William Holden wurde am 17. April 1918 als William Franklin Beedle jr. und ältester von drei Brüdern in O'Fallon1) (Illinois) geboren. Der Vater William Franklin Beedle, Sr. (1891 – 1967) war Chemiker, die Mutter Mary Blanche (geb. Ball; 1898 – 1990) Lehrerin. Im Jahre 1921 zog die Familie ins kalifornische South Pasadena1). , wo er mit seinen Brüdern Robert Westfield (1921 – 1944) und Richart P. (1924 – 1964) aufwuchs. Der jüngere Bruder Robert W. "Bobbie" Beedle wurde später als Pilot bei der "U.S. Navy" während des 2.  Weltkrieges im Gefecht über New Ireland Papua-Neuguinea) am 5. Januar 1944 getötet. Der Sohn aus wohlhabendem Hause wollte ursprünglich in die Fußstapfen seines Vaters treten und ebenfalls Chemiker werden, begann nach dem Abschluss an der "South Pasadena High School" mit dem Studium, entschied sich dann aber für die Schauspielerei. Holden schloss sich der Amateurtheater-Truppe "Junior College" in Pasadena und später dem dortigen Schauspielhaus an. Unter dem Namen "William Holden", den ihm die Studiobosse verpasst hatten, begann seine Filmkarriere Ende der 1930er Jahre mit winzigen Rollen in den Produktionen "Prison Farm" (1938) und "Million Dollar Legs" (1939).

William Holden Anfang Dezember 1955
Quelle: Wikimedia Commons (Ausschnitt des Originalfotos)
von "UCLA Library Digital Collection"; 
Urheber: "Los Angeles Times"1); Lizenz: CC BY 4.0 Deed

William Holden Anfang Dezember 1955; Quelle: Wikimedia Commons (Ausschnitt des Originalfotos) von "UCLA Library Digital Collection"; Urheber: "Los Angeles Times"; Lizenz: CC BY 4.0 Deed
1939 überzeugte er dann als der "Golden Boy" genannte Boxer Joe Bonaparte mit musikalischer Neigung in Rouben Mamoulians1) Bühnenadaption "Golden Boy"1) sowie als Tim, jüngerer Bruder von Ex-Sing-Sing-Knastbruder Cliff Taylor (George Raft1)) in dem Gangsterstreifen "12 Monate Bewährungsfrist"1) ("Invisible Stripes"). In kürzester Zeit entstanden verschiedene weitere Filme mit Holden in prägnanten Rollen, darunter die Thornton Wilder-Verfilmung "Unsere kleine Stadt" (1940, "Our Town") und der Western "Arizona"1) (1940). Holdens Aufstieg zum Leinwandidol wurde jedoch zunächst durch den Zweiten Weltkrieg und seinen Dienst ab 1942 bei der "US Army" unterbrochen.
Mit dem Ende des 2. Weltkrieges ging es für Holden nahtlos im Filmgeschäft weiter, nach der musikalischen Komödie "Mädchen für Hollywood" (1947, "Variety Girl"), dass George Marshall1) nach einem Drehbuch von Frank Tashlin1) mit Gastauftritten vieler berühmter Stars gedreht hatte, spielte Holden beispielsweise in der romantischen Komödie bzw. Theareradaption "Meine bessere Hälfte" (1947, "Dear Ruth") an der Seite von Joan Caulfield1) die Rolle des Soldaten William Seacroft; eine Fortsetzung mit dem Titel "Dear Wife" kam 1949 in die Kinos. Eine Reihe von Western, beispielsweise "Der Richter von Colorado"1) (1947, "The Man from Colorado"), und Komödien wie "Eine Dachkammer für zwei" (1948, "Apartment for Peggy") schlossen sich an. 1950 mimte er unter der Regie von Billy Wilder1) in dem preisgekrönten Meisterwerk "Boulevard der Dämmerung"1) ("Sunset Boulevard") den jungen Drehbuchautor Joe Gillis, in den sich die alternde Stummfilmdiva Norma Desmond (Gloria Swanson) verliebt und diesen, als er sie verlassen will, erschießt. Holden wurde für seine darstellerische Leistung mit einer "Oscar"-Nominierung als "Bester Hauptdarsteller" belohnt, unterlag jedoch José Ferrer in "Der letzte Musketier"1) (1950; "Cyrano de Bergerac"). Die begehrte Trophäe erhielt er dann 1953 für die grandiose Darstellung des in deutsche Kriegsgefangenschaft geratenen zynischen amerikanischen Sergeanten J.J. Sefton und und Geschäftemachers in Billy Wilders Kriegsgefangenen-Drama "Stalag 17"1). In Produktionen wie "Die ist nicht von gestern"1) (1950, "Born Yesterday"), "Verrat in Fort Bravo"2) (1953, "Escape from Fort Bravo"), "Sabrina"1) (1954, neben Audrey Hepburn und Humphrey Bogart), "Die Intriganten"1) (1954, "Executive Suite"), "Ein Mädchen vom Lande"1) (1954, "The Country Girl"), "Alle Herrlichkeit auf Erden"1) (1955, "Love Is a Many-Splendored Thing"), oder "Picknick"1) (1955, "Picnic") zeigte der vielseitige Schauspieler, dass er sowohl in Melodramen und Western als auch in Komödien überzeugen konnte.
William Holden als Trauzeuge auf der Hochzeit von Ronald Reagan mit seiner Frau Nancy am 4. März 1952; Ausschnitt des Originalfotos; Lizenz: gemeinfrei; Quelle: Wikimedia Commons Und immer wieder sah man den seriös und verlässlich wirkenden Holden in Uniformrollen, so als verbitterten Jetpilot Harry Brubaker in dem Kriegsdrama "Die Brücken von Toko-Ri"1) (1954, "The Bridges at Toko-Ri"), als britischen Offizier Shears zusammen mit Alec Guiness und Jack Hawkins in dem "Oscar"-prämierten Klassiker "Die Brücke am Kwai"1) (1957, "The Bridge on the River Kwai") oder als pazifistischen Regimentsarzt Major Hank Kendall bzw. Gegenspieler von John Wayne in dem Western "Der letzte Befehl"1) (1959, "The Horse Soldiers"). Zu seinen weiteren wichtigen Filmen zählen die Literaturverfilmung "Auch Helden können weinen" (1956, "The Proud and Profane") mit Deborah Kerr als Partnerin, das Melodram "Einst kommt die Stunde" (1956, "Toward the Unknown") mit Virginia Leith1) oder schließlich die Love Story "Die Welt der Suzy Wong"1) (1960, "The World of Suzie Wong"), gedreht von Richard Quine1) nach dem gleichnamigen Roman von Richard Mason1) bzw. dem Bühnenstück von Paul Osborn1) mit Nancy Kwan1) als chinesisches Amüsiermädchen Suzie Wong und Holden als amerikanischer Architekt Robert Lomax.
      
William Holden als Trauzeuge auf der Hochzeit von
Ronald Reagan mit seiner Frau Nancy1) am 4. März 1952
Ausschnitt des Originalfotos; Angaben zur Lizenz siehe hier
Quelle: Wikimedia Commons von catalog.archives.gov
 Sehenswert bleibt auch seine Hauptrolle in dem Kriegsfilm "Verrat auf Befehl"1) (1960, "The Counterfeit Traitor") sowie  der Western "Alvarez Kelly"1) (1965) mit Holden als mexikanischem Viehhändler Alvarez Kelly. Zu Holdens schönsten Altersrollen gehören die beiden vom Leben ramponierten Westernhelden in "The Wild Bunch – Sie kannten kein Gesetz"1) (1969, "The Wild Bunch") von Regisseur Sam Peckinpah1) sowie in "Missouri – Wild Rovers"1) (1971, "Wild Rovers") von Blake Edwards1). In dem Katastrophenfilm "Flammendes Inferno"1) (1974, "The Towering Inferno") konnte er als skrupelloser Bauherr und Firmenbesitzer Jim Duncan überzeugen, glänzend auch sein Nachrichtenchef Max Schumacher, Freund des Protagonisten Howard Beale (Peter Finch) in Sidney Lumets1) Satire "Network"1) (1976), der sich, auch um den Verlust seiner Jobs, nicht korrumpieren lässt. Eine erneute Zusammenarbeit mit Regisseur Billy Wilder ergab sich mit dem Melodram "Fedora"1) (1978), in dem Grusel-Schocker "Damien – Omen II"1) (1978) mimte er Damien Thorns reichen Onkel Richard. Wenig später gehörte er zur Besetzung des Abenteuers "Ashanti"1) (1979), der Katastrophenfilm "Der Tag, an dem die Welt unterging"1) (1980, "When Time Ran Out") zeigt den Mimen in seiner letzten großen Leinwandrolle. Seine letzte Arbeit vor der Kinokamera war Blake Edwards' Hollywood-Farce "S.O.B. – Hollywoods letzter Heuler"1)  (1981, S.O.B.), eine bissige Satire auf die Traumfabrik → Übersicht Filmografie.

Holden, der 1954 eine eigene Produktionsfirma "Tuloca Productions" gegründet hatte, erwies sich auch als cleverer Geschäftsmann: Für den Film "Die Brücke am Kwai", den er 1957 mit produzierte, ließ er sich eine Gewinnbeteiligung zusichern und verdiente damit Millionen. Diese investierte er in Radiosender, Elektronik und Hotels und war schon bald nicht mehr auf die Schauspielerei angewiesen. In den 1970er Jahren setzte sich Holden zusammen mit seiner Kollegin und damaligen Lebensgefährtin Stefanie Powers1) aktiv für den Tierschutz ein und beschäftigte sich mit Archäologie und " primitiver" Kunst.
Kurz nach Abschluss der Dreharbeiten zu "S.O.B. – Hollywoods letzter Heuler" wurde William Holden am 16. November 1981 in seiner Wohnung im kalifornischen Santa Monica1) tot aufgefunden. Der als langjähriger Alkoholiker und depressiv geltende Holden starb an den Folgen eines häuslichen Sturzes, vermutlich in betrunkenem Zustand, er lebte schon mehrere Tage nicht mehr, als man ihn fand. Viele hat das trostlose Ende erstaunt, gehörte der Schauspieler doch zu den Freunden zahlreicher renommierter US-Bürger. Das Todesdatum wurde auf den 12. November 1981 rückdatiert, die Asche seiner sterblichen Überreste gemäß seines Wunsches im Pazifischen Ozean verstreut. 
Holden lebte in seinen letzten Jahren zurückgezogen in der Schweiz oder in seinem Safari-Club "Mount Kenya Game Ranch" in Kenia. Sporadisch arbeitete er in dieser Zeit auch für das Fernsehen. Seine Mitte Juli 1941 geschlossene Ehe mit der Schauspielerin Brenda Marshall1) (1915 – 1992) war nach 30 Jahren und mehreren Trennungen nicht zuletzt wegen etlicher Affären Holdens 1971 geschieden worden; aus der Verbindung gingen zwei Söhne hervor, Peter "West" Westfield (1943 – 2014) und Scott Porter Holden (1946 – 2005); Adoptivtochter Virginia stammt aus Brenda Marshalls ersten Ehe.
Die enge Verbindung mit Stefanie Powers bestand seit 1972, nach Holdens Tod gründete sie 1982 zu seinem Gedenken eine Stiftung zum Schutz der Wildtieren in Afrika mit Sitz in der Nähe von Nanyuki (Kenia) → "William Holden Wildlife Foundation" bei www.whwf.org. "William Holden war ein guter Freund des späteren US-Präsidenten Ronald Reagan. Bei dessen Hochzeit mit Ehefrau Nancy1) 1952 war er Trauzeuge. Er zählte zu den prominentesten Unterstützern der Republikanischen Partei1), obwohl er an Politik kaum interessiert war." notiert Wikipedia.
  
Ein Filmenthusiast nannte William Holdens Gesicht einmal schwärmerisch "die Landkarte Amerikas" und meinte, er sei "nicht auf die gleiche Weise romantisch wie Rudolph Valentino, er hat einen anderen Sex als der junge Clark Gable, man kann ihn weder mit John Wayne noch Marlon Brando vergleichen – er ist einfach der amerikanische Mann von heute. Jeder Amerikaner erkennt sich in ihm wieder, jede Amerikanerin schwärmt für ihn, vielleicht sogar alle Frauen …".  1999 wählte das "American Film Institute"1) William Holden auf Platz 25 unter den männlichen Leinwandlegenden des amerikanischen Films.

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