Filmografie
Rita Tushingham wurde am 14. März 1942 im britischen Liverpool1) als Tochter eines Apothekers geboren. Erste Bühnenerfahrungen sammelte sie bereits bei Schüleraufführungen im Convent "La Sagesse", das sie besuchte; später nahm sie Schauspielunterricht am "Liverpool Playhouse". 
1960 gab sie dann ihr professionelles Bühnendebüt und im folgenden Jahr war sie erstmals auf der Leinwand in Tony Richardsons1) Filmversion des erfolgreichem Theaterstück "A Taste of Honey"1) ("Bitterer Honig") von Shelagh Delaney1) zu sehen. Für ihre einfühlsame Darstellung des Mädchens Jo, das von einem farbigen Seemann schwanger und von einem homosexuellen Freund gepflegt wird, gewann sie 1962 den Preis als "Beste Darstellerin" bei den Filmfestspielen in Cannes1), den "Nachwuchs-Preis" der "Britischen Filmakademie"1) sowie den Preis der "New Yorker Filmkritik". 1963 wurde sie für ihre Leistung mit einem "Golden Globe"1) ebenfalls als "Beste Nachwuchsdarstellerin" belohnt.

Rita Tushingham 2008 anlässlich des 
"43. Internationalen Filmfestivals Karlovy Vary"1 
in Karlsbad1) (Tschechien)
Quelle: Wikipedia bzw. Wikimedia Commons
Urheber: Petr Novák (Wikipedia-User che); Lizenz CC-BY-SA 2.5

Rita Tushingham 2008 während des 43. Internationalen Filmfestivals in Karlovy Vary (Karlsbad, Tschechien); Quelle: Wikipedia bzw. Wikimedia Commons; Urheber: Petr Novák (Wikipedia-User che); Lizenz CC-BY-SA 2.5.
Rita Tushingham avancierte rasch zur führenden Darstellerin des britischen "New Wave"1) der 1960er Jahre. Als "Mädchen mit den grünen Augen" kam sie in dem von Desmond Davis1) in Szene gesetzten Filkm  gleichnamigem Film1) ("Girl with Green Eyes") 1964 vom Land in die große Stadt, eine Situation, die ein Jahr später in Richard Lesters1) übermütigen Komödie "The Knack… and How to get It"1) ("Der gewisse Kniff") komisch gewendet wurde.
"Wie ein Schrei im Wind":  Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Gehehmigung von "Pidax Film", welche das Abenteuer im März 2022 auf DVD herausbrachte. "Wie ein Schrei im Wind": Szenenfoto mit Rita Tushingham und Oliver Reed; mit freundlicher Gehehmigung von "Pidax Film", welche das Abenteuer im März 2022 auf DVD herausbrachte. 1965 war sie in David Leans1) Kinoklassiker "Doktor Schiwago" als Filmtochter von Julie Christie und Omar Sharif zu sehen und James Ivory1) nutzte ihr Image als Symbol des Swingin London in dem Streifen "The Guru" (1969), mit dem er die Entwicklungen der britischen Musikszene betrachtete. Eindrucksvoll war 1966 auch die Darstellung der stummen Waise Eva in dem Abenteuerfilm "The Trap"1) ("Wie ein Schrei im Wind") neben Oliver Reed1) als Trapper Jean La Bête.
    
Abbildung DVD-Cover sowie Szenenfoto
mit Rita Tushingham und Oliver Reed
aus "Wie ein Schrei im Wind"
Mit freundlicher Gehehmigung von "Pidax Film", welche
das Abenteuer im März 2022 auf DVD herausbrachte.
Nachdem ihr Typ in den 1970er Jahren aus der Mode gekommen war, spielte Rita Tushingham noch in mehreren italienischen Komödien mit, bereiste dann später mit ihrem zweiten Mann, dem irakischen Fotografen und Regisseur Ousama Rawi1) die Welt. Bis Mitte der 1980er Jahre zog sie sich weitgehend vom Filmgeschäft zurück und erst Mitte der 1980er Jahre drehte sie gemeinsam mit ihrem Mann in Kanada den Thriller "A Judgment in Stone"2) (1986, "Blutiger Engel") nach dem Roman von Ruth Rendell1), in dem sie eine alte Haushälterin mimte, die die Mitglieder der Familie, bei der sie angestellt ist, ermordet, als diese ihr "schreckliches" Geheimnis entdecken.
 
In den letzten Jahrzehnten übernimmt Rita Tushingham nur noch sporadisch Aufgaben für den Film oder das Fernsehen. So hatte sie 1995 einen bemerkenswerten Auftritt als Tante Lily in dem Kinohit "An Awfully Big Adventure"1) ("Eine sachliche Romanze"). Zu ihren weiteren Arbeiten für das Kino zählen das britische Drama "Under the Skin"1)  (1997) und die Komödie "Being Julia"1) (2004), die István Szabó 1) nach dem Kurzroman "Julia, du bist zauberhaft"1) ("Theatre") von William Somerset Maugham1) mit Annette Bening1) in der Titelrolle in Szene gesetzt hatte; Rita Tushingham war mit der Nebenrolle der Mr. Turnbull, Julias Tante zu sehen. Danach zeigte sie sich neben verschiedenen Arbeiten für das Fernsehen unter anderem in einigen Produktionen wie in dem Fantasy-Thriller "Puffball"2) (2007), dem Beziehungsdrama "Broken Lines" (2008) und "The Calling" (2009), einem Film der britischen Regisseurin Jan Dunn über ein junges Mädchen (Emily Beecham1)), dass sich zur Nonne berufen fühlt. Nach Rollen in dem britischen Drama "My Name Is Lenny" (2017) und in dem Horror-Thriller "The Owners"2) (2020) nach der Comic-Veröffentlichung "Une nuit de pleine lune" ("Vollmondnacht") von Hermann Huppen1) und Yves Huppen1) übernahm sie zuletzt eine Rolle in einem weiteren Horror-Thriller, spielte in  "Last Night in Soho"1) (2021) die Peggy Turner, Großmutter der Protagonistin Eloise "Ellie" Cooper (Thomasin McKenzie1)).

Aus erster Ehe mit dem Fotografen Terry Bicknell, den die Schauspielerin 1962 geheiratet hatte, gingen die beiden Töchter Dodonna und Aisha hervor; ihre zweite Ehe mit Ousama Rawi1), mit dem sie viele Jahre in Kanada gelebt hatte, wurde 1996 geschieden. Seitdem ist/war Rita Tushingham mit dem deutschen Schriftsteller  Hans-Heinrich Ziemann liiert. Heute lebt sie in London in der Nähe ihrer Tochter Aisha und ihren Enkelkindern.

Siehe auch Wikipedia
Fotos bei Wikimedia Commons
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) filmdienst.de Stand April 2024
      
Filme (Auszug)
Filmografie bei der Internet Movie Database
(Fremde Links: Wikipedia,  prisma.de (deutscher Titel), filmportal.de)
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