Filmografie
Jack Nicholson (John Joseph Nicholson) wurde am 22. April 1937 in Neptune City (New Jersey1)) als unehelicher Sohn der 17-jährigen June Frances Nicholson (1918 – 1963) und eines (angeblich ständig betrunkenen) Dekorateurs bzw. Kleindarstellers geboren.
"Jack Nicholson wuchs in dem Glauben auf, seine Mutter June wäre seine ältere Schwester. Er erfuhr die Wahrheit über seine unübersichtlichen Familienverhältnisse erst 1974, als ein Reporter des "Time Magazine"1) entsprechende Recherchen anstellte. Sein biologischer Vater war demnach der italienische Immigrant Donald Furcillo-Rose, der 1936 im Alter von 42 Jahren häufiger mit Nicholsons 16-jähriger Mutter June ausgegangen war. Seine Behauptung, er sei kurzzeitig mit June Nicholson verheiratet gewesen, ist jedoch nicht belegt. Als möglicher Vater von Nicholson wurde außerdem ein Mann namens Edgar A. Kirschfeld genannt. Anscheinend hat Nicholson darauf verzichtet, weitere Recherchen anzustellen, die seine Abstammung hätten klären können." notiert Wikipedia.
Nicholson besuchte die "Manasquan High School" in New Jersey, erwies sich dort als äußerst intelligenter Schüler, ging nach dem Abschluss nach Los Angeles und arbeitete zunächst bei "Metro Goldwyn Mayer"1) in der Zeichentrickabteilung als Botenjunge. Nach einigen belanglosen Jobs kam er bei einer Theatergruppe "The Payer's Ring" unter und nahm dann Schauspielunterricht bei Jeff Corey1), anschließend spielte er bis 1958 am Theater. 

Foto: Jack Nicholson anlässlich der Deutschlandpremiere
des Kinofilms "Das Beste kommt zum Schluss"1) (21.01.2008)
Foto mit freundlicher Genehmigung von Bodo Petermann
© Bodo Petermann, BP PHOTO (www.bpphoto.de)

Jack Nicholson anlässlich der Deutschlandpremiere des Kinofilms "Das Beste kommt zum Schluss" (21.01.2008); Copyright Bodo Petermann, BP PHOTO
Roger Corman1), Produzent und Regisseur von B-Movies1), gab ihm 1958 die erste Rolle in dem Streifen "The Cry Baby Killer". Weitere Filme bei Corman folgten, wie die Horror-Komödie "Der Rabe – Duell der Zauberer"1) (1963, "The Raven") oder der Horror-Streifen "The Terror – Schloss des Schreckens"1) (1963, "The Terror"), wo er als junger Offizier der napoleonischen Armee in die Fänge eines sadistischen Barons (Boris Karloff) geriet. In den folgenden Jahren hielt sich Nicholson dann zunächst mit etlichen dieser Billig-Produktionen über Wasser. Nach Filmen wie den beiden von ihm mitproduzierten Western "Ritt im Wirbelwind"1) (1966, "Ride in the Whirlwind") – hier hatte er zudem das Drehbuch abgeliefert – und "Das Schießen"1) (1967, "The Shooting") gelang ihm dann 1969 der Durchbruch zum vielgefragten Leinwanddarsteller. Für die eindrucksvolle Darstellung des desillusionierten, versoffenen und schließlich heimtückisch von Normalbürgern erschlagenen Südstaaten-Anwalts George Hanson in dem von (Regie) und mit Dennis Hopper1) sowie Peter Fonda1) gedrehten Kultfilm "Easy Rider"1) (1969) erhielt Nicholson seine erste "Oscar"1)-Nominierung als "Bester Nebendarsteller"1), unterlag jedoch Gig Young1) in"Nur Pferden gibt man den Gnadenschuß"1) ("They Shoot Horses, Don’t They?"). Von da ab war er ein hochdotierter Star und zeigte sich in den unterschiedlichsten Rollen als eines der herausragendsten Talente Hollywoods. Nicholson drehte Filme wie die Charakterstudie "Ein Mann sucht sich selbst"1) (1970, "Five Easy Pieces") und heimste seine zweite "Oscar"-Nominierung ein, diesmal als "Bester Hauptdarsteller"1) musste aber George C. Scott1) in "Patton – Rebell in Uniform"1) den Vortritt lassen. In dem Melodram "Der König von Marvin Gardens"2) (1971, "The King of Marvin Gardens") beeindruckte er ebenso wie mit der Figur des hartgesottenen Soldaten Billy "Bad Ass" Buddusky in der Tragikomödie "Das letzte Kommando"1) (1973, "The Last Detail"), welche ihm 1974 eine "Goldene Palme"1) als "Bester Schauspieler" bei den "Internationalen Filmfestspielen von Cannes"1) einbrachte sowie eine weitere "Oscar"-Nominierung; die begehrte Trophäe nahm jedoch Jack Lemmon  ("Save the Tiger"1)) entgegen. Zudem erhielt Nicholson für seine schauspielerische Leistung den "British Academy Film Award"1), den Preis der "National Society of Film Critics"1) und des "New York Film Critics Circle"1).
Nach den Dreharbeiten zu dem Detektiv-Thriller "Chinatown"1) (1974), sagte Regisseur Roman Polański1) über ihn: "Er ist so gut, weil es ihm völlig egal ist, wie er in einer Rolle aussieht". In "Chinatown" verkörperte Nicholson Jack J. Gittes, einen miesen kleinen Schnüffler, der ohne sein Zutun in eine finstere Sache gerät: Bei Recherchen wird er mit einem Mord konfrontiert: je tiefer er in die verwirrende Geschichte eindringt, um so ungemütlicher wird es für ihn und den Zuschauer. Polanski erzählt die Detektivgeschichte im klassischen Stil mit sozialen und romantischen Komponenten. Ein Jahr später machte Nicholsons mit einer weiteren Glanzleistung auf sich aufmerksam: Für sein herausragendes Spiel als Insasse und rebellischer Patient einer Nervenklinik in dem 1975 von Miloš Forman1) gedrehten, mehrfach preisgekrönten Film "Einer flog über das Kuckucksnest"1) ("One Flew Over the Cuckoo's Nest") konnte Nicholson endlich den "Oscar"1) als "Bester Hauptdarsteller"1) nach Hause tragen.
  
Einer flog über das Kuckucksnest
Originaltitel USA: One Flew Over The Cuckoo's Nest
Genre: Drama
USA, 1975
Produktion: Michael Douglas, Saul Zaentz
Regie: Miloš Forman
Drehbuch: Bo Goldman, Lawrence Hauben
Musik: Jack Nitzsche
Kamera: Haskell Wexler, Bill Butler
Schnitt: Richard Chew, Lynzee Klingman, Sheldon Kahn
Darsteller/-innen:
Jack Nicholson: Randall Patrick McMurphy, Louise Fletcher: Mildred Ratched,
Brad Dourif: Billy Bibbit, Danny DeVito: Martini,
Christopher Lloyd: Taber, Vincent Schiavelli: Fredrickson,
Will Sampson: "Häuptling" Chief Bromden, William Redfield: Harding
Dean R. Brooks: Dr. Spivey, Scatman Crothers: Orderly Turkle,
Lan Fendors: Schwester Itsu, Sydney Lassick: Charly Cheswick,
Josip Elic: Bancini, Nathan George: Washington,
William Duell: Sefelt, Peter Brocco: "General" Matterson, 
und andere
(Fremde Links: Wikipedia)
Der mehrfach preisgekrönte Film über die Insassen einer psychiatrischen Anstalt basiert auf dem gleichnamigen Roman des US-amerikanischen Schriftstellers Ken Kesey (1935 – 2001) bzw. dem darauf beruhenden Theaterstück von Dale Wasserman (1917 – 2008).
Kurzinhalt:
Randel Patrick McMurphy (Jack Nicholson) ist ein krimineller gesellschaftlicher Außenseiter,  Mitte dreißig, ehemaliger Korea-Kämpfer, wegen Ungehorsam aus der Armee entlassen. Verbotenes Glücksspiel, Verführung Minderjähriger, Körperverletzung – die Liste seiner Taten ist lang und diesmal muss er mit einer Gefängnisstrafe rechnen.
Er wird dann auch wegen Schlägereien, Notzucht und Trunksucht in eine Strafanstalt eingeliefert. Von dort aus lässt er sich mit einem Trick zur Beobachtung in eine psychiatrische Anstalt überweisen.
In die graue Welt einer anonymen Heilanstalt wird McMurphy eines Tages eingeliefert. Er findet dort ein unmenschliches System vor, das seine hilf- und willenlosen Patienten in "Chronische" (schwere Fälle) und "Akute" (leichte Fälle) aufteilt. Obwohl McMurphy geistig völlig gesund ist, wird auch er dort wie ein Irrer behandelt. In der Nervenklinik stehen die Patienten unter der Aufsicht von Oberschwester Mildred Ratched (Louise Fletcher), die sie weniger als Menschen als eher als "Arbeitsobjekte" betrachtet. Die despotische Oberschwester unterdrückt mit einer Schar brutaler Wärter jede individualistische Regung.
Der Zustand der Kranken wird mit pharmazeutischen Mitteln oder Elektroschock-Therapie "behandelt" und dadurch noch weiter verschlechtert. In diesem System muss McMurphy wie ein Katalysator wirken…
Er stellt das System der Irrenanstalt in Frage und wiegelt die Insassen auf. Er sorgt für Heiterkeit, organisiert einen Bootsausflug und Spieleabende – sehr zum Unwillen der Oberschwester. Auf brutale Weise wird nun McMurphy selbst den Zwängen und Verhaltensmustern der Klinik "angepasst".
Dass McMurphy letztendlich den aussichtslosen Kampf gegen seine Widersacherin bzw. gegen die Institution Heilanstalt verliert, ist folgerichtig und konsequent inszeniert. 

Die zweite Regie-Arbeit des gebürtigen Tschechen Milos Forman ist ein bissiger Rundumschlag gegen Bevormundung und gesellschaftlichen Druck. Der Film wurde ein Riesenerfolg, vor allem wegen Jack Nicholson, der sich in seiner Rolle nach Herzenslust ausleben konnte. Regisseur Forman brachte das Kunststück fertig, dafür die fünf wichtigsten Oscars zu gewinnen. Es hatte lange gedauert, bis sich jemand an das angeblich im Drogenrausch verfasste und 1962 herausgegebene Meisterwerk Ken Keseys herantraute. Jack Nicholson wird für die Verkörperung des Strafgefangener Frank McMurphy noch heute die Rolle seines Lebens attestiert. Wie schrieb die Presse: "Ein Film, bei dem niemand weiß, ob lachen, weinen oder beides tun soll."
 
Quelle: Dirk Jasper FilmLexikon (Seite nicht mehr online)

Lexikon des internationalen Films → filmdienst.de:
Eine unterhaltsame Tragikomödie, überzeugend in der Schauspielerführung und Milieuzeichnung, zugleich aber fragwürdig in der eher oberflächlichen, auf Lach- und Schockeffekte spekulierenden Schilderung des "Irrsinns".

  
Oscar
→ "Oscar"-Verleihung 1976
v.l.n.r.: Saul Zaentz, Jack Nicholson, Louise Fletcher und Michael Douglas am 30. März 1976 mit ihren "Oscars" für "Einer flog über das Kuckucksnest"; Quelle Wikimedia Commons von "UCLA Library Digital Collection"; Urheber: "Los Angeles Times"; Lizenz: CC BY 4.0 Deed
v.l.n.r.: Saul Zaentz, Jack Nicholson, Louise Fletcher und Michael Douglas
mit ihren "Oscars" am 30. März 1976
Quelle: Wikimedia Commons von "UCLA Library Digital Collection"; 
Urheber: "Los Angeles Times"; Lizenz: CC BY 4.0 Deed
Oscar-Nominierung
→ Weitere Auszeichnungen bei Wikipedia
 
Siehe auch Wikipedia, prisma.de
Fremde Links: Wikipedia
   
1976 war Jack Nicholson dann der ebenbürtige Gegner von Marlon Brando in dem Spätwestern "Duell am Missouri"1) ("The Missouri Breaks"), seinem besten Western neben "Der Galgenstrick"1) (1978, "Goin' South"), in dem der Schauspieler auch selbst Regie führte.
  
"Duell am Missouri": Szenenfoto mit Jack Nicholson als Bandit Tom Logan; mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche den Western am 21. Januar 2022 auf DVD herausbrachte. "Duell am Missouri": Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche den Western am 21. Januar 2022 auf DVD herausbrachte
"Duell am Missouri": Szenenfoto mit Jack Nicholson als Bandit Tom Logan und Marlon Brando als der exzentrische Regulator Robert E. Lee Clayton; mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche den Western am 21. Januar 2022 auf DVD herausbrachte.
"Duell am Missouri": Abbildung DVD-Cover sowie Szenenfoto mit Jack Nicholson als Bandit Tom Logan sowie
mit Marlon Brando als
der exzentrische Regulator Robert E. Lee Clayton
Mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche den Western am 21. Januar 2022 auf DVD herausbrachte.

Ende der 1970er, Anfang der 1880er Jahren drehte der wandlungsfähige Mime mit dem "Killerlächeln", so einmal das "Time-Magazin"1), einen Hit nach dem anderen: In Stanley Kubricks1) Verfilmung "Shining"1) (1979) nach dem gleichnamigen Roman1) von Stephen King1) erschreckte er als wahnsinnig gewordener Familienvater Jack Torrance, als er mit der Axt auf seine Ehefrau Wendy (Shelley Duvall1)) losging. In Bob Rafelsons Thriller "Wenn der Postmann zweimal klingelt"1) (1980, "The Postman Always Rings Twice"), nach dem gleichnamigen Krimi-Klassiker1) von James M. Cain1), verführte er als vagabundierender Arbeiter Frank Chambers Filmpartnerin Jessica Lange in der Küche.
   

Wenn der Postmann zweimal klingelt
Originaltitel USA: The Postman Always Rings Twice
Genre: Thriller
USA 1980
Regie: Bob Rafelson
Drehbuch: David Mamet
nach dem gleichnamigen Roman von
James M. Cain  
Musik: Michael Small
Kamera: Sven Nykvist
Schnitt: Graeme Clifford
Darsteller/-innen:
Jack Nicholson: Frank Chambers, Jessica Lange: Cora Papadakis,
John Colicos: Nick Papadakis, Michael Lerner: Mr. Katz,
John P. Ryan: Kennedy, Anjelica Huston: Madge,
Thomas Hill: Barlow, und andere

(Fremde Links: Wikipedia)

Kurzinhalt:
Der vagabundierende Arbeiter Frank Chambers (Jack Nicholson) treibt sich während der großen Depression durch das Land findet einen Job an einer Tankstelle, die von Nick (John Colicos) betrieben wird. Frank beginnt mit dessen junger Ehefrau Cora (Jessica Lange) eine intensive Liebesbeziehung; Cora, die unglücklich mit dem Tankstellenbesitzer verheiratet ist, und Frank versinken im Rausch ihrer Leidenschaft und schmieden einen mörderischen Plan.
Nach einiger Zeit beschließen sie, sich des Ehemanns zu entledigen, doch der Plan misslingt und Nick überlebt, nur kann er sich nicht mehr erinnern, wer ihm so übel mitgespielt hat. Später starten Frank und Cora einen zweiten Versuch und inszenieren einen Autounfall, wobei Nick tatsächlich stirbt. Leider nimmt man dem Pärchen die Unfall-Story nicht ab, ganz besonders, da sich plötzlich herausstellt, dass der Tote eine hohe Lebensversicherung hatte. Das ist allerdings nur der Anfang vom Ende; nach vollbrachter Tat beginnt der Weg in die Selbstzerstörung…

Im Gegensatz zu der Visconti-Fassung "Besessenheit" aus dem Jahre 1943 arbeitete Rafelson mit recht plakativer Erotik. Unvergessen wohl die Szene, in der Jack Nicholson Jessica Lange auf dem Küchentisch nimmt.
Jack Nicholson konnte hier wieder mal als lebende Zeitbombe brillieren und auch Jessica Lange war mehr als bemerkenswert. Alles in allem ein Liebesdrama der etwas anderen Art.
Den melodramatischen Kriminalfilm drehte Regisseur Bob Rafelson nach dem Script von David Mamet ("Haus der Spiele", "Glengarry Glen Ross"), der wiederum einen Roman von James M. Cain adaptierte.
   
Quelle: prisma.de
  
Lexikon des internationalen Films → filmdienst.de:
Ein gut gespielter melodramatischer Kriminalfilm, der die Geschichte einer verhängnisvollen Leidenschaft mit sorgfältiger Milieuzeichnung und leichten sozialkritischen Akzenten verbindet, die das Amerika der Depressionszeit als von Gewalt und Hoffnungslosigkeit bestimmt zeigen.

Siehe auch Wikipedia
Link: Wikipedia

  
Jack Nicholson bei den Filmfestspielen von Cannes 2002; Quelle: Wikimedia Commons; Urheber: Georges Biard; Lizenz CC-BY-SA 3.0.; Diese Datei ist unter der Creative Commons-Lizenz Namensnennung 3.0 Unported lizenziert. Einen weiteren "Oscar" für die "Beste Nebenrolle"1) erhielt Nicholson als kauzig-balzender Liebhaber von Shirley MacLaine in James L. Brooks'1) Melodram "Zeit der Zärtlichkeit"1) (1963, "Terms of Endearment"), zu seinen herausragenden Rollen gehörte auch sein Auftritt als Killer Charley Partanna und Partner von Kathleen Turner1) in John Hustons1) Mafia-Komödie "Die Ehre der Prizzis"1) (1985, "Prizzi's Honor"). Nach der amüsanten Geschichte "Sodbrennen"1) (1986, "Heartburn") mit Filmpartnerin Meryl Streep1) waren beide ein Jahr später als "Pennerpaar" in dem Drama "Wolfsmilch"1) (1987, "Ironweed") erneut auf der Leinwand zu bewundern. Am diabolischsten aber erlebten die Kinogänger den Vollblutschauspieler 1986 als teuflischen Daryl Van Horne in George Millers1) schwarzen Komödie "Die Hexen von Eastwick"1) ("The Witches Of Eastwick") nach dem gleichnamigen Roman1) von John Updike1). Herrlich auch seine Figur des "Joker"1), dem teuflischen Widersacher des von Michael Keaton1) dargestellten smarten "Batman"1) in dem von Tim Burton1) gedrehten gleichnamigen Leinwandspaß1) (1989). Der Streifen brach alle Kassenrekorde, wohl auch nicht zuletzt wegen des brillanten Spiels von Jack Nicholson, der eine "Golden Globe"-Nominierung1) als "Bester Darsteller"1) in der Kategorie "Komödie oder Musical" erhielt, aber Morgan Freeman1) in "Miss Daisy und ihr Chauffeur"1) (1989, "Driving Miss Daisy") unterlag.
   
Jack Nicholson 2002 bei den
"Internationalen Filmfestspielen von Cannes"1)
Urheber: Georges Biard;  Lizenz CC-BY-SA 3.0
Quelle: Wikimedia Commons
Lizenz zur Veröffentlichung siehe hier
Die beginnenden 1990er Jahre waren geprägt von erfolgreichen Kinoproduktionen wie der Komödie "Man Trouble – Auf den Hund gekommen"1) (1992, "Man Trouble"), dem Gerichtsdrama "Eine Frage der Ehre"1) (1992, "A Few Good Men"; mit Tom Cruise1)), der Filmbiografie "Jimmy Hoffa"1) (1992) über den mächtigen Gewerkschaftsboss Jimmy Hoffa"1) (1992) oder dem Fantasythriller "Wolf – Das Tier im Manne"1) (1993, "Wolf"). 1995 erlebte man ihn in dem Familiendrama "Crossing Guard – Es geschah auf offener Straße"1) ("The Crossing Guard") als Freddy Gale, der versessen den Unfalltod seiner Tochter rächen will. Es folgte Bob Rafelsons1) Streifen "Blood & Wine – Ein tödlicher Cocktail"1) (1996, "Blood and Wine"), eine Mischung aus Thriller und schwarzem Familiendrama, sowie Robert Harlings Melodram "Jahre der Zärtlichkeit"1) (1996, "The Evening Star"), der Fortsetzung des Anfang der 1980er gedrehten Films "Zeit der Zärtlichkeit". Tim Burtons1) hochkarätig besetzte, fast schon absurde Science-Fiction-Satire "Mars Attacks!"1) (1996) zeigte Jack Nicholson herrlich in einer Doppelrolle, als US-Präsident James Dale und schmierigen Immobilienhai Art Land, in der Komödie "Besser geht's nicht"1) (1997, "As Good as It Gets") zog er dann als exzentrischer Schriftsteller und Menschenfeind Melvin Udall einmal mehr alle Register seines komödiantischen Talents und erhielt für seine darstellerische Leistung einen "Golden Globe"1) als "Bester Hauptdarsteller"1) in der Kategorie "Komödie oder Musical".
Danach wurde es zunächst etwas ruhiger um den charismatischen Darsteller, erst Anfang der 2000er sah man ihn wieder in Sean Penns1) Drama "Das Versprechen"1) (2001, "The Pledge") als Detektiv Jerry Black: Die Geschichte entstand nach dem mehrfach verfilmten gleichnamigen Roman1) von Friedrich Dürrenmatt1) – unter anderem "Es geschah am hellichten Tag"1) (1958) mit Heinz Rühmann, Michel Simon und Gert Fröbe. Seine brillant gespielte Hauptrolle des desillusionierten Ex-Versicherungsvertreters Warren Schmidt in Alexander Paynes1) Tragikomödie bzw. Adaption "About Schmidt"1) (2002) lose nach dem gleichnamigen Roman (dt. "Schmidt"1)) von Louis Begley1) brachte Nicholson einen erneuten "Golden Globe" sowie die "Oscar"-Nominierung als "Bester Hauptdarsteller" ein – Adrien Brody1) machte jedoch das Rennen in "Der Pianist"1) (2002, "The Pianist").
Anschließend folgte die heitere Geschichte "Die Wutprobe"1) (2003, "Anger Management") mit Nicholson als etwas irrem Psychologen Dr. Buddy Rydell, der eigentlich selbst auf die Couch gehört. Im selben Jahr mimte er den Musikmanager Harry Langer in der heiter-turbulenten Romanze "Was das Herz begehrt"1) (2003, "Something's Gotta Give") an der Seite einer herausragenden Diane Keaton1). Zu Nicholsons jüngeren Kinoproduktionen gehört Martin Scorseses1) Thriller "Departed – Unter Feinden"1) (2006, "The Departed"), ein Remake von "Internal Affairs – Trau' ihm, er ist ein Cop"1) aus dem Jahre 1990 mit Richard Gere: Die Produktion ging Anfang Dezember 2006 in Deutschland an den Kinostart. An der Seite von Leonardo DiCaprio1) und Matt Damon1) präsentierte sich der Hollywoodstar hier als fieser Mafia-Boss Frank Costello. Danach stand Nicholson unter der Regie von Rob Reiner1) mit Morgan Freeman1) für das amüsante Roadmovie "Das Beste kommt zum Schluss"1) (2007, "The Bucket List") vor der Kamera und mimte den ungläubigen, amoralischen weißen Klinikbesitzer und Milliardär Edward Cole, der ebenso wie der hochgebildete schwarze Automechaniker Carter Chambers (Freeman) an Krebs erkrankt ist.

Diane Keaton und Jack Nicholson 2004 während der "Berlinale"1)
bzw. der Vorstellung des Films "Was das Herz begehrt"
Foto mit freundlicher Genehmigung von Bodo Petermann
© Bodo Petermann, BP PHOTO (www.bpphoto.de)

Diane Keaton und Jack Nicholson während der Berlinale 2004
Nach längerer Pause stand Nicholson für die humorvolle Romanze "Woher weißt du, dass es Liebe ist"1) (2010, "How Do You Know") gemeinsam mit Reese Witherspoon1), Paul Rudd1) und Owen Wilson1) vor der Kamera. In der von Regisseur und Drehbuchautor James L. Brooks1) inszenierten Komödie präsentierte sich der Hollywood-Veteran den Filmvater von Reese Witherspoon. Kinostart in Deutschland war der 20. Januar 2011 – seither hat Nicholson keine Filmrolle mehr angenommen → Übersicht Filmografie.
Neben seinen erfolgreichen Kinofilmen zeigte sich Nicholson, vor allem in seinen Anfängen als Schauspieler, immer wieder in TV-Produktionen, trat in Serien und populären Fernsehshows in Erscheinung. Darüber hinaus machte er sich in den 1960ern einen Namen als Drehbuchautor, so schrieb er unter anderem die Storys für das Filmabenteuer "Flight to Fury" (1964, → Wikipedia (englisch)), den Western "Ritt im Wirbelwind"1) (1965, "Ride in the Whirlwind") und den Streifen "The Trip"1) (1967). Als Regisseur zeichnete er neben dem erwähnten humorvollen Western "Der Galgenstrick"1) (1978, "Goin' South") beispielsweise auch verantwortlich für den Krimi "Die Spur führt zurück – The two Jakes"1) (1990, "The Two Jakes"), wo er gemeinsam mit Harvey Keitel1) einen der Protagonisten spielte.
In den letzten Jahren bzw. nach seinem letzten Kinofilm hat sich Nicholson fast vollständig aus der Öffentlichkeit zurückgezogen und stand auch nicht mehr vor der Kamera; als Grund dafür wird in den Medien seine Demenz1)-Erkrankung genannt → www.gala.de.
Zwölf Mal wurde Jack Nicholson für einen "Oscar"1) nominiert, drei Mal konnte er die begehrte Trophäe entgegennehmen, als "Bester Hauptdarsteller"1) für "Einer flog über das Kuckucksnest"1) (1976), als "Bester Nebendarsteller"1) für "Zeit der Zärtlichkeit" (1984) und als "Bester Hauptdarsteller" für "Besser geht's nicht" (1998). 1994 wurde Jack Nicholson vom "American Film Institute"1) als 22. Preisträger mit dem "Lifetime Achievement Award" für sein Lebenswerk geehrt. Ein ihm am 4. Dezember 1996 gewidmeter "Stern" auf dem "Hollywood Walk of Fame"1) (6925 Hollywood Blvd.) unterstreicht die Popularität des Schauspielers → Übersicht der Auszeichnungen bei Wikipedia sowie bei der "Internet Movie Database". 

"Stern" für Jack Nicholson auf
dem "Hollywood Walk of Fame"
Quelle: Wikimedia Commons
Urheber: Wikimedia-User Witchblue
Lizenz: Gemeinfreiheit

"Stern" für Jack Nicholson auf dem "Hollywood Walk of Fame"; Quelle: Wikimedia Commons; Urheber: Wikimedia-User Witchblue; Lizenz: Gemeinfreiheit
Der vielleicht erfolgreichste und bestverdienende Schauspieler der 1980er Jahre sagte einmal über sich: "Ich könnte heutzutage eine taubstumme Greisin spielen, die zwei Kinostunden lang in einer dunklen Ecke sitzt, und jedes Hollywood-Studio würde sich glücklich schätzen, diesen Film finanzieren zu dürfen".
Nicholson, der am 22. April 2017 seinen 85. Geburtstag feierte, gehört zu jener Generation charismatischer Schauspieler wie Robert De Niro1) oder Dennis Hopper1), die mit eigenwilligen Interpretationen ungewöhnlicher Charaktere Karriere machten. Nicholson bevorzugte meist solche "Typen, deren Normalität in Extremsituationen zerbricht. "Weltweit kennen die Menschen sein typisches Lächeln. Nur seine nächste Umgebung weiß aber, dass er das Haus nie ohne seine Zigarren verlässt, dass er nie mit einem Aufzug fährt und dass er eine panische Angst vor dem Tod hat." (Quelle: Österreichische Fanpage)
    
Jack Nicholson war seit 1962 in erster Ehe mit Schauspielerkollegin Sandra Knight1) verheiratet; trotz der 1963 geborenen gemeinsamen Tochter Jennifer wurde die Verbindung bereits wenige Jahre später am 8. August 1968 geschieden. Langjährige Lebensgefährtin war Anjelica Huston1), Tochter des berühmten Regisseurs John Huston1) (1906 – 1987), die sich Ende der 1990er Jahre von Nicholson trennte, nachdem dessen Verhältnis mit dem Model Rebecca Broussard3) bekannt wurde. Aus dieser Verbindung ging die am 16. April 1990 geborene Tochter Lorraine1) hervor, zwei Jahre später erblickte am 20. Februar 1992 Sohn Raymond3) das Licht der Welt. Von 1999 bis 2001 lebte Nicholson mit der Schauspielerin Lara Flynn Boyle1)
zusammen. 2006 ging durch die Gazetten, dass der Schauspieler Vater der 1981 geborenen Honey Hollman sei, die aus Nicholsons Affäre mit dem Dänischen Supermodel Winnie Hollman stammen soll. 
Vereinzelte Textbausteine des Kurzportraits stammen von
prisma.de sowie Dirk Jasper FilmstarLexikon (Seite nicht mehr online)

Siehe auch Wikipedia (deutsch), Wikipedia (englisch), whoswho.de sowie
den Artikel zum 75. Geburtstag (2012) bei stern.de und
den Artikel zum (80. Geburtstag bei spiegel.de,
Fotos bei Wikimedia Commons, virtual-history.com, filmstarpostcards.blogspot.com
Fremde Links:  1) Wikipedia (deutsch), 2) prisma.de, 3) Wikipedia (englisch) Stand April 2024
Lizenz Foto Jack Nicholson (Urheber: Georges Biard): Diese Datei ist unter der Creative Commons-Lizenz Namensnennung 3.0 Unported lizenziert. Es ist erlaubt, die Datei unter den Bedingungen der GNU-Lizenz für freie Dokumentation, Version 1.2 oder einer späteren Version, veröffentlicht von der Free Software Foundation, zu kopieren, zu verbreiten und/oder zu modifizieren; es gibt keine unveränderlichen Abschnitte, keinen vorderen und keinen hinteren Umschlagtext. Der vollständige Lizenztext ist im Kapitel GNU-Lizenz für freie Dokumentation verfügbar. 
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Filmografie bei der Internet Movie Database
(Fremde Links: Wikipedia, prisma.de (deutscher Titel), fernsehserien.de; R = Regie)
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