Kurzinhalt:
Mrs. Wilberforce (Katie Johnson) ist eine alte, freundliche Dame
und Witwe eines Admirals, die allein mit ihren Papageien
in einem kleinen, baufälligen viktorianischen Haus in der Nähe des St. Pancras-Bahnhofs
lebt. In ihrem Wohnzimmer hängt das Bild ihres vor mehr als 30 Jahren verstorbenen
Gatten, ein Papagei hört auf den Namen General Gordon, der später noch
in einer köstliche Szene zu sehen sein wird.
Mrs. Wilberforce vermietet
nun zwei Zimmer an einen gewissen Professor Marcus (Alec Guinness). Dieser empfängt
jeden Abend vier Herren, mit denen er angeblich
ein "Streichquintett" probt. Für Marcus ist das ruhige Zimmer ideal,
die alte Lady ahnt nicht, was sich in ihren Mauern wirklich abspielt. Boccerinis
"Menuett", dass sie von nun an öfter hören wird,
kommt nämlich von einer Schallplatte, da die Herren allesamt völlig unmusikalisch sind;
in Wirklichkeit planen sie den Überfall auf einen Geldtransport.
Sie wollen Mrs. Wilberforce für ihre Pläne zu benutzen:
sie soll das geklaute und dann deponierte Geld aus der
von Polizisten streng überwachten Zone herausholen denn
wer würde schon eine alte Dame wie sie verdächtigen?
Anführer der seltsamen Bande und Erfinder des verhängnisvollen Plans ist
der smarte aber verschlagene Professor Marcus, ein seltsamer Charakter
mit einer Tendenz zum Wahnsinn. Er ist stets um seine Autorität bemüht,
schafft es allerdings nicht immer im ausbrechenden Chaos die Ruhe zu bewahren.
Dann ist da der nervöse und scheinbar naive Mr. Robinson (Peter Sellers) und der zurückhaltende
und gutmütige "Major". Mr. Knoten, genannt
"Pfannkuchen" (Danny Green), ist ein schwerfälliger und einfältiger Typ. Und
schließlich ist da noch der skrupellose Louis (Herbert Lom), ein
ehemaliger Ganove aus Soho, stets in schwarz gekleidet und mit schwarzem
Hut; er entspricht am ehesten dem Bild eines Gangsters.
Der Coup gelingt auch ganz in der Nähe des Bahnhofs;
die Bande gibt ihre stattliche Beute in einem Koffer an der Gepäckaufbewahrung auf und
lässt sie kurz später von der ahnungslosen Mrs. Wilberforce abholen,
die keiner der inzwischen zahlreichen Polizisten auch nur ansatzweise
verdächtigt. Mit einigen Umwegen bringt sie das wertvolle Gepäckstück
dann nach Hause. Die Herren bedanken sich artig und
wollen entschwinden. Fast hätte der "geniale" Plan
auch hingehauen, doch im letzten Moment bekommt Mrs. Wilberforce Wind von der
Sache.
Zu ihrem Unglück verklemmt sich nämlich der
Gurt des Cello-Kastens in der Haustür und bald ist die Bande in Erklärungsnot.
Die Ganoven stehen nun vor dem Problem, dass sie die Mitwisserin aus dem Weg räumen müssen.
Aber so skrupellos und kaltblütig ist die Bande nun doch wieder nicht und
keiner will die liebenswürdige "Lady" auf dem Gewissen haben.
Sie streiten sich "mörderisch" und am Ende segnen sie
alle auf kuriose Art das Zeitliche; der Letzte von ihnen wird
durch den Arm eines Haltesignals erschlagen. Die alte Dame ist nun
Besitzerin der geraubten Banknoten, geht zur örtlichen Polizei, um den
Vorfall zu melden, aber der freundliche Police Superintendent Dixon (Jack L. Warner), der
ihre Phantasie kennt, schickt sie wieder nach Hause. Der Film endet damit,
dass Mrs. Wilberforce sich auf den Heimweg macht, darüber
nachdenkt, was sie nun mit dem vielen Geld tun soll und zerstreut eine
Pfund-Note in den Hut eines Straßenmalers wirft, der grade Winston
Churchill zeichnet.
Quelle: unter anderem: moviemaster.de
Lexikon des internationalen Films → filmdienst.de:
Kriminallustspiel der besten britischen Art, mit makabrem Witz, geist- und einfallsreich inszeniert und brillant gespielt: ein Meilenstein des britischen Unterhaltungsfilms.
Anmerkungen:
Alexander Mackendrick1), der schon mit Alec Guinness
die Komödie "Der Mann im weißen Anzug"1)
(1951, "The Man in the White Suit") gedreht hatte,
schuf mit "The Ladykillers" einen zeitlosen Klassiker der englischen Krimikomödie,
der rundum perfekt ist. Neben dem Klassiker "Arsen und Spitzenhäubchen"1)
(1944, "Arsenic and Old Lace") von Regisseur Frank Capra1) und
dem ebenfalls mit
Guinness (in acht Rollen!) inszenierten Streifen "Adel verpflichtet"1)
(1949, "Kind Hearts and Coronets") von Regisseur Robert Hamer1) gehört der Film zu den
absoluten "Highlights" der Komödien des
"schwarzen" Humors.
Die Geschichte ist nicht zuletzt wegen des
Kontrasts zwischen den Ganoven und der reizenden, altmodischen Dame so
amüsant und eine der besten Szenen ist wohl jene, als die fünf Männer
nicht darum herumkommen, mit den Freunden von Mrs. Wilberforce Tee
zu trinken. Zum Erfolg dieses
Filmes trugen alle fünf Schauspieler des "Streichquintetts"
erstklassig bei und Katie Johnson1)
als Mrs. Wilberforce ist einfach
hinreißend; unvergessen, wenn sie in ihrer Küche "Komm in meine
Liebeslaube" trällert. Die britische Theater-Schauspielerin
wurde für den Part der schrulligen, aber vertrauensseligen alten Dame 1956 mit dem
"British Film Academy
Award"1) als "Beste britische Darstellerin"
ausgezeichnet,
konnte sich damit unter anderem gegen Deborah Kerr (1955, "Das Ende einer Affäre")
behaupten. "Ein Jahr nach diesem Erfolg verstarb Johnson im Alter von 78 Jahren, nachdem sie zuvor eine größere Nebenrolle in
Nigel
Patricks1) Spielfilm
"Onkel George und seine Mörder"2) (1956,
"How to Murder a Rich Uncle"), erneut eine Krimikomödie, bekleidet
hatte." vermerkt Wikipedia.
Dazu kam ein gutes Original-Drehbuch, das William Rose1)
nach einem eigenen Roman
verfasst hatte, und für das er einen "BAFTA Award"1) in der Kategorie "
Bestes
britische Drehbuch"1) und eine "Oscar"1)-Nominierung
("Bestes
Originaldrehbuch"1)) erhielt, jedoch bei der Verleihung der begehrten Trophäe am 27. März 1957 seinem Kollegen Albert Lamorisse1) (1956, "Der
rote Ballon"/"Le Ballon rouge") unterlag. Für Mackendrick war es übrigens der letzte
Film, den er für die Londoner "Ealing Studios"1) drehte; nach Beendigung
der Produktion ging der Regisseur in die USA, konnte dort jedoch nicht an die
Erfolge seiner britischen Filme anknüpfen.
Siehe auch Wikipedia,
prisma.de
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