Filmografie
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Monica Vitti wurde am 3. November 1931 als Maria Luisa Ceciarelli
in der italienischen Hauptstadt Rom geboren und wuchs in einer gut
bürgerlichen Familie auf. Nach dem Besuch der "Accademia nazionale d*arte drammatica"1) in Rom, gab sie 1954 ihr Bühnendebüt, spielte bei der
Theatergruppe von
Sergio Tofano1)
(1883 1973) in Stücken von Molière1),
William Shakespeare1),
Bertolt Brecht1)
und Eugène Ionesco1), trat zudem schon in zahlreichen Fernsehproduktionen auf.
Ebenfalls 1954 war sie erstmals noch ungenannt mit
einer kleinen Nebenrolle in Edoardo Antons1)
Film "Ridere! Ridere! Ridere!" zu sehen. Eine erste bedeutendere
Aufgabe erhielt Monica Vitti dann in Mario Amendolas1)
Komödie "Le dritte" (1958). In der Zwischenzeit hatte sie
Michelangelo Antonioni1)
(1912 2007) kennen gelernt, unter dessen Regie sie im Theater
unter anderem in dem Theaterstück "Blick zurück im Zorn"1)
von John Osborne1) spielte.
Vittis Begegnung mit Antonioni, mit dem sie auch acht Jahre lang
privat eine enge Beziehung einging, markierte einen Einschnitt in ihrer
Karriere.
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1960 gab er ihr die Hauptrolle in seinem Meisterwerk "L'avventura"1)
("Die mit der Liebe spielen"): In dem Drama, das eine Drehzeit von drei Jahren
in Anspruch nahm, verkörperte sie meisterhaft die Claudia, eine junge Frau
in einer Lebenskrise. Diesen Frauentypus entwickelte Monica Vitti dann in
Antonionis Filmen "La notte"1)
(1961, "Die Nacht"), "L'eclisse"1)
(1962, "Liebe 1962") und "Il deserto rosso"1)
(1964, "Die rote Wüste") weiter und fand nun auch internationale Beachtung
In den 1960er und 1970er Jahren war Monica Vitti auch häufig im Ausland
tätig und spielte unter anderem 1963 die Eleanore Falsen in
Roger Vadims1) Adaption "Château en Suède"2)
("Ein Schloss in Schweden") nach dem Roman von Françoise Sagan1), 1966 mimte sie brillant die blonde Abenteurerin Modesty
Blaise in Joseph Loseys1) gleichnamigem Agentenstreifen1)
("Modesty Blaise Die tödliche Lady"). Konzipiert als
surrealistischer Parodieversuch auf die "James-Bond"-Filme, wurde
die britische Produktion nach der gleichnamigen Comic Strip-Figur1)
von Peter O'Donnell1)
jedoch von einigen Kritikern verrissen.
Foto: Monica Vitti im Juli 1965 zusammen mit Filmpartner Terence Stamp1)
anlässlich der Dreharbeiten zu "Modesty Blaise" in Amsterdam
Rechteinhaber: Nationaal
Archief (Den Haag, Rijksfotoarchief; Bestandsnummer: 917-9562)
Urheber/Fotograf: Nijs, Jac. de / Anefo; mehr bei → www.gahetna.nl
Quelle: Wikimedia
Commons;
Lizenz: www.gahetna.nl/over-ons/open-data
/ CC BY-SA 3.0 NL |
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Nach der Trennung von Antonioni zeigte sich Vitti vor allem in Komödien und konnte
auch in diesem Genre überzeugen, ihr Typus wurde zu einem Markenzeichen des
italienischen Films. Erfolge verzeichnete sie unter anderem in der von Mario Monicelli1)
in Szene gesetzten Satire "La ragazza con la pistola"1) (1968,
"Mit Pistolen fängt man keine Männer") und erhielt die Filmpreise "Nastro
d’Argento"1)
und "David di Donatello"1)
als "Beste Hauptdarstellerin". An der Seite von
Marcello Mastroianni und Giancarlo Giannini1)
glänzte sie in Ettore Scolas1) Dreieckskomödie "Dramma
della gelosia"1) (1970, "Eifersucht auf
Italienisch"), sehenswert ist/war auch ihre Titelrolle in der amüsanten Geschichte "Teresa la
ladra"2) (1973, "Theresa die
Diebin"), dem Regiedebüt ihres damaligen Lebensgefährten Carlo Di Palma1), sowie ihr Auftritt
als Madame Foucauld in
Luis Buñuels1)
Episodenfilm "Le fantome de la liberté"1) (1974,
"Das Gespenst der Freiheit") mit Jean-Claude Brialy
als Partner.
Ende der 1970er Jahre kam es noch einmal zu einer Zusammenarbeit mit
Antonioni, der ihr die Hauptrolle der Königin in seinem experimentellen Film
"Il mistero di Oberwald"2) (1981,
"Das Geheimnis von Oberwald") anvertraute, gedreht nach dem Theaterstück "L'aigle
à deux têtes" von Jean Cocteau1).
1984 wurde Monica Vitti auf der "Berlinale"1)
für ihre "herausragende Einzelleistung" in "Flirt" mit
einem "Silbernen Bär"1)
ausgezeichnet, dem Debütfilm ihres langjährigen Lebensgefährten Roberto Russo1),
den sie 2000 nach mehr als 25 Jahren "wilder Ehe"
heiratete; mit ihm zusammen hatte sie auch das Drehbuch geschrieben.
Nach der Realisierung ihres Filmes "Scandalo segreto" (1989) als
Regisseurin, Autorin und Darstellerin zog sich die Schauspielerin vom
Filmgeschäft zurück, übernahm jedoch noch sporadisch Aufgaben für das
Fernsehen und das Theater.
Foto: Monica Vitti 1990
Urheber: Georges Biard; Lizenz CC-BY-SA 3.0
Quelle: Wikimedia Commons
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In den letzten Jahren betätigte sich Monica Vitti
zunehmend erfolgreich als Schriftstellerin; ihr erstes Buch war 1993 die
geistreiche Autobiografie "Sette sottane" ("Sieben
Röcke").
Die zwischen 1971 und 1979 vier Mal mit dem bedeutendsten italienischen
Filmpreis "David di Donatello"1)
ausgezeichnete Künstlerin konnte 1995 anlässlich der "Biennale1)"
in Venedig den "Goldenen Löwen"1)
für ihr Lebenswerk entgegennehmen → Auszeichnungen bei Wikipedia.
Wikipedia notiert: "Im März 2002 erschien Monica Vitti zum letzten Mal
in der Öffentlichkeit. In den folgenden Jahren verschlechterte sich ihr
Gesundheitszustand. Sie litt an einer degenerativen Erkrankung, zog sich in
eine Schweizer Klinik zurück und hatte nur noch mit ihren Angehörigen Kontakt. 2018 berichtete ihr Ehemann,
dass die inzwischen über 85-Jährige in Rom lebe und gepflegt werde."
Nach einer mehr als 25-jährigen Beziehung war sie seit 2000 mit dem Filmregisseur bzw.
-produzenten Roberto Russo1)
verheiratet, der in den 1980er Jahren einige Filme mit ihr realisierte.
Die seit mehreren Jahren an Alzheimer erkrankte, vielseitige Schauspielerin starb am 2. Februar 2022, fast
auf den Tag genau drei
Monate nach ihrem 90. Geburtstag, in ihrer Geburtsstadt Rom.
Noch zu ihrem 90. Geburtstag schrieb der deutsche Publizist und Filmkritiker
Claudius Seidl1)
in seinem Artikel "Göttin der Moderne" in der "Frankfurter
Allgemeinen Zeitung"1) (F.A.Z.) über Vitti, sie habe einen "neuen Typus der Kinoheldin
erfunden: modern, kühl, den Männern weit voraus." → www.faz.net "DIE
WELT"1) bezeichnete sie in einem Nachruf als "Die stille Diva",
"Niemand konnte sich so furchtlos der existenziellen Leere stellen, den Verlust von Sinn und Perspektive so berückend aushalten wie Monica Vitti. Sie allein
verkörperte die Moderne."
Für den "SPIEGEL"1) gab sie "dem europäischen Nachkriegskino seine coolste
Visage", für den "Stern"1) war sie "die Ikone des modernen italienischen Films".
Die letzte Ruhe fand Monica Vitti auf dem Friedhof "Campo
Verano"1)
in Rom → Foto der Grabstelle bei knerger.de.
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Siehe auch Wikipedia
Fotos bei Wikimedia
Commons, filmstarpostcards.blogspot.com
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Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) filmdienst.de
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Kinofilme (Auszug)
Filmografie bei der Internet Movie Database (Fremde
Links:
Wikipedia, prisma.de (deutscher Titel))
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- 1954: Ridere! Ridere! Ridere! (als Maria Teresa)
→ IMDb
-
1957: Una pelliccia di visone / Der Nerzmantel (als Luisa Panetti) → filmdienst.de,
IMDb
-
1958: Le dritte (als Ofelia Granelli) → IMDb
- 1960: L'avventura
/ Die mit der Liebe
spielen (als Claudia)
-
1960: La notte
/ Die
Nacht (als Valentina Gherardini)
- 1962: L'eclisse
/ Liebe
1962 (als Übersetzerin Vittoria)
-
1962: Les quatre vérités / Die vier Wahrheiten (Episodenfilm;
als Madeleine in Segment "Le lièvre et le tortue")
→ filmdienst.de,
IMDb
-
1963: Dragées au poivre / Bonbons mit Pfeffer (als sie selbst)
→ filmdienst.de,
IMDb
- 1963: Château en suède / Ein Schloss in Schweden (nach dem
Theaterstück "Château en Suède" von Françoise
Sagan;
als Éléonore, Gattin des seltsamen Schlossbesitzers Hugo Falsen (Curd Jürgens);
Jean-Louis Trintignant als
Hugos
Cousin Éric, der sich in Éléonore verliebt; Jean-Claude Brialy
als Hugos Bruder Sébastien)
→ filmdienst.de,
filmpodium.ch,
Wikipedia (englisch)
-
1964: Alta infedeltà / Ehen zu dritt (Episodenfilm; als Gloria in
Segment "La Sospirosa" ("Ehebruch")) → filmdienst.de,
IMDb
- 1964: Il deserto rosso
/ Die rote Wüste (als Giuliana)
-
1965: Le bambole / Die Puppen (Episodenfilm; als Giovanna in Segment
"La minestra") → filmdienst.de,
IMDb
-
1966: Modesty Blaise
/ Modesty Blaise Die tödliche Lady (nach der gleichnamigen Comic Strip-Figur
von Peter O'Donnell;
als Modesty
Blaise)
-
1966: Le fate / Die Gespielinnen
(Episodenfilm; als Sabina in Segment 1 "Sabina")
-
1967: Fai in fretta ad uccidermi
ho freddo! / Mach mich kalt, ich friere
(als Giovanna) → wunschliste.de
-
1967: La cintura di castità / Der Keuscheitsgürtel (als Boccadoro) → wunschliste.de
-
1968: La ragazza con la pistola
/ Mit Pistolen fängt man keine Männer (als Assunta Patané)
-
1969: Amore mio aiutami / Amore mio (als Raffaella Macchiavelli) → wunschliste.de
-
1969: La femme écarlate / Kalte Augen (als Eva) → filmdienst.de,
IMDb
-
1970: Dramma
della gelosia / Eifersucht auf
Italienisch (als Floristin Adelaide)
-
1973: Teresa la ladra / Theresa, die Diebin (als Teresa Numa) → filmdienst.de,
IMDb
-
1974: Le fantome de la liberté
/ Das Gespenst der
Freiheit (Episodenfilm; als Madame Foucauld, Jean-Claude Brialy
als Monsieur Foucauld)
→ filmdienst.de
-
1975: A mezzanotte va la ronda del piacere / Eine Laus im Pelz (als Tina
Candela) → filmdienst.de,
IMDb
-
1975: Qui comincia l'avventura / Lucky Girls (als Miele) → filmdienst.de,
IMDb
-
1975: L'anatra all'arancia / Ente auf Orange (als Lisa Stefani) → filmdienst.de,
IMDb
-
1977: L'altra metà del cielo / Hilfe, sie liebt mich (als Susanna
Maccaluso) → filmdienst.de
-
1977: La raison d'état / Staatsraison
(als Angela Ravelli) → filmdienst.de,
IMDb
-
1979: Letti selvaggi / Wilde Betten -Lippenstift Tigerinnen (Episodenfilm;
als Prostituierte Maria)
→ filmdienst.de,
Wikipedia
(englisch)
-
1979: An Almost Perfect Affair / Ein perfekter Seitensprung (als Maria,
glamouröse Ex-Schauspielerin und Ehefrau
des Filmproduzenten Federico "Freddie" Barone (Raf
Vallone); Keith Carradine als
der junge Filmemacher Hal Raymond)
→ wunschliste.de, filmdienst.de,
Wikipedia (englisch)
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1980: Il mistero di Oberwald / Das Geheimnis von Oberwald (nach dem
Theaterstück "L'aigle à deux têtes" von Jean
Cocteau;
als Königin von Habsburg) → filmdienst.de,
IMDb
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1982: Io so che tu sai che io so / Ich weiß, daß du weißt, daß ich weiß (als
Livia Bonetti) → filmdienst.de,
Wikipedia
(englisch)
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1982: Scusa se è poco / Pardon, darf ich dich ohrfeigen? (Episodenfilm;
als Renata Adorni / Grazia Siriani) → filmdienst.de,
IMDb
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1983: Flirt (Regie: Roberto
Russo; als Laura; auch Co-Drehbuch) → Wikipedia
(englisch)
-
1986: Francesca è mia (Regie: Roberto Russo; als Francesca) → IMDb
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1989: Scandalo segreto (als Margherita; auch Regie, Co-Drehbuch;
Produktion:
Roberto Russo) → Wikipedia
(englisch)
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