Patrick Macnee (Daniel Patrick Macnee) wurde am 6. Februar 1922 in London1) in eine anfänglich wohlhabende, ziemlich exaltierte Familie hineingeboren. Sein Vater, Daniel Macnee, war Pferdetrainer, der das ganze Familienvermögen mit seiner Trunk- und Spielsucht durchgebracht und Frau und Sohn verlassen hatte. Der junge Patrick wurde von seiner lesbischen Mutter Dorothea Mary und deren deren Lebensgefährtin Evelyn in Südengland großgezogen.
Kurz nach seinem Abschluss am "Eton College"1) begann Patrick Macnee seine Karriere als Schauspieler, stand in verschiedenen Theaterstücken auf der Bühne und gab 1938 sein Leinwanddebüt – noch ungenannt – in "Der Roman eines Blumenmädchens"1) ("Pygmalion") nach dem Schauspiel "Pygmalion"1) von George Bernard Shaw1) mit Wendy Hiller1) als Eliza Doolittle und Leslie Howard als Professor Henry Higgins. Die beginnende Schauspiellaufbahn wurde durch den 2. Weltkrieg unterbrochen, Macnee diente in der "Royal Navy"1), nach Kriegsende besuchte er dann zunächst mit einem Stipendium in London die "Webber Douglas School of Dramatic Art".
Der Erfolg als Theater- und Filmschauspieler wollte sich nach seinem Abschluss jedoch nicht einstellen, lediglich in der Literaturverfilmung "Eine Weihnachtsgeschichte"1) (1951, "Scrooge") nach der Erzählung "A Christmas Carol"1) von Charles Dickens1) wurde er als Jacob Marley mit einer größeren Aufgabe betraut. Enttäuscht verließ Macnee England und ging nach Kanada bzw. in die USA und betätigte sich als Produzent; in Kanada gilt er als Pionier des dortigen Fernsehens. 1954 konnte er am "Broadway"1) mit ersten größeren Rollen auf sich aufmerksam machen, bald meldete sich Hollywood und auch im Fernsehen konnte er schauspielerisch Fuß fassen. 

Das Foto wurde mir freundlicherweise von der
Fotografin Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.

Patrick Macnee
Zu seinen bekanntesten Filmen der 1950er Jahre zählen der Kriegsstreifen "Panzerschiff Graf Spee"1) (1956, "The Battle of the River Plate") mit der Figur des Lieutenant Commander Medley auf der "HMS Ajax"1) und das Filmmusical "Die Girls"1) (1957, "Les Girls"), wo er an der Seite von Gene Kelly und Kay Kendall1) den Sir Percy mimte. 1959 kehrte Macnee nach England zurück, wo ihm seine Erfahrungen in Hollywood und Kanada zu Gute kamen, unter anderem war er Co-Produzent der TV-Serie "Winston Churchill: The Valiant Years" (1960), gedreht nach den Memoiren von Winston Churchill1) mit Richard Burton in der Rolle des berühmten Staatsmannes.
Nach verschiedensten Auftritten in TV-Serien und Einzelproduktionen gelang
Macnee ab 1961 der Durchbruch mit einer Figur, die ihn weltberühmt werden ließ: In der inzwischen zur Kultserie avancierten Serie "The Avengers" ("Mit Schirm, Charme und Melone") mimte er den Bowler-behüteten, eleganten Agenten John Steed und machte die Reihe vor allem mit Partnerin Diana Rigg1) (1938 – 2020) als attraktive Agentin Emma Peel (Staffel 4/5, 1965–1967) zu einer der populärsten Agentenserien der Fernsehgeschichte → siehe auch cyranos.ch, Wikipedia
Nach dem Ende der Serie im Jahre 1969 hatte Patrick Macnee zunächst Schwierigkeiten, interessante Rollenangebote zu erhalten, zu sehr wurde er mit John Steed identifiziert; so war es auch nicht weiter verwunderlich, dass er Mitte der 1970er Jahre in dem Remake "The New Avengers"1) (1976/77) diese Rolle erneut verkörperte, die Popularität der Originalreihe erreichte diese Neuauflage jedoch nie.
Patrick Macnee 1998; Urheber: Wikimedia-User Kenneth C. Zirkel; Lizenz: CC BY-SA 4.0; Quelle: Wikimedia Commons In den 1980er und 1990er Jahren war Patrick Macnee mit verschiedenen wenig anspruchsvollen aber auch interessanten, meist komischen Rollen immer wieder auf den Bildschirm und vereinzelt auch auf der Leinwand präsent, "Hart aber herzlich"1), "Hotel"1) oder "Immer wenn sie Krimis schrieb"1) sind nur einige der zahlreichen beliebten Serien, in denen Macnee auftauchte. Die Rolle des Dr. Watson1) an der Seite von Roger Moore als Sherlock Holmes1) in dem TV-Film "Sherlock Holmes in New York"1) (1976, "Sherlock Holmes in New York") sowie später mit Christopher Lee als Meisterdetektiv in "Sherlock Holmes and the Leading Lady" (1991, Teil 1/Teil 22)) und "Sherlock Holmes und der Stern von Afrika" (1992, Teil 1/Teil 22)) gehört sicherlich zu seinen bemerkenswerten Figuren, mit denen er die Zuschauer nach seiner Zeit als Agent John Steed erfreute. Mit prägnanten Nebenrollen zeigte sich Macnee im Kino, so unter anderem als Major 'Yogi' Crossley in dem Abenteuer "Die Seewölfe kommen"1) (1980, "The Sea Wolves"), als Dr. George Waggner in dem Horrorstreifen "The Howling"1) (1981, "Das Tier"), als Sir Denis Eton-Hogg in "Die Jungs von Spinal Tap"1) (1984, "This Is Spinal Tap"), als Sir Godfrey Tibbett in dem James Bond1)-Streifen "Im Angesicht des Todes"1)(1985, "A View to a Kill") mit Roger Moore oder als Dr. Stark in der eher zu vernachlässigenden Komödie "Trottel im Weltall"1) (1983, "The Creature Wasn't Nice") mit Leslie Nielsen1) in der Hauptrolle; seinen letzten Kinofilm drehte er 2003 mit "The Low Budget Time Machine" → Übersicht Kinofilme.
In seinen letzten Jahren stand der Schauspieler, welcher in Großbritannien, den USA und Kanada auch erfolgreich als Produzent arbeitete, eher sporadisch vor der Kamera, zu einer seiner letzten Auftritte zählte unter anderem die Rolle des Lord Awliscombe in der zweiteiligen Pilcher1)-Verfilmung "Das große Erbe" (1999, Teil 1 / Teil 22)) → Übersicht TV-Produktionen (Auszug).
  
Patrick Macnee 1998
Urheber: Wikimedia-User Kenneth C. Zirkel; Lizenz: CC BY-SA 4.0
Quelle: Wikimedia Commons
Darüber hinaus engagierte sich der gebürtige Brite beispielsweise als Erzähler für ambitionierte Audio-Produktionen. Seine Autobiografie "Blind in One Ear" erschien 1988, weitere Erinnerungen veröffentlichte der Schauspieler 1998 unter dem Titel "The Avengers and Me".
 
Patrick Macnee, dessen Name untrennbar mit der Figur des Gentleman-Agenten John Steed verbunden bleibt, starb am 25. Juni 2015 im Alter von 93 Jahren in seiner Wahlheimat Rancho Mirage1) (Kalifornien), wo er zuletzt mit seinen beiden Kindern aus erster Ehe und einem Enkelsohn lebte.
Der Künstler, seit 1959  US-amerikanischer Staatsbürger, war von 1942 bis 1956 mit der Schauspielerin Barbara Douglas (1921 – 2012) verheiratet; aus der Verbindung gingen der 1947 in London geborene Sohn Rupert, der als Fernsehproduzent erfolgreich ist, und Tochter Jenny hervor. Die zweite, 1965 geschlossene Ehe mit Schauspielerin Katherine Woodville1) (1938 – 2013) endete 1969 vor dem Scheidungsrichter, seit 25. Februar 1988 war Patrick Macnee bis zu deren Tod im Jahre 2007 mit der in Ungarn, 1914 geborenen Autorin Baba Majos de Nagyzsenye verheiratet.
Webpräsenz des Schauspielers: patrickmacnee.com (in englisch)
Siehe auch prisma.de, Wikipedia
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Kinofilme

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