Filmografie
Der Mann, der zuviel wusste / Vertigo
James Stewart (James Maitland Stewart) wurde am 20. Mai 1908 als ältestes von drei Kindern des Eisenwarenhändlers Alexander Maitland Stewart (1871 – 1961) und dessen Ehefrau Elizabeth Ruth (1875 – 1953) in Indiana1) (Pennsylvania1)) geboren; er hatte zwei Schwestern, Mary (1912 – 1977) und Virginia (1914 – 1972) → Familienfoto (1918) bei Wikimedia Commons. Der Vater hatte schottische und irische Vorfahren, die Mutter war Pianistin und auch Sohn James interessierte sich schon früh für Musik, spielte unter anderem Akkordeon.
Nachdem er seine Schulausbildung 1928 an der "Mercersburg Academy" in Mercersburg (Franklin County1), Pennsylvania) beendet hatte, sollte Stewart eigentlich den väterlichen Eisenwarenladen übernehmen, entschied sich jedoch für ein Studium der Architektur an der "Princeton University"1) und machte dort seinen Abschluss im Jahr 1932, übte den Beruf jedoch nie aus. Bereits während seiner Schulzeit sowie des Studiums fand er Gefallen an der Schauspielerei und nahm an Theateraufführungen teil. 1932 schloss er sich den "University Players" an, einer von Hochschul-Absolventen gegründeten Sommertheater-Gruppe mit Sitz in Falmouth1) (Cape Cod1)), die von dem späteren Regisseur Joshua Logan1), einem Studienfreund aus Princeton, geleitet wurde. Zu der Truppe gehörte auch der junge Henry Fonda und dessen spätere erste Ehefrau Margaret Sullavan1), die wie Stewart Karrieren in Hollywood1) machen sollten.

James Stewart als Luftwaffenoberst (1940er Jahre)
Quelle: Wikimedia Commons von www.af.mil
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James Stewart als Luftwaffenoberst (1940er Jahre); Quelle: Wikimedia Commons von www.af.mil
Mit diesem Ensemble gab er Ende Oktober 1932 sein Broadway1)-Debüt mit dem Part des Constable Gano an der Seite der Protagonistin Esther Dale1) in dem wenig erfolgreichen Stück "Carrie Nation" von Frank McGrath (1903 – 1967) über die Aktistin und vehemente Vertreterin der Abstinenzbewegung Carrie Nation1) (1846 – 1911) → Wikpedia (englisch). Stewart, der sich zeitweise mit Fonda ein Zimmer teilte, spielte weitere kleine Rollen am Broadway, bis er 1935 nach Hollywood ging. Durch Vermittlung der Kollegin und später gefürchteten Gesellschaftskolumnistin Hedda Hopper1) (1885 – 1966) erhielt er einen Vertrag von "Metro Goldwyn Mayer"1) und gab sein Debüt in einem Langfilm in dem Krimi "Der elektrische Stuhl"1) (1935, "The Murder Man") neben Spencer Tracy in der Hauptrolle; bereits im Jahr zuvor hatte er erste Erfahrungen vor der Kamers gesammelt und in dem von Ralph Staub1) gedrehten Kurzfilm "Art Trouble"1) (1934) mitgewirkt. Nach weitere Produktionen verzeichnete Stewart mit der Rolle des Ex-Marine-Soldaten Ted Barker einen ersten Achtungserfolg in dem von Roy Del Ruth1) mit Eleanor Powell1) in Szene gesetzten Filmmusical "Zum Tanzen geboren"1) (1936, "Born to Dance"), Frank Cappra1) besetzte den langen, schlaksigen Schauspieler mit dem ländlichen Akzent erstmals in seiner nach dem Bühnenstück von George Simon Kaufman1) und Moss Hart1) entstandenen Liebeskomödie "Lebenskünstler"1) (1938, "You Can't Take It With You") als Partner von Jean Arthur1) und auch in zwei weiteren Streifen dieses Genres, "Vivacious Lady"1) (1938; Regie: George Stevens1)) nach einer Kurzgeschichte von I. A. R. Wylie1) mit Ginger Rogers und in "Engel aus zweiter Hand"1) (1938, "The Shopworn Angel") mit Margaret Sullavan1) unter der Regie von H. C. Potter1)  bewies Stewart sein Talent für das Komische.
Im Folgejahr zeigte er sich erneut er an der Seite von Jean Arthur mit der männlichen Hauptrolle in Frank Capras Gesellschaftssatire "Mr. Smith geht nach Washington"1) (1939, Mr. Smith Goes To Washington). Für die Titelfigur des idealistisch-unbedarften, leichtgläubig-naiven Pfadfinderführers Jefferson Smith aus der Provinz, der es bis zum Senator bringt und buchstäblich bis zum Umfallen gegen Korruption und Lügen opportunistischer Politiker kämpft, erhielt Stewart 1939 nicht nur den Preis des "New York Film Critics Circle"1) als "Bester Hauptdarsteller"1) sondern auch eine erste "Oscar"1)-Nominierung als "Bester Hauptdarsteller"1), unterlag jedoch bei der Verleihung der begehrten Trophäen am 29. Februar 1940 seinem Mitbewerber Robert Donat1) in "Auf Wiedersehen, Mr. Chips"1) (1939, "Goodbye, Mr. Chips").
  
Der Durchbruch zum gefeierten Leinwandstar war geschafft und mit seinen beinahe unsicher wirkenden Bewegungen, dem schüchternen Auftreten und der leicht stockenden Stimme spielte sich Stewart in die Herzen des Publikums. Am Anfang seiner Karriere verkörperte er meist den braven, liebenswürdige Jungen von nebenan – den Traum einer jeden Schwiegermutter, wie beispielsweise auch in der von Ernst Lubitsch1) nach dem Theaterstück "Parfümerie" von Miklós László1) inszenierten Komödie "Rendezvous nach Ladenschluss"1) (1940, "The Shop around the Corner") mit Margaret Sullavan1) als Partnerin. Die erste Abweichung von seinem "blütenweißen" Liebhaber-Image hatte Stewart mit der Kriminalkomödie "Dünner Mann, 2. Fall"1) (1936, "After the Thin Man") mit den Charakteren aus dem Roman "Der dünne Mann"1) von Dashiell Hammett1) bzw. mit William Powell und Myrna Loy als das Ehepaar Nick und Nora Charles gewagt, in der er einen Mörder darstellte. Überzeugen konnte er auch als waffenscheuer, sanftmütiger Hilfs-Sheriff Tom Jefferson Destry an der Seite von Marlene Dietrich in George Marshalls1) Western-Komödie "Der große Bluff"1) (1939, "Destry Rides Again") nach dem Roman "Destry Rides Again" von Frederick Schiller Faust1) alias Max Brand sowie als der mit dem Gesetz in Konflikt geratene und vor der Polizei flüchtende Privatdetektiv Guy Johnson in W. S. Van Dykes1) Screwball-Komödie "Drunter und Drüber"1) (1939, "It's Wonderful World") mit Claudette Colbert als Partnerin. Zusammen mit Katharine Hepburn und Cary Grant stand er für die von George Cukor1) nach der Broadway-Komödie von Philip Barry1) realisierten, amüsanten Geschichte "Die Nacht vor der Hochzeit"1) (1940, "The Philadelphia Story") vor der Kamera und erhielt am 27. Februar 1941 für die Rolle des Zeitungsreporters Macauly "Mike" Connor den "Oscar"1) als "Bester Hauptdarsteller"1) – es sollte trotz drei weiterer Nominierungen sein einziger "Oscar" bleiben. Ein unterhaltsamer Streifen war auch die Liebeskomödie "Komm, bleib bei mir"1) (1941, "Come Live with Me") nach einer Geschichte von Virginia Van Upp1), wo er sich als der mittellose Schriftsteller Bill Smith präsentierte, der mit Johnny Jones (Hedy Lamarr) eine Scheinehe eingeht, damit diese ihrer Ausweisung entgeht – im Gegenzug erhält Bill jeden Monat einen Scheck von ihr.
Wegen des 2. Weltkrieges wurde Stewarts Karriere zwischen 1942 und 1945 kurz unterbrochen: "Als einer der ersten Hollywood-Stars ließ er sich als Soldat verpflichten, startete seine soldatische Karriere als einfacher Bomberpilot bei den "United States Army Air Forces"1) (USAAF). 1944 nahm er als Operationsoffizier bei der "453rd Bombardment Group" der "8th US Air Force"1) an über 20 Feindflügen teil und kehrte hoch dekoriert nach Amerika zurück. (…) Anschließend war Stewart Reserveoffizier der USAAF bzw. "US Air Force" und beendete seine Militärkarriere Ende der 1960er Jahre mit dem Rang eines Brigadegenerals1). Stewart war damit der höchstrangige Hollywood-Star bei den amerikanischen Streitkräften1). Die Hollywood-Kriegsfilme hielt Stewart hingegen für unrealistisch und wirkte deshalb auch nur in zwei Filmen dieses Genres mit." notiert Wikipedia.
 
Mit der von Frank Capra1) nach der Kurzgeschichte "The Greatest Gift" von Philip Van Doren Stern1) gedrehten Tragikomödie "Ist das Leben nicht schön?"1) (1946, "It's A Wonderful Life") fand Stewart nach Kriegsende sofort wieder Anschluss an seine Erfolge der 1930er Jahre. Hier gab Stewart den Idealisten George Bailey, der plötzlich vor dem Ruin steht, sich am Weihnachtsabend das Leben nehmen will, daran jedoch von seinem Schutzengel (Henry Travers1)) gehindert wird.

James Stewart als Brigadegeneral
("USAF Reserve"; um 1960)
Quelle: Wikimedia Commons von www.af.mil
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James Stewart als Brigadegeneral (USAF Reserve; um 1960); Quelle: Wikimedia Commons von www.af.mil
Das mit sechs "Oscars"1) (→ "Oscar"-Verleihung 1947) sowie zahlreichen anderen Preisen ausgezeichnete Leinwandmärchen entwickelte sich geradezu zu einem Kultfilm, der alljährlich zur Weihnachtszeit vom Fernsehen ausgestrahlt wird. "Meisterliche Capra-Komödie mit viel Phantasie, liebenswürdiger Naivität und einem kräftigen Schuß sentimentaler Wehmut: Eine Hymne auf Nachbarschaftsgeist und Kleinstadtvertraulichkeit, die nicht zuletzt auch einen Gegenentwurf versucht zur gesellschaftlich-politischen Katerstimmung im Amerika der ersten Nachkriegsjahre.§ merkt filmdienst.de an. Stewart selbst bezeichnete diese Produktion als den Lieblingsfilm aus seinem Werk, ebenso den George Bailey als seine Lieblingsfigur, für die er eine neuerliche "Oscar"-Nominierung als "Bester Hauptdarsteller" erhielt, aber Fredric March in "Die besten Jahre unseres Lebens"1) (1946, "The Best Years of Our Lives") den Vortritt lassen musste.
Nach der Satire "Fremde Stadt"1) (1947, "Magic Town") und dem Flm noir1) "Kennwort 777"1) (1947, "Call Northside 777") stand Stewart erstmals für Alfred Hitchcock1) vor der Kamera und spielte in dem nach dem Theaterstück "Party für eine Leiche" ("Rope") von Patrick Hamilton1) entstandenen Thriller "Cocktail für eine Leiche"1) (1948, "Rope") den ehemaligen Lehrer, jetzt Verleger Rupert Cadell, durch dessen Ideen bzw. die Theorie an Mord als Kunstform sich die beiden Mörder Brandon Shaw (John Dall1)) und Phillip Morgan (Farley Granger1)) hatten inspirieren lassen.
  
"Kennwort 777": Szenenfoto mit James Stewart als der unerschrockene Reporter P.J. McNeal und (?) Betty Garde (1905–1989) als Zeugin Wanda Skutnik; mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche den Film noir Mitte September 2016 auf DVD herausbrachte. "Kennwort 777": Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche den Film noir Mitte September 2016 auf DVD herausbrachte.
"Kennwort 777"1): Szenenfoto mit James Stewart als der unerschrockene Reporter P.J. McNeal
und (?) Betty Garde (1905–1989; → Wikipedia (englisch)) als Zeugin Wanda Skutnik sowie Abbildung DVD-Cover
Mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche den Film noir Mitte September 2016 auf DVD herausbrachte.

In der Komödie "Startbahn ins Glück"1) (1948, "You Gotta Stay Happy") nach dem Fortsetzungsroman "You Gotta Stay Happy" von Robert Carson1) machte er als ehemaliger Luftwaffenpilot und Besitzer eines kleinen Luftfrachtunternehmens Marvin Payn Bekanntschaft mit der kurz nach der Heirat vor ihrem ungeliebten Ehemann geflohenen Dee Dee Dillwood (Joan Fontaine), in dem Kriegsstreifen "Malaya"1) (1949) nach der Erzählung "East of the Rising Sun" von Manchester Boddy (1881 – 1967) tauchte er als der Abenteurer John Royer auf, der von dem Schmuggler Carnaghan (Spencer Tracy) angeheuert wird.
  

"Malaya": Szenenfoto (v.l.n.r.) mit James Stewart als Abenteurer John Royer, Spencer Tracy als Schmuggler Carnaghan und Valentina Cortese als Luana; mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche das Abenteuer am 28.05.2021 auf DVD herausbrachte. "Malaya": Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche das Abenteuer am 28.05.2021 auf DVD herausbrachte.
"Malaya": Szenenfoto (v.l.n.r.) mit James Stewart als Abenteurer John Royer, Spencer Tracy als
Schmuggler Carnaghan und Valentina Cortese1) als Luana sowie Abbildung DVD-Cover
Mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche das Abenteuer am 28.05.2021 auf DVD herausbrachte.

Wenig später glänzte Stewart in der unverwüstlichen Komödie "Mein Freund Harvey"1) (1950, "Harvey") nach dem Theaterstück "Mein Freund Harvey"1) von Mary Chase1) als der liebenswert-schrullige Elwood P. Dowd, eine Figur, mit der er am Theater erstmals 1947 zu sehen gewesen war und die er in der TV-Produktion "Harvey" (1972) wiederholte. Bei der Filmversion aus dem Jahre 1950 führte Henry Koster1) Regie und Stewart beeindruckte einmal mehr als der stets leicht angesäuselte Kleinstadtsonderling, der seine Tage in einer Kneipe verbringt – begleitet von einem 2,10 Meter großen Hasen namens Harvey, den niemand außer ihm sehen kann. Aus einer Boulevardkomödie, ursprünglich für die Theaterbühne und nicht für die Leinwand erdacht, lieferte James Stewart ein Kabinettstück hintergründigen Humors ab.
Die 1950er Jahre waren neben verschiedenen Abenteuer- und Westernstreifen wie unter der Regie von Anthony Mann1) "Der gebrochene Pfeil"1) (1950, "Broken Arrow"), "Winchester '73"1) (1950, "Winchester '73"), "Meuterei am Schlangenfluß"1) (1952, "Bend of the River"), "Nackte Gewalt"1) (1953, "The Naked Spur"), "Über den Todespass"1) (1954, "The Far Country") und "Der Mann aus Laramie"1) (1955, "The Man From Laramie") geprägt von der außergewöhnlich kreativen Zusammenarbeit zwischen James Stewart und Regisseur Alfred Hitchcock1). Das erfolgreiche Team schuf Krimi-Klassiker wie "Das Fenster zum Hof"1) (1954, "Rear Window") nach der Kurzgeschichte "It Had to Be Murder" von Cornell Woolrich1), in dem Stewart an der Seite von Grace Kelly als der vorübergehend an den Rollstuhl gefesselte Fotojournalist L. B. "Jeff" Jefferies, der seine Nachbarschaft entdeckt und zufällig Augenzeuge eines Mordes wird, eine Glanzleistung ablieferte. Der entsetzte Gesichtsausdruck Stewarts in dem Augenblick, als er das Verbrechen beobachtete, ging in die Kinogeschichte ein. In "Der Mann, der zuviel wusste"1) (1956, "The Man Who Knew Too Much") trat er als verzweifelter Vater bzw. Arzt Dr. Benjamin McKenna und Ehemann von Jo (Doris Day) auf, dem bei einer Sightseeing-Tour in Marokko eine Leiche zu Füßen fällt, und in dem Psycho-Thriller"Vertigo – Aus dem Reich der Toten"1) (1958, "Vertigo") war er der von einer Frau (Kim Novak
) besessene, an Höhenangst leidende Polizist John "Scottie" Ferguson.
    

Der Mann, der zuviel wusste
Titel USA: The Man Who Knew Too Much
Genre: Thriller
Farbe, USA, 1956
Regie: Alfred Hitchcock
Drehbuch: John Michael Hayes
Musik: Ray Evans, Bernard Herrmann, Jay Livingston
Kamera: Robert Burks
Schnitt: George Tomasini
Darsteller/-innen:
James Stewart: Dr. Ben McKenna, Doris Day: Jo McKenna,
Brenda De Banzie: Lucy Drayton, Bernard Miles: Edward Drayton,
Daniel Gélin: Louis Bernard, Reggie Nalder: Rien,
Christopher Olsen: Hank MacKenna, Ralph Truman: Inspektor Buchanan,
Mogens Wieth: Botschafter, Alan Mowbray: Val Parnell,
Alix Talton: Helen Parnell, Hillary Brooke: Jan Peterson,
Carolyn Jones: Cindy Fontaine, Noel Willman: Polizeiassistent Woburn,
Richard Wattis: Manager der Albert Hall, und andere
(Fremde Links: Wikipedia)

 
Kurzinhalt:
Dr. Ben MacKenna (James Stewart), seine Frau Jo (Doris Day) und ihr zehnjähriger Sohn Hank (Christopher Olsen) lernen in ihrem Urlaub in Marokko den Franzosen Louis Bernard (Daniel Gélin) kennen. Man verabredet sich zum Dinner, doch Bernard sagt kurzfristig ab. So verbringen die MacKenna's den Abend mit einem englischen Ehepaar, den Draytons(Brenda De Banzie/Bernard Miles). Am nächsten Tag wird auf dem Marktplatz ein Araber rücklings erstochen und bricht direkt neben Ben zusammen. Doch unter der Verkleidung erkennt er Louis Bernard, der im kurz vor seinem Tod eine kryptische Botschaft zuflüstert, in der es um die geplante Ermordung eines Politikers in London geht. Doch als Ben sich an die Polizei wenden will, hält ihn ein Anruf zurück: Kidnapper haben seinen Sohn entführt und drohen, ihn zu töten, falls er seine Informationen weitergibt.
Die MacKennas beschließen, ihren Sohn auf eigene Faust zu finden. Als sie erfahren, dass die Draytons mit einem Privatflugzeug nach London abgeflogen sind, reisen sie ihnen nach. Nach einigen falschen Fährten können sie das Paar und Hank in einer kleinen Kirche ausfindig machen. Hank soll binnen kurzer Zeit in eine ausländische Botschaft transportiert werden. Während Jo Hilfe holen will, wird Ben bewusstlos geschlagen und in der Kirche zurückgelassen.
Jo findet Inspektor Buchanan von Scotland Yard in einem Konzert, zusammen mit einem ausländischen Regierungsoberhaupt. Gerade noch rechtzeitig kann sie verhindern, dass ein Scharfschütze den Politiker ermordet. Auch Ben wird aus der Kirche gerettet, doch von Hank fehlt weiterhin jede Spur.
Auf einem Empfang, den der gerettete Politiker zu Ehren der MacKennas gibt, hört Ben plötzlich die Stimme seines Sohnes …
  
Quelle: mynetcologne.de (Artikel nicht mehr online)

Lexikon des internationalen Films → filmdienst.de:
Mit Intelligenz und Raffinesse inszenierter, spannender Thriller von Alfred Hitchcock, der mit diesem Remake seinen gleichnamigen Film von 1934 noch einmal aufgreift und zum Meisterwerk weiterentwickelt.
Kölner Stadt-Anzeiger:
Souverän inszenierte Agenten-Geschichte, die in Marokko beginnt und sich später in London fortsetzt. Mit der berühmten Beckenschlag-Szene in der Royal Albert Hall.
Dirk Jasper FilmLexikon:
Zwei Hollywood-Superstars – James Stewart und Doris Day – in einem spannenden Thriller des Meister-Regisseurs Alfred Hitchcock. Mit "Der Mann, der zuviel wusste" nahm sich Alfred Hitchcock einmal mehr eines seiner Lieblingsthemen an: Es geht um die Allgegenwart des Bösen. Mit seinem Atem beraubenden Spannungs-Höhepunkt im Konzertsaal ging das Werk in die Filmgeschichte ein. Das beherrschende Motiv des Films ist die Filmmusik: Sie gibt nicht nur dem Killer den Zeitpunkt des Mordes an, sondern führt am Ende auch Eltern und Kind wieder zusammen.
 
Quelle: Dirk Jasper FilmLexikon (Artikel nicht mehr online)

In diesem Film sang Doris Day das berühmte Lied "Qué Será, Será", Jay Livingston (Musik) und Ray Evans (Text) erhielten 1957 einen "Oscar" in der Kategorie "Bester Song".
 
Siehe auch Wikipedia, prisma.de
Fremde Links: Wikipedia

      

Vertigo – Aus dem Reich der Toten
Titel USA: Vertigo
Weltpremiere: 9. Mai 1958 in San Francisco
Regie und Produktion (für "Paramount Pictures"): Alfred Hitchcock 
Drehbuch: Samuel A. Taylor, Alec Coppel
Musik: Bernard Herrmann
Kamera: Robert Burks
Schnitt: George Tomasini
Darsteller/-innen:
James Stewart: Det. John "Scottie" Ferguson, Kim Novak: Madeleine Elster/Judy Barton
Barbara Bel Geddes: Marjorie "Midge" Wood, Tom Helmore: Gavin Elster
Henry Jones: Leichenbeschauer, Raymond Bailley: Scotties Arzt,
Ellen Corby: Hotelmanagerin, Konstantin Shayne: Pop Leibel,
und andere
(Fremde Links: Wikipedia)
Kurzinhalt:
Der Polizist John 'Scottie' Ferguson (James Stewart) leidet an Akrophobie, er hat Angst vor Höhen. Einen seiner Kollegen hat dieser Umstand bereits das Leben gekostet. Danach musste Scottie seinen Job als Ermittler bei der Polizei von San Francisco aufgeben und seinen Lebensunterhalt als Privatdetektiv verdienen. Seinen alter Schulfreund Gavin Elster (Tom Helmore) bittet ihn, seine extrem selbstmordgefährdete Frau Madeleine (Kim Novak) zu beschatten, um sie vor sich selbst zu schützen. Madeleine glaubt, sie werde von dem Geist ihrer Urgroßmutter verfolgt, die sich im Alter von 26 Jahren umbrachte, nachdem ihr rücksichtsloser Ehemann ihr das Kind genommen hatte. Das Drama ereignete sich 1857, einhundert Jahre zuvor.
Scottie verfolgt Madeleine quer durch die Stadt und rettet ihr bei einem Selbstmordversuch das Leben und verliebt sich in sie. Als sie auf einen Kirchturm steigt, kann er ihr wegen seiner Höhenangst nicht folgen. Scottie hört nur noch einen markerschütternden Schrei und sieht, wie ein Körper aus dem obersten Stockwerk des Turms stürzt.
Noch Monate später geht ihm seine verlorene Liebe nicht aus dem Kopf. Bei einem seiner ziellosen Spaziergänge durch die Stadt sieht er eine Frau, die ihn ungeheuer an die tot geglaubte Madeleine erinnert. Doch ihr Name ist Jeff Judy Barton (Kim Novak) und von einer Madeleine hat sie noch nie etwas gehört. Die beiden lernen sich näher kennen, und der Detektiv bringt Judy dazu, der vermeintlich Toten immer ähnlicher zu sehen. Schließlich erkennt er, dass seine neue Freundin tatsächlich die Frau ist, die er damals verfolgte.
Ihr Tod war nur vorgetäuscht. Gavin Elster brauchte nur einen Vorwand, sich seiner Ehefrau, der richtigen Madeleine, zu entledigen. Aus der Zeitung hatte er von Scotties Höhenangst erfahren. Daraufhin wählte er sich den Ex-Polizisten als idealen Zeugen für den "Selbstmord" seiner Frau aus. Mit einem hatte er jedoch nicht gerechnet, damit, dass sich der Lockvogel in seinen Verfolger verlieben könnte. Scottie und Judy fahren ein zweites Mal zu dem einsamen Kirchturm. Dort will er sie zu einem Geständnis zwingen. Dabei rutscht sie aus und stürzt in die Tiefe.

Quelle (überwiegend): Dirk Jasper FilmLexikon (Artikel nicht mehr online)

Hitchcocks Meisterwerk "Vertigo" – für Ausstattung und Ton gab es 1959 Oscar-Nominierungen – war 1958 seiner Zeit weit voraus. Der düstere Thriller spielte seine Kosten zwar ein, war – und das mit zwei Hollywood-Top-Stars auf dem Höhepunkt ihrer Karriere und einem der gefeiertsten Regisseure seiner Zeit – bei Kritikern und Publikum aber eher eine Enttäuschung. Erst als der Film 1984 erneut in die Kinos kam, wurde er berühmt. Seit 1996 gibt es eine aufwändig restaurierte Fassung. (siehe auch www.dieterwunderlich.de)
Wikipedia notiert: "Erst durch die Wiederaufführung des lange Zeit zurückgehaltenen Films 1984 erhielt "Vertigo" die Würdigungen, die seinen Ruf aus heutiger Sicht bestimmen. Mittlerweile wird er als einer der besten Filme der 1950er Jahre bezeichnet und oft sogar als einer der besten Filme überhaupt, neben Werken wie "Citizen Kane" von Orson Welles (1941) oder Stanley Kubricks "2001: Odyssee im Weltraum" (1968). 2003 erstellte die "Bundeszentrale für politische Bildung" in Zusammenarbeit mit zahlreichen Filmschaffenden einen Filmkanon für die Arbeit an Schulen und nahm diesen Film in ihre Liste mit auf."
 
Filmkritik von prisma.de:
Hochspannung ist garantiert in dieser brillanten Studie über das Seelenleben eines Mannes von Altmeister Alfred Hitchcock. Unvergessen sind die Kamerafahrten, die die psychotische Höhenangst der Hauptfigur nahezu genial zum Ausdruck bringen. Für viele Hitchcock-Fans ist dies einer seiner besten Filme.

Lexikon des internationalen Films → filmdienst.de:
Hinter der perfekten, herausragend gespielten Kriminalgeschichte offenbart sich ein brillantes psychologisches Seelendrama, in dem es um Liebe geht, aber auch darum, wie Liebe durch die Obsessionen der Fantasie verhindert wird: ein Mann liebt seine Vorstellung einer Frau und versucht, sie danach zu gestalten. In der außergewöhnlichen Spannungsdramaturgie werden die Schichten und Wiedersprüche des inneren Seelenlebens der Hauptfigur subtil aufgedeckt

Siehe auch Wikipedia

  
Ebenfalls aus den Endvierzigern bzw. 1950er Jahren stammen Kassenschlager, in denen Stewart große historische US-Amerikaner porträtierte: In "The Stratton Story"1) (1949) verkörperte er den texanischen Rancher bzw. berühmten Baseballspieler Monty Stratton3) (1912 – 1982), in dem Biopic "Die Glenn Miller Story"1) (1954) den legendären Bandleader Glenn Miller (1904 – 1944) – in beiden Filmen sah man June Allyson als seine Filmehefrau. Dem Flugpionier Charles A. Lindbergh1) (1902 – 1974) verlieh er unter der Regie von Billy Wilder1) in "Lindbergh – Mein Flug über den Ozean"1) (1957, "The Spirit of St. Louis") Kontur, basierend auf Lindberghs gleichnamigem, autobiografischen Buch über dessen ersten Alleinüberquerung des Atlantiks am 20. Mai 1927 von New York nach Paris ohne Zwischenlandung mit seinem Flugzeug "Spirit of St. Louis"1). Eine erneute Zusammenarbeit mit Kim Novak ergab sich mit der witzig-romantischen Komödie "Meine Braut ist übersinnlich"1) (1958, "Bell, Book and Candle"), für seine Rolle des Anwalts und langjährigen Bezirksstaatsanwalts Paul Biegler in dem von Otto Preminger1) nach dem gleichnamigen Kriminalroman1) des US-amerikanischen Juristen und Schriftstellers Robert Traver (1903 – 1991) gedrehten Streifen "Anatomie eines Mordes"1) (1959, "Anatomy Of A Murder") wurde Stewart 1959 noch einmal mit dem Preis des "New York Film Critics Circle"1) als "Bester Hauptdarsteller"1)ausgezeichnet. Für einen "Oscar" nominiert als "Bester Hauptdarsteller" ging er wieder leer aus, den Preis gewann sein Kollege Charlton Heston für die Titelrolle in "Ben Hur".
In den 1960er Jahren wirkte Stewart auch in einigen der letzten klassischen Western von Regiseur John Ford1) mit: So als desillusionierter Marshal Guthrie McCabe neben Richard Widmark (Lieutenant Jim Gary) in "Zwei ritten zusammen"1) (1961, "Two Rode Together") nach dem Roman "Weiße Comanchen" ("Comanche Captives") von Will Cook (1921 – 1964) und der junge Idealist bzw. spätere Senator Ransom Stoddard an der Seite von John Wayne (Rancher Tom Doniphon) und Lee Marvin (Bandit Liberty Valance) in "Der Mann, der Liberty Valance erschoss"1) (1962, "The Man Who Shot Liberty Valance"). Weitere Kino-Highlights mit dem Hollywoodstar in der Hauptrolle waren beispielsweise der Krimi "Geheimagent des F.B.I. – The F.B.I. Story"2) (1959, "The F.B.I. Story"), der Western "Der Mann vom großen Fluss"1) (1965, "Shenandoah"), das hochkarätig besetzte Abenteuer "Der Flug des Phoenix"1) (1965, "The Flight of the Phoenix") oder die Western "Die fünf Vogelfreien"1) (1967, "Firecreek") und "Bandolero"1) (1968), wo er in letzterem als der ehemalige Nordstaaten-Offizier Mace Bishop, älterer Bruder des Kriminellen Dee Bishop (Dean Martin) in Erscheinung trat.
  
"Geheimagent des F.B.I.": Szenenfoto mit James Stewart als FBI-Agent John Michael "Chip" Hardesty und Vera Miles als dessen Ehefrau Lucy Ann; mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche den von Mervyn LeRoy gedrehten Agentenfilm am 11. Oktober 2019 auf DVD herausbrachte "Geheimagent des F.B.I.": Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche den von Mervyn LeRoy gedrehten Agentenfilm am 11. Oktober 2019 auf DVD herausbrachte
"Geheimagent des F.B.I.": Szenenfoto mit James Stewart als FBI1)-Agent John Michael "Chip" Hardesty
und Vera Miles1) als dessen Ehefrau Lucy Ann sowie Abbildung DVD-Cover
Mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche den von Mervyn LeRoy1) gedrehten Agentenfilm
am 11. Oktober 2019 auf DVD herausbrachte → wunschliste.de, Wikipedia (englisch)
   
In den 1970er Jahren feierte der 1,92 m hochgewachsene, oft schlaksig wirkende Mime zudem wieder am Broadway Triumphe, unter anderem mit seinem großen Kinoerfolg "Mein Freund Harvey", und war zudem in einigen TV-Produktionen zu sehen. So erlebte man ihn 24 Folgen lang in der Sitcom "Alle meine Lieben"4) (1971/72, "The Jimmy Stewart Show") als Professor James Howard und acht Episoden lang als Rechtsanwalt Billy Jim Hawkins, der in der Serie "Hawkins"1) (1973/74), unterstützt von seinem Cousin R. J. Hawkins (Strother Martin1)), die Verteidigung von Angeklagten übernimmt, deren Unschuld er im Laufe der Folge beweist. Nur wenigen Regisseuren gelang es wie Gene Kelly mit der Westernkomödie "Geschossen wird ab Mitternacht"1) (1970, "The Cheyenne Social Club"), Don Siegel1) mit dem John Wayne-Streifen "Der letzte Scharfschütze"1) (1976, "The Shootist") oder Don Chaffey1) mit der "Lassie"1)-Geschichte "Unsere Lassie"1) (1978, "The Magic Of Lassie") den Star in den 1970ern vor die Kinokamera zu locken. Stattdessen war der "Oscar"-Preisträger in den letzten aktiven Jahren seiner Karriere vor allem in Fernsehfilmen präsent, wie beispielsweise als der wohlhabende und kränkliche General Sternwood, Vater von Charlotte (Sarah Miles1)) und Camilla (Candy Clark1)), in dem Film noir "Tote schlafen besser" (1978, "The Big Sleep")
nach dem Roman "The Big Sleep"1) von Raymond Chandler1) mit Robert Mitchum als Privatdetektiv Philip Marlowe1).
  

"Tote schlafen besser": Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche die Produktion Anfang April 2020 auf DVD herausbrachte.

"Tote schlafen besser": Szenenfoto mit James Stewart als General Sternwood; mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche die Produktion Anfang April 2020 auf DVD herausbrachte.
"Tote schlafen besser": Abbildung DVD-Cover sowie Szenenfoto mit James Stewart als General Sternwood 
Mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche die Produktion Anfang April 2020 auf DVD herausbrachte.

In "Mr. Krueger’s Christmas1) (1980) mimte er den verwitwetem Wohnungshausmeister Willy Krueger, zeigte sich mit Bette Davies als das alte Ehepaar Dwyer in der Theateradaption "Am Ende des Weges"1) (1983, "Right of Way"). In dem mehrteiligen Südstaatenepos "Fackeln im Sturm"1) ("North and South") übernahm er 1986 in der 2. Staffel sechs Folgen lang die Rolle des Miles Colbert, Anwalt der von Lesley-Anne Down1) gespielten Madeline Eugenie Fabray1). Auf der Leinwand trat er er noch einmal in dem von dem japanischen Filmemacher Susumu Hani1) in Kenia gedrehten Drama "Der Fremde im Regenwald"1) (1981, "Afurika monogatari") mit der Hauptrolle des alten Mannes in Erscheinung, der Streifen "gilt als bizarrster Film in der Karriere des Schauspielers James Stewart." notiert Wikipedia. Seine letzte Arbeit für das Kino lieferte er als Stimme des Wildwesthunds Sheriff Wylie Burp in dem von Steven Spielberg1) und Robert Watts1) produzierten Zeichentrickfilm "Feivel, der Mauswanderer im Wilden Westen"1) (1991, "An American Tail: Fievel Goes West") ab: in der deutschen Version sprach SiegmarnbspSchneider diese Figur → Übersicht Filmografie.

James Stewart war einer der ganz großen Stars des US-amerikanischen Kinos und überlebte große Hollywoodstars, die mit ihm gemeinsam berühmt geworden waren: Clark Gable (1901 – 1960), Gary Cooper (1901 – 1961), John  Wayne (1907 – 1979) – um nur einige Kinolegenden zu nennen. Er verkörperte dabei – auch privat – den konservativen, traditionellen Amerikaner, für den Disziplin und eine streng moralische Lebensauffassung viel bedeutete. Zu seinen Western-Filmen sagte er einmal "Ich habe die Western, die ich gemacht habe, sehr geliebt, aber am meisten mag ich die Rollen verletzbarer, sensibler Männer, die den Schwierigkeiten und Konflikten des Lebens nicht mit einer schnellen Entscheidung beikommen können. Vielleicht, weil ich selbst ein bisschen ähnlich bin".6)
In fast keinem seiner über 100 Filme war Stewart – mit Ausnahme von Anthony Manns1) stilbildendem Western "Nackte Gewalt"1) (1953, "The Naked Spur"), wo er als Kopfgeldjäger beeindruckte – jemals als wirklicher Bösewicht zu sehen. Seine Freunde nannten ihn "Jimmy", obwohl Kosenamen eigentlich nicht zu seinem Image passten. In den 1980er Jahren wurde der populäre Star mit zahlreichen Ehrungen überschüttet, so mit dem "Life Achievement Award"1) (1980) des "American Film Institute", im Februar 1982 erhielt er den erstmals vergebenen "Goldenen Ehrenbär"1) anlässlich der "Internationalen Filmfestspiele Berlin"1) für seine "Verdienste um die Filmkunst" und 1985 den "Ehrenoscar"1) für sein Lebenswerk, den ihm sein langjähriger Freund Cary Grant überreichte. Das "American Film Institute" nahm den Schauspieler 1999 in der Liste der größten 25 männlichen Filmlegenden aller Zeiten auf Platz 3 auf → weitere Auszeichnungen bei Wikipedia sowie bei der "Internet Movie Database" und Wikipedia (englisch)
 
Stewart ließ sich nie auf einen bestimmten Rollentypus festlegen und er war ein ausgesprochen vielseitiger Schauspieler. Als Western-Held prägte er mit einer Reihe von Figuren aus der amerikanischen Siedlerzeit das Bild des Genres; er war einer der besten Hitchcock-Helden, denn sein persönliches Image deckte sich mit dem des Protagonisten, der immer wieder in eine nur dem Zuschauer bekannte Falle stolperte. Außerdem war er ein begnadeter Komödiant, wie seine frühen Filme beweisen. Stewart trat als linkischen Durchschnittsbürger und bescheidener Biedermann auf, der gerade durch seine oft unbeholfene Normalität zur Identifikationsfigur wurde. James Stewart – ein unglaublich liebenswerter Kumpel von nebenan. Der Schauspieler sagte oftmals, dass er sich ins Privatleben zurückziehen wolle, doch auch im hohen Alter stand er immer wieder vor der Kamera und er hätte weitergemacht, wenn ihm der Tod keinen Strich durch die Rechnung gemacht hätte.
 
James Stewart, der nach dem Tod (1994) seiner Ehefrau die letzten Lebensjahre zurückgezogen lebte und keine öffentlichen Termine mehr absolvierte,  starb am 2. Juli 1997 im Alter von 89 Jahren in seinem Domizil im kalifornischen Beverly Hills1) nach einem langen Atemwegsleiden an einer Lungenembolie1) und Herz-Kreislauf-Versagen1). Nach seinem Ableben trauerte Amerika um einen der letzten großen Legenden Hollywoods – einen Mann, der über Jahrzehnte hinweg als der Inbegriff des "Decent American" verehrt worden war und auf den alle Werte und Traditionen projiziert wurden, die in der amerikanischen Öffentlichkeit als wichtig und erstrebenswert gelten. Der damalige US-Präsident Bill Clinton1) würdigte ihn als "Gentleman und Patrioten", der im Zweiten Weltkrieg als Bomberpilot zahlreiche Einsätze über Deutschland flog. Die letzte Ruhe fand der Star auf dem "Forest Lawn Memorial Park"1) in Glendale1) (Kalifornien). Der Grabstein trägt die Inschrift: "For he shall give his angels charge over thee to keep thee in all thy ways" ("Gott hat seinen Engeln befohlen, dich zu behüten, wohin du auch gehst") → Foto der Grabstelle bei Wikimedia Commons und knerger.de.
Erst im Alter von 41 Jahren heiratete der begehrte Junggeselle Stewart am 9. August 1949 die charmante und ein Jahr zuvor von Edward Beale McLean Jr. (1918 – 1987) geschieden Gloria Hatrich McLean3) (1918 – 1994) bzw. frühere Schwiegertochter der Besitzerin des "Hope-Diamanten", Evalyn Walsh McLean1) (1886 – 1947); aus der Verbindung gingen die am 7. Mai 1951 geborenen Zwillinge Kelly und Judy hervor. Zusammen mit den beiden gemeinsamen Kindern sowie den beiden adoptierten Söhnen Michael (* 1946) und Ronald (1944 – 1969) aus Glorias erster Ehe führte das Paar eine für Hollywood ungewöhnlich harmonische Bilderbuch-Ehe → Familienfoto (1954) bei Wikimedia Commons. Ronald McLean wurde erst 24-jährig am 8. Juni 1969 während seines Einsatzes als First Lieutenant1) des "US Marine Corps"1) im Vietnam-Krieg1) getötet, Dr. Kelly Stewart war als Anthropologin an der "University of California"1) tätig. Ehefrau Gloria, mit der er 45 Jahre lang verheiratet gewesen war, starb am 16. Februar 1994 im Alter von 75 Jahren an den Folgen ihrer Lungenkrebs-Erkrankung.
 
In seiner Geburtsstadt Indiana1) wurde Stewart anlässlich seines 75. Geburtstag ein eigenes Denkmal aufgestellt, obwohl der Star bis zuletzt mit seiner Frau zurückgezogen in seinem Haus bei Los Angeles wohnte. Noch zu Lebzeiten entstand das faszinierende TV-Porträt "James Stewart: A Wonderful Life"2) (1987), in dem der Schauspieler auf seine "traumhafte Filmkarriere zurückblickt und dabei mit trockenem Humor interessante und aufschlussreiche Anekdoten aus 40 Jahren Kinogeschichte erzählt." wie bei prisma.de zu lesen ist.
"Stern" für James Stewart auf dem "Hollywood Walk of Fame"; Quelle: Wikimedia Commons; Urheber: CChen; Lizenz: CC BY-SA 3.0 Deed 1997 erschien von Donald Dewey die Biografie "James Stewart – ein Leben für den Film" ("James Stewart. A Biography"), welche sich auch durch eine ausführliche Filmbeschreibung auszeichnet. Von Jonathan Coe1) stammt der Band "James Stewart. Seine Filme – Sein Leben. Eine Bildbiographie" (1994, "James Stewart"), Tony Thomas1) veröffentlichte 1988 das Werk "A Wonderful Life. The Films and Career of James Stewart" → Literatur (Auszug bei Wikipedia.
Ein James Stewart am 8. Februar 1960 gewidmeter "Stern" auf dem "Hollywood Walk of Fame"1) (71708 Vine Street) erinnert an den "Oscar"-Preisträger bzw. vielfach ausgezeichneten Schauspieler.
 
"Stern" für James Stewart
auf dem "Hollywood Walk of Fame"
Quelle: Wikimedia Commons
Urheber: CChen; Lizenz: CC BY-SA 3.0 Deed

Textbausteine des Kurzportraits von prisma.de 
Siehe auch Wikipedia (deutsch), Wikipedia (englisch), whoswho.de
Fotos bei virtual-history.com, Wikimedia Commons, filmstarpostcards.blogspot.com
Fremde Links: 1) Wikipedia (deutsch), 2)  prisma.de, 3) Wikipedia (englisch), 4) fernsehserien.de, 5) filmdienst.de
6) Quelle: br-online.de (Seite nicht mehr abrufbar)
Lizenz Foto James Stewart: Diese Datei ist ein Werk eines Angestellten der U.S. Air Force, das im Verlauf seiner offiziellen Arbeit erstellt wurde. Als ein Werk der Regierung der Vereinigten Staaten ist dieses Bild gemeinfrei.
Filme (Auszug)
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie Wikipedia (englisch)
(Fremde Links: Wikipedia, prisma.de (Originaltitel); R = Regie)
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