Inhalt:
Vom bunten Treiben des malerischen
Hongkong, dem Hasten der
Kulis und Rikschas, den halbnackten Kindern, abenteuerlichen
Straßenhausierern und mystischen chinesischen Schriftzeichen trennt sich der
amerikanische Künstler Robert Lomax
(William Holden) fast nur widerwillig,
um mit seinem Skizzenbuch unter dem
Arm die Fähre nach Wanchai zu besteigen. Von der Schönheit einer blutjungen Chinesin
angezogen, beginnt
er sie zu zeichnen. Die hübsche Suzie
Wong (Nancy Kwan) erzählt, dass sie
aus vornehmem Hause stamme und
dass ihrem Vater mehrere Häuser gehören. Hochmütig widersetzt sich das
attraktive Chinesenmädchen, skizziert zu werden, und als das Fährboot anlegt,
verschwindet die zierliche Gestalt schnell im Gewimmel
der Menge.
Robert quartiert sich in
dem zweitklassigen Nam-Kok-Hotel
ein in der Absicht, hier ein ganzes Jahr zuzubringen und sich
selbst zu beweisen, dass er trotz
chronischen Geldmangels als Künstler etwas taugt.
Sehr bald entdeckt der Amerikaner, dass er
im Hause der einzige
Dauermieter ist. Das Hotel ist in Wahrheit der zweifelhafte Treffpunkt für amüsierfreudige
Yum-Yum-Mädchen - und eines von
ihnen ist, zu Roberts größtem Erstaunen, die kleine Suzie Wong
Das hübsche junge Ding vom Fährboot
schämt sich durchaus nicht, den amerikanischen Maler mit seinen Aufschneidereien
an der Nase herumgeführt zu
haben. Suzie schlägt ihm sogar unverblümt vor, sie wolle seine ständige
Freundin werden. Robert weicht dem
Angebot diplomatisch aus.
Nachdem er
auf der Bank seine finanziellen Angelegenheiten geregelt und O'Neills (Laurence
Naismith)
reizende Tochter Kay (Sylvia Syms) kennen gelernt hat, kehrt
er in die Nam-Kok-Bar zurück, wo
sich die Yum-Yum-Girls mit ihrer Kundschaft
vergnügen. Robert schickt nach Suzie.
Sie kommt außerordentlich
bereitwillig. Groß ist ihre Enttäuschung
allerdings, als er ihr erklärt, sie solle
ihm nur Modell stehen. Suzie entspricht
seinem Wunsche unter der Voraussetzung, dass sie ausstreuen dürfe, sie
sei seine Geliebte. Unterbrochen wird
das eigenartige Gespräch durch das
Auftauchen eines Mannes namens Ben
(Michael Wilding), der seine ehelichen
Schwierigkeiten im Nam-Kok-Hotel
und im Alkohol zu vergessen sucht.
Robert nimmt sein ungewöhnliches
Modell zum Abendessen mit, und in
der Stadt treffen sie auf O'Neill und
die hübsche Kay.
Suzie wittert Gefahr.
Mit List trennt sie Robert von Kay,
und im Hotel gelingt es der kleinen
Chinesin sogar, dass der Amerikaner
sie auf sein Zimmer mitnimmt. Dort
erklärt Suzie ihm, dass sie sich nicht
mehr mit anderen Männern einlassen würde, wenn sie endlich
seine ständige Freundin sein dürfe.
"Mit dir ist es anders. Ich fühle
etwas im Herzen." Als Robert noch
zögert, taucht ein Matrose auf. Rau erklärt er, dass er Suzie in der Bar
erwarte. Angewidert schickt Robert das Mädchen weg.
Suzie setzt alle ihre Verführungskünste ein. Beharrlich weigert sie
sich, Roberts Zimmer zu verlassen, als er sich für ein Essen mit
Kay umzieht. Eifersüchtig besteht
sie auch darauf, auf seine Rück
kehr warten zu wollen. Der Amerikaner duldet Suzies Trotz und
begibt sich zu seinem Rendezvous
mit Kay, in deren Gesellschaft sich
auch Ben und dessen Frau befinden. Mit keinem Wort verrät der
Maler, wo er den Ehemann kurz
zuvor einmal getroffen hat.
Als Kay nach dem Essen Robert ins
Nam-Kok-Hotel begleitet, wo er
ihr seine Zeichnungen und Aquarelle zeigen will, erfasst Suzie blitzschnell ihre Chance.
Zynisch schlägt
sie der verhassten Rivalin vor, sie
könne auch bleiben, wenn sie wolle.
Kay ist zutiefst empört. Wütend
schickt Robert das kleine Luder weg.
Doch schon wenig später lenkt der
Amerikaner wieder ein. Als Suzie
von einem betrunkenen Matrosen
brutal misshandelt wird, greift Robert energisch ein und wirft den
fremden Kavalier kurzerhand auf
die Straße. Voller eigenartigem
Stolz erzählt Suzie im Kreise der Yum-Yum-Mädchen, ihre davongetragenen Verletzungen stammten von Robert, der sie in blinder
Eifersucht geschlagen habe.
In den folgenden Monaten
widmet sich Robert Lomax ganz
seiner Malerei. Kay, die sich in
ihn verliebt hat, versucht alles,
um in London seine Bilder zu
verkaufen.
Über seiner Arbeit
hat Robert indessen die kleine
Suzie nicht vergessen. Unwiderstehlich fühlt er sich zu ihr hingezogen.
Ihren als Liebesbeweis
gedachten Vorschlag, auf ihre
Weise für beide den notwendigen Lebensunterhalt zu
verdienen, lehnt der Amerikaner entsetzt ab. Enttäuscht zieht Suzie schließlich mit
Ben, der ihr angeblich die Heirat versprochen hat, von dannen.
Doch nicht für lange Zeit.
Als die kleine Chinesin zurückkehrt, schließt der Maler die Geliebte glücklich in
die Arme. Mit seinem letzten Geld, das eigentlich für seine
Studien bestimmt war, unterstützt Robert die zärtliche Suzie.
Tage voller Seligkeit folgen.
Doch eines Morgens ist Suzie urplötzlich verschwunden. Nach
langem Suchen findet Robert die
kleine Chinesin in den Slums. Sie
hat ein Kind
Nun hat Robert
zwei Modelle und zwei Münder
zu ernähren. Er will eine praktische Arbeit annehmen und die Kunst an
den Nagel hängen. Wieder will sich Suzie opfern. In seiner Verzweiflung
beleidigt Robert die Geliebte, ja, er wirft sie
sogar hinaus. Suzie geht.
Der Maler weiß, wie sehr ihm
die geliebte Suzie fehlt. Tag für
Tag geht er durch den schweren
Regen, um sie zu suchen. Mit zitterndem Herzen verfolgt er jede
Spur. Längst ist er entschlossen,
das einstige Yum-Yum-Mädchen
zu heiraten
Da geschieht das
Wunder: er findet Suzie wieder, die bei einer Naturkatastrophe ihr Kind verlor.
Wortlos und stumm vor Glück schließen sie sich in die Arme.
Quelle: Illustrierte Filmbühne Nr. 05657
Lexikon des internationalen Film: → filmdienst.de
Die Liebesgeschichte zwischen einem amerikanischen Maler und einem chinesischen Taxigirl in der Halbwelt von Hongkong.
Glatt inszenierte, psychologisch schwache Romanverfilmung mit teurem fernöstlichem Dekor, vielen Sentimentalitäten und einem
naiven Moralkodex jenseits christlicher Auffassungen.
DER SPIEGEL 12/1961:
Der Film kann als Beispiel dafür gelten, was - Amerikaner nicht nur an
Geld (13 Millionen Mark), sondern auch an Fleiß, Sorgfalt und
handwerklichem Können investieren, um ein Thema von so geringem
spezifischen Gewicht aufzubereiten: Das Stück gehört zum derzeit üppigen
Sortiment der Dirnendramen (SPIEGEL 6/1961)
→ spiegel.de
Siehe auch Wikipedia
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