Lloyd Bridges (Lloyd Vernet Bridges jr.) wurde am 15. Januar 1913 im kalifornischen San Leandro1) geboren. Die aus Kansas1) stammenden Eltern Lloyd Vernet Bridges sr. (1887 – 1962) und Harriet Evelyn Bridges (1893 – 1950) waren erfolgreich im Hotelgeschäft tätig. Da Lloyd junior auf Wunsch des Vaters Anwalt werden sollte, studierte er nach seinem Abschluss (1931) an der "Eureka Senior High School" zunächst Politologie in Los Angeles an der "University of California"1), bevor er sich der Schauspielerei zuwandte und Mitglied der Theatergruppe "Actors Lab Company" wurde.
Bereits bei Studentenaufführungen hatte Bridges schon sowohl in Shakespeare-Stücken als auch modernen Dramen erfolgreich auf der Bühne gestanden. Anfangs tourte der junge Schauspieler mit verschiedenen Theaterstücken durch den Osten der USA bis er 1937 in einer modernen Version der Shakespeare-Tragödie "Othello"1) am Broadway1), wo er auch seine spätere Ehefrau Dorothy kennen lernte, sein Bühnendebüt gab. Erste Erfahrungen vor der Kamera sammelte er noch mit Statistenrollen in den Streifen "Dancing Feet" (1936) und "Freshman Love" (1936). 1941 erhielt Bridges seinen ersten Filmvertrag von "Columbia Pictures"1) und wurde zunächst mit kleinen Rollen wie in dem Krimi "The Lone Wolf Takes a Chance" (1941) von Regisseur Sidney Salkow1) besetzt. Seine erster bedeutenderer Film war dann im selben Jahr die von Alexander Hall1) nach dem Bühnenstück "Irrtum im Himmel" ("Heaven Can Wait") von Harry Segall1) in Szene gesetzte Komödie "Urlaub vom Himmel"1) ("Here Comes Mr. Jordan"), wo er an der Seite von Robert Montgomery1) den kleinen Part des Co-Piloten Mr. Sloan spielte.

Foto: Lloyd Bridges 1989
Urheber: Alan Light; Lizenz: CC by 2.0
Quelle: Ausschnitt des Fotos bei Wikimedia Commons
bzw. Wikipedia von www.flickr.com

Lloyd Bridges 1989; Urheber: Alan Light; Lizenz: CC by 2.0); Quelle: Ausschnitt des Fotos bei Wikimedia Commons bzw. Wikipedia von www.flickr.com
Es folgten zahllose Neben- und Episodenrollen – oft ungenannt – in Serien, Western und Actionfilmen, Produktionen aus dieser Zeit waren unter anderem das von Regisseur Zoltan Korda1) mit Humphrey Bogart gedrehte Kriegsdrama "Sahara"1) (1943), wo er neben  in Aktion trat, das von Lewis Milestone1) nach dem Roman von Harry Brown1) in Szene gesetzte Kriegsabenteuer "Landung in Salerno"1) (1945, "A Walk in the Sun") mit seinem Part des Staff Sergeant Ward oder unter der Regie von Cecil B. DeMille1) das Abenteuer "Die Unbesiegten"1) (1947, "Unconquered") mit Gary Cooper und Paulette Goddard in den Hauptrollen und einer Rolle des Lieutanant Huchins. In dem Film noir "Erbe des Henkers"1) (1948, "Moonrise") nach dem Roman von Theodore Strauss (1912 – 2009) stand er für Frank Borzage1) mit den Protagonisten Dane Clark1) und Gail Russell1) vor der Kamera und mimte den Bankierssohn Jerry Sykes, für Richard Fleischer1) gab er in dem Krimi "Menschenfalle"1) (1949, "Trapped") als Häftling Tris Stewart das verurteiltes Mitglied einer Falschmünzerbande, das dem "Secret Service" gegen eine frühzeitige Entlassung hilft, George Sherman1) besetzte ihn in dem Western "Rebellen der Steppe"1) (1949, "Calamity Jane and Sam Bass") an der Seite von Yvonne De Carlo1) als Wild-West-Heldin Calamity Jane1) und Howard Duff1) als Reiter bzw. Wachmann einer Postkutsche Sam Bass als den Rancher Joel Collins. Es waren vor allem etliche Western, in denen Bridges in Erscheinung trat, wie beispielsweise in "Feuer am Horizont"1) (1946, "Canyon Passage") nach dem Roman von Ernest Haycox1), in "Die rote Schlucht"1) (1949, "Red Canyon") nach dem Roman "Wildfire" von Zane Grey1) oder in "Das Geheimnis der schwarzen Bande"1) (1950, "Colt .45"). Auch wenn es sich meist um so genannte "B-Movies"1) handelte, konnte sich Bridges im Verlaufe des Jahrzehnts mit prägnanten Nebenrollen aber auch Hauptrollen in der Filmszene etablieren.
  
Die intensive Filmtätigkeit des Schauspielers wurde Ende der 1940er Jahre wegen seiner Weigerung, vor dem "Ausschuss zur Untersuchung von unamerikanischen Aktivitäten"1) (HUAC) auszusagen, stark reduziert. Erst ab 1952 konnte Bridges seinen Beruf als Schauspieler wieder uneingeschränkt ausüben. Als er vertraglich nicht mehr an "Columbia" gebunden war, erhielt er bessere Rollenangebote, erreichte seine erste internationale Beachtung auf der Leinwand in dem von Fred Zinnemann1) nach der Geschichte "The Tin Star" von John W. Cunningham1) gedrehten Western-Klassiker "Zwölf Uhr Mittags"1) (1952, "High Noon"), wo er an der Seite von Gary Cooper und Grace Kelly den impulsiven und kindischen Hilfs-Sheriff Harvey Pell spielte. Weitere bemerkenswerte Darstellungen zeigte er in dem von Jacques Tourneur1) mit Joel McCrea1) als Revolverheld Wyatt Earp1) inszenierten Western "Wichita" (1955) als der hinterhältige Gyp Clements sowie in dem Drama "Der Regenmacher"1) (1956, "The Rainmaker"). In diesem von Joseph Anthony1) nach dem Theaterstück von N. Richard Nash1) realisierten, "Oscar"-nominierten Spielfilm mit Katharine Hepburn als alternde Jungfer Lizzie Curry und Burt Lancaster als "Glücksritter" Billy Starbuck überzeugte Bridges mit der Figur von Lizzies älterem Bruder Noah Curry Publikum und Kritiker.
Ab Mitte der 1950er Jahre wandte sich Bridges verstärkt der Fernseharbeit zu und war in zahlreichen Produktionen auf dem Bildschirm präsent. Den Höhepunkt seiner Popularität erreichte er ab 1958 mit der TV-Serie "Abenteuer unter Wasser" ("Sea Hunt") bzw. der Figur des Navy-Froschmannes Mike Nelson. Die Serie lief  äußerst erfolgreich drei Jahre lang bis 1961 und fand auch in Deutschland seit der Erstausstrahlung 1959 viele Fans – Bridges drehte insgesamt 156 Folgen und wurde durch die Rolle zum Millionär. "Die Serie hat mir mehr Aufmerksamkeit gebracht, als alles andere, was ich vorher jemals als Schauspieler gemacht habe", meinte Bridges einmal in einem Interview. Auch sein damals achtjährigen Sohn Jeff Bridges1) hatte in vier Episoden kleinere Auftritte, trat damit in die Fußstapfen seines Vaters und seines älteren Bruders Beau Bridges1);  auch dieser stand bereits als Siebenjähriger das erste Mal vor der Kamera.
Lloyd Bridges war beim Film und im Fernsehen ein vielbeschäftigter Darsteller, der meist in Neben- aber auch in Charakterrollen zu sehen war,  sich jedoch nie als einer der "Top-Stars" in der Kino-Szene durchsetzen konnte. Im allgemeinen verkörperte Bridges aufrechte Helden und kampfgestählte Draufgänger mit Herz, mit zunehmendem Alter und ergrauendem Haar auch die Respektsperson. Seit den späten 1960er Jahren entstanden die meisten Produktionen, in denen er agierte, für das Fernsehen. Typisch für diese Art Filme war sein wackerer Flugkapitän Steve Bannerman in dem Katastrophen-Streifen "Verschollen im Pazifik"2) (1969, "Lost Flight"), wo er sich nach einem Absturz auf einer einsamen Insel gegen die von Ralph Meeker1) und Andrew Prine1) gespielten "Bösewichte" behaupten musste.
In den 1960er und 1970er Jahren konzentrierte Bridges sich im Fernsehen jedoch schwerpunktmäßig auf Serien; so lief von 1962 bis 1963 seine "Lloyd Bridges Show" im US-TV und in verschiedensten Dauerserien wie "San Francisco Airport"2) (1970/71), "Joe Forrester" (1975) oder auch in einigen Episoden des viel beachteten Mehrteilers "Roots"1) (1977) zeigte er sich mit interessanten Rollen. Erst in den 1980er Jahren kehrte Bridges erfolgreich in einer Reihe von Komödien auf die Leinwand zurück.
Lloyd Bridges und Sohn Beau 1992 anlässlich der Verleihung der "Emmy Awards" Urheber: Alan Light; Lizenz: CC by 2.0; Quelle: Wikimedia Commons von www.flickr.com Die Liste seiner Kinofilme während einer mehr als sechs Jahrzehnte umspannenden Karriere ist lang, auch wenn er oft nur mit prägnanten Nebenrollen wie in Richard Brooks'1) Melodram "Happy-End für eine Ehe"1) (1969, "The Happy Ending") in Kino-Produktionen mitwirkte. Ende der 1970er Jahre brachte ihm unter anderem die Zusammenarbeit mit dem ZAZ-Trio1) (Jim Abrahams1), David Zucker1) und Jerry Zucker1)) neue Aufgaben auf der Leinwand. In Filmen wie "Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug"1) (1980, "Airplane!") oder der Fortsetzung "Die unglaubliche Reise in einem verrückten Raumschiff"1) (1982, "Airplane II: The Sequel") parodierte er erfolgreich sein eigenes Image – als Pilot natürlich. 
  
Lloyd Bridges und Sohn Beau 1992
anlässlich der 44. Verleihung1) der "Emmy Awards"1)
Urheber: Alan Light; Lizenz: CC by 2.0
Quelle: Wikimedia Commons von www.flickr.com
→ Info
Bis ins hohe Alter stand Bridges vor der Kamera, schöne Rollen hatte er beispielsweise auch in den von Regisseur Jim Abrahams1) gedrehten Parodien "Hot Shots! – Die Mutter aller Filme"1) (1991, "Hot Shots!") sowie der Fortsetzung "Hot Shots! Der 2. Versuch"1) (1993, "Hot Shots! Part Deux") als Thomas"Tug" Benson. In der deutschen Produktion "Mr. Bluesman"1) (1993)  von Regisseur Sönke Wortmann1) tauchte er neben Protagonist Thomas Heinze1) als Mafioso Bronski auf. Zusammen mit seinen Söhnen Beau und Jeff sah man ihn in dem Actionstreifen "Explosiv – Blown away"1) (1994, "Blown Away"), einmal mehr mit Beau stand er für die Wester-Serie "Go West"2) (1993–1994; "Harts Of The West") vor der Kamera. Einen letzten Auftritte hatte der Hollywoodmime in Jim Abrahams' "Pate"-Parodie "Mafia! – Eine Nudel macht noch keine Spaghetti!"1) (1998, "Jane Austen's Mafia!"), deren Premiere er jedoch nicht mehr erlebte → Übersicht Filmografie (Auszug).
  

"Go West" (1993–1994; "Harts Of The West"): Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche die Western-Serie am 14. Juli 2023 auf DVD herausbrachte.

"Go West" (1993–1994; "Harts Of The West"): Szenenfoto mit Lloyd Bridges (r.) als der alte "Haudegen" Jake Tyrell und Saginaw Grant (1936–2021) als Auggie Velasquez, Betreiber des Handeslsposten; mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche die Western-Serie am 14. Juli 2023 auf DVD herausbrachte.
"Go West"2) (1993–1994; "Harts Of The West"):
Abbildung DVD-Cover sowie Szenenfoto mit Lloyd Bridges (r.) als der alte "Haudegen" Jake Tyrell
und Saginaw Grant1) (1936–2021) als Auggie Velasquez, Betreiber des Handeslsposten;
Sohn Beau Bridges1) spielte den "Neu-Rancher" bzw. ehemaligen Unterwäscheverkäufer Dave Hart.
Mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche die Western-Serie am 14. Juli 2023 auf DVD herausbrachte.

Lloyd Bridges starb am 10. März 1998 im Alter von 85 Jahren im kalifornischen Los Angeles1) eines natürlichen Todes. Der Senior des Bridges-Clans war seit 1938 mit seiner Jugendliebe und Bühnenpartnerin Dorothy Simpson1) (1915 – 2009) verheiratet, die ihm vier Kinder schenkte, die Söhne Beau1) (geb. 1941) und Jeff Bridges1) (geb. 1949) und Tochter Lucinda Louise (geb. 1953) sowie Sohn Garrett Myles, der im Säuglingsalter am 3. August 1948 an dem plötzlichen Kindstod1) (SIDS) starb.
Obwohl Lloyd Bridges in sechs Jahrzehnten in über 200 Kino- und Fernsehproduktionen mitwirkte, gelang ihm nie der ganz große Sprung nach oben. In nachhaltiger Erinnerung bleibt der bekennende Umweltschützer aber dennoch, seine beiden Söhne Beau Bridges und Jeff Bridges setzten die Schauspieler-Tradition ebenso wie Enkel bzw. Beaus Sohn Jordan P. Bridges1) äußerst erfolgreich fort.

Textbausteine des Kurzportraits von prisma.de
Siehe auch Wikipedia;
Fotos bei Wikimedia Commons, virtual-history.com
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) fernsehserien.de
Info: Beau Bridges erhielr einen "Emmy Award" als "Bester Hauptdarsteller innerhalb einer Miniserie oder einem Spezial" für seine Rolle des James Brady in dem TV-Film "Without Warning: The James Brady Story" → Wikipedia (englisch)
   
Filme (Auszug)
Filmografie bei der Internet Movie Database
(Fremde Links: Wikipedia, prisma.de (deutscher Titel), fernsehserien.de; R = Regie)
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