Filmografie Der Mann, der zuviel wusste / Vertigo |
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James Stewart (James Maitland Stewart) wurde am 20. Mai 1908 als ältestes von drei Kindern des Eisenwarenhändlers Alexander Maitland Stewart (1871 1961) und dessen Ehefrau Elizabeth Ruth (1875 1953) in Indiana1) (Pennsylvania1)) geboren; er hatte zwei Schwestern, Mary (1912 1977) und Virginia (1914 1972) → Familienfoto (1918) bei Wikimedia Commons. Der Vater hatte schottische und irische Vorfahren, die Mutter war Pianistin und auch Sohn James interessierte sich schon früh für Musik, spielte unter anderem Akkordeon. | |||||||||||||||
Im Folgejahr zeigte er sich erneut er an der Seite von Jean Arthur mit der männlichen Hauptrolle in Frank Capras Gesellschaftssatire "Mr. Smith geht nach Washington"1) (1939, Mr. Smith Goes To Washington). Für die Titelfigur des idealistisch-unbedarften, leichtgläubig-naiven Pfadfinderführers Jefferson Smith aus der Provinz, der es bis zum Senator bringt und buchstäblich bis zum Umfallen gegen Korruption und Lügen opportunistischer Politiker kämpft, erhielt Stewart 1939 nicht nur den Preis des "New York Film Critics Circle"1) als "Bester Hauptdarsteller"1) sondern auch eine erste "Oscar"1)-Nominierung als "Bester Hauptdarsteller"1), unterlag jedoch bei der Verleihung der begehrten Trophäen am 29. Februar 1940 seinem Mitbewerber Robert Donat1) in "Auf Wiedersehen, Mr. Chips"1) (1939, "Goodbye, Mr. Chips"). Der Durchbruch zum gefeierten Leinwandstar war geschafft und mit seinen beinahe unsicher wirkenden Bewegungen, dem schüchternen Auftreten und der leicht stockenden Stimme spielte sich Stewart in die Herzen des Publikums. Am Anfang seiner Karriere verkörperte er meist den braven, liebenswürdige Jungen von nebenan den Traum einer jeden Schwiegermutter, wie beispielsweise auch in der von Ernst Lubitsch1) nach dem Theaterstück "Parfümerie" von Miklós László1) inszenierten Komödie "Rendezvous nach Ladenschluss"1) (1940, "The Shop around the Corner") mit Margaret Sullavan1) als Partnerin. Die erste Abweichung von seinem "blütenweißen" Liebhaber-Image hatte Stewart mit der Kriminalkomödie "Dünner Mann, 2. Fall"1) (1936, "After the Thin Man") mit den Charakteren aus dem Roman "Der dünne Mann"1) von Dashiell Hammett1) bzw. mit William Powell und Myrna Loy als das Ehepaar Nick und Nora Charles gewagt, in der er einen Mörder darstellte. Überzeugen konnte er auch als waffenscheuer, sanftmütiger Hilfs-Sheriff Tom Jefferson Destry an der Seite von Marlene Dietrich in George Marshalls1) Western-Komödie "Der große Bluff"1) (1939, "Destry Rides Again") nach dem Roman "Destry Rides Again" von Frederick Schiller Faust1) alias Max Brand sowie als der mit dem Gesetz in Konflikt geratene und vor der Polizei flüchtende Privatdetektiv Guy Johnson in W. S. Van Dykes1) Screwball-Komödie "Drunter und Drüber"1) (1939, "It's Wonderful World") mit Claudette Colbert als Partnerin. Zusammen mit Katharine Hepburn und Cary Grant stand er für die von George Cukor1) nach der Broadway-Komödie von Philip Barry1) realisierten, amüsanten Geschichte "Die Nacht vor der Hochzeit"1) (1940, "The Philadelphia Story") vor der Kamera und erhielt am 27. Februar 1941 für die Rolle des Zeitungsreporters Macauly "Mike" Connor den "Oscar"1) als "Bester Hauptdarsteller"1) es sollte trotz drei weiterer Nominierungen sein einziger "Oscar" bleiben. Ein unterhaltsamer Streifen war auch die Liebeskomödie "Komm, bleib bei mir"1) (1941, "Come Live with Me") nach einer Geschichte von Virginia Van Upp1), wo er sich als der mittellose Schriftsteller Bill Smith präsentierte, der mit Johnny Jones (Hedy Lamarr) eine Scheinehe eingeht, damit diese ihrer Ausweisung entgeht im Gegenzug erhält Bill jeden Monat einen Scheck von ihr.
Nach der Satire "Fremde Stadt"1) (1947, "Magic Town") und dem Flm noir1) "Kennwort 777"1) (1947, "Call Northside 777") stand Stewart erstmals für Alfred Hitchcock1) vor der Kamera und spielte in dem nach dem Theaterstück "Party für eine Leiche" ("Rope") von Patrick Hamilton1) entstandenen Thriller "Cocktail für eine Leiche"1) (1948, "Rope") den ehemaligen Lehrer, jetzt Verleger Rupert Cadell, durch dessen Ideen bzw. die Theorie an Mord als Kunstform sich die beiden Mörder Brandon Shaw (John Dall1)) und Phillip Morgan (Farley Granger1)) hatten inspirieren lassen.
In der Komödie "Startbahn
ins Glück"1) (1948, "You Gotta Stay Happy") nach dem Fortsetzungsroman
"You Gotta Stay Happy" von Robert Carson1) machte
er als ehemaliger Luftwaffenpilot und Besitzer eines kleinen Luftfrachtunternehmens Marvin Payn Bekanntschaft mit der kurz nach der Heirat vor ihrem ungeliebten Ehemann geflohenen
Dee Dee Dillwood (Joan Fontaine), in dem Kriegsstreifen "Malaya"1) (1949) nach der Erzählung
"East of the Rising Sun" von Manchester Boddy (1881 1967)
tauchte er als der Abenteurer John Royer auf, der von dem Schmuggler Carnaghan (Spencer
Tracy) angeheuert wird.
Wenig später glänzte Stewart in der unverwüstlichen Komödie
"Mein Freund Harvey"1)
(1950, "Harvey") nach dem Theaterstück "Mein
Freund Harvey"1) von Mary Chase1) als der liebenswert-schrullige
Elwood P. Dowd, eine Figur, mit der er am Theater erstmals 1947
zu sehen gewesen war und die er in der TV-Produktion "Harvey" (1972)
wiederholte. Bei der Filmversion aus dem Jahre 1950 führte Henry Koster1) Regie und Stewart
beeindruckte einmal mehr als der stets leicht angesäuselte Kleinstadtsonderling, der
seine Tage in einer Kneipe verbringt begleitet von einem 2,10 Meter großen
Hasen namens Harvey, den niemand außer ihm sehen kann. Aus einer Boulevardkomödie,
ursprünglich für die Theaterbühne und nicht für die Leinwand erdacht,
lieferte James Stewart ein Kabinettstück hintergründigen Humors ab.
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Der Polizist John 'Scottie' Ferguson (James Stewart) leidet an Akrophobie, er hat Angst vor Höhen. Einen seiner Kollegen hat dieser Umstand bereits das Leben gekostet. Danach musste Scottie seinen Job als Ermittler bei der Polizei von San Francisco aufgeben und seinen Lebensunterhalt als Privatdetektiv verdienen. Seinen alter Schulfreund Gavin Elster (Tom Helmore) bittet ihn, seine extrem selbstmordgefährdete Frau Madeleine (Kim Novak) zu beschatten, um sie vor sich selbst zu schützen. Madeleine glaubt, sie werde von dem Geist ihrer Urgroßmutter verfolgt, die sich im Alter von 26 Jahren umbrachte, nachdem ihr rücksichtsloser Ehemann ihr das Kind genommen hatte. Das Drama ereignete sich 1857, einhundert Jahre zuvor. Scottie verfolgt Madeleine quer durch die Stadt und rettet ihr bei einem Selbstmordversuch das Leben und verliebt sich in sie. Als sie auf einen Kirchturm steigt, kann er ihr wegen seiner Höhenangst nicht folgen. Scottie hört nur noch einen markerschütternden Schrei und sieht, wie ein Körper aus dem obersten Stockwerk des Turms stürzt. Noch Monate später geht ihm seine verlorene Liebe nicht aus dem Kopf. Bei einem seiner ziellosen Spaziergänge durch die Stadt sieht er eine Frau, die ihn ungeheuer an die tot geglaubte Madeleine erinnert. Doch ihr Name ist Jeff Judy Barton (Kim Novak) und von einer Madeleine hat sie noch nie etwas gehört. Die beiden lernen sich näher kennen, und der Detektiv bringt Judy dazu, der vermeintlich Toten immer ähnlicher zu sehen. Schließlich erkennt er, dass seine neue Freundin tatsächlich die Frau ist, die er damals verfolgte. Ihr Tod war nur vorgetäuscht. Gavin Elster brauchte nur einen Vorwand, sich seiner Ehefrau, der richtigen Madeleine, zu entledigen. Aus der Zeitung hatte er von Scotties Höhenangst erfahren. Daraufhin wählte er sich den Ex-Polizisten als idealen Zeugen für den "Selbstmord" seiner Frau aus. Mit einem hatte er jedoch nicht gerechnet, damit, dass sich der Lockvogel in seinen Verfolger verlieben könnte. Scottie und Judy fahren ein zweites Mal zu dem einsamen Kirchturm. Dort will er sie zu einem Geständnis zwingen. Dabei rutscht sie aus und stürzt in die Tiefe. Quelle (überwiegend): Dirk Jasper FilmLexikon (Artikel nicht mehr online)
Hitchcocks Meisterwerk "Vertigo" für Ausstattung und Ton gab es
1959 Oscar-Nominierungen war 1958 seiner Zeit weit voraus.
Der düstere Thriller spielte seine Kosten zwar ein, war und das mit
zwei Hollywood-Top-Stars auf dem Höhepunkt ihrer Karriere und einem
der gefeiertsten Regisseure seiner Zeit bei Kritikern und Publikum
aber eher eine Enttäuschung. Erst als der Film 1984 erneut in die
Kinos kam, wurde er berühmt. Seit 1996 gibt es eine aufwändig restaurierte
Fassung. (siehe auch www.dieterwunderlich.de) |
Ebenfalls aus den Endvierzigern bzw. 1950er Jahren stammen Kassenschlager, in denen Stewart große historische US-Amerikaner porträtierte: In "The Stratton Story"1) (1949) verkörperte er den texanischen Rancher bzw. berühmten Baseballspieler Monty Stratton3) (1912 1982), in dem Biopic "Die Glenn Miller Story"1) (1954) den legendären Bandleader Glenn Miller (1904 1944) in beiden Filmen sah man June Allyson als seine Filmehefrau. Dem Flugpionier Charles A. Lindbergh1) (1902 1974) verlieh er unter der Regie von Billy Wilder1) in "Lindbergh Mein Flug über den Ozean"1) (1957, "The Spirit of St. Louis") Kontur, basierend auf Lindberghs gleichnamigem, autobiografischen Buch über dessen ersten Alleinüberquerung des Atlantiks am 20. Mai 1927 von New York nach Paris ohne Zwischenlandung mit seinem Flugzeug "Spirit of St. Louis"1). Eine erneute Zusammenarbeit mit Kim Novak ergab sich mit der witzig-romantischen Komödie "Meine Braut ist übersinnlich"1) (1958, "Bell, Book and Candle"), für seine Rolle des Anwalts und langjährigen Bezirksstaatsanwalts Paul Biegler in dem von Otto Preminger1) nach dem gleichnamigen Kriminalroman1) des US-amerikanischen Juristen und Schriftstellers Robert Traver (1903 1991) gedrehten Streifen "Anatomie eines Mordes"1) (1959, "Anatomy Of A Murder") wurde Stewart 1959 noch einmal mit dem Preis des "New York Film Critics Circle"1) als "Bester Hauptdarsteller"1)ausgezeichnet. Für einen "Oscar" nominiert als "Bester Hauptdarsteller" ging er wieder leer aus, den Preis gewann sein Kollege Charlton Heston für die Titelrolle in "Ben Hur". In den 1960er Jahren wirkte Stewart auch in einigen der letzten klassischen Western von Regiseur John Ford1) mit: So als desillusionierter Marshal Guthrie McCabe neben Richard Widmark (Lieutenant Jim Gary) in "Zwei ritten zusammen"1) (1961, "Two Rode Together") nach dem Roman "Weiße Comanchen" ("Comanche Captives") von Will Cook (1921 1964) und der junge Idealist bzw. spätere Senator Ransom Stoddard an der Seite von John Wayne (Rancher Tom Doniphon) und Lee Marvin (Bandit Liberty Valance) in "Der Mann, der Liberty Valance erschoss"1) (1962, "The Man Who Shot Liberty Valance"). Weitere Kino-Highlights mit dem Hollywoodstar in der Hauptrolle waren beispielsweise der Krimi "Geheimagent des F.B.I. The F.B.I. Story"2) (1959, "The F.B.I. Story"), der Western "Der Mann vom großen Fluss"1) (1965, "Shenandoah"), das hochkarätig besetzte Abenteuer "Der Flug des Phoenix"1) (1965, "The Flight of the Phoenix") oder die Western "Die fünf Vogelfreien"1) (1967, "Firecreek") und "Bandolero"1) (1968), wo er in letzterem als der ehemalige Nordstaaten-Offizier Mace Bishop, älterer Bruder des Kriminellen Dee Bishop (Dean Martin) in Erscheinung trat.
In den 1970er Jahren feierte der 1,92 m hochgewachsene, oft schlaksig wirkende Mime zudem wieder am Broadway Triumphe, unter anderem mit seinem großen Kinoerfolg "Mein Freund Harvey", und war zudem in einigen TV-Produktionen zu sehen. So erlebte man ihn 24 Folgen lang in der Sitcom "Alle meine Lieben"4) (1971/72, "The Jimmy Stewart Show") als Professor James Howard und acht Episoden lang als Rechtsanwalt Billy Jim Hawkins, der in der Serie "Hawkins"1) (1973/74), unterstützt von seinem Cousin R. J. Hawkins (Strother Martin1)), die Verteidigung von Angeklagten übernimmt, deren Unschuld er im Laufe der Folge beweist. Nur wenigen Regisseuren gelang es wie Gene Kelly mit der Westernkomödie "Geschossen wird ab Mitternacht"1) (1970, "The Cheyenne Social Club"), Don Siegel1) mit dem John Wayne-Streifen "Der letzte Scharfschütze"1) (1976, "The Shootist") oder Don Chaffey1) mit der "Lassie"1)-Geschichte "Unsere Lassie"1) (1978, "The Magic Of Lassie") den Star in den 1970ern vor die Kinokamera zu locken. Stattdessen war der "Oscar"-Preisträger in den letzten aktiven Jahren seiner Karriere vor allem in Fernsehfilmen präsent, wie beispielsweise als der wohlhabende und kränkliche General Sternwood, Vater von Charlotte (Sarah Miles1)) und Camilla (Candy Clark1)), in dem Film noir "Tote schlafen besser" (1978, "The Big Sleep") nach dem Roman "The Big Sleep"1) von Raymond Chandler1) mit Robert Mitchum als Privatdetektiv Philip Marlowe1).
In "Mr.
Krueger’s Christmas1) (1980) mimte er
den verwitwetem Wohnungshausmeister Willy Krueger, zeigte sich mit Bette Davies
als das alte Ehepaar Dwyer in der Theateradaption "Am
Ende des Weges"1) (1983, "Right
of Way"). In dem mehrteiligen
Südstaatenepos "Fackeln
im Sturm"1) ("North and South") übernahm er 1986 in der 2. Staffel
sechs Folgen lang die Rolle des Miles Colbert, Anwalt der von Lesley-Anne Down1)
gespielten Madeline Eugenie Fabray1).
Auf der Leinwand trat er er noch einmal in dem von dem japanischen Filmemacher Susumu Hani1) in Kenia
gedrehten Drama "Der
Fremde im Regenwald"1) (1981, "Afurika monogatari")
mit der Hauptrolle des alten Mannes in Erscheinung, der Streifen "gilt als bizarrster Film
in der Karriere des Schauspielers James Stewart." notiert Wikipedia. Seine letzte Arbeit für das Kino lieferte er als
Stimme des Wildwesthunds Sheriff
Wylie Burp in dem von Steven Spielberg1)
und Robert Watts1) produzierten Zeichentrickfilm "Feivel, der Mauswanderer im Wilden
Westen"1) (1991, "An American Tail: Fievel Goes
West") ab: in der deutschen Version sprach SiegmarnbspSchneider diese Figur → Übersicht
Filmografie.
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Textbausteine des Kurzportraits von prisma.de Siehe auch Wikipedia (deutsch), Wikipedia (englisch), whoswho.de Fotos bei virtual-history.com, Wikimedia Commons, filmstarpostcards.blogspot.com |
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Fremde Links: 1) Wikipedia (deutsch), 2) prisma.de,
3) Wikipedia (englisch), 4) fernsehserien.de, 5) filmdienst.de 6) Quelle: br-online.de (Seite nicht mehr abrufbar) Lizenz Foto James Stewart: Diese Datei ist ein Werk eines Angestellten der U.S. Air Force, das im Verlauf seiner offiziellen Arbeit erstellt wurde. Als ein Werk der Regierung der Vereinigten Staaten ist dieses Bild gemeinfrei. |
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Filme (Auszug) Filmografie bei der Internet Movie Database sowie Wikipedia (englisch) (Fremde Links: Wikipedia, prisma.de (Originaltitel); R = Regie) |
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