer et passion
/ Egon Schiele – Exzesse / (über den von Mathieu
Carrière dargestellten
Maler Egon Schiele;
als Wally Neuzil,
Schieles Modell und Lebensgefährtin)
-
1982: Evil Under the Sun
/ Das Böse unter der Sonne (nach dem Krimi
von Agatha Christie; mit Peter
Ustinov als
Hercule
Poirot; als Christine, Ehefrau von Patrick Redfern (Nicholas
Clay))
- 1982: Nestor
Burma, détective de choc / Die Spürnase (als Hélène
Chatelain) → filmdienst.de
- 1983: L'ami de Vincent / Mein Freund, der Frauenheld (mit Jean Rochefort als Vincent Lamar;
als
Marie-Pierre)
→ filmdienst.de,
IMDb
-
1984: Le garde du corps / Der Leibwächter (als Barbara Penning)
→ filmdienst.de,
IMDb
-
1984: La pirate / Die Piratin (als Alma) → filmdienst.de,
viennale.at,
IMDb
- 1984: L'amour
par terre / Theater der Liebe (als Emily)
-
1985: Dust / Im Herzen des
Landes (nach dem Roman von John M. Coetzee;
als Magda)
→ filmdienst.de,
dieterwunderlich.de
-
1985: Le neveu de Beethoven / Beethoven Die ganze Wahrheit (über
Ludwig
van Beethoven (gespielt von
Wolfgang
Reichmann)
und seinen Neffen Karl
van Beethoven; Regie: Paul
Morrissey; als Johanna van Beethoven,
Beethovens Schwägerin) → filmdienst.de,
IMDb
- 1985: Leave All Fair / Eine Ehe in Briefen (über die neuseeländische Schriftstellerin und Kritikerin
Katherine Mansfield;
als Katherine Mansfield und die (fiktive) Marie Taylor, welche Katherines Briefe an
den von John
Gielgud dargestellten
englischen Philosophen und Literaturkritiker
John Middleton Murry (18891957) findet, der 1918 nach einer engen
Beziehung Katherine heiratete, um sich anschließend wieder mehrmals von ihr zu trennen)
→ filmdienst.de,
Wikipedia (englisch)
- 1986: La femme de ma vie
/ Die Frau meines Lebens (als Laura, Frau von Simon Manuel)
- 1987: Jane B. par Agnès V. / Jane B
wie Birkin (Dokumentation
von Agnès
Varda über Jane Birkin)
→ filmdienst.de,
Wikipedia (englisch)
- 1987: Soigne ta droite / Schütze Deine Rechte (als "die Zikade")
→ filmdienst.de,
viennale.at,
IMDb
- 1987: Kung-Fu master
/ Die Zeit mit Julien (als Mary-Jane; auch Co-Drehbuch) → prisma.de
- 1990: Daddy Nostalgie
(als Drehbuch-Autorin Caroline, Tochter von "Daddy" (Dirk
Bogarde)) → viennale.at,
Wikipedia (englisch)
-
1991: La belle noiseuse
/ Die schöne Querulantin (nach der Erzählung "Das unbekannte
Meisterwerk" von Honoré de Balzac;
als Liz, Frau von Maler Edouard Frenhofer (Michel
Piccoli))
-
1991: Red Fox / Red Fox (TV-Zweiteiler; als Violet Harrison)
→ filmdienst.de,
IMDb
-
1992: Oh pardon! Tu dormais
/ Schläfst Du noch? (TV-Film;
Regiedebüt, auch Drehbuch) → filmdienst.de,
IMDb
-
1995: Les
cent et une nuits / 101
Nacht – Die Träume des Monsieur Cinéma (Nebenrolle)
-
1997: On connaît la chanson
/ Das Leben ist ein Chanson (als Jane)
- 1998: A Soldier's Daughter Never Cries / Die Zeit der
Jugend (nach dem autobiographischen Roman von Kaylie Jones;
als Mrs. Fortescue) → Wikipedia
(englisch), www.artechock.de
-
1999: The Last September (nach dem Roman
von Elizabeth Bowen; als Francie Montmorency) → Wikipedia
(englisch)
- 2001: Reines d'un jour (als Jane) → IMDb
- 2002: Merci Docteur Rey
/ Merci Docteur Rey (als Pénélope)
-
2003: Mariées mais pas trop (Regie: Catherine
Corsini; als Renée, Großmutter von Laurence Milcaux)
→ IMDb
-
2006: Les Aventuriers des Mers du Sud
/ Im Bann der Südsee (TV-Zweiteiler; als Fanny,
Frau von Robert Louis Stevenson)
→ filmdienst.de
- 2007: La tête de maman (als Jane) → IMDb
-
2007: Les boites / Boxes (als Anna; auch Regie, Drehbuch)
→
Wikipedia
(englisch)
-
2009: 36 vues du Pic Saint Loup
/ 36 Ansichten des Pic Saint-Loup (als Kate)
- 2010: Thelma, Louise et Chantal (als Nelly) → Wikipedia
(englisch)
-
2012: Venuto al mondo / Twice Born – Was vom Leben übrig
bleibt (als Psychologin) → kino-zeit.de,
Wikipedia
(englisch)
-
2013: Quai d'Orsay
(als Molly Hutchinson, Nobelpreisträgerin für Literatur)
-
2013: Nugu-ui Ttal-do Anin
/ Haewon und die Männer (als sie selbst)
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2016: La
Femme et le TGV / Die Frau und der Schnellzug (Kurzfilm; als Elise
Lafontaine, "die Frau")
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