1955 gab sie unter der Regie von Altmeister Alfred Hitchock1) als junge Witwe Jennifer in der Komödie "The Trouble with Harry"1) (Immer Ärger mit Harry) ihr Leinwanddebüt. Schon mit diesem ersten Filmauftritt entsprach sie nicht den üblichen, gleichzeitig bedrohlichen und anziehenden Hitchcock-Blondinnen. Dass der Film als untypisch für Hitchcock eingeordnet wurde, lag nicht nur am burschikosen, etwas naiven, aber durchaus eigenwilligen Part der MacLaine: Es ist zwar ihr Mann, dieser Harry, für dessen Tod sich mehrere verantwortlich fühlen, doch resolut beteiligt sie sich an den immer vergeblichen Bemühungen, die Leiche verschwinden zu lassen. Schnell avancierte sie zu einer der beliebtesten Komödiendarstellerinnen und wurde eine Zeit lang auf dieses Genre festgelegt. 1958 allerdings war sie neben Frank Sinatra und Dean Martin mit der dramatischen Rolle der naiven Provinz-Prostituierten Ginny in Vincente Minellis James Jones-Adaption "Some came running"1) (Verdammt sind sie alle) zu sehen und erhielt ihre erste "Oscar"-Nominierung als "Bete Hauptdarstellein", unterlag jedoch Susan Hayward ("Laßt mich leben"1)). Zusammen mit Sinatra zeigte sie sich als unabhängige Saloon-Besitzerin in "Can-Can"1) (1960, Ganz Paris träumt von der Liebe), einem von Walter Lang nach dem gleichnamigen Musical1) in Szene gesetzten turbulenten Kinostreifen. Mit Glenn Ford als Partner drehte sie die humorvolle Westernkomödie "The Sheepman"1) (1958, In Colorado ist der Teufel los), ein Jahr später verkörperte sie in der heiteren Geschichte "Ask Any Girl"2) (1959, Immer die verflixten Frauen) das heiratswütige Provinzmädchen Meg Wheeler, die es mit dem smarten Schwerenöter David Niven zu tun bekommt. Die zweite "Oscar"-Nominierung als Beste Hauptdarstellerin" sowie zahlreiche andere Auszeichnungen erhielt MacLaine dann 1960 für ihre herausragende Darstellung des anrührenden Lift-Girls Fran Kubelik in Billy Wilders bitteren Komödie "The Apartment"1) (Das Apartment), wo sie als Partnerin von Jack Lemmon glänzte, mit dem "Oscar" wurde es jedoch erneut nichts, Elizabeth Taylor konnte die begehrte Trophäe für den Part der Gloria Wandrous in "Telefon Butterfield 8" nach Hause tragen. Allerdings gewann Shirley MacLaine einen "Golden Globe"1), einen "British Academy Film Award"1), einen "Laurel Award"1) und bei den "Filmfestspielen von Venedig"1) einen "Coppa Volpi"1). 1961 beeindruckte sie in William Wylers Melodram "The Children' Hour"1) (Infam) neben Audrey Hepburn als lesbische Lehrerin Martha Dobie, die sich am Ende erhängt, als sie keinen Ausweg mehr sieht.
In den 1960er Jahren bevorzugte Shirley MacLaine dann mehr das heitere
Genre und verkörperte lebenslustige, oft naive junge Frauen. So 1962 an
der Seite von Robert Mitchum in
der Komödie "Two for the Seesaw"1)
(Spiel zu Zweit), herrlich auch ihre Doppelrolle neben Yves Montand in
"My Geisha"1) (1962, Meine Geisha).
Auch nach mehr als fünf Jahrzehnten ist man begeistert von ihrer Darstellung
der Pariser Prostituierten "Irma La Douce"1) (1963,
Das Mädchen Irma La Douce) in Billy Wilders gleichnamigen Film nach dem gleichnamigen
Musical1) von Marguerite Monnot1) und Alexandre Breffort –
wiederum an der Seite von Jack Lemmon als naivem französischen Polizisten
Nestor Patou. Für diese unvergessene, brillant gespielte Rolle erhielt
Shirley MacLaine erneut eine "Oscar"-Nominierung als "Beste
Hauptdarstellerin", musste jedoch Patricia Neal ("Der
Wildeste unter Tausend"1)) den Vortritt
lassen. In der Komödie "What
a Way to Go!"1) (1964,
Immer mit einem anderen) brillierte sie an der Seite von Paul Newman als
junge reiche Witwe Louisa May, die ihr Vermögen los werden will und
dafür in psychiatrischer Behandlung landet, 1966 folgte die beschwingte
Gaunerkomödie "Gambit"1)
(Das Mädchen aus der Cherry-Bar) mit Michael Caine als Partner. Auch in
dem Spielfilm "Sweet Charity"1),
von Bob Fosse1)
gedreht nach dem gleichnamigen
Musical1), mimte sie 1968 ein
"leichtes Mädchen" und hatte trotzdem
die Sympathien der Zuschauer auf ihrer Seite. In Don Siegels wunderbar
ironischem Revolutionswestern "Two
Mules For Sister Sarah"1) (1969,
Ein Fressen für die Geier) war sie umwerfend als angebliche Nonne Sarah, die
von dem wortkargen amerikanischen Söldner Hogan (Clint Eastwood)
vor drei Männern gerettet wird.
Am 24. April 2014 feierte die Schauspielerin ihren 80. Geburtstag und steht nach wie vor für Filmproduktionen, sei es für das Kino oder vereinzelt auch für das Fernsehen, vor der Kamera. In Curtis Hansons Komödie "In Her Shoes"1) (2005, In den Schuhen meiner Schwester) war sie als Großmutter von Cameron Diaz1) zu sehen, in dem Fantasie-Film "Bewitched"1) (2005, Verliebt in eine Hexe) mit der Hauptrolle der großen Zauberin Endora, der hinterlistigen und nur heimlich gutmütigen "Hexenmutter" Isabel Bigelow. In der Kinoversion der Kultcomedy-Serie "Verliebt in eine Hexe"1) aus den 1960er Jahren spielte sie hier an der Seite von Michael Caine, der den "Hexenvater" Nigel Bigelow mimte; der Streifen erhielt jedoch keine positiven Kritiken. Im gleichen Jahr agierte sie in Rob Reiners Filmkomödie "Rumor Has It "1) (2005, Wo die Liebe hinfällt …) neben Jennifer Aniston1) und Kevin Costner1). Zu ihren weiteren Aktivitäten vor der Kamera zählte das Kinodrama "Closing the Ring"1) (2007) von Regisseur Richard Attenborough sowie das zweiteilige TV-Biopic "Coco Chanel"2) (2008), wo sie die gealterte Modeschöpferin Coco Chanel1) verkörperte. "Wunderschön ausgestattetes und packend erzähltes Biopic mit Shirley Maclaine" meint prisma.de. Auf der Leinwand sah man sie in der Liebeskomödie "Valentinstag"1) (Valentine's Day), die am 11. Februar 2010 in Deutschland an den Start ging. Neben Comedy-Star Jack Black1) präsentierte sie sich mit einer Hauptrolle in Richard Linklater schwarzen Komödie "Bernie" (2011, Bernie – Leichen pflastern seinen Weg) und mimte die reiche 81-jährigen Witwe Marjorie Nugent, deren Begleiter der pummelige Bestattungsunternehmer Bernie wird, der allerdings keine lauteren Absichten hat und die Lady umbringt; seine Weltpremiere feiert der Film, gedreht nach der Geschichte des echten Bernie Tiede3) Mitte Juni 2011 anlässlich des Filmfestivals in Los Angeles (16.–26.06.2011), in Deutschland kam der Streifen 2013 auf DVD heraus → www.film-rezensionen.de. Nach dem Thriller "Anyone's Son" (2011) mit James Caan1) trat sie in der Tragikomödie bzw. der Groteske auf den Medienbetrieb "Das erstaunliche Leben des Walter Mitty"1) (2014, The Secret Life of Walter Mitty) in Erscheinung. In Szene gesetzt von Ben Stiller1) nach der gleichnamigen Kurzgeschichte1) von James Thurber1), gab sie an der Seite des Titelhelden (Ben Stiller) dessen Mutter Edna; Kinostart in Deutschland war der 1. Januar 2014. Der Film "Elsa & Fred" (2014), einem von Michael Radford gedrehten Remake der gleichnamigen Produktion1) aus dem Jahre 2005, war ganz auf seine Protagonisten Shirley MacLaine und Christopher Plummer zugeschnitten, die unter anderem im Süden Gran Canarias gedrehte Komödie "Wild Oats" startete in den USA Mitte September 2016. Erzählt wird die Geschichte der Rentnerin Eva (MacLaine), die durch die Computerpanne ihrer Rentenkasse plötzlich 900 000 Dollar statt 900 Dollar erhält. Statt den Fehler zu melden, beschließt sie, sich einen lang gehegten Wunsch zu erfüllen und eine große Reise zu unternehmen … In der heiteren Geschichte "Zu guter Letzt"1) ("The Last Word") zeigte sie sich als die erfolgreiche, ziemlich sture Geschäftsfrau Harriet Lauler, die alles um sich herum bis zuletzt kontrollieren will, worunter nach ihrer Pensionierung insbesondere ihr Gärtner Louie zu leiden hat; Kinostart in Deutschland war der 13. April 2017. Das Fantasy-Abenteuer "The Little Mermaid", eine Variation des Märchens "Die kleine Meerjungfrau"1) von Hans Christian Andersen1) bzw. Realverfilmung des Disney-Zeichentrick-Klassikers "Arielle, die Meerjungfrau"1) (1989), wurde in den USA am 8. August 2018 veröffentlicht Shirley Maclaine ist die exzentrische Eloise → filmstarts.de. Zu ihren seltenen Leinwandauftritten der letzten Jahre zählt die schwarze Komödie "American Dreamer", die ihre Weltpremiere am 11. Juni 2022 beim "Tribeca Film Festival"1) in New York City feierte, die allgemeine Veröffentlichung erfolgte in den USA am 8. März 2024 von "Vertical Entertainment". Hier spielt sie gemeinsam mit Peter Dinklage1) ein ungleiches Duo, das unter einem Dach wohnt. "Der Wirtschaftsprofesor Dr. Phil Loder (Peter Dinklage) ist ein Träumer auf der Suche nach einem Haus. Als er das Angebot bekommt, ein Haus zu einem äußerst günstigen Preis zu kaufen, greift er zu. Der einzige Haken daran: In dem Anwesen lebt die Vorbesitzerin, die ältere Witwe Astrid Fanelli (Shirley MacLaine), die bis zu ihrem Tod uneingeschränktes Wohnrecht besitzt. Zunächst glaubt Phil das Leben unter einem Dach mit der alten Dame sei ein Kinderspiel, dürfte es doch bis zu ihrem Ableben nicht mehr lange dauern. Doch da hat er seine Rechnung ohne die schlagkräftige Seniorin gemacht (Quelle: wunschliste.de) → Übersicht Filmografie
Ihre 2007 veröffentlichten neuerlichen Memoiren mit dem vielsagenden Titel "Leiser, nicht weiser!" (Sage-ing While Age-ing) stellte die Schauspielerin Mitte September 2008 während einer Stippvisite in Berlin und Hamburg auch den deutschen Fans vor. Darin beleuchte MacLaine die Herausforderungen sowie die positiven Seiten des Älterwerdens und sinniere über ihren Platz im Universum, hieß es in der Ankündigung des Allegria-Verlages. Das Buch "I'm over all that and other confessions" erschien in deutscher Sprache unter dem Titel "Damit bin ich durch: und weitere Geständnisse" im November 2011. Durchaus witzig und freimütig plaudert die Mimin unter anderem auch über ihre intimen Beziehungen zu Schauspielern, Regisseuren und Politikern. In ihrer aktuellen, in den USA Ende 2013 erschienen Publikation "What If…: a lifetime of questions, speculations, reasonable guesses, and a few things I know for sure" denkt der Weltstar über Lebensfragen und auch über das Alter nach. Shirley MacLaine ist inzwischen seit Anfang der 1980er Jahre von ihrem damaligen Ehemann, dem Geschäftsmann Steve Parker, geschieden; die beiden hatten Mitte September 1954 geheiratet, 1956 wurde die gemeinsame Tochter Stephanie Sachiko1) (Sachi) geboren, die ebenfalls Schauspielerin ist. Shirley MacLaine soll Anfang der 1960er drei Jahre lang eine Affäre mit Robert Mitchum gehabt haben und in den 1970er Jahren wird ihr eine Verbindung mit dem Journalisten Pete Hamill3) nachgesagt. Weitere Namen, die im Zusammenhang mit Romanzen der Schauspielerin auftauchen, sind Danny Kaye und Yves Montand. Heute lebt Shirley MacLaine mit Hunden und Pferden auf einer kleinen Farm in Santa Fe1) im US-Bundesstaat New Mexico1). |
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Textbausteine des Kurzportraits von prisma.de Offizielle (englischsprachige) Homepage der Schauspielerin: www.shirleymaclaine.com Siehe auch Wikipedia (deutsch), Wikipedia (englisch), fembio.org sowie den Artikel zum 80. Geburtstag (2014) bei www.sueddeutsche.de, Fotos bei Wikimedia Commons, virtual-history.com |
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Fremde Links: 1) Wikipedia (deutsch), 2) prisma.de, 3) Wikipedia (englisch) | Stand: Februar 2024 | ||||||||
Lizenz Foto Shirley MacLaine (Urheber: Roland Godefroy): Diese Datei ist unter der Creative Commons-Lizenz Namensnennung 3.0 Unported lizenziert. Es ist erlaubt, die Datei unter den Bedingungen der GNU-Lizenz für freie Dokumentation, Version 1.2 oder einer späteren Version, veröffentlicht von der Free Software Foundation, zu kopieren, zu verbreiten und/oder zu modifizieren; es gibt keine unveränderlichen Abschnitte, keinen vorderen und keinen hinteren Umschlagtext. Der vollständige Lizenztext ist im Kapitel GNU-Lizenz für freie Dokumentation verfügbar. | |||||||||
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