Mit seiner slapstickhaften Komik machte Danny Kaye dann 1956 den Historienspaß "Der Hofnarr"1) ("The Court Jester") zu einem eindrucksvollen Kassenerfolg. Es war einer seiner schönsten Filme, der für die "Paramount Pictures"1) produziert worden war. Hier zeigte er gerade die verschiedenen Formen seiner Begabung: Pantomime, die Kunst der Sprachverwirrung und sein schauspielerisches Komödiantentum: Die amüsanten Parodie auf die ernsten Ritterfilme und ihre kühnen Helden erzählte die Geschichte des Wanderkomödianten Hubert Hawkins (Kaye), der in der Verkleidung eines italienischen Hofnarren die tollsten Abenteuer am Königshof im England des 12. Jahrhunderts erlebt und schließlich mit Hilfe des Rebellen "Schwarzer Fuchs" (Edward Ashley1)) einen unrechtmäßig auf den Thron gekommenen Tyrannen stürzt. Um der schönen Jungfrau Jean zu gefallen, schmuggelt er sich in die Burg des Usurpators Roderich (Cecil Parker1)) ein, wo er lebensgefährliche Hofkabalen, Liebesabenteuer und gar ein Ritterturnier zu bestehen hat. Kaye brillierte in dieser überdrehten Komödie mit seinen sängerischen und parodistischen Talenten. Die intelligenten Dialoge und zahlreichen Bissigkeiten machten den Film zu einem der komischsten der 1950er Jahre. Kaye wurde dabei unterstützt von Basil Rathbone1) (Lord Ravenhurst), Glynis Johns1) (Jungfer Jean) und Angela Lansbury1) (Prinzessin Gwendolyn). Die Songs sind ein Ohrenschmaus, und auch hier überzeugte Kaye mit flinker Zunge und Wortwitz, besonders "The Maladjusted Jester" und "Outfox The Fox" mit Texten und Musik seiner Frau Sylvia Fine sind unvergessene Lieder aus diesem Film. Legendär wurde der häufig unter Kennern des Films rezitierte Dialogsatz über ein vergiftetes Getränk: Die Hexe Griselda (Mildred Natwick1)) hat einen der Weinbecher vergiftet, mit denen vor dem Duell angestoßen wird, sodass Griswold stirbt, bevor er Hawkins im Duell töten kann. Jean versucht ihm mit Hilfe eines Reimes zu helfen, sich zu merken, welcher der Becher das Gift enthält: Der Wein mit der Pille ist im Becher mit dem Fächer. Im Pokal mit dem Portal ist der Wein gut und fein. Der Becher mit dem Fächer ist zerbrochen. Im Kelch mit dem Elch ist der Wein gut und fein. Im Pokal mit dem Portal ist der Wein mit der Pille. Jedoch hat Hawkins nicht nur erhebliche Schwierigkeiten, sich den Reim zu merken er erfindet ständig ähnlich klingende Varianten: Der Fächer mit dem Portal hat den Pokal Die Pille mit dem Fächer ist im Becher mit dem Pokal, durch ein Missgeschick wird auch noch der Wein verschüttet und eins der Gefäße zerstört. Gerade als Hawkins den Reim endlich richtig aufsagen kann, teilt ihm Griselda mit, dass der Pokal mit dem Portal zerbrochen sei und ersetzt wurde durch einen Kelch mit einem Elch. Als neuen Spruch soll Hawkins sich merken: Der Wein mit der Pille ist im Kelch mit dem Elch. Der Becher mit dem Fächer hat den Wein gut und rein. (im Original: The pellet with the poison's in the flagon with the dragon! The vessel with the pestle has the brew that is true! , wörtlich übersetzt: Das Kügelchen mit dem Gift ist in dem Krug mit dem Drachen; das Gefäß mit dem Stößel hat das richtige Gebräu.) Ein anderes Wortspiel war: Wäre der Doge über den Herzog hergezogen, weil die Herzogin sich zum Dogen hingezogen fühlte? Für die gelungene deutsche Synchronisation zeichnete übrigens Georg Thomalla verantwortlich. Jedoch, bei all den großen Erfolgen bleibt "Das Doppelleben des Herrn Mitty" (1947, "The Secret Life of Walter Mitty") für viele Kritiker der Glanzfilm seiner Karriere, jener Film, der ihn, intensiver noch als der "Der Held des Tages The Kid from Brooklyn" (1946), ebenfalls von Norman Z. McLeod1), zu jenem typisch amerikanischen Helden formt, der Danny Kaye bekannt und beliebt macht. Hier ist er der schüchterne Jüngling, vollgestopft mit Komplexen und zerquetscht von der Metropole, und nach und nach findet er durch die Liebe einer faszinierenden jungen Frau zu sich selbst, er gewinnt Vertrauen in sich und besteht bravourös die tollsten Abenteuer. ( ) In "König der Spaßmacher" (1958, "Merry Andrew") spielt der brillante Komiker einen College-Lehrer, der die verrücktesten Dinge anstellt, um bei seinem Vater in Achtung zu steigen. Die Musik von Saul Chaplin1) ist nicht immer originell, die Story hauchdünn, aber Kaye ist fabelhaft.2) Dass Kaye darüber hinaus Talent zur Satire besaß, bewies er in dem von Peter Glenville1) nach dem gleichnamigen Bühnenstück1) von Franz Werfel1) in Szene gesetzten Tragikomödie "Jakobowsky und der Oberst"1) 1958, "Me and the Colonel") an der Seite von Curd Jürgens als Oberst Thaddäus Prokoszny mit der tragisch-komischen Rolle des kleinen jüdischen Chauffeurs Samuel L. Jakobowsky: Als polnisch-jüdischer Zivilist muss dieser, zusammen mit einem antisemitisch eingestellten Adeligen, vor den Nazis fliehen. Für seine darstellerische Leistung erhielt Kaye nach der musikalischen Komödie "An der Riviera"1) (1952, "On the Riviera") seinen zweiten "Golden Globe"1) als "Bester Hautdarsteller". Seit Ende der 1950er Jahre sah man Kaye nur noch selten auf der Leinwand, in Bestform zeigte er sich noch einmal in "General Pfeifendeckel"1) (1961, "On the Double"), einem "launigen Lustspiel mit viel Klamauk, ganz zugeschnitten auf den glänzend spielenden Danny Kaye, dessen Sprachwitz die deutsche Synchronisation nie angemessen ist." notiert filmdienst.de. Nach diesem Film trat Danny Kaye bis 1969 nur noch in zwei weiteren Kinoproduktionen in Erscheinung, so erlebte man ihn als Titelheld in der "liebenswürdigen Danny Kaye-Komödie gehobenen Niveaus"3) mit dem Titel "Der Mann vom Diners Club"1) (1963, "The Man from the Diners' Club"), neben Protagonistin Katharine Hepburn übernahm er noch einmal die kleine Aufgabe eines Lumpensammlers in der von Bryan Forbes1) inszenierten Literaturadaption "Die Irre von Chaillot"1) (1969, "The Madwoman of Chaillot") nach dem gleichnamigen Stück1) von Jean Giraudoux1).
Am 3. März 1987 starb Danny Kaye im Alter von 76 Jahren in Los Angeles1) an den Folgen eines Herzanfalls bzw. inneren Blutungen infolge einer Hepatitis C1), die durch eine verseuchte Bluttransfusion während einer vier Jahre vorher erfolgten Bypass-Operation ausgelöst worden war. Die letzte Ruhe fand er auf dem "Kensico Cemetery" in Valhalla1) (Westchester County) im Bundesstaat New York, wo später auch seine Ehefrau beigesetzt wurde → Foto der Grabstelle bei knerger.de. Seit 3. Januar 1940 war der Star mit Sylvia Fine1) (1913 1991) verheiratet, die auch als Managerin ihres Mannes fungierte sowie praktisch alle seine Liedtexte und viele seiner Moderationen verfasste; sie fand ihre letzte Ruhestätte neben ihrem Ehemann auf dem "Kensico Cemetery". Aus der Verbindung ging die am 17. Dezember 1946 geborene Tochter Dena Kaye hervor, die später Journalistin wurde. Danny Kaye war ein wunderbarer Schauspieler und meisterhafter Grimassenschneider, Sänger, Tänzer und Komödiant, ein Allround-Genie der Unterhaltungsbranche. Sein intelligenter Humor machte ihn zu einem der beliebtesten Entertainer seiner Zeit. Als Kind wollte Danny Kaye Arzt werden, in seiner eigenen Art wurde er es: Lachen ist die beste Medizin. Heute erinnern drei "Sterne" auf dem "Hollywood Walk of Fame"1) an den vielseitigen Künstler, am 8. Februar 1960 wurden diese für seine Arbeit als Filmschauspieler (6563 Hollywood Blvd.), seine Tätigkeit beim Radio (6101 Hollywood Blvd.) und sein musikalisches Werk (6125 Hollywood Blvd.) eingelassen. Seine Hand- und Fußabdrücke sind links vor dem "Grauman’s Chinese Theatre"1) in Hollywood verewigt.
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Textbausteine des Kurzportraits von prisma.de Siehe auch Wikipedia sowie den ausführlichen Artikel bei Wikipedia (englisch) mit einer Übersicht der Auszeichnungen |
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*) Danny Kaye gab später aus unbekannten Gründen 1913
an → www.unicefusa.org,
(UNICEF USA), Wikipedia
(englisch) Fremde Links: 1) Wikipedia Quelle: 2) gilthserano.de; Domain bzw. Seite nicht mehr existent 3) filmdienst.de Lizenz Foto Danny Kaye (Urheber Allan Warren): Diese Datei ist unter der Creative Commons-Lizenz Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported lizenziert. Es ist erlaubt, die Datei unter den Bedingungen der GNU-Lizenz für freie Dokumentation, Version 1.2 oder einer späteren Version, veröffentlicht von der Free Software Foundation, zu kopieren, zu verbreiten und/oder zu modifizieren; es gibt keine unveränderlichen Abschnitte, keinen vorderen und keinen hinteren Umschlagtext. Der vollständige Lizenztext ist im Kapitel GNU-Lizenz für freie Dokumentation verfügbar. |
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