"Rebel Without A Cause" dreht sich um Jungen und Mädchen einer
relativ guten Wohngegend. Sie verstehen die Welt nicht, und die Welt versteht sie nicht.
Es geht um die Beziehung zwischen Jugendlichen und ihren Eltern, ums Erwachsen werden.
Auch das Verhältnis der Eltern sowie der Jugendlichen unter sich wird beleuchtet.
Die Geschichte ist nicht
schwarz-weiß und immer schimmert Hoffnung hindurch. Die Filmcharaktere haben hellere
und dunklere Seiten. Es sind keine Idealtypen, sondern Menschen aus Fleisch und Blut.
Da ist der Polizeioffizier der Jugendabteilung, der dem Jugendlichen
Jim Stark (James Dean), der zuviel getrunken hat, erzählt,
dass die Eltern ihre Kinder nicht verstünden, weshalb er das nächste
Mal, wenn er in Schwierigkeiten gerate, sich zuerst an ihn wenden solle.
Es sei oft einfacher, zuerst mit einem
Außenstehenden zu sprechen. Doch im entscheidenden Moment des Filmes,
als Jim mit dem Polizisten sprechen möchte, ist dieser nicht da, und
die Dinge nehmen einen tragischen Verlauf.
In der Eingangsszene erzählt Jim dem Polizeioffizier, dass sein Vater ein Feigling
("chicken") sei. Er, Jim, wolle nicht wie sein Vater werden.
Sein Zuhause sei ein Zoo, und seine Mutter fresse den Vater bei
lebendigem Leibe. Die Schlüsselszene des Films findet nach dem Tod
eines Jungen bei einem illegalen Autorennen statt. Die Mutter (Ann Doran) sagt ihrem
Sohn (James Dean), er solle nicht zur Polizei gehen. Und sein Vater (Jim Backus)
versucht ihn davon zu überzeugen, dass es genüge, dass er, der Sohn, wisse, dass
er etwas Falsches getan habe. Doch der Sohn ist anderer Meinung: Sie hätten
ihn dazu erzogen, immer die Wahrheit zu sagen.
Die Mutter versucht zu erklären, dass sie lediglich nicht wolle,
dass er sich freiwillig stelle. Doch der Sohn wirft ihr vor, nicht
fähig zu sein, der Wahrheit in die Augen zu schauen nicht nur
in diesem speziellen Fall. Jim will keine falschen Ausreden. Er muss die
Sache einfach wieder in Ordnung bringen.
Jim Backus spielt als Jims Vater eine tragische Figur, einen Mann,
der das tut, was ihm seine Frau sagt. Deshalb verliert er den Respekt
seines Sohnes, der ihn trotz allem liebt. Der Sohn hat Probleme,
Freunde zu finden. Die Familie zieht von einem Ort zum andern, doch das hilft nichts.
Es ist der erste Schultag von Jim an einer neuen Schule. Nur ein Junge, Plato (Sal Mineo),
würde sofort gerne sein Freund werden. Gegenüber den andern muss er sich noch
erst bewähren. Plato hat eine Mutter, die sich nicht um ihn kümmert und gerade
wieder auf Reisen ist. Der Vater hat die Familie vor einiger Zeit schon verlassen.
Nur eine schwarze Haushälterin ist in seiner Nähe Platos zuhause
wird allerdings nie gezeigt.
Jim (James Dean) hat Probleme, von der Schulgang "The Wheel" akzeptiert
zu werden (einer der Jungs wird von Dennis Hopper gespielt).
Ein Mädchen aus Jims Nachbarschaft, Judy (Natalie Wood), ist die Freundin des
Gangführers. In der berühmtesten Szene
des Films kommt es zu einem illegalen Autorennen ("drag race" oder
"chicken-run") zwischen dem Gangleader und Jim, bei dem die
zwei mit ihren Autos auf Klippen zurasen. Wer zuerst aus dem Wagen
springt, ist ein Feigling und hat verloren. Dies ist der Test, mit
dem Jim sich die Anerkennung der Gruppe erwerben kann. Das Rennen
nimmt ein dramatisches Ende und später stirbt gar noch ein zweiter
Junge von der Polizei erschossen.
Der von Regisseur Nicholas Ray gedrehte Film basiert auf
der Geschichte von Stewart Stern, von Irving Shulman für die Leinwand adaptiert.
Der Film gehört zu Recht zu den Hollywood-Klassikern der 50er Jahre und hat
von seiner Wirkung auf Teenager und nicht nur auf sie bis
heute nicht verloren. Die Szene mit dem Professor im Planetarium, der seinen
Schülern das Universum zu erklären versucht, ist eine weiterer Schlüssel
des Films, der die Gefühle der Jugendlichen ausdrückt, die an der Schwelle
zum Erwachsen sein stehen: Die Erde werde eines Tages in einer Flamme aus
Gas und Feuer verschwinden. In der Unendlichkeit unseres Universums und
der dahinter liegenden Galaxien werde die Erde nicht vermisst werden.
In der Unendlichkeit des Weltalls erschienen die Probleme der Menschen
als trivial und naiv. Die Menschheit, allein im Raum existierend, erscheine
als eine Episode ohne Bedeutung
Quelle: cosmopolis.ch (Seite nicht mehr online)
Lexikon des internationalen Films → filmdienst.de:
Zukunftsangst und Richtungslosigkeit amerikanischer Teenager der 50er Jahre und ihre Rebellion
gegen die satte Selbstzufriedenheit ihrer gutbürgerlichen Elternhäuser bestimmen das Klima des Dramas dreier Halbwüchsiger,
die ihre Aggressionen als Mitglieder einer motorisierten Bande bei gefährlichen, in einem Fall tödlichen Spielen abreagieren.
Ein aufregender und alarmierender Film, mit dem James Dean, der Prototyp dieser Generation, zum Weltstar wurde.
Hervorragend in Story, Regie, Darstellung und
Farbdramaturgie.
Siehe
auch prisma.de,
Wikipedia
|