Ein Jahr später gelang ihr in Jacques Demys
ungewöhnlichen Musical "Die Regenschirme von Cherbourg"1)
(Les parapluies de Cherbourg) der internationale Durchbruch und sie erhielt für
ihre Leistung den "Étoile de Cristal"1).
Der Film erzählte die gefühlvolle Geschichte über die junge Verkäuferin
Geneviève, die sich hoffnungslos in den Automechaniker Guy Foucher (Nino Castelnuovo1)) verliebt, der sie schwängert, in den Krieg
zieht und sie in eine sorglose, jedoch auch lieblose Ehe mit einem anderen Mann treibt.
Trotz oder grade wegen des Erfolgs dosierte die Schauspielerin
ihre Auftritte und drehte pro Jahr nicht mehr als ein oder zwei Filme.
1964 engagierte Roman Polanski1) die bildhübsche Französin für die Hauptrolle
der schizophrenen Mörderin Carole Ledoux in seinem makabren Film "Ekel"1) (1965, Répulsion) und ein Jahr später erhielt sie die Titelrolle der
distinguiert-kühlen, großbürgerlichen Teilzeitprostituierten Sévérine
in dem Meisterwerk "Belle
De Jour – Schöne des Tages"1) (1967, Belle de
jour) von dem
damals 67-jährigen Luis Buñuel1)
(1990 2003), dessen favorisierte Hauptdarstellerin sie
dann wurde. Bei der Uraufführung sorgte "Belle de jour" aufgrund
der Thematik anfänglich für ziemliche Aufregung;
die Deneuve spielte darin eine wohlhabende, aber gelangweilte
Hausfrau, die einen Nachmittagsjob in einem von Paris elegantesten Bordells annimmt.
Das Foto wurde mir freundlicherweise von der
Fotografin
Virginia Shue (Hamburg)
zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.
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Es folgten Produktionen wie "Herzklopfen"1) (1968, La
chamade),
"Mayerling"1)
(1968, Mayerling)" (1968), "Das Geheimnis der falschen Braut"1) (1969, La sirène du Mississippi)
oder "Tristana"1) (1970).
Die Filmografie der 1970er Jahre weist Produktionen wie "Berühre nicht die weiße Frau"1) (1974, Touche pas à la femme blanche),
"Die schönen Wilden"1) (1975, Le
sauvage), "Marschier
oder stirb"1) (1977, March or die) oder "Allein zu zweit"1) (1979, À nous deux)
auf. Zu den prägnantesten Filmen der 1980er Jahre
gehören André Techinés Familiendrama "Schauplatz des Verbrechens"1)
(1986, Le lieu de crime) und im
folgenden Jahr ihre Rolle des "späten Mädchens" in Jean-Pierre Mockys "Agent
Trouble Mord aus Versehen"1) (1987, Agent Trouble).
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1981 erhielt die Deneuve den französischen Filmpreis "César"1)
für ihre Rolle der Theaterchefin Marion Steiner in François Truffauts
Drama "Die letzte Metro"1)
(1980, Le dernier métro). Der Film mit Gérard Depardieu1) als Partner war auch an den
Kinokassen ein riesiger Erfolg: Das Drama, das im Nazi-besetzten Paris
spielt, entfaltet sich im Theater Montmartre, während eine Gruppe von
Schauspielern probt. Catherine Deneuve verkörpert die Direktorin des
Theaters und Mitglied des Ensembles. Sie hält ihren jüdischen Ehemann, der
sich versteckt, auf dem Laufenden und berichtet ihm Neuigkeiten von der
Außenwelt und dem Theater, einschließlich der Feindschaft mit einem
Nazi-freundlichen Theaterkritiker und der sexuellen Spannung, die von einem
jungen Schauspieler ausgeht, der sich in sie verliebt hat
Foto mit freundlicher Genehmigung von Einhorn-Film
© Einhorn-Film/Weltlichtspiele Kino GmbH
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In der Liebesgeschichte von André Téchiné "Begegnung
in Biarritz"1) (1982, Hôtel des Amériques) zeigte sich die Deneuve als elegante,
selbstsichere Ärztin Héléne, die sich in den heruntergekommenen Gilles
(Patrick Dewaere1)) verliebt, in dem Gangsterstreifen "Der Schock"1)
(1982, Le choc) kam sie als Partnerin des Berufskillers
Christian alias Alain Delon daher. "Begierde"1) 1983, The Hunger)
hieß der britische Thriller unter anderem mit David Bowie1),
"Hoffen
wir, daß es ein Mädchen wird"1) (1985, Speriamo che sia femmina)
der preisgekrönte Film des italienischen Regisseurs Mario Monicelli1). |
1985 wurde Catherine Deneuve als Nachfolgerin von Brigitte Bardot
offizielles Modell der französischen Symbolfigur "Marianne". 1993
erhielt Régis Wagniers melodramatischer Film "Indochine"1) (1992),
der wesentlich durch Deneuves Spiel lebt, eine "Oscar"-Nominierung als
"Bester
fremdsprachiger Film": Das Epos spielt im französischen Indochina
zwischen 1930 und 1954; Eliane alias Catherine Deneuve, eine
kühle Besitzerin einer Kautschuk-Plantage, hat eine elternlose anamesische
Prinzessin adoptiert. Die Handlung konzentriert sich auf Elianes Leben, in dem
sie sich mit dem sich verändernden Vietnam auseinandersetzen muss und
anfängt, sich gegen Nationalismus, Kommunismus und gegen ein korruptes und
grausames Establishment aufzulehnen.
Das Foto, welches Catherine Deneuve mit François Truffaut1) (19321984) zeigt,
wurde mir freundlicherweise von der Fotografin
Virginia Shue (Hamburg)
zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.
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Danach glänzte die Deneuve unter der Regie von André Téchiné in
dem sensiblen Geschwisterportrait "Meine
liebste Jahreszeit"1) (1993, Ma saison préférée)
an der Seite von Daniel Auteuil1), in "Hundert
und eine Nacht"1) (1995, Les cent et une nuit de Simon Cinéma), einer Hommage der französischen
Filmlegende Agnès Varda zum hundertsten Geburtstag des Kinos, gehörte sie
neben dem Protagonisten Simon Cinèma (Michel Piccoli) zu den Stars des europäischen
und amerikanischen Kinos Marcello Mastroianni,
Fanny Ardant1),
Jean-Paul Belmondo,
Alain Delon,
Robert de Niro1)
oder Hanna Schygulla sind hier zu sehen.
In "Diebe der Nacht"1) (Les
voleurs) gestaltete sie dann 1996 die Hochschulprofessorin Marie, die, nachdem
sie verheiratet gewesen und Mutter geworden ist, herausfindet, dass sie sich in
ihre Studentin Juliette alias Laurence Côte1) verliebt hat. Zu den jüngeren
erfolgreichen Kinoproduktionen zählt unter anderem Raoúl Ruiz' Melodram
"Die wiedergefundene Zeit"1) (1999, Le temps retrouvé), die
schrille Krimi-Musical-Farce "8 Frauen"1)
(2002, 8 femmes) von François Ozon sowie
die internationale Produktion "Dem
Paradies ganz nah"1) (2002, Au plus près du paradis). In dem mehrteiligen, von Josée Dayan
2003 inszenierten französischen Fernsehfilm
"Gefährliche
Liebschaften"1) nach dem Briefroman "Les Liaisons dangereuses"1)
des französischen Autors Choderlos de Laclos1)
(1741 1803) mimte sie die intrigante Marquise Isabelle Merteuil.
Catherine Deneuve 1995
Quelle: Wikimedia Commons
Urheber: Georges Biard; Lizenz CC-BY-SA 3.0 |
In "Marie
und Freud"2) (2004, Princesse Marie), einer von
Benoît Jacquot in Szene gesetzten halbdokumentarischen TV-Filmbiografie über
Marie Bonaparte1) (1882 1962), der Urgroßnichte von
Napoléon, und deren engen Freund Sigmund Freud1)
(1856 1939, zeigte sie sich
als Marie Bonaparte, der berühmte Tiefenpsychologe Freud wurde von Heinz Bennent
verkörpert → siehe auch www.filmstills.at.
Es folgten Produktionen wie Tragikomödie "Das Leben ist seltsam"1) (2004, Rois et reine), die
amüsante Geschichte "Le héros de la famille" (2006; → filmdienst.de)
oder der deutsche TV-Film "Frühstück
mit einer Unbekannten"1) (2007). Der Star spielte Hauptrollen in Filmen wie den Drama "Der
Tag, der alles veränderte"1) (2007, Après lui) oder dem von Arnaud Desplechin
in Szene gesetzten, bewegenden "Weihnachtsmärchen" "Un conte de Noël"1) (2008), das ihr Ende Mai 2008
einen Spezialpreis bei den "61. Filmfestspielenvon Cannes" einbrachte. Ebenfalls in Cannes gezeigt wurde
das dokumentarische Kino-Abenteuer der beiden libanesischen Regisseure Joana Hadjithomas und Khalil Joreige
"Lass es mich sehen (2008, Je veux voir), mit dem
an den Krieg im Libanon erinnert werden soll.
Catherine Deneuve, die als
"Frankreichs ungekrönte Königin des Films" gilt, gehört nach wie
vor zu den gefragten Leinwanddarstellerinnen des französischen Kinos. Allein 2008 gingen vier Produktionen
mit ihr an den Start, neben den genannten auch
die Komödie "Mes stars et moi" (Kinostart: 29. Oktober 2008) von Laëtitia Colombani, in
der sie neben Kad Merad1),
Emmanuelle Béart1) und
Mélanie Bernier1)
einmal mehr eine Hauptrolle spielte. Drei weitere Streifen mit der Deneuve sind für 2009 zu
nennen: Im Herbst 2008 begannen die Dreharbeiten zu dem Drama "Mères et filles", dem dritten Spielfilm der jungen Regisseurin Julie Lopès-Curval, wo sie eine reservierte Mutter spielte, die von ihrer schwangeren Tochter
Audrey (Marina Hands1)) besucht wird. Während der Begegnung brechen Konflikte
auf, als Audrey das Tagebuch ihrer Großmutter entdeckt, kommen dunkle Familiengeheimnisses
ans Licht; am 27. August 2009 startete der Film in der Schweiz und in Deutschland. Auch
in dem Werk von André Téchiné "La fille du RER" (The Girl on the
Train), gedreht nach der wahren Geschichte einer mythomanischen
jungen Frau (dargestellt von Émilie Dequenne1)), die 2004 die französischen
Medien wissen ließ, sie sei in der Pariser Untergrundbahn Opfer antisemtischer
Angriffe geworden, hatte Catherine Deneuve eine prägnante Rolle übernommen,
sie verkörperte die herrische Mutter
der jungen Alice; der deutschsprachige Kinostart war am 9. Juli 2009
in der Schweiz → filmdienst.de.
Schließlich ist noch David Charhons Komödie "Cyprien", mit
Élie Semoun1)
in der Titeltrolle zu nennen, wo die französische Schauspielerin als Mutter von
Stanislas (Laurent Stocker1)) zu sehen
ist; der
Kinostart war am 16. Juli 2009.
Catherine Deneuve während der Berlinale 2005
Foto mit freundlicher Genehmigung von Bodo Petermann
© Bodo Petermann, BP PHOTO (www.bpphoto.de)
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Die von François Ozon in Szene gesetzte, liebevoll-ironische Komödie
"Das Schmuckstück1) (2010,
Potiche), in der sie wieder einmal mit Gérard Depardieu vor
der Kamera stand, kam am 24. März 2011 in die deutschen
Kinos. François Ozons neuerliches Meisterwerk, das den gleichnamigen Theatererfolg
von Pierre Barillet und Jean-Pierre Grédy aus dem Jahre 1980 adaptierte, erstürmte
im November 2010 bei der Premiere in Frankreich mit über 750.000 Besuchern auf Anhieb Platz 1 der Kinocharts. "Potiche" ist ganz der großen Catherine
Deneuve gewidmet, die in einer Parodie auf die sozialen Komödien der Siebziger
Jahre eine frustrierte Unternehmergattin spielt. (
). Deneuve dominiert den
Film genauso unangefochten wie sie das Unternehmen leitet und vertritt dabei
einen so volkstümlichen Feminismus, als hätte sich Mary Poppins mit den
Suffragetten verbündet. Zurecht feiert man sie am Lido für ihre geballte
Einzigartigkeit. notiert Daniel Kothenschulte1)
in der "Berliner
Zeitung" (06.09.2010).
Catherine Deneuve bei der "César"-Verleihung 20111)
im Pariser "Théâtre du Châtelet"
Quelle: Wikimedia Commons
Urheber: Georges Biard; Lizenz CC-BY-SA 3.0 |
Abgedreht war das Drama "Les yeux de sa mère" (2011) von Regisseur Thierry Klifa
mit der Deneuve in der Hauptrolle einer einst weltberühmten
Fernsehjournalistin, ebenso wie Christophe Honorés1)
Film "Die Liebenden von der Last, glücklich zu sein"1) (2011, Les
Bien-aimés;
Kinostart Deutschland: 03.05.2012).
In der 3D-Neuverfilmung von "Asterix bei den Briten" mit dem Titel "Asterix
& Obelix Im Auftrag ihrer Majestät"1)
(Astérix et Obélix: Au service de sa Majesté)" hatte sie neben
Gérard Depardieu, der zum vierten Mal den Part des schwergewichtigen Obelix
mimte, die Rolle der britischen Königin übernommen haben; der Filmspaß
kam am 18. Oktober 2012 in die deutschen Kinos. Ebenfalls 2012 wurde
die von Valeria Sarmiento1)
aufwendig inszenierte portugiesisch-französische Produktion
"Lines
of Wellington Sturm über Portugal"1)
mit John Malkovich als General
Wellington1) auf verschiedenen
Filmfestivals gezeigt; in dem Historienepos präsentierte sich Catherine Deneuve mit der
Nebenrolle der Severina. Im Rahmen des Wettbewerbs der
"63. Internationalen Filmfestspiele"1)
in Berlin feierte Mitte Februar 2013 Emmanuelle Bercots1)
Geschichte "Madame
empfiehlt sich"1) (Elle s'en
va) seine Premiere, in der die
Deneuve als eine Frau glänzte, die aus ihrem Alltag ausbricht und am Ende einer Reise durch Frankreich eine neue Liebe zu einem Mann
(Gérard Garouste) aus der eigenen Familie findet. Der Lohn für Deneuves
schauspielerische Leistung war 2013 der "Darstellerpreis" des Filmfestivals von Cabourg
sowie 2014 eine "César"-Nominierung als "Beste Hauptdarstellerin".
Catherine Deneuve 2013 beim Filmfestival in Cabourg1)
Quelle: Wikimedia Commons
Urheber: Georges Biard; Lizenz CC-BY-SA 3.0 |
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Am
5. März 2014 ging in Frankreich ein weiterer Film mit Catherine Deneuve
in der Hauptrolle an den Start, "Dans la cour" heißt das von Pierre Salvadori1) in Szene gesetzte Drama,
welches anlässlich der "64. Internationale Filmfestspiele"
von Berlin (Berlinale 20141))
im Rahmen "Berlinale Special" im
Friedrichstadtpalast auf dem Programm stand: "Ein Pariser Hinterhof, seine
liebenswerten, skurrilen Bewohner und Bewohnerinnen, ihre Sorgen und Sehnsüchte
stehen im Mittelpunkt der schrägen Tragikomödie. Mit den Augen des neuen
Hausmeisters Antoine (Gustave Kervern1)) lernen wir die Mieter kennen. Da ist der
mit Drogen dealende Fahrraddieb, der den Hof mit seinen Rädern zustellt. Und
der Zwangsneurotiker, der alles sauber und leer geräumt sehen möchte. Im
obersten Stock wohnt Mathilde (Deneuve) mit ihrem Mann, sie ist gerade in Rente
gegangen und versucht nun, ihren Alltag neu zu gestalten. In der verunsicherten
Frau erkennt Antoine eine Seelenverwandte, denn auch sein Leben befindet sich
im Umbruch. (
)" kann man bei www.berlinale.de
lesen.
Am 19. März 2015 kam dann auch bei uns Benoît Jacquots1)
dramatische Romanze über eine "Ménage à trois" mit dem Titel
"3 Herzen"1) (3 coeurs)
in die Kinos, in der Catherine Deneuve als Madame Berger, Mutter der Töchter Sylvie
(Charlotte Gainsbourg1))
und Sophie (Chiara Mastroianni1))
zu sehen ist letztere auch im
wahren Leben Deneuves Tochter. Erzählt wird die Geschichte zweier ungleicher
Schwestern, die sich unwissentlich in denselben Mann (Benoît Poelvoorde1))
verlieben; die WDR-Koproduktion feierte ihre Weltpremiere am 30. August 2014 im Wettbewerb
der "Internationalen
Filmfestspiele von Venedig"1).
Catherine Deneuve 2014 bei den "Internationalen Filmfestspielen
von Cannes"1)
Quelle: Wikimedia Commons
Urheber: Georges Biard; Lizenz CC-BY-SA 3.0 |
In "La tête haute" (dt. etwa "Erhobenen Hauptes"), einem
Sozialdrama von Emmanuelle Bercot1), überzeugte die Deneuve einmal mehr,
diesmal als die in
der französischen Provinz tätige einfühlsam-verständnisvolle
Jugendrichterin Florence Blaque, welche über Jahre mit dem Leben des
Kleinkriminellen Malony (Rod Paradot1)) konfrontiert wird; die Produktion
eröffnete am 13. Mai 2015 die "68. Internationalen Filmfestspiele von Cannes"1).
In der surrealen "Götter"-Komödie des Belgiers Jaco Van Dormaels1)
mit dem Titel "Das
brandneue Testament"1) (2015, Le tout nouveau testament) präsentiert sie sich als
gelangweilte, reiche Hausfrau Martine und spielt in diesem Film, der ebenfalls
seine Weltpremiere in Cannes in der Nebenreihe "Quinzaine des Réalisateurs" (dt.: "Zwei Wochen der Regisseure")
gezeigt wurde, erneut zusammen mit Benoît Poelvoorde1) (Gott).
Mit der Tragikomödie "Ein Kuss von Béatrice"1) (Sage femme) kam ein weiteres
Highlight des französischsprachigen Kinos auf die Leinwand. "Regisseur und Drehbuchautor
Martin Provost1)
("César"1) für
"Séraphine"1)) ist
es gelungen, zwei Grandes Dames des französischen Kinos zum ersten Mal vor der Kamera zu vereinen. Catherine Deneuve ("Madame empfiehlt sich",
"Das Schmuckstück") und Catherine Frot1)
("Die Köchin und der Präsident"1),
"Odette Toulemonde"1)) brillieren als zwei Frauen,
die sich in einem für beide entscheidenden Moment ihres Lebens wiederbegegnen."
konnte man auf der nicht mehr verfügbaren Website "ein-kuss-von-beatrice-film.de"
lesen. Ab 8. Juni 2017 lief der Film in Deutschland an, zuvor war er
im Februar auf der "Berlinale 2017"1) vorgestellt worden → berlinale.de.
filmstarts.de
notiert zum Inhalt: "Claire (Catherine Frot) ist mit Leib und Seele Hebamme, aber die Entbindungsstation, wo sie seit
Jahrzehnten arbeitet, steht vor der Schließung. Und sie bringt es nicht übers Herz, das Angebot anzunehmen, in einer
modernen Massenklinik anzufangen, die sie als "Geburtsfabrik" empfindet. Außerdem zieht Claires erwachsener
Sohn Simon (Quentin Dolmaire), den sie alleine großgezogen hat, gerade aus und will sein Studium
aufgeben. Ausgerechnet in dieser Lage erhält sie einen Anruf von einer Frau aus ihrer Vergangenheit: Béatrice (Catherine Deneuve),
die ehemalige Geliebte von Claires inzwischen verstorbenem Vater, möchte sie nach Jahrzehnten der Funkstille
unbedingt treffen. Widerwillig lässt die Geburtshelferin sich darauf ein eine Verabredung, die nicht ohne Folgen bleibt
".
Weitere Produktionen mit der Deneuve sind unter anderem die Komödie "Bonne pomme" (2017, Regie: Florence Quentin),
der Thriller "Tout nous sépare" (2017, Regie: Thierry Klifa) und die amüsante Geschichte "Wilde
Kräuter" (2018, Mauvaises herbes) mit
Kheiron1) als Schauspieler, Regisseur und
Drehbuchautor. Die Romanadaption bzw. das Drama "Der
Flohmarkt von Madame Claire"1) (2018, La dernière folie de Claire Darling)
von Regisseurin Julie Bertuccelli1) zeigte die Deneuve als alte,
zunehmend dement werdende Protagonistin Marie-Claire Darling. Hier stand sie
mit Tochter Chiara Mastroianni1) vor der Kamera, die auch in
dem Film die Tochter von Marie-Claire spielte. Die Kinopremiere in Frankreich war am 6. Februar 2019, in Deutschland
startete der Film am 2. Mai 2019. Die französisch-japanische Produktion "La
Vérité Leben und lügen lassen"1) von
Filmemacher Hirokazu Koreeda1) eröffnete am 28. August 2019
die 76. "Internationalen
Filmfestspiele von Venedig"1).
Erzählt wird die Geschichte der älteren, berühmten und
selbstherrlichen Aktrice Fabienne (Deneuve), die ihre Memoiren
veröffentlicht. Das ruft die in New York lebende Tochter Lumir (Juliette Binoche1))
samt Ehemann (Ethan Hawke1))
und der gemeinsamen kleinen Tochter Charlotte (Clémentine Grenier) auf den Plan. "Obwohl Fabiennes Buch "La Vérité" (= die Wahrheit) heißt,
erkennt Lumir schnell, dass vieles in der Biographie ganz anders beschrieben ist, als es ihrer Erinnerung nach wirklich passiert ist.
Vor allem was ihre Beziehung zu ihrer Tochter angeht, lässt sich Fabienne selbst doch in einem erstaunlich strahlenden Licht dastehen.
So stehen sofort alle Zeichen auf Konfrontation, zugleich muss Lumir ihrer Mutter aber auch noch bei ihrem neuen Dreh zur Hand gehen:
einer Adaption der Kurzgeschichte "Memories Of My Mother" des preisgekrönten Sci-Fi-Autors Ken Liu1),
die sogar von einer noch komplizierteren Mutter-Tochter-Beziehung erzählt."
schreibt filmstarts.de.
Das von Emmanuelle Bercot1) inszenierte Drama "In
Liebe lassen"1) ("De son vivant")
feierte am 10. Juli 2021 im Rahmen der "74. Internationalen Filmfestspiele von Cannes"1)
Premiere und zeigt die Deneuve als Mutter des 40-jährigen Schauspiellehrers
Benjamin (Benoît Magimel1)), der
nicht wahrhaben will, dass er schwer an Krebs erkrankt ist. Zu den (bisher)
letzten Auftritten vor der Kamera zählt die von Christophe Honoré1)
gedrehte Komödie "Marcello Mio"1) (2024), in der Tochter Chiara Mastroianni1) in die Rolle ihres Vaters Marcello
Mastroianni schlüpft → Übersicht
Filmografie.
Die spielerische Bandbreite von Catherine Deneuve ist enorm: Sie kann
Verruchtheit und Distinguiertheit ebenso darstellen, wie Angst und weibliche
Überlegenheit demonstrieren. Ihr Spiel wirkt dabei stets kontrolliert,
unexzessiv und geheimnisvoll bis unnahbar und unterkühlt. Sie ließ sich
nie an ein bestimmtes Genre binden,
ob Thriller, Musical, Melodram oder Komödie jedem ihrer Filme verlieh sie ihr spezifisches
"Deneuve-Charisma". Dementsprechend können sich die Auszeichnungen
der Schauspielerin sehen lassen: Beispielsweise erhielt sie neben den
erwähnten Preisen 1980 in Rom den "David di Donatello"1)
als "Beste ausländische Schauspielerin" für
"Die letzte Metro", für ihre Leistung in "8 Frauen" konnte sie gemeinsam
mit ihren sieben anderen Mitspielerinnen 2002 den
"Europäische
Filmpreis"1) sowie in Berlin den "Silbernen Bären"1)
entgegennehmen. 2005 überreichte man Catherine Deneuve in
Cannes die "Ehrenpalme" für ihr Lebenswerk, ein weiterer Preis
für ihr Lebenswerk1) wurde ihr 2013 anlässlich der Verleihung der "Europäischen Filmpreise"
überreicht. Ein Jahr später ehrte man die "Grande Dame" des französischen Films am 7. Februar 2014
beim "Dresdner Opernball"1)
mit dem "St. Georgs Orden": Wie Ballorganisator Hans-Joachim Frey am Donnerstag mitteilte, erhält die 70-Jährige den Preis für ihr Lebenswerk
und ihr karitatives Engagement. Catherine Deneuve habe Kinogeschichte geschrieben, begründete Frey die Wahl der Deneuve.
Außerdem setze sie sich seit Jahrzehnten für Menschenrechte und die Opfer von Landminen ein. Die Schauspielerin kommt als Botschafterin der Initiative
"Cinema for Peace" nach Dresden. Die Stiftung, die weltweit auf soziale, politische und
humanitäre Missstände aufmerksam macht, ist erstmals Partner des Semperopernballs.
schrieb unter anderem der MDR. Zuletzt konnte sie 2018 in der Kategorie
"Theater/Film" den japanischen Preis "Praemium
Imperiale"1) entgegennehmen,
der jährlich für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Kunst oder der
Kultur vergeben wird. Aktuell wurde die Schauspieleruin anlässlich der "79. Filmfestspiele von Venedig"1)
(31.08.10.09.2022) mit dem "Goldenen Löwen als Ehrenpreis"1) für das Lebenswerk geehrt → siehe auch Liste der
Auszeichnungen bei Wikipedia.
Anlässlich des 65. Geburtstages der inzwischen mehrfachen Großmutter titelte
der "Kölner Stadt-Anzeiger" "Klug, makellos, unergründlich"
und schrieb unter anderem:
In der Tat bezieht Catherine Deneuve ihre Ausstrahlung
aus der Kunst, die Makellosigkeit ihres Äußeren mit einer verletzlich wirkenden Zurückgezogenheit
zu verbinden, mit einer Scheu, die nicht selten wie eine
Abweisung wirken kann: Luis Buñuels "La Belle de Jour" ist nicht
zuletzt deshalb eine so großartige Provokation, weil Séverine mit größtmöglicher
Radikalität aus dem Gefängnis ihrer Unnahbarkeit ausbricht und sich als Prostituierte in einem Bordell verdingt.
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Im Gegensatz zu anderen französischen Schauspielerinnen stand Catherine Deneuve die
"Grande Dame" des französischen
Kinos nie auf der Theaterbühne und war ausschließlich auf der
Leinwand zu sehen. Sie schirmte ihr Privatleben, so gut es ging, von der Öffentlichkeit ab.
Einige Jahre war sie mit dem britischen Modefotografen David Bailey1)
verheiratet; die 1965 geschlossene Ehe wurde 1972 geschieden.
Aus der Liaison mit ihrem Entdecker Roger Vadim1) stammt
der 1963 geborene Sohn Christian Vadim1), der sich seit Anfang
der 1980er Jahre als Schauspieler aktiv ist. Ein zweites Kind,
Tochter Chiara1)
(geb. 1972), ging aus Catherine Deneuves Beziehung
mit Schauspielerkollege Marcello Mastroianni
(1924 1996) hervor, die in die Fußstapfen ihrer Eltern trat
und seit den 1990ern erfolgreich vor der Kamera steht.
Für die Filmemacherin Anne Andreu machte die Film-Diva erstmals eine
Ausnahme und ließ sich portraitieren, entstanden ist "ein Film über das Geheimnis Deneuve und das Abenteuer des modernen
Kinos". Der Kultur-Sender ARTE zeigte das Portrait erstmals am 11. April 2010
unter dem Titel "Catherine Deneuve. Schön und geheimnisvoll"
(OT: Catherine Deneuve, belle et bien là). Das Porträt von Anne Andreu beleuchtet
"die Deneuve" von allen Seiten, mit ihrer Begeisterungsfähigkeit und ihren Ansprüchen,
ihren Vorlieben und Zweifeln die dank ihrer Charakterstärke meist rasch überwunden sind.
"Never complain, never explain". Sie lässt andere nicht leicht an sich heran, aber wem sie ihr Vertrauen schenkt,
der liest in ihrem Leben wie in einem offenen Buch. (Quelle:programm.ard.de)
Catherine Deneuve bei der Vorstellung des Films "Ein Kuss von Beatrice"
("Sage femme") auf der "Berlinale 2017"
Urheber: Martin Kraft (photo.martinkraft.com);
Lizenz: CC BY-SA 3.0
DE; Quelle: Wikimedia
Commons
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