Unter Stenos Regie passte Spencer seine bisherige Figur dann dem Geschmack
eines jüngeren Publikums an und begann 1973 als Inspektor Rizzo in der klassischen
Krimi-Komödie "Piedone lo sbirro"1) (Sie nannten ihn Plattfuß) eine neue Serienfigur, in der er den
schlagkräftigen Polizisten "Plattfuß" spielte, der in exotische
Abenteuer gerät; Inspektor Rizzo ist auf Drogenfälle spezialisiert
und benutzt keine Waffen sondern nur seine Fäuste. Nach "Piedone a Hong Kong" (1976, Plattfuß räumt
auf) und
"Piedone l'africano"1) (1977,
Plattfuß in Afrika) drehte Spencer 1979 mit "Piedone d'Egitto"1)
(Plattfuß am Nil) den letzten "Plattfuß"-Film.
In die gleiche Richtung gingen Ende der 1970er Jahre die Filme von "Lo chiamavano Bulldozer"1) (1978, Sie nannten ihn Mücke) bis "Occhio alla penna"1) (1981, Eine
Faust geht nach Westen) unter der Regie von Michele Lupo, die Spencer ohne
seinen Dauerpartner Hill drehte. Für den Film "Sie nannten ihn
Mücke" schrieb er einige Lieder, die er auch selbst sang.
Anfang der 1970er Jahre war das Duo Spencer/Hill auseinander gegangen, um nach mehrjähriger Trennung
mit anhaltendem
Erfolg wieder gemeinsam vor der Kamera zu stehen; beispielsweise drehten sie
in Italien "Io
sto con gli ippopotami"1) (1979, Das Krokodil und sein
Nilpferd), in den USA "Chi trova un
amico, trova un tesoro"1) (1981, Zwei Asse trumpfen auf) und waren dann
nach "Nati
con la camicia"1) (1983, Zwei Bärenstarke Typen)
und "Non c’è due senza quattro" (1984, Vier Fäuste gegen Rio) zunächst letztmalig 1985 in "Miami Supercops"1)
(Die Miami Cops) gemeinsam auf der Leinwand zu sehen. 1994 erschienen
die beiden dann noch einmal in "Botte di Natale"1) (Die Troublemaker)
im Kino; insgesamt spielen Hill und Spencer bisher in 17 Filmen zusammen und
fanden besonders außerhalb Italiens vor allem
in Deutschland und Südamerika trotz der zum Teil einfältigen und stereotypen
Handlungen großen Anklang.
Weitere Streifen ohne Terence Hill mit Spencer in der Hauptrolle waren "Banana
Joe"1) (1981), "Bomber"1) (1982, Der Bomber),
"Cane
e gatto"1) (1982, Bud, der Ganovenschreck),
"Superfantagenio"1) (1986, Aladin)
und "Un
piede in paradiso"1) (1991, Wenn man vom Teufel
spricht).
DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung der heute nicht
mehr existierenden "e-m-s new media AG"
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Bud Spencer konzentrierte sich ab Mitte der 1980er Jahre verstärkt auf seine
Arbeit beim Fernsehen und trat vor allem zwischen 1990 und 1993 als Jack
'Extralarge' Costello
in der TV-Serie "Zwei Supertypen in Miami" auf. Die Serie umfasste 12 Episoden,
welche in Spielfilmlänge gedreht wurden.
Spencers Partner war in den ersten Folgen Michael Philipp Thomas, der auch in der Serie
" Miami Vice" mitgewirkt hatte.
In jüngerer Zeit war es ein wenig stiller um den Schauspieler geworden; so
konnte man ihn
nur noch in wenigen kleineren Rollen sehen, in denen er auch schon mal ernsthaftere
Charaktere verkörperte.
Zuletzt spielte er in Sebastian Niemanns
Agentenparodie "Mord ist mein Geschäft, Liebling"1), einer actiongeladenen
Screwball-Komödie mit Dean-Martin Flair, den alten Freundes Pepe des Profikillers
Toni Ricardelli alias Rick Kavanian; der Streifen kam am 26. Februar 2009 in
die Kinos.
1959 hatte Bud Spencer die sechs Jahre jüngere Maria Amato geheiratet, die er schon seit 15 Jahren
kannte. 1961 wurde Sohn Giuseppe geboren und 1962 kam Tochter Christina zur
Welt; Spencers jüngste Tochter Diamante erblickte 1972 das Licht der
Welt.
Seine Lebenserinnerungen sind inzwischen auch in deutscher Sprache unter dem
Titel "Bud Spencer Mein Leben, meine Filme Die Autobiografie"
erschienen. Spencer stellte das im Verlag "Schwarzkopf & Schwarzkopf" erschienene, reich bebilderte Buch
am 13. und 14. April 2011
persönlich in Berlin der Öffentlichkeit vor. "Carlo Pedersoli ist so
imposant wie die von ihm verkörperten Figuren, aber er ist noch viel mehr:
ein intelligenter Jurist, ein ehemaliger Hochleistungsschwimmer, der zweimal
an den Olympischen Spielen teilgenommen hat, und ein Kosmopolit, der viel
gereist ist und noch mehr erlebt hat. Seine Autobiografie wird nicht nur alle
Bud-Spencer-Fans begeistern. (
) In seiner humorvoll geschriebenen und mit
vielen Anekdoten gespickten Autobiografie zeigt sich Bud Spencer von seiner
ganz persönlichen Seite." notiert unter anderem der Verlag "Schwarzkopf & Schwarzkopf".
Ebenfalls bei "Schwarzkopf & Schwarzkopf" kam nach dem
großen Erfolg von "Mein Leben, meine Filme" (zeitweise Platz 1 der
SPIEGEL-Bestsellerliste) ein zweiter Teil von Spencers Erinnerungen auf den
Markt, "In achtzig Jahren um die Welt" hieß ein neuerliches Werk des
vielseitigen Künstlers, das in Zusammenarbeit mit Lorenzo de Luca
entstanden und seit 15. März 2012 in deutscher Sprache im
Handel ist. "In achtzig Jahren um die Welt" ist ein sehr persönliches, humorvolles Buch über die Erfolge
und Rückschläge im Leben des großen Schauspielers, eine Liebeserklärung an seine Familie und ein großes Dankeschön an seine Fans.
kann man bei www.schwarzkopf-verlag.de
lesen.
Mit "Ich esse, also bin ich" publizierte Spencer anlässlich
seines 85. Geburtstages am 31. Oktober 2014 "ein philosophisches Duell
mit kulinarischen Spezialeffekten in zwölf Kapiteln". Er liefert sich "mit Philosophen
wie Sokrates, Konfuzius oder Rousseau herrliche philosophische Duelle voller Witz und
ironischer Seitenhiebe. Wenn die Worte ihn im Stich lassen, bereitet er
seinen ungebetenen Gästen köstliche italienische Speisen von Pasta- und Fischgerichten
bis hin zu typisch neapolitanischem Gebäck zu, woraufhin sie sich satt und zufrieden
geschlagen geben doch der nächste Plagegeist lässt nicht lange auf sich warten.
Bud Spencer ist ein einzigartiges Kochbuch gelungen, das zum Mitlachen, Mitdenken und Mitkochen inspiriert."
(Quelle: www.schwarzkopf-verlag.de)
Der populäre Schauspieler, der sich auch als Sänger, Komponist, Modedesigner und Drehbuchautor
einen Namen machte, starb am 27. Juni 2016 im Alter von 86 Jahren in
der italienischen Hauptstadt Rom im Kreise seiner Familie. Die letzte Ruhe
fand er auf dem "Cimitero Comunale Monumentale Campo Verano"1)
in Rom → Foto der Grabstelle bei knerger.de.
Bud Spencer im Juni 2015 in Berlin
Urheber: Michél Buchmann (michelbuchmann.de)
Lizenz: CC BY-SA 4.0;
Quelle: Wikimedia
Commons
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