Peter Lawford (Peter Sidney Ernest Aylen Lawford) wurde am 7. September 1923 als Sohn von Sir Sydney Lawford1) (1865 – 1953) und dessen Gattin Lady Mary (1883 – 1972) in der britischen Hauptstadt London1) geboren. Lawfords Vater war ein in den Adelsstand erhobener Generalleutnant des 1. Weltkriegs, der im Ruhestand Schauspieler wurde; die Eltern "heirateten, als er ein Jahr alt war, deshalb steht in seiner Geburtsurkunde der Nachname seiner Mutter." notiert Wikipedia. Eine Armverletzung, die sich der junge Peter zuzog, als er als kleines Kind durch eine Glastür gestürzt war, machte die Hoffnungen seines Vaters auf eine militärische Karriere seines Sohnes früh zunichte.
Die Kindheit verbrachte der junge Peter in Frankreich, bereits als 7-Jähriger stand er für die Streifen "Poor Old Bill" (1931) und "A Gentleman of Paris" (1931) vor der Kamera, entschied sich schon damals, dass er Schauspieler werden wolle. Mit 15 Jahren spielte er als Benny Potter seine erste, größere Nebenrolle in der Hollywood-Produktion  "Lord Jeff" (1938) an der Seite von Protagonist Freddie Bartholomew sowie Mickey Rooney, als man einen typisch englischen "Cockney boy"  benötigte. Bei "Metro-Goldwyn-Mayer"1) (MGM) unter Vertrag, konnte er sich in den 1940er Jahren nicht nur als jugendlicher Liebhaber mit deutlich britischer Note etablieren.

Peter Lawford als CIA-Agent Stephen Daine in dem
Agenten-Thriller "Geheimnisse in goldenen Nylons"1) (1967)
Mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film,  welche die Produktion
Anfang Septmber 2016 auf DVD herausbrachte.

"Geheimnisse in goldenen Nylons": Szenenfoto mit Peter Lawford als CIA-Agent Stephen Daine; mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche den Krimi Anfang Septmber 2016 auf DVD herausbrachte.
Jene Jahre waren Lawfords intensivste Zeit als Leinwanddarsteller, auch wenn es nicht immer die ganz großen Filme jener Ära waren, in denen er auftrat. Er wurde immer wieder mit für ihn charakteristischen, wenn auch, bis auf wenige Ausnahmen, meist mit prägnanten Nebenrollen besetzt. Mit seinem Akzent und seiner Stimme gab er entweder vortreffliche Engländer oder sehr wohlhabende Amerikaner. So mimte er beispielsweise den Lord Thornley in dem Melodram "Tagebuch einer Frau1) (1944, "Mrs. Parkington") nach dem Roman "Mrs. Parkington" von Louis Bromfield 1) mit Greer Garson1) in der Titelrolle der Susie "Sparrow" Parkington, in der Adaption "Das Bildnis des Dorian Gray"1) (1945, "The Picture of Dorian Gray") nach dem gleichnamigen Roman1) von Oscar Wilde1) mit Hurd Hatfield1) als Dorian Gray präsentierte er sich als David Stone, der mit Gladys Hallward (Donna Reed1)), der Nichte des Malers Basil Hallward (Lowell Gilmore1)), eine Romanze hat. Mit der Zeit wurden die Aufgaben größer wie in "Son of Lassie" (1945), basierend auf den Charakteren von Eric Knight1) über die Collie1)-Hündin Lassie1) und seinem Part des Hunde-Besitzers Joe Carraclough, stand für Regisseur Ernst Lubitsch1) vor der Kamera, der mit der Komödie "Cluny Brown auf Freiersfüßen"1) (1946, "Cluny Brown") den Roman "Das Mädchen Cluny Brown" von Margery Sharp1) mit Jennifer Jones in der Titelrolle realisierte. In dem Streifen "Good News"1) (1947) nach dem gleichnamigen Musical1) von Ray Henderson1) (Musik) sowie den Liedtexten von B. G. DeSylva1) und Lew Brown1) kam er als der Football1)-Star und Frauenschwarm Tommy Marlowe daher, der sich in die Uni-Bibliothekarin Connie Lane (June Allyson) verliebt. In dem Filmmusical "Auf einer Insel mit Dir"1) (1948, "On an Island with You") gewann er als Navy-Lieutenant Lawrence Kingslee das Herz der Schauspielerin Rosalind Reynolds  (Esther Williams), in der Komödie "Die unvollkommene Dame"1) ("Julia misbehaves")  nach dem Roman "The Nutmeg Tree" (dt. "Die vollkommene Lady") von Margery Sharp1) mit Greer Garson1) als Showgirl Julia Packett, Mutter von Susan (Elizabeth Taylor) bzw. Ex-Frau von William Sylvester Packett (Walter Pidgeon1)), wurde er als Maler Ritchie Lorgan schließlich Susans Ehemann. Zum Kassenschlager geriet das von Charles Walters1) mit Judy Garland und Fred Astaire gedrehte Musical "Osterspaziergang"1) (1948, "Easter Parade", in dem er sich als Jonathan Harrow III., hilfreicher Freund des Tänzers Don Hewe (Astaire) zeigte, einmal mehr war June Allyson in dem Liebesfilm "Kleine tapfere Jo" (1949, "Little Women") nach dem Roman "Little Women"1) von Louisa May Alcott1) seine Partnerin: Allyson spielte als "Jo" March die burschikose Schwester der hübschen und eitlen Amy (Elizabeth Taylor), der praktisch veranlagten Meg (Janet Leigh) und der schüchternen Beth (Margaret O’Brien1)), Lwason als Theodore "Laurie" Laurence den Enkel eines reichen Nachbarn, der Jo umwirbt, aber von ihr abgewiesen wird.
  
In den 1950er Jahren sah man Lawford  unter anderem in der amüsanten Geschichte "Drei Männer für Alison"1) (1950, "Please Believe Me") mit Deborah Kerr als die angebliche Millionenerbin Alison Kirbe, die sich zwischen dem Millionär Jeremy Tayler (Lawford), dessen Anwalt Matthew Kinston (Mark Stevens1)) und dem Glücksspieler/Heiratsschwindler Terry Keath (Robert Walker1)) entscheiden muss, mit der Produktion "Königliche Hochzeit1) (1951, "Royal Wedding") gelangte mit der Musik von Burton Lane1) und den Song-Texten von Alan Jay Lerner1) ein weiteres Filmmusical auf die Leinwand: Fred Astaire und Jane Powell1) spielten das Geschwister-Paar bzw. die erfolgreichen Broadway1)-Künstler Tom und Ellen Bowen, Lawford den aus verarmtem Adel stammende Lord John Brindale, in den sich Ellen verliebt. "Nur dies eine Mal "1) (1951, "Just This Once") hieß die schwungvolle, humorige Story, in der er es als der verschuldete New Yorker Playboy Mark MacLene mit der gestrengen Anwältin Lucille Duncan (Janet Leigh) zu tun bekam, die ihn schließlich als Ehekandidatin auf den "rechten Weg" führte, ebenfalls heiter ging es in der Satire "
Die unglaubliche Geschichte der Gladys Glover"1) (1954, "It Should Happen to You") mit Judy Holliday1) als die Blondine Gladys Glover, Jack Lemmon als der junge Dokumentarfilmer Pete Sheppard und seiner Rolle des Erben der Werbefirma "Adams Soap" Adams III. zu.
Im Fernsehen glänzte Lawford in den 1950ern vor allem in zwei Serien, so in der Sitcom "Dear Phoebe" (1954/55), wo er 32 Folgen lang den ehemaligen College-Professor Bill Hastings darstellte, der unter dem Namen "Phoebe Goodheart" die Ratgeber-Kolumne "Dear Phoebe" in einer Zeitung schreibt und in "The Thin Man"2) (1957–1959) als der ehemalige Privatdetektiv Nick Charles sowie Ehemann der eleganten Nora (Phyllis Kirk1)), der nun Kriminalgeschichten für einen Verlag verfasst und durch Nora in Kriminalfälle hineingezogen wird. Diese Serie, in der er 72 Episoden lang auftrat, basierte auf dem Krimi "The Thin Man"1) von Dashiell Hammett1).
 
In den 1960er Jahren gründete Lawford mit "Chrislaw" seine eigene Filmproduktion, trat unter anderem zusammen mit seinen "Rat Pack"1)-Kollegen Fank Sinatra, Dean Martin, Joey Bishop1) und Sammy Davis Jr. in der von Lewis Milestone1) nach einem Roman von George Clayton Johnson1) gedrehten Komödie "Frankie und seine Spießgesellen"1) (1960, "Ocean's eleven") als Playboy Jimmy Foster in Aktion, mit Framk Sinatra, Dean Martin und Lawford als die Sergeants der US-Kavallerie Mike, Chip und Larry sowie Sammy Davis Jr. als der ehemalige Sklave Jonah entstand auch unter der Regie von John Sturges1) der humorige Western "Die siegreichen Drei"1) (1962, "Sergeants Three") nach dem Gedicht "Gunga Din" von Rudyard Kipling1). In dem aufwendigen, hochkarätig besetzten, von Ken Annakin1), Andrew Marton1) und Bernhard Wicki inszenierten Kriegsfilm "Der längste Tag"1) (1962, "The Longest Day") über den so genannten "D-Day"1) der "Operation Overlord"1) verkörperte er den Brigade-General Lord Simon Christopher Joseph Fraser1). Als Grundlage für die deutsch-französisch-italienische Produktion bzw. den von Christian-Jaque1) in Szene gesetzten Agentenfilm "Geheimnisse in goldenen Nylons"1) (1967, "Deux billets pour Mexico") diente der Roman "Dead Run" von Robert Sheckley1), hier agierte Lawford als der CIA1)-Agent Stephen Daine, der ebenso wie sein Gegenspieler Bardieff vom KGB1) (Werner Peters) den Kriminellen Carlos (Georges Géret1)) auf den Fersen ist, der wichtige Geheimdokumente an sich brachte.
  

"Geheimnisse in goldenen Nylons": Szenenfoto mit Peter Lawford als CIA-Agent Stephen Daine; mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche den Krimi Anfang Septmber 2016 auf DVD herausbrachte.

"Geheimnisse in goldenen Nylons": Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche den Krimi Anfang Septmber 2016 auf DVD herausbrachte.
Szenenfoto mit Peter Lawford als CIA-Agent Stephen Daine sowie
Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film,
 welche den Krimi Anfang Septmber 2016 auf DVD herausbrachte.

Eine schöne Rolle war die des Christopher Pepper, der mit seinem Freund Charles Salt (Sammy Davis Jr.) in der Agenten-Komödie "Salz und Pfeffer" (1968, "Salt and Pepper) im Londoner Stadtteil Soho1) den Nachtclub "Salt & Pepper" betreibt und mit diesem einem Komplott gegen die britische Regierung auf die Spur ist. Hatte hier noch Richard Donner1) Regie geführt, setzte dann Jerry Lewis die Fortsetzung "Die Pechvögel"1) (1970, "One More Time") in Szene.
Ab den 1970er Jahren erschien Lawford nicht mehr so oft auf der Leinwand, blieb jedoch nach wie vor in Serien oder Einzelproduktionen auf dem Bildschirm präsent. So mimte er beispielsweise in dem TV-Krimi "A Step Out of Line"1) (1971) den ehemaligen Kriegs-Veteranen Chad Harmon, der mit seinen Kumpels Harry Connors (Peter Falk) und Joe Rawlins (Vic Morrow1)) einen ausgeklügelten Bankraub in die Tat umsetzt, in "Das Phantom von Hollywood"1) (1974; "The Phantom of Hollywood"), einer TV-Variante des Romans "Das Phantom der Oper"1) von Gaston Leroux1), den Boss des Filmstudios Roger Cross. Seinem Image, adligen Herren auf unnachahmliche Weise Kontur zu verleihen, wurde er einmal mehr mit der Figur des Lord Carter in dem Kinofilm bzw. Polit-Thriller "Unternehmen Rosebud"1) (1975, "Rosebud") an der Seite von Peter O’Toole in der Rolle des britischen Undercover-Agenten Larry Martin gerecht. Zu seinen letzten filmischen Aktivitäten zählte die Satire "Die Himmelsmaschine – Einladung eines Verrückten"3) (1984, "Where Is Parsifal?" mit Tony Curtis als spleeniger Erfinder Parsifal Katzenellenbogen und seinem Part des einstigen Filmstars Montague Chippendale → Übersicht Filmografie (Auszug).
 
Lawford, der in über in 120 Film- und Fernsehproduktionen mitwirkte, aber nie zu einem der ganz großen Stars in Hollywood avancierte, soll seine Filmkarriere jedoch nie besonders ernst genommen haben. Vielmehr erwarb er sich im Verlauf der Jahre den Ruf als schillernde Figur des internationalen Jet-Sets bzw. eines Playboys, den er ja auch im Film gerne darstellte. Als er am 24. April 1954 John F. Kennedys1) Schwester Patricia1) (1924 – 2006) heiratete stieg er sogar in die US-High Society auf. Auf dieser Ebene wurde er in den Kreis um die ebenfalls für die damalige demokratische Partei engagierten Frank Sinatra, Dean Martin, Sammy Davis Jr. und Joey Bishop1) aufgenommen; Lawford war jedoch eindeutig das farbloseste Mitglied des berühmten "Rat Pack"1), zumindest wenn es um Filmkomödien in diesem Team ging. Gemeinsam mit seinen Kollegen drehte er, wie erwähnt, "Frankie und seine Spießgesellen"1) (1960, "Ocean's Eleven"), eine Komödie, die 2001  als "Ocean’s Eleven"1) mit George Clooney1), Brad Pitt1), Matt Damon1) und Andy Garcia1) neu aufgelegt wurde
Lawford und Senator Robert Kennedy1) waren übrigens die letzten Personen, die Marilyn Monroe noch einmal lebend sahen. Am Vorabend ihres bis heute mysteriösen Todes besuchten sie noch einmal die legendäre Schauspielerin. Lawford war der jenige der die Monroe mit den Kennedys bekannt gemacht hatte. Er konnte ihren Tod nur schwer verkraften und machte sich große Selbstvorwürfe, da er sich schuldig an Ihrem Tod fühlte.
Nach der Scheidung von Patricia am 1. Februar 1966 heiratete Lawford im Oktober 1971 die Tochter des TV-Komikers Dan Rowan4) (1927 – 1987), die 27 Jahre jüngere Mary Rowan; die Verbindung hielt nur bis Anfang Januar 1975. Anschließend war von 1976 bis 1977 Debora Gould an der Seite, sie war 25 Jahre alt, als Lawford ihr das Ja-Wort gab. Seine letzte Partnerin war die damals ebenfalls 25-jährige Patricia Seaton, es blieb bei einer kurzen Ehe, die nur vom Juli bis zum 24. Dezember 1984 Bestand hatte, dem Tag an dem Lawford mit nur 61 Jahren im "Cedars-Sinai Medical Center"1) in Los Angeles1) an Leber- und Nierenversagen starb – wohl eine Folge seiner jahrelangen Alkoholabhängigkeit; die letzte Ruhe fand er auf dem "Westwood Village Memorial Park Cemetery"1) in Los Angeles. Laut der englischsprachigen Wikipedia wurde die Urne mit seinen sterblichen Überresten aufgrund eines Streits zwischen seiner Witwe und der Friedhofsverwaltung 1988 aus der Grabstelle entfernt und die Asche von Patricia Seaton-Lawford im Pazifischen Ozean vor der Küste Kaliforniens verstreut.
Peter Lawford hinterließ vier Kinder aus seiner Ehe mit Patricia Kennedy, Sohn Christopher1) (1955 – 2018), der ebenfalls Schauspieler wurde, sowie die Töchter Sydney Maleia (geb. 1956), Victoria Francis (geb. 1958) und Robin Elizabeth (geb. 1961). Bei Wikipedia wird zudem ausgeführt: "Die Freundschaft zwischen Lawford und Sinatra litt über Jahre darunter, dass er eine Affäre mit Sinatras Ehefrau Ava Gardner hatte und Sinatra dies für den Grund seiner Trennung von Gardner hielt. Lawford hatte diverse mehr oder weniger ernstzunehmende Affären mit Stars wie June Allyson, Lana Turner und Kim Novak. Vor seiner Ehe mit Patricia Kennedy hatte er eine Beziehung mit der afro-amerikanischen Schauspielerin Dorothy Dandridge1)." 
Menschen die Lawford kannten, beschrieben ihn als nette, ruhige Person, die sehr bezaubernd sein konnte. Er liebte Sport und war ein Athlet. Für seine "Rat Pack"-Kollegen war er eine echte Sportskanone, bis er dem Alkohol und den Drogen verfiel. Zum Ende seines Lebens verbrachte er einige Zeit in der bekannten "Betty Ford-Klinik"1), um von seiner Sucht los zu kommen.
Über das bunte Leben von Lawford existieren unter anderem die Veröffentlichungen "The Peter Lawford Story: Life With the Kennedys, Monroe and the Rat Pack", geschrieben von seiner vierten Ehefrau Patricia Seaton-Lawford und "Peter Lawford: The Man Who Kept the Secrets" von dem Monroe-Biografen James Spada.
Ein ihm am 8. Februar 1960 gewidmete "Stern" auf dem "Hollywood Walk of Fame"1) für sein Wirken beim Fernsehen erinnert heute an den Schauspieler (6922 Hollywood Blvd.).

Siehe auch Wikipedia (deutsch), Wikipedia (englisch)
Fotos bei virtual-history.com, filmstarpostcards.blogspot.com, Wikimedia Commons

Fremde Links: 1) Wikipedia (deutsch), 2) fernsehserien.de, 3) filmdienst.de, 4) Wikipedia (englisch)
  
Filme (Auszug)
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie Wikipedia (englisch)
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