Filmografie
Portrait von Deborah Kerr, aufgenommen 1973 in London; Quelle: Wikipedia bzw. Wikimedia; Urheber: Allan Warren (britischer Fotograf; www.allanwarren.com); Diese Datei ist unter der Creative Commons-Lizenz Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported lizenziert. Es ist erlaubt, die Datei unter den Bedingungen der GNU-Lizenz für freie Dokumentation, Version 1.2 oder einer späteren Version, veröffentlicht von der Free Software Foundation, zu kopieren, zu verbreiten und/oder zu modifizieren; es gibt keine unveränderlichen Abschnitte, keinen vorderen und keinen hinteren Umschlagtext. Der vollständige Lizenztext ist im Kapitel GNU-Lizenz für freie Dokumentation verfügbar. Deborah Kerr wurde am 30. September 1921 als Deborah Jane Kerr-Trimmer im schottischen Glasgow1) (nach anderen Quellen*) in Helensburgh1)) geboren; sie hatte einen jüngeren Bruder, Edmund Charles (* 31.05.1926), der später Journalist wurde und 2004 an den Folgen eines Verkehrsunfalls vwerstarb. Bereits als kleines Mädchen zeigte die Tochter des Offiziers Arthur Charles Kerr-Trimmer und dessen Ehefrau Kathleen Rose Interesse für alles, was mit dem Theater zusammenhing, hatte Lust sich zu verkleiden und im Familienkreis kleine Vorstellungen zu geben. Als ihr Vater, ein 1. Weltkriegs-Veteran und Ingenieur, verstarb, war Deborah erst 15 Jahre alt. Sie beschloss, ihre Leidenschaft für die Bühne zum Beruf zu machen, besuchte noch während der Schulzeit die "Hicks-Smale Drama School", nahm Ballett-, Schauspiel- und Gesangsunterricht. Ihre Tante Phyllis Smale, die auch als Sprecherin beim Rundfunk eine Karriere gemacht hatte, leitete diese Schule in Bristol, und so bekam Deborah Kerr schon früh Gelegenheit, ihr künstlerisches Talent zu trainieren. Sie erhielt schließlich 1937 ein Stipendium an der Ballettschule des "Sadler’s Wells-Theaters"1) und stand mit 17 Jahren zum ersten Mal in London als Chortänzerin in "Die Geschöpfe des Prometheus"1) auf der Bühne. Bald stellte die junge Künstlerin jedoch fest, dass ihr das Sprechtheater mehr lag, und so trat sie bald in mehreren Shakespeare1)-Inszenierungen in Erscheinung; ihre Karriere als Schauspielerin begann auf einer Freilichtbühne im Londoner "im Regent's Park"1), da war sie gerade 18 Jahre alt.
    
Portrait von Deborah Kerr, aufgenommen 1973 in London
Quelle: Wikipedia bzw. Wikimedia Commons
Urheber: Allan Warren1) (www.allanwarren.com);
Lizenz: CC BY-SA 3.0; Weitere Angaben zur Lizenz siehe hier
Bei einer dieser Veranstaltungen wurde sie von Robert Atkins, einem Film-Direktor, und John Gliddon, einem Talentsucher, entdeckt. Die beiden waren von der Eleganz, Schönheit und den schauspielerischen Fähigkeiten des jungen Mädchens beeindruckt und boten ihr einen Fünf-Jahres-Vertrag an, den Deborah Kerr am 1. November 1939 unterschrieb. Ihr Leinwanddebüt gab sie wenige Monate später mit einer winzigen Nebenrolle in dem von Michael Powell1) unter anderem mit Conrad Veidt gedrehten Streifen "Contraband" (1940); die Szene wurde allerdings später gelöscht. Im darauffolgenden Jahr besetzte sie Gabriel Pascal1) in der Adaption "Major Barbara"1) nach dem Theaterstück von George Bernard Shaw1) als eines der Mädchen von der Heilsarmee1) an der Seite der Seite der Protagonistin Wendy Hiller in der Rolle der Major Barbara Undershaft von der Heilsarmee, Tochter des skrupellosen Multimillionärs Andrew Undershaft (Robert Morley) sowie Verlobte des Griechischprofessors Adolphus Cusins (Rex Harrison).
Weitere Leinwandrollen, in denen sie meist die wohlerzogene und reservierte englische Lady darstellte, schlossen sich, so das Biopic "Penn of Pennsylvania"2) (1942, "Der Gouverneur von Pennsylvanien") über den von Clifford Evans1) dargestellten William Penn1), Gründer des US-amerikanischen Bundesstaates Pennsylvania1), mit ihrem Part der Quäkerin1) bzw. Penns spätere Ehefrau Gulielma Maria Springett oder das Melodram "Hatter's Castle"2) (1942, "Der Hutmacher und sein Schloß") nach dem Roman (dt. "Der Tyrann"; auch "James Brodie, der Hutmacher und sein Schloss") von Archibald Joseph Cronin1), wo sie als Mary, verstoßene älteste Tochter des despotischen Hutmachers James Brodie (Robert Newton1)) in Erscheinung trat. Aufsehen erregte sie dann in dem von Michael Powell und Emeric Pressburger1) in Szene gesetzten Kriegsdrama "The Life and Death of Colonel Blimp"1) (1943, "Leben und Sterben des Colonel Blimp"), in dem sie alle drei Frauenfiguren gestaltete, in die sich der junge Soldat Clive Candy (Roger Livesey1)) über drei Kriege hinweg immer wieder verliebt. Privat verliebte sich Deborah Kerr in Anthony Bartley (1919 – 2001), einen Offizier der "Royal Air Force"1); die beiden heirateten am 29. November 1945.

Deborah Kerr und Ehemann Anthony Bartley
anlässlich der 29. "Oscar"-Verleihung1) am 27. März 1957
Quelle: Wikimedia Commons von "UCLA Library Digital Collection"; 
Urheber: "Los Angeles Times"1); Lizenz: CC BY 4.0 Deed

Deborah Kerr und Ehemann Anthony Bartley anlässlich der "Oscar"-Verleihung am 27. März 1957; Quelle: Wikimedia Commons von "UCLA Library Digital Collection"; Urheber: "Los Angeles Times"; Lizenz: CC BY 4.0 Deed
Nach ihrer beeindruckenden Darstellung der schicksalsgeprüften, unerfahrenen anglikanischen Ordensschwester Clodaug in dem britischen Melodram "Black Narcissus"1) (1947, "Die schwarze Narzisse") nach dem Roman (dt. "Schwarzer Narziß") von Rumer Godden1) erhielt Deborah Kerr einen Vertrag vom MGM1)-Boss Louis B. Mayer1), ging mit ihrem Ehemann in die USA bzw. nach Hollywood1) und zeigte sich noch im selben Jahr neben Clark Gable mit der weiblichen Hauptrolle in der Komödie "The Hucksters"1) (1947, "Der Windhund und die Lady"): Als schöne, junge Generalswitwe, in die sich der sympathische Draufgänger Victor A. Norman (Clark Gable) verliebt und alles dafür tut, um ihr Herz zu gewinnen, blieb Deborah Kerr auch in dieser Produktion ihrem Image der unnahbaren Schönen treu. Der Film wurde ein riesiger Erfolg, ebenso wie ihr zweiter Hollywood-Auftritt in dem Melodram "If Winter Comes" (1947) als Partnerin von Walter Pigeon1). Die Dreharbeiten zum nächsten MGM-Film "Edward My Son"1) (1949, "Edward mein Sohn") konnte sie erst nach der Geburt ihrer Tochter Melanie Jane (geb. am 27.12.1947) beginnen, Deborah Kerr verkörperte hier in der von George Cukor1) nach dem Bühnenstück von Robert Morley und Noel Langley1) realisierten Story eindringlich die alkoholkranke Ehefrau des durch skrupellose Tricks zu Geld gekommenen Arnold Boult, gespielt von Spencer Tracy. Für ihre schauspielerische Leistung erhielt Deborah Kerr ihre erste "Oscar"1)-Nominierung als "Beste Hauptdarstellerin"1), unterlag jedoch Olivia de Havilland in "Die Erbin" (1949, "The Heiress").
  
"Die schwarze Narzisse": Szenenfoto mit Deborah Kerr als Ordensschwester Clodaug; mit freundlicher Genehmigung von "Pidax Film", welche die Produktion Anfang Mai 2020 auf DVD herausbrachte. "Die schwarze Narzisse": Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von "Pidax Film", welche die Produktion Anfang Mai 2020 auf DVD herausbrachte.
Szenenfoto mit Deborah Kerr als Ordensschwester Clodaug sowie Abbildung DVD-Cover
mit freundlicher Genehmigung von "Pidax Film", welche die Produktion Anfang Mai 2020 auf DVD herausbrachte.
   
Die Britin konnte sich inzwischen ihre Rollen aussuchen, präsentierte sich bis Ende der 1960er Jahre an der Seite der Leinwand-Idole jener Ära und stand für die legendären Regisseure jener Zeit vor der Kamera. Nach der Komödie "Please Believe Me"1) (1950, "Drei Männer für Alison") zierte sie mit ihrer schlanken Gestalt die großen Ausstattungsfilme der "Metro Goldwyn Mayer". Man sie beispielsweise auf Expedition zusammen mit Stewart Granger (als Allan Quatermain1)) in dem Abenteuer "King Solomon's Mines"1) (1950, "König Salomons Diamanten") nach dem gleichnamigen Roman1) von H. Rider Haggard1) oder in Mervyn LeRoys1) Historienspektakel "Quo Vadis"1) (1951) nach dem Roman "Quo Vadis"1) von Henryk Sienkiewicz1) als die schöne lygische1) Geisel/Christin Lygia, die von General Plautius1) (Felix Aylmer1)) und dessen Gattin Pomponia1) (Nora Swinburne1)) als Tochter erzogen wurde – Robert Taylor stellte den römischen Kommandeur Marcus Vinicius dar, Peter Ustinov den Kaiser Nero1). Unter der Regie von Richard  Thorpe1) entstand nach dem Roman "Der Gefangene von Zenda"1) von Anthony Hope1) das romantische Abenteuer "The Prisoner of Zenda"1) (1952, "Im Schatten der Krone") einmal mehr mit Steward Granger als Partner – eine "Operettenhistorie, bisweilen mit spöttischem Vergnügen am europäisch-höfischen Zeremoniell erzählt." urteilt filmdienst.de. In "Julius Caesar"1) (1953) nach der gleichnamigen Tragödie1) von William Shakespeare1) mit Louis Calhern1) als Gaius Iulius Caesar1), Marlon Brando als Marcus Antonius1) und James Mason als Brutus1) glänzte sie als dessen Gemahlin Porcia1), in "Young Bess"1) (1953, "Die Thronfolgerin") nach dem Roman "Die junge Bess" ("Young Bess") von Margaret Irwin (1889 – 1967) über die Jugend der von Jean Simmons dargestellten Elisabeth I.1) als Catherine Parr1), sechste und letzte Gattin von König Heinrich VIII.1) (Charles Laughton), in der heiteren Romanze "Dream Wife"1) (1953, "Du und keine andere") betörte sie "Herzensbrecher" Cary Grant.
  
Mit der Leinwandkarriere von Deborah Kerr ging es stetig voran, mit Fred Zinnemanns1) Kriegsdrama "From Here to Eternity"1) (1953, "Verdammt in alle Ewigkeit") nach dem gleichnamigen Roman1) von James Jones1) gelang ihr endgültig der Durchbruch als Charakterdarstellerin. Sie spielte eindrucksvoll und überzeugend die lebenshungrige, verheiratete Offiziersfrau Karen Holmes, die sich dem Sergeant Milton Warden (Burt Lancaster) hingibt. Die Liebesszenen an der Meeresbrandung galten damals als gewagt – und Deborah Kerrs kühle und zugleich glühende Ausstrahlung wurde zu einer erotischen Herausforderung, sorgte für Aufsehen und machte die Schauspielerin zum Weltstar → Beschreibung innerhalb dieser HP. Eine zweite "Oscar"-Nominierung als "Beste Hauptdarstellerin" war der Lohn, doch letztlich siegte Audrey Hepburn in der Romanze "Roman Holiday"1) (1953, "Ein Herz und eine Krone").
Nach den Melodramen "The End of the Affair"1) (1955, "Das Ende einer Affäre") nach dem Roman "Das Ende einer Affäre"1) von Graham Greene1) mit Van Johnson1) als Partner und "The Proud and Profane"1) (1955, "Auch Helden können weinen") mit William Holden festigte sie als Gouvernante des Königs von Siam Mongkut1) (Yul Brynner) ihren Star-Status in der wunderschönen, "Oscar"-prämierten Produktion "The King and I"1) (1956, "Der König und ich") nach dem gleichnamigen Musical1) von Richard Rodgers1) (Musik) und Oscar Hammerstein II1) (Text) nach dem Roman "Anna und der König von Siam" von Margaret Landon1), wiederum basierend auf den Tagebüchern von Anna Leonowens1). Erneut erhielt sie für ihre Verkörperung der Anna Leonowens eine "Oscar"-Nominierung als "Beste Hauptdarstellerin"1), ging aber wieder leer aus und musste die begehrte Trophäe bei der Verleihung der Preise am 27. März 1957 Ingrid Bergman in "Anastasia"1) (1956) überlassen.
  
Der König und ich
Titel USA: The King And I
Genre: Musical
Farbe, USA, 1956 (UA: 28. Juni 1956)
Regie: Walter Lang
Drehbuch: Ernest Lehman
Musik: Richard Rodgers, Alfred Newman, Ken Darby 
Kamera: Leon Shamroy
Darsteller/-innen:
Deborah Kerr: Anna Leonowens, Yul Brynner: Mongkut, König von Siam, 
Rita Moreno: Tuptim, Martin Benson: Kralahome,
Carlos Rivas: Lun Tha, und andere
(Fremde Links: Wikipedia
Vorlage:
Remake des nach den Tagebüchern von Anna Leonowens1) erschienenen Romans von Margaret London1) gedrehten Films "Anna und der König von Siam"1) (1946, "Anna and the King of Siam"), der mit Rex Harrison als König als König Mongkut und Irene Dunne als Anna ebenfalls erfolgreich war. Walter Langs Remake basiert allerdings weniger auf Margaret Landons Romanvorlage als mehr auf dem Musical "The King And I"1) von Richard Rodgers1) (Musik) und Oscar Hammerstein II.1) (Text), das am 29. März 1951 im New Yorker "St. James Theatre"1) seine Broadway1)-Premiere feierte. So sind die Gesangsnummern auch die absoluten Highlights in diesem opulent ausgestatteten Film, der mit einem charismatischen Yul Brynner aufwarten kann. 

Kurzinhalt:
Als Lehrerin kommt Anna Leonowens (Deborah Kerr) 1860 auf persönlichen Wunsch des Königs Mongkut (Yul Brynner) zusammen mit ihrem Sohn Louis (Rex Thompson) in das asiatische Königreich Siam1). Die Britin hat sich zum Ziel gesetzt, dort den Kindern etwas von der europäischen Lebenskultur zu vermitteln. Allerdings muss sie ziemlich bald feststellen, dass der König sein Reich ziemlich altmodisch und tyrannisch beherrscht. Frauen zählen wenig und so ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass der König die getroffenen Absprachen zunächst nicht einhält. Zu einer Änderung soll es kommen, als der König von Kriegswirren hört und vom anstehenden Besuch des britischen Botschafters (Alan Mowbray1)) bei Hofe. Anna suggeriert dem König, wenn dieser mitbekomme, wie rücksichtslos in Siam mit Frauen umgegangen wäre, könne sich die Krone gegen das Land wenden.
Sie bekommt freie Hand, mit einer Gruppe Frauen ein Theaterstück einzustudieren: "Onkel Thomas Hütte", eine asiatische Version des amerikanischen Sklavendramas, das der Siamese Kralahome (Martin Benson) geschrieben hat – der gerade unglücklich in Tuptim (Rita Moreno) verliebt ist – eine Liebe, die der König nicht sanktionieren will…
Quelle: www.moviemaster.de

Siehe auch Wikipedia

Lexikon des internationalen Films: → filmdienst.de
Geprägt von naiver Demokratiegläubigkeit, bietet das mit künstlerischer Sorgfalt verfilmte, witzige Musical beste Unterhaltung.
  

Deborah Kerr gewann einen "Golden Globe"1)  
in der Kategorie "Beste Hauptdarstellerinä– Komödie oder Musical"1),
ging bei der "Oscar"-Verleihung jedoch leer aus.
→ "Golden Globe-Verleihung 1957

Deborah Kerr mit Kirk Douglas anlässlich
der "Golden Globe"-Verleihung am 28. Februar 1957
Quelle: Wikimedia Commons von "UCLA Library Digital Collection"; 
Urheber: "Los Angeles Times"1); Lizenz: CC BY 4.0 Deed;
Anmerkung: Kirk Douglas gewann den Golden Globe" in 
der Kategorie "Bester Hauptdarsteller – Drama"1) für
"Vincent van Gogh – Ein Leben in Leidenschaft" ("Lust for Life")

Deborah Kerr und Kirk Douglas anlässlich der "Golden Globe"-Verleihung am 28. Februar 1957; Quelle: Wikimedia Commons von "UCLA Library Digital Collection"; Urheber: "Los Angeles Times"; Lizenz: CC BY 4.0 Deed  
Oscar für
→ "Oscar"-Verleihung 1957
Oscar-Nominierung
Fremde Links: 1) Wikipedia
    
Es folgten Kinofilme wie Vincente Minnellis1) Drama "Tea and Sympathy"1) (1956, "Anders als die anderen") nach dem Theaterstück "Tea and Sympathy" (dt. "Einzelgänger") von Robert Anderson1) sowie der Kriegsstreifen "Heaven knows, Mr. Allison"1) (1957, "Der Seemann und die Nonne") mit Robert Mitchum als der US-amerikanische Korporal Allison. Ihre Hoffnung, nach der "Oscar"-Nominierung" als "Beste Hauptdarstellerin" endlich den Preis zu gewinnen, erfüllte sich nicht, die Juroren gaben Joanne Woodward1) in dem Drama "The Three Faces of Eve" (1957, "Eva mit den drei Gesichtern") den Vorzug. Eine erneute Zusammenarbeit mit Cary Grant ergab sich bei dem Liebesfilm "An Affair to remember"1) (1957, "Die große Liebe meines Lebens") nach einer Geschichte von Leo  McCarey1) (auch Regie) und Mildred Cram1), hier sang sie (vermeintlich) zudem das Titellied "An Affair to Remember (Our Love Affair)"1), doch die US-amerikanische Opern-Sopranistin Marni Nixon1) fungierte als ihr Stimmendouble. Ein weiteres Highlight mit Deborah Kerr wurde Otto Premingers1) Adaption "Bonjour Tristesse"1) (1958) nach dem gleichnamigen Roman1) von Françoise Sagan1), in der sie neben Jean Seberg1) in der Rolle der junge Cécile und David Niven als deren Vater, der in die Jahre gekommene Frauenheld Raymond, die attraktive und intelligente Modedesignerin Anne Larsen spielte.
Delbert Manns1) prominent besetztes Gesellschaftsdrama "Separate Tables"1) (1958, "Getrennt von Tisch und Bett") nach dem Bühnenstück von Terence Rattigan1) brachte dem Star die fünfte "Oscar"-Nominierung als "Beste Hauptdarstellerin" ein, einmal war sicherlich die Enttäuschung, dass Susan Hayward für den Film noir1) "I Want to Live!"1) (1958, "Laßt mich leben") die Auszeichnung erhielt.
Das neue Jahrzehnt begann für Deborah Kerr, als mit "The Grass Is Greener"1) (1960, "Vor Hausfreunden wird gewarnt") die gleichnamige  Komödie von Hugh Williams1) und dessen Ehefrau Margaret Vyner (1914 – 1993) in die Kinos gelangte, für die sie wieder mit Cary Grant und Robert Mitchum vor der Kamera gestanden hatte. "Eine lockere Dialog-Komödie aus dem Milieu hochfeudaler Landaristokratie, charmant serviert und elegant gespielt. Der beste Witz findet sich in den Nebensächlichkeiten, die dem Film Würze und Skurrilität verleihen." urteilt filmdienst.de. Im selben Jahr sah man sie in dem Abenteuer "
The Sundowners"1) (1960, "Der endlose Horizont"), von Fred Zinnemann1) gedreht nach dem Roman von Jon Cleary1). Hier zeigte sie sich als Ida, leidgeprüfte Ehefrau des ruhelosen, umherziehenden Schaftreibers/-scherers Paddy Carmody (Robert Mitchum), die mit Sohn Sean (Michael Anderson Jr.1)) von Ort zu Ort quer durch Australien reisen. Der Film lebt vor allem von der Darstellungskraft der Hauptdarsteller: Robert Mitchum als unbelehrbarer aber dennoch sympathischer Einzelgänger, Deborah Kerr als gebrechlich-verletzbare Ehefrau, die aber immer die Stärke aufbringt, zu ihrem Mann zu halten und seine Entscheidungen mitzutragen, und nicht zuletzt Peter Ustinov als kauziger und doch lebensweiser Venneker. Mit fünf Nominierungen (Bester Film, Regie, Drehbuch, Hauptdarstellerin Deborah Kerr und Nebendarstellerin Glynis Johns1) als "Mrs. Firth", Vennekers "Geliebte") war "Der endlose Horizont" einer der Favoriten der "Oscar"-Verleihung 1961, ging aber schließlich doch leer aus.(Quelle: moviemaster.de) Dies war Deborah Kerrs sechste und letzte "Oscar"-Nominierung als "Beste Hauptdarstellerin" – Elizabeth Taylor errang den Preis für "BUtterfield 8"1) ("Telefon Butterfield 8" → "Oscarverleihung 1961".
  
Den Thriller "The Naked Edge"1) (1961, "Ein Mann geht seinen Weg") realisierte Regissurt Michael Anderson1) nach dem Roman "First Train to Babylon" von Max Ehrlich1) mit Gary Cooper in der Rolle des wegen Raubmordes (unschuldig) zu lebenslangem Zuchthaus verurteilten Donald Heaths und Deborah Ker als dessen Ehefrau Martha, die auf eigene Faust die Wahrheit herauszufinden will. "Das bis auf den reißerischen Schluß bemerkenswert niveau- und spannungsvolle Kriminalspiel zeigt Gary Cooper in seiner letzten Rolle." so filmdienst.de. Eine weitere Literaturverfilmung war der gespenstige Horrorstreifen "The Innocents"1) (1961, "Schloss des Schreckens") nach der Novelle "The Turn of the Screw"1) von Henry James1) und der Theater-Adaption "The Innocents" von William Archibald (1917 – 1970). Unter der Regie von Jack Clayton1) zeigte sie sich als die ältliche Tochter eines Landpfarrers Miss Giddens, die im England im 19. Jahrhundert auf einem Landsitz als Gouvernante der verwaisten, bei ihrem Onkel (Michael Redgrave) lebenden Geschwister Miles (Martin Stephens1)) und Flora (Pamela Franklin1)) ihren Dienst antritt und bald seltsame Verhaltensweisen der Kinder sowie rätselhafte Erscheinungen beobachtet – "Herausragend die Leistung der Hauptdarstellerin" meint filmdienst.de. Erneut eine Erzieherin, diesmal der 16-jährigen Laurel (Hayley Mills1)), stellte sie überzeugend für Regisseur Ronald Neame1)) in "The Chalk Garden"1) (1964, "Das Haus im Kreidegarten" nach dem Schauspiel "The Chalk Garden" (dt. "Der Kreidegarten") von Enid Bagnold1) dar: "Ein ungebärdiges 16-jähriges Mädchen, das bei seiner Großmutter (Dame Edith Evans1)) in einem Landhaus an der englischen Kreideküste lebt, quält als Folge falscher Erziehung seine Umgebung und findet erst durch eine verständige Gouvernante (Miss Madrigal), die sich an ihr eigenes Schicksal erinnert fühlt, das Gleichgewicht wieder. Eine dichte, gut inszenierte und vorzüglich gespielte Verfilmung eines Bühnen-Kammerspiels, intelligent und aufrichtig in der Behandlung des Problems. – Sehenswert." kann man bei filmdienst.de lesen. Als Malerin Hannah Jelkes, die mit ihrem 98-jährigen Großvater "Nonno" (Cyril Delevanti1)) umherreist, besetzte sie John Huston1) in seiner Verfilmung "The Night of the Iguana"1) (1964, "Die Nacht des Leguan") nach dem gleichnamigen Theaterstück1) von Tennessee Williams1) an der Seite von Richard Burton, der den aus dem Kirchendienst entlassene und nun Fremdenführer Reverend T. Lawrence Shannon mimte. 
Humorvoll ging es dann in dem Streifen "Marriage on the Rocks"1) (1965, "Dreimal nach Mexiko") zu, in dem sie als Valerie, Ehefrau des eine Werbeagentur leitenden Dan Edwards (Frank Sinatra), Eltern der frühreifen Tracy (Nancy Sinatra1)) und des vorlauten David (Michel Petit1)), ebenso wie Dean Martin in der Rolle von Dans Geschäftspartner und Valeries früherem Freund, der trinkfreudige Ernie Brewer, beim Publikum punkten konnte. David Niven gab ihren Film-Ehemann Philippe de Montfaucon in der Gruselballade "Eye of the Devil"1) (1966, "Die schwarze 13"), mit dem sie auch für die prominent besetzte "James Bond"1)-Parodie "Casino Royale"1) (1967) – hier als die mörderische Ehefrau/Witwe Lady Fiona McTarry/Agentin Mimi des britischen Geheimdienstchefs "M"1) (John Huston1)) – und die amüsante Geschichte "Prudence and the Pill"1) (1968, "Die Pille war an allem schuld") vor der Kamera stand. Zu einer ihrer bekannten Filmfiguren zählt zudem die der Elizabeth Brandon, Tante des jungen, wagemutigen Kunst-Fallschirmspringers Malcolm Webson (Scott Wilson1)), in John Frankenheimers1) Charakterstudie "The Gypsy Moths"1) (1968, "Die den Hals riskieren") mit Burt Lancaster und Gene Hackman als Malcoms Kollegen Mike Rettig und Joe Browdy. Bemerkenswert war auch ihre Darstellung der Florence, Ehefrau des Kreativdirektors einer Werbeagentur Eddie Anderson (Kirk Douglas), der sich in dem Drama "The Arrangement"1) (1969, "Das Arrangement") nach dem Roman von Elia Kazan1) (auch Regie/Drehbuch/Produktion) an seine einstige große Liebe Gwen (Faye Dunaway) erinnert.
 
Nach dieser Rolle zog sich Deborah Kerr zunächst vom Filmgeschäft zurück, erst Anfang der1980er Jahre übernahm sie, nun hauptsächlich in britischen TV-Produktionen, Aufgaben vor der Kamera. So sah man sie beispielsweise als Carlotta Gray in der Folge "A Song At twilight" (1981) nach dem Theaterstück von Noël Coward1) aus der Reihe "BBC2 Playhouse" auf dem Bildschirm auf. Die Miss Plimsoll, Krankenschwester des Strafverteidigers Sir Wilfred Robarts (Ralph Richardson), spielte sie in der TV-Fassung des Gerichts-Thrillers "Witness for the Prosecution"3) (1982, "Zeugin der Anklage") nach der Kurzgeschiche/dem Bühnenstück von Agatha Christie1) mit Diana Rigg1) als Christine Vole alias Christine Helm und Beau Bridges1) als Leonard  Vole. Hierbei handelte es sich um ein Remake des von Billy Wilder1) in Szene gesetzten gleichnamigen Films1) aus dem Jahre 1957 mit Marlene Dietrich (Christine Vole/Helm), Tyrone Power (Leonard Stephen Vole), Charles Laughton (Sir Wilfrid Robarts) und Elsa Lanchester1) (Miss Plimsoll).
    
Zeugin der Anklage: Szenenfoto mit Ralph Richardson als Strafverteidiger Sir Wilfrid Robart und Deborah Kerr als dessen Krankenschwester Miss Plimsoll; mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche die Produktion Mitte September 2018 auf DVD herausbrachte

Zeugin der Anklage: Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche die Produktion Mitte September 2018 auf DVD herausbrachte

Szenenfoto mit Ralph Richardson als Strafverteidiger Sir Wilfrid Robart und Deborah Kerr
als dessen gestrenge Krankenschwester Miss Plimsoll sowie Abildung DVD-Cover
mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche die Produktion Mitte September 2018
auf DVD herausbrachte.

Anschließend folgten nur wenige Auftritte wie in zwei Staffeln der TV-Verfilmung der Romane von Barbara Taylor Bradford1), wo sie zunächst in dem Dreiteiler "A Woman of Substance"4) (1985, "Des Lebens bittere Süße") als Emma Harte (älter) die Chefin mehrerer milliardenschwerer englischer Unternehmen gab, die junge Emma stellte Jenny Seagrove1) dar. In der 2. Staffel bzw. dem Zweiteiler "Hold the Dream" (1987) war sie dann als Emma Harte die Großmutter von Paula Fairley (Jenny Seagrove), die nun das Unternehmen leitete. Ihr letzter Kinofilm war der von Mary McMurray gedrehte Streifen "The Assam Garden" (1985, → Wikipedia (englisch)) mit der Hauptrolle der kürzlich verwitweten Mrs. Helen Graham, die erfährt, dass die weitläufige Gartenanlage ihres verstorbenen Mannes möglicherweise zum "Great British Garden" gekürt werden soll. Fortan verbringt sie viel Zeit mit der Pflege des Gartens, dem ihr Mann in Erinnerung an die gemeinsame Zeit in der Gegend von Assam1) sein Leben gewidmet hatte, in der Hoffnung, dass dieser nun posthum dafür geehrt werde. Während der Gartenarbeit lernt Mrs. Graham ihre indische Nachbarin Ruxmani (Madhur Jaffrey1)) kennen und zwischen den beiden unterschiedlichen Frauen entwickelt sich bald eine intensive Freundschaft → Übersicht Filmografie.
Deborah Kerr wurde, wie erwähnt, insgesamt sechs Mal für den "Oscar"1) nominiert, ging aber jedes Mal leer aus. Sie selbst meinte einmal in einem Interview: "Ich bekam dadurch mehr Publicity, als wenn ich die Auszeichnung erhalten hätte." 1994 überreichte man ihr dann mit dem "Ehrenoscar"1) für ihr Lebenswerk endlich die lange überfällige Trophäe. Bereits 1991 ehrte man ihr Lebenswerk ("Special Award") mit dem "British Academy Film Award"1) ("BAFTA Award"). 
An weiteren Würdigungen ihres filmischen Schaffens ist unter anderem der "New York Film Critics Circle Award"1) zu nennen, den sie drei Mal als "Beste Hauptdarstellerin"1) erhielt, für "Die schwarze Narzisse"1) (1947), für "Der Seemann und die Nonne"1) (1957) und für "Der endlose Horizont"1) (1960). Mit dem einstigen "Photoplay Award"1) kürte man sie 1957 zum "Populärsten weiblicher Star"1). Im Jahre 1998 wurde ihr der Titel "Commander"1) (CBE) des "Order of The British Empire"1) verliehen. Ein ihr am 8. Februar 1960 gewidmeter "Stern" auf dem "Hollywood Walk of Fame"1) in der Kategorie "Film" (1709 Vine Street) erinnert noch heute an die damals so populäre, vielseitige Schauspielerin  → weitere Auszeichnungen bei Wikipedia sowie bei der "Internet Movie Database".

"Stern" auf dem "Hollywood Walk of Fame"
Urheber: JGKlein; Lizenz: gemeinfrei
Quelle: Wikimedia Commons

"Stern" auf dem "Hollywood Walk of Fame" für Deborrah Kerr; Urheber: JGKlein; Lizenz: gemeinfrei; Quelle: Wikimedia Commons
Deborah Kerr, die sich 1959 von Anthony Bartley hatte scheiden lassen, heiratete am 23. Juli 1960 den Schriftsteller und Drehbuchautor Peter Viertel1) (1920 – 2007), den Sohn des österreichischen Dichters Berthold Viertel1) (1985 – 1953) und der Bühnenschriftstellerin Salka Viertel1) (1889 – 1978); die Hochzeit fand im schweizerischen Klosters1) statt, wo die Hollywood-Diva die letzten Jahre zurückgezogen lebte. Erst als es ihr auf Grund der Parkinson1)-Erkrankung gesundheitlich schlechter ging, ließ sie sich wieder England nieder, um näher bei ihren Töchtern aus erster Ehe, Melanie Jane (geb. 1947) und Francesca Ann (geb. 1951), zu sein. Am 16. Oktober 2007 starb Deborah Kerr, die in der Filmszene auch als "englische Rose von Hollywood" bezeichnet wurde, im Alter von 86 Jahren in Botesdale, einem Dorf im Distrikt Mid Suffolk1) der Grafschaft Suffolk1) an der englischen Ostküste. Die letzte Ruhe fand sie auf dem "St. Mary Churchyard" der nahe gelegenen Gemeinde Redgrave (Suffolk).
Nur knapp drei Wochen später erlag ihr Ehemann Peter Viertel am 4. November 2007 seinem Krebsleiden.

Textbausteine des Kurzportraits von prisma.de
Siehe auch Wikipedia (deutsch), Wikipedia (englisch) sowie
die Nachrufe bei www.welt.de und www.spiegel.de und
den Artikel bei deutschlandfunk.de zum 100. Geburtstag (2021)
Fotos bei Wikimedia Commons, filmstarpostcards.blogspot.com, virtual-history.com
*) laut Artikel von Donald Fullarton: "Deborah Kerr and Helensburgh"
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) filmdienst.de, 3) prisma.de, 4) fernsehserien.de
Lizenz Foto Deborah Kerr (Urheber Allan Warren): Diese Datei ist unter der Creative Commons-Lizenz Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported lizenziert. Es ist erlaubt, die Datei unter den Bedingungen der GNU-Lizenz für freie Dokumentation, Version 1.2 oder einer späteren Version, veröffentlicht von der Free Software Foundation, zu kopieren, zu verbreiten und/oder zu modifizieren; es gibt keine unveränderlichen Abschnitte, keinen vorderen und keinen hinteren Umschlagtext. Der vollständige Lizenztext ist im Kapitel GNU-Lizenz für freie Dokumentation verfügbar.
  
Filme (Auszug)
Filmografie bei der Internet Movie Database
(Fremde Links: Wikipedia, prisma.de (deutscher Titel)
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