Esther Williams im Oktober 1945; Quelle: Wikimedia Commons von "Yank, the Army Weekly"; Urheber: U.S. Army Esther Williams wurde am 8. August 1921 als Jüngste von fünf Kindern des Schildermalers Louis Stanton Williams (1886 – 1968) und dessen Ehefrau, der Psychologin Bula Myrtle Williams (1885 – 1971) im kalifornischen Inglewood1) (Los Angeles County1)) geboren. "Sie konnte nicht schauspielern, sie konnte nicht tanzen, sie konnte nicht singen – aber sie konnte schwimmen". So beschrieb ein amerikanischer Filmkritiker Esther Williams, die in den 1930er Jahren ihre Leinwandkarriere begann. Schon als 15-Jährige feierte sie erste Erfolge als Leistungsschwimmerin und mit 16 Jahren gehörte sie zur Mannschaft des berühmten "Los Angeles Athletic Club", errang unter anderem drei US-amerikanische Meisterschaften im Brust- und Freistilschwimmen, stellte regionale und nationale Rekorde auf. Ihre Hoffnung auf eine Teilnahme bei den olympischen Spielen und somit internationale Anerkennung wurde jedoch durch den 1. Weltkrieg vereitelt, da die Spiele 1940 in Tokio kriegsbedingt nicht stattfanden. Später unterbrach Esther Williams ihr Studium am "Los Angeles City College", um als weibliche Hauptdarstellerin bei Billy Roses1) Wasserballett-Freiluftshow "Aquacade" mitzuwirken, in der sie mit anderen Schwimm-Idolen wie Johnny Weissmüller, Buster Crabbe1), Gertrude Ederle1) und Eleanor Holm1) auftrat.
Dort entdeckte sie ein Talentsucher von "Metro-Goldwyn-Mayer"1) (MGM) und die hübsche junge Frau gehörte rasch zur Riege der vielen Starlets, die oft jahrelang auf ihre Chance warteten. Ihr Leinwanddebüt gab sie 1942 in dem Streifen "Andy Hardy's Double Life" der komödiantischen "Andy Hardy"-Reihe1) mit Mickey Rooney als Protagonist Andy Hardy. Nach ihrem Auftritt in dem Kriegsfilm "Kampf in den Wolken"1) (1943, "A Guy Named Joe") neben Spencer Tracy und Irene Dunne1) folgte 1944 mit dem Musikfilm "Die badende Venus"2) ("Bathing Beauty") ihr erstes Schwimmspektakel.

Foto: Esther Williams im Oktober 1945
Quelle: Wikimedia Commons von "Yank, the Army Weekly"
Urheber: U.S. Army; Angaben zur Lizenz siehe hier

Die Produktion war zudem Hollywoods erster Film dieser Art und obwohl diese ein Riesenerfolg wurde, zögerte Esther Williams anfangs, ihre filmische Karriere fortzuführen, da sie sich ihres Mangels an schauspielerischen Talent bewusst war. MGM jedoch überredete "America’s Mermaid", weiterhin in ganz auf sie zugeschnittene Kino-Geschichten wie "Flitterwochen zu dritt"1) (1945, "Thrill of a Romance"), "Auf einer Insel mit dir" (1948, "On an Island with You"), "Neptuns Tochter"1) (1949, "Neptune's Daughter"), "Die Venus verliebt sich"1) (1950, "Duchess of Idaho") oder "Die goldene Nixe"2) (1952, "Million Dollar Mermaid") mitzuwirken. Mehr als zehn Jahre gelang es Esther Williams, mit ihrer Über- und Unterwasserakrobatik das Publikum zu faszinieren. Vor allem das aufwendige Finale in dem 1953 gedrehten Film "Du bist so leicht zu lieben" ("Easy to Love"), in dem sie eine Schar von hundert Wasserski-Artisten anführte, machte sie unvergesslich. Dafür ging sie mit ihren Versuchen, eine Filmkarriere außerhalb des Swimmingpools zu starten, im wahrsten Sine des Wortes kläglich baden. Mit Stories wie dem Musical "Jupiters Liebling"3) (1955, "Jupiter's Darling"), dem Thriller "In den Fängen des Teufels " (1956, "The Unguarded Moment") oder dem Melodram "Sturm über Eden" (1958, "Raw Wind in Eden") kam sie beim Publikum nicht mehr an → Übersicht Kinofilme.
Als Esther Williams' Karriere in den 1950er Jahren langsam zu Ende ging, stellte die US-Entertainerin Fanny Brice1) treffend fest: "Sie ist eben nur nass ein Star". Hauchdünne Handlungsfäden zogen sich durch die meisten ihrer Filme und die Streifen wurden nur durch die Schwimmnummern, die häufig vor exotischer Kulisse wie Hawaii und Tahiti stattfanden, attraktiv.

Esther Williams um 1950
Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek1) (ÖNB)
Urheber/Körperschaft: Ungenannt; Datierung: um 1950
© ÖNB Wien; Bildarchiv Austria (Inventarnummer P 5569)

Esther Williams um 1950; Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB); Urheber/Körperschaft: Ungenannt; Datierung: um 1950; Copyright ÖNB Wien; Bildarchiv Austria (Inventarnummer P 5569)
Zeitlebens sehnte sich der Wasser-Star nach ernsten dramatischen Rollen. Nach mehreren Leinwandflops zog sich der ehemalige MGM-Kassenmagnet dann nach ihrem vorletzten Film, dem Zirkusmelodram "Die große Attraktion"1) (1961, "The Big Show"), aus dem Filmgeschäft zurück, tourte noch eine Zeit lang mit Wassershows durch die Lande und trat in einigen TV-Specials auf. Außerdem vermarktete die 1966 in die "Ruhmeshalle des internationalen Schwimmsports"1) aufgenommene Esther Williams ab 1967 ihren Namen Jahrzehntelang gewinnbringend im Zusammenhang mit allerlei Badeprodukten. Gemeinsam mit Co-Autor Digby Diehl (1940 – 2017) veröffentlichte sie 1999 ihre Autobiografie "The Million Dollar Mermaid".
Esther Williams 1948; Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB); Urheber/Körperschaft: New York Times Photo; Datierung: 04.09.1948; Copyright ÖNB Wien; Bildarchiv Austria (Inventarnummer FO300472/02) Esther Williams starb am 6. Juni 2013 im Alter von 91 Jahren in ihrer Villa in Beverly Hills1), laut ihres Sprechers Harlan Boll sei sie friedlich eingeschlafen. Nach der Einäscherung des Leichnams wurde die Asche im Pazifischen Ozean verstreut.
Esther Williams war vier Mal verheiratet, erstmals zwischen dem 27. Juni 1940 und 12. September 1944 mit dem attraktiven Medizinstudenten Leonard Kovner, über den sie später in ihrer Autobiografie schrieb: "Er war klug, gutaussehend, zuverlässig … und langweilig." Ihren zweiten Mann, den Radiosänger, Schauspieler und Manager Ben Gage4) (1914 – 1978), heiratete sie am 25. November 1945 und ließ sich im April 1959 trotz der drei gemeinsamen Kinder Benjamin Stanton (geb. 06.08.1949), Kimball Austin (30.10.1950 – 06.05.2008) und Susan Tenney (geb. 01.10.1953) von ihm scheiden. Ihrer Heirat am 31. Dezember 1969 mit dem 1916 in in Buenos Aires geborenen argentinischen Schauspieler und Filmproduzenten Fernando Lamas1), der Sohn Lorenzo Lamas1) mit in die Ehe brachte, folgten bis zu dessen Tod am 9. Oktober 1982 turbulente Jahre. Seit 24. Oktober 1994 war das ehemalige Schwimmtalent mit dem Literaturprofessor bzw. Schauspieler Edward Bell (→ IMDb) verheiratet.
Esther Williams älterer, am 4. September 1912 geborener Bruder Stanton Williams starb bereits am 3. März 1929 mit nur 16 Jahren plötzlich an den Folgen einer Darm-Komplikation; er hatte zu dieser Zeit eine Schauspielerkarriere gestartet und wirkte in zwei Filmproduktionen mit → IMDb.

Esther Williams 1948
Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek1) (ÖNB)
Urheber/Körperschaft: New York Times Photo; Datierung: 04.09.1948
© ÖNB Wien; Bildarchiv Austria (Inventarnummer FO300472/02)

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Siehe auch Wikipedia, den ausführlichen Artikel bei Wikipedia (englisch) sowie
die Nachrufe bei www.zeit.de, www.spiegel.de, www.welt.de
Fotos bei film.virtual-history.com
Fremde Links: 1) Wikipedia (deutsch), 2)  prisma.de, 3) wunschliste.de, 4) Wikipedia (englisch)
Lizenz Foto Esther Williams: Dieses Bild wurde von einem Mitglied der United States Army während der Ausführung seiner Dienstpflichten erstellt. Als eine Arbeit der Bundesregierung der Vereinigten Staaten ist dieses Bild in public domain.
Kinofilme
Filmografie bei der Internet Movie Database
(Fremde Links: Wikipedia,  prisma.de (deutscher Titel))
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