Filmografie
Terence Hill wurde am 29. März 1939 als Mario Girotti in der italienischen Lagunenstadt Venedig1) geboren. Wikipedia führt aus: "Sein Vater, der Chemiker Girolamo Girotti stammte aus Amelia1) in der italienischen Region Umbrien1), seine Mutter Ottilie Minna Hildegard Thieme (1911 – 1956) aus Lommatzsch1) bei Dresden1). Das Ehepaar hatte mit Oduardo und Piero noch zwei weitere Söhne. 1943 zog die Familie nach Lommatzsch bei Dresden, wo bereits seine Großeltern wohnten und sein Vater als Chemiker für die "Schering AG"1) arbeitete. In dieser Stadt verbrachte er bis 1945 den restlichen Teil seiner Vorschulzeit und erlebte die schweren Luftangriffe auf Dresden1) Ende 1944 und Anfang 1945 mit, als er im Alter von fünf Jahren zusammen mit seiner Mutter dem Tod knapp entkam. 1947 zog die Familie nach Amelia1) in Italien, wo Hill die Schule abschloss." Nach dem Abitur begann Girotti  an der Universität in Rom ein Philosophie- und Literaturstudium und jobbte nebenbei als Statist beim Film; das Studium beendete er 1962 erfolgreich, um sich dann aber ausschließlich der Schauspielerei zu widmen.
Bereits als Jugendlicher wirkte der junge Girotti mit kleineren Rollen in meist eher unbedeutenden Filmen mit, sein Leinwanddebüt gab er als 12-jähriger Schüler Gianni in Dino Risis1) Streifen "Vacanze col gangster"1) (1951, "Das große Ferienabenteuer). In den 1960er Jahren war er unter anderem – noch mit seinem bürgerlichen Namen – in den deutschen, mit Pierre Brice als Winnetou1) gedrehten Karl-May-Verfilmungen1) zu sehen: Den Leutnant Robert Merril spielte er in "Winnetou II"1) (1964) mit Lex Barker als Old Shatterhand1),  im selben Jahr den Baker jr. in "Unter Geiern"1), gefolgt von Rolle des Marcello Scalzi in "Der Ölprinz"1)  (1965) sowie des Toby in "Old Surehand"1) 1965) mit Stewart Granger in der Titelrolle des Old Surehand1).

In den deutschen Nibelungen-Produktionen1) "Siegfried von Xanten" und "Kriemhilds Rache" mimte er 1966 bzw. 1967 den Giselher1). Girotti erlangte mit diesen Rollen zwar einige Aufmerksamkeit, zu Star-Ruhm führte der Erfolg dieser Filme nicht. 1967 änderte er seinen Namen in "Terence Hill" um, den Vornamen adaptierte er (angeblich) von dem römischen Schriftsteller Publius Terentius Afer1) (meist kurz "Terenz"), dessen eines seiner Werke er während des Studiums gelesen hatte. Unter diesem Künstlernamen konnte er dann im selben Jahr in dem Italo-Western1) "Dio perdona… Io no!"1) (1967, "Gott vergibt – Django nie!") mit der Hauptrolle des Cat "Django" Stevens einen ersten Erfolg verbuchen, den er mit dem ähnlich gelagerten Italo-Western "Preparati la bara!"1) (1967, "Joe, Der Galgenvogel") wiederholen konnte. Der Durchbruch zum international gefeierten Star gelang dem Mann mit den strahlend blauen Augen aber erst gemeinsam mit dem zehn Jahre älteren Bud Spencer durch eine Reihe von Spaghetti-Western und bald wurde Hill als blonder und blauäugiger Nachfolger von Franco Nero gehandelt.
 
 

DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung der heute nicht
mehr existierenden "e-m-s new media AG"1)

Joe, Der Galgenvogel
Vier Fäuste für ein Halleluja

Der erste Erfolg des ungleichen Paares stellte sich mit dem von Giuseppe Colizzi1) gedrehten Streifen "I Quattro dell'Ave Maria"1) (1968, "Vier für ein Ave Maria"), den Höhepunkt ihrer Popularität erreichte das Duo Hill/Spencer mit der Westernparodie "Lo chiamavano Trinità"1) (1971, "Vier Fäuste für ein Halleluja") unter der Regie von Enzo Barboni1). In dieser Produktion, die mit Komödie-Eelementen vermischt war, verkörperte Hill den sympathischen, pikaresken und todesmutigen Helden "Trinity", der sich mit Begeisterung prügelte. Das Rezept dieses und der nachfolgenden Filme hatte immer die gleichen einfachen Zutaten: altkluge Sprüche, arrogante Überlegenheit gegenüber einem großen Arsenal von Prügelknaben und slapstickhafte Keilereien, bei denen weder Blut floss noch Leichen eingesammelt werden mussten. Um auch den USA-Markt zu erreichen, wurden die Filme bald auf englisch gedreht und erreichten auch einen gewissen Bekanntheitsgrad im englischsprachigen Raum.
 
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Nach weiteren Erfolgen wie beispielsweise "Lo chiamavano Trinità"1) (1970, "Die rechte und die linke Hand des Teufels") oder "Più forte, ragazzi!"1) (1972, "Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle") bewies Terence Hill in "Il Mio nome è Nessuno"1) (1972, "Mein Name ist Nobody"), dass er auch ohne Bud Spencer erfolgreich sein konnte. Allein oder mit Spencer als Partner spielte Hill in den folgenden Jahren zumeist unter der Regie von Enzo Barboni1) oder Sergio Corbucci1) und genoss bis in die 1980er Jahre die Gunst des Publikums. Danach wechselte er mit seinen Rollen erfolgreich zum Typ "Abenteurer" und weiter zum Kriminalgenre, wobei viele seiner Filme trotz meist anspruchslosem Inhalts zu großen Kassenschlagern gerieten.
Anfang der 1970er Jahre ging das Duo Hill/Spencer zunächst auseinander, um nach mehrjähriger Trennung mit anhaltendem Erfolg wieder gemeinsam vor der Kamera zu stehen. Beispielsweise drehten sie in Italien "Io sto con gli ippopotami"1) (1979, "Das Krokodil und sein Nilpferd"), in den USA "Chi trova un amico, trova un tesoro"1) (1981, "Zwei Asse trumpfen auf"), präsentierten sich dann (zunächst) letztmalig in "Miami Supercops"1) (1985, "Die Miami Cops") gemeinsam auf der Leinwand. 1994 erschienen die beiden dann noch einmal in "Botte di Natale"1) ("Die Troublemaker") im Kino. Insgesamt zeigten sich Hill/Spencer in 17 Filmen und fanden besonders außerhalb Italiens – vor allem in Deutschland und Südamerika – trotz der zum Teil einfältigen und stereotypen Handlungen großen Anklang. Die Beliebtheit lässt sich an verschiedenen Preisen ablesen, den "Bravo Otto"1) erhielt Hill mehrfach, die Trophäe in Gold 1974 und 1975, in Silber 1976 und 1980, in Bronze 1972, 1973 und 1977. am 17. Januar 1975 überreichte man ihm, ebenso wie Bud Spencer, einen "Bambi"1) in der Kategorie "Bester Film International". 

DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung der heute nicht
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Die rechte und die linke Hand des Teufels
Das Krokodil und sein Nilpferd Anfang der 1980er inszenierte Hill ein Remake der "Don Camillo&Peppone"1)-Filme und spielte in "Don Camillo"1) (1984, "Keiner haut wie Don Camillo") die Titelrolle an der Seite von Colin  Blakely1) (Giuseppe "Peppone" Bottazzi). Es war jedoch eher der missglückte Versuch, den Erfolg der legendären Filme mit Fernandel und Gino Cervi aus den 1950er und 1960er Jahren zu wiederholen. 1990 produzierte er die Comedy-Reihe "Lucky Luke"1), in der er zudem als Protagonist auftrat. Danach wurde es zunächst stiller um den Schauspieler, seit 2000 präsentiert er sich auch im deutschen Fernsehen als Pfarrer Don Matteo in der gleichnamigen italienischen TV-Serie1), in der er als Hobby-Detektiv erfolgreich Kriminalfälle löste. Nach der vierten Episode der 13. Staffel, deren Dreharbeiten am 31. Mai 2021 begannen, verließ Terence Hill die Serie, die mit Raoul  Bova1) als neuem Hauptdarsteller fortgeführt wurde. Außerdem zeigte er sich in einigen weiteren TV-Produktionen, bei denen er zum Teil auch für die Regie verantwortlich zeichnete, wie 2009 als Protagonist in den beiden Geschichten um den Doc West ("Doc West – Nobody ist zurück"/ "Doc West – Nobody schlägt zurück"1)). Anders als der Titel vermuten lässt, sind diese für das italienische Fernsehen produzierten Streifen jedoch keine Fortsetzung des Klassikers "Mein Name ist Nobody" aus dem Jahre 1973. Das Filmportal "video.de" meinte zu dem "Comeback" des damals 70-Jährigen unter anderem: "Publikumsliebling Terence Hill sieht immer noch blendend aus, und auch wenn die Bewegungen bedächtiger geworden sind, besitzt er immer noch das markante Funkeln in den Augen, das ihn einst zu einem der beliebtesten europäischen Filmstars werden ließ."
  
DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung der heute nicht
mehr existierenden "e-m-s new media AG"1)
Seit 2011 trat Terence Hill zudem in einer weiteren Fernsehserie mit dem Titel "Un passo dal cielo"1) (deutsch etwa "Nur ein Schritt bis zum Himmel") in Erscheinung, hier mimte er bis 2015 den Förster Pietro, der zurückgezogen in Südtirol lebt und der Polizei ebenfalls bei der Verbrechensbekämpfung hilft. Mit Hill wurden drei Staffeln gedreht, im 4. Teil der Serie wurde er durch den italienischen Schauspieler Daniele Liotti1) ersetzt, der als Francesco Neri, Kommandant der Forstpolizei Innichen, antritt. Ab Ende Juli 2017 strahlt der "Bayerische Rundfunk" (BR) jeweils Freitags um 20:15 Uhr diese Erfolgsserie unter dem Titel "Die Bergpolizei – Ganz nah am Himmel" aus → fernsehserien.de.
Nach rund zwei Jahrzehnten drehte der inzwischen über 75-Jährigen wieder einen Kinofilm, am 23. August 2018 ging das Roadmovie "Mein Name ist Somebody – Zwei Fäuste kehren zurück"1) ("Il mio nome è Thomas") mit dem einstigen Leinwandstar als alterndem Haudegen in Deutschland an den Start –   zudem führte er Regie und zeichnete als Co-Autor für das Drehbuch verantwortlich. Bei filmstarts.de kann man lesen: "Der moderne Aussteiger Thomas (Terence Hill) lässt sein altes Leben in der italienischen Provinz samt Pferd, Landhaus, Freunden und Bekannten hinter sich und reist auf seiner Harley durch die spanische Wüste, weil er alleine sein will. Endlich mal nachdenken können, ohne abgelenkt zu werden! Doch schon bald trifft er auf Lucia (Veronica Bitto1)), die in die Gewalt zweier Verbrecher geraten ist. Obwohl er seine Reise eigentlich alleine unternehmen will, kann Thomas nicht anders und rettet die junge Frau – und hat fortan also auch sie am Hals. Denn Lucia denkt nicht daran, alleine in der ödnis zu bleiben. Auf ihrem gemeinsamen Weg gerät das ungleiche Duo durch die energisch-temperamentvolle Lucia immer wieder in Schwierigkeiten. Thomas findet wegen seiner neuen Begleiterin zwar keine Ruhe, aber neue Inspiration für sein Leben… Die Deutschlandpremiere fand am 23. August 2018 im Beisein der Kino-Legende in der ausverkauften Essener "Lichtburg"1) statt, wo zahlreiche Fans den Star bejubelten → Übersicht Filmografie (Auszug).
  
Terence Hill lebte seit Mitte der 1970er mit seiner Familie zurückgezogen auf seiner Ranch in Stockbridge1) (Massachusetts1), USA), wenn er nicht für Filmverpflichtungen in Italien weilte, und besitzt die US-amerikanische Staatsbürgerschaft; darüber hinaus erwarb im hohen Alter von 83 Jahren die deutsche Staatsbürgerschaft. Nach vielen Jahren in seiner Wahlheimat USA wohnt er seit jüngerer Zeit im italienischen Amelia1), dem Herkunftsort seines Vaters. "Am 30. März 2017 eröffnete er dort die Eisdiele "Gelateria Girotti". Bereits 1974 betrieb sein Großvater eine Eisdiele in der Stadt. Seit Dezember 2019 gibt es zudem einen "Gelateria Girotti – Terence Hill Eis Saloon" in Dresden." vermerkt Wikipedia. Die sächsische Stadt Lommatzsch1), wo seit seit 2018 das "Spencer Hill Fest" gefeiert wird, verlieh ihm die Ehrenbürgerwürde und widmete ihm Mitte 2019 das "Terence-Hill-Museum" → terencehill-museum.de. Zudem besitzt Hill seit 2021 die Ehrenbürgerschaft der Gemeinde Pomponesco1), in der die Dreharbeiten zu "Keiner haut wie Don Camillo" stattfanden.
Seit Mitte Juöi 1967 ist der einstige Leinwand-Star und Frauenschwarm, der am 29. März 2024 seinen 85. Geburtstag beging, mit der aus Bayern stammenden Amerikanerin Lori Zwicklbauer verheiratet, aus der Verbindung ging Sohn Jess1) hervor, der am 7. November 1969 in Rom geboren wurde; 1973 adoptierte das Paar den zweiten Sohn, den Waisenjungen Ross1), der mit nur 16 Jahren am 15. Januar 1990 bei einem Autounfall ums Leben kam.
Seit Anfang April 2012 ist das von Ulf Lüdeke veröffentlichte Buch "Terence Hill: Die exklusive Biografie" auf dem Markt.
Offizielle deutschsprachige Homepage: www.terencehill.de
Italienische Website: www.terencehill.it
Die "Bud Spencer & Terence Hill"-Fanpage: www.budspencer.de
Siehe auch prisma.de, Wikipedia
Fotos bei Wikimedia Commons
Fremde Links: 1) Wikipedia Stand Juni 2024
    
Filme als Darsteller
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie Bud Spencer / Terence Hill - Datenbank
(Fremde Links: Wikipedia, prisma.de (deutscher Titel))
Kinofilme (Auszug) Fernsehen (Auszug)
  • 1990–1993: Lucky Luke (Serie; auch Regie; Pilotfilm plus 8 Folgen)
  • 2000–2022: Don Matteo (Serie; als Pfarrer Don Matteo)
  • 2005: L'uomo che sognava con le aquile / Der Mann, der mit den Adlern träumte (Zweiteiler; als Rocco Ventura) → spencerhilldb.de
  • 2008: L'uomo che cavalcava nel buio / Der Mann, der in der Dunkelheit ritt (Zweiteiler; als Rocco Airone) → spencerhilldb.de
  • 2009: Doc West / Doc West – Nobody ist zurück (als Doc West; auch Co-Regie)
  • 2009: Triggerman / Doc West – Nobody schlägt zurück (als Doc West; auch Co-Regie)
  • 2011–2015: Un passo dal cielo / Die Bergpolizei – Ganz nah am Himmel (Serie; als Forstaufseher Pietro)
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