Filmografie
Red Skelton (Richard Bernard Skelton) wurde am 18. Juli 1913 als vierter Sohn von Joseph und Ida Mae Skelton in Vincennes1) (Indiana1)) geboren. Sein Vater, der zeitweise Clown im "Circus Hagenbeck-Wallace"1) und später als Kaufmann tätig war, erlebte die Geburt seines Sohnes nicht mehr, da er zwei Monate vorher verstarb. Die Mutter ernährte die Familie als Putzfrau und Fahrstuhl-Führerin, lebte mit den vier Kindern Denny Ishmael (1905 – 1943), Christopher (1907 – 1977), Paul Fred (1910 – 1989) und Richard in ärmlichen Verhältnissen.
Von Jugend an schien Skelton dazu prädestiniert, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten und selbst Clown zu werden; bereits mit zehn Jahren begann der Junge mit ersten Zirkus- und Bühnenauftritten. Er spielte Theater, wann immer sich die Gelegenheit dazu bot, verließ mit mit 14 Jahren seine Familie und trat auf einem "Show Boat" auf, dann auch als Clown im "Circus Hagenbeck-Wallace", in Wandertheatern im Mittleren Westen und schließlich 1937 als Varieté-Star am New Yorker "Loew's State Theatre".
Zu dieser Zeit benutzte er neben "Skelton" auch schon den Künstlernamen "Ehart", da der zweite Ehemann seiner Großmutter so hieß. 1931 heiratete der damals 18-jährige Skelton Edna Marie Stilwell, eine Platzanweiserin beim Zirkus, die später seine Partnerin, bevorzugte Sketch-Schreiberin und Managerin wurde. 1937 sah man ihn erstmals als Komiker am Broadway1), im selben Jahr gab er auch sein Debüt beim Rundfunk. Das erste eigene Radioprogramm wurde 1942 unter dem Titel "Red Skelton's Scrapbook of Satire" gesendet und erreichte ähnliche Popularität wie Sendungen so beachtlicher Konkurrenten wie Bob Hope (1903 – 2003) oder Jim Jordan (1896 – 1988) und dessen Ehefrau Marian Driscoll (1898 – 1961), die mit dem Comedy-Dauerbrenner "Fibber McGee und Molly" zwischen 1935 und 1959 im Radio Furore machten → Wikipedia (englisch).
  
Sein Leinwanddebüt gab Skelton mit einer kleinen Nebenrolle in der von Alfred Santell1) und James Anderson (1902 – 1960) nach dem Broadway-Stück von Arthur Kober (1900 – 1975) mit Ginger Rogers und Douglas Fairbanks jr. gedrehten, romantischen Komödie "Having a Wonderful Time" (1938), der Streifen war zwar finanziell ein Flop, dennoch wurde Skelton bekannt und die einfache, leicht verständliche Art seines Humors eroberte nun den Kinofilm und später das Fernsehen mit unerhörtem Erfolg. Nach weiteren Auftritten, unter anderem als Leutnant "Mugger" Martin in dem Kriegsdrama "Flight Command"1) (1940), konnte er beispielsweise als Meisterdetektiv Wally Benton, Star der Radio-Krimiserie "The Fox", die aus seiner Feder stammt und für die er für jede Episode ein Verbrechen erfindet, beim Publikum punkten und mimte diese Figur in "Whistling in the Dark" (1941), "Gespensterjagd in Dixie"2) (1942, "Whistling in Dixie") sowie in "Gespensterjagd in Brooklyn"2) (1943, "Whistling in Brooklyn").
Skelton avancierte in ganz auf ihn zugeschnittenen Komödien zum Publikumsliebling, "verkörperte mit Hilfe der Kunst der Pantomime und des Slapsticks1), die er virtuos beherrschte, den Typ des "kleinen Mannes"; die Zuschauer entdeckten ihre Sehnsüchte und Träume in ihm." notiert Wikipedia. So tauchte er unter anderem als Titelheld in "Hoppla, hier kommt Merton!" (1947, "Merton of the Movies") nach dem Roman "Merton of the Movies" von Harry Leon Wilson1) bzw. dem gleichnamigen Bühnenstück von George S. Kaufman1) und Marc Connelly1) und in "Dieser verrückte Mr. Johns!"1) (1948, "The Fuller Brush Man") nach der Kurzgeschichte "Now You See It" von Roy Huggins1) auf. In "Der Superspion"1) (1950, "A Southern Yankee") nach einer Geschichte von Melvin Frank1) und Norman Panama1), die wiederum Motive aus dem Stummfilm "Der General"1) (1926) von und mit Buster Keaton aufgriff, war er der Protagonist bzw. Hotelpage Aubrey Filmore, in "Der Unglücksrabe"1) (1950, "The Yellow Cab Man") der von einem Taxi angefahrene Erfinder Augustus Pirdy. Bei der amüsanten Story "Brustbild bitte!"1) (1950, "Watch the Birdie") handelte es sich um Remake des Buster Keaton-Stummfilms "Buster Keaton, der Filmreporter" (1928, "The Cameraman"), in dem Skelton gleich drei Rollen spielte, den Rusty Cammeron, dessen Vater und Großvater.
Der Komiker und Sänger zeigte sich an der Seite der weiblichen Stars jener Ära, stand beispielsweise für "Du Barry Was a Lady"1) (1943) nach dem gleichnamigen Musical1) von Cole Porter1) mit Lucille Ball (Nachtclub-Star May Daly/Madame Du Barry1)) als Garderobier Louis Blore bzw. König Louis XV.1) vor der Kamera, Gene Kelly trat als Alec Howe/Black Arrow in Erscheinung. An der Seite von Schwimm-Star Esther Williams präsentierte er sich in "Badende Venus"1) (1944, "Bathing Beauty"), "Neptuns Tochter"1) (1949, "Neptune's Daughter"), "Die Venus verliebt sich"1) (1950, "The Duchess of Idaho") und "Karneval in Texas"1) (1951, "Texas Carnival").
Dass Skelton über sein komödiantisches Talent hinaus zudem in "seriösen" Rollen zu überzeugen wusste, bewies er in dem von Richard Thorpe1) inszenierten Biopic "Drei kleine Worte"1) (1950, "Three Little Words") über das Erfolgs-Duo Harry Ruby1) (Komponist/Texter) und Bert Kalmar1) (Liedtexter), hier verkörperte er neben Fred Astaire (Kalmar) dessen Partner Harry Ruby; der Titel des Films bezog sich auf den bekannten, gleichnamigen Song1) (1930) des Gespanns "Ruby & Kalmar".
In dem Streifen "Gib Gas, Joe!"1) (1951, "Excuse My Dust") lief Skelton als der etwas tollpatschige Tüftler Joseph "Joe" Beldon einmal mehr zur Hochform auf. "Eine Groteske über die Kindertage des Automobils in Amerika: ein ergiebiger Komödienstoff für den Komiker Skelton." notiert filmdienst.de. Von Regisseur Mervyn LeRoy1) entstand nach dem Roman "Gowns by Roberta" von Alice Duer Miller1) und dem Musical "Roberta" von Jerome Kern1) die "aufwendig produzierte Hollywoodunterhaltung"3) mit dem deutschen Titel "Männer machen Mode1) (1953, "Lovely to Look at"), in der er als der Theater-Produzent bzw. Erbe Al Marsh zusammen mit Kathryn Grayson1) auftauchte, in "Die Tränen des Clowns"4) (1953, "The Clown") brillierte er als der einst gefeierte Clown Dodo Delwyn, der jetzt als "dummer August" in einem Vergnügungspark auftritt. "Tragikomödie, ganz zugeschnitten auf den Komiker Red Skelton, der weit über das hinauswächst, was er in früheren Filmen zu bieten hatte, und seiner Rolle glaubhafte, teilweise sogar ergreifende Züge verleiht. Er allein gibt dem Film, der ansonsten im sentimental-seichten Fahrwasser üblicher Hollywood-Produkte stecken bleibt, menschliche Qualitäten." urteilt filmdienst.de.
Seinen letzten Film als Protagonist drehte Skelton Mitte der 1950er mit der Komödie "Public Pigeon No. One"4) (1957, "Rindvieh Nr. 1")  und trat als tölpelhafter Kellner Rusty Morgan in Aktion, der in die Machenschaften einer Gangsterbande verwickelt wird.
 
Seit Anfang der 1950er machte Skelton auf dem Bildschirm Furore, präsentierte ab Ende September 1951 im Fernsehen seine eigene, wöchentliche "The Red Skelton Show", die sich drei Jahrzehnte lang mit 672 Folgen bis März 1971 einer großen Popularität erfreute und zu den "Top 20" der besten Shows zählte. Während der Laufzeit erhielt die Produktion, in der zahllose namhafte Gaststars auftraten, drei "Emmy Awards"1), 1952 für Skelton als "Bester Komiker" und die Sendung als "Beste Comedy-Show" sowie 1961 in der Kategorie "Bestes Drehbuch".
Der Entertainer verabschiedete sich stets von seinem TV-Publikum mit den Worten "Good night, and may God bless."; diese Worte wurden zu seinem "Markenzeichen" → Wikipedia (englisch).
Auf der Leinwand ließ er sich nur noch selten blicken, zeigte sich mit Gastrollen in der mit dem "Rat Pack"1) Frank Sinatra, Dean Martin, Sammy Davis jr., Joey Bishop1) und, Peter Lawford realisierten Komödie "Ocean's Eleven"1) (1960, "Frankie und seine Spießgesellen") sowie in der heiteren Story "Those Magnificent Men in Their Flying Machines"1) (1965, "Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten"), wo er als Flugpionier in verschiedenen Zeitepochen zur Besetzung gehörte → Übersicht Filmografie (Auszug).

  
Ab den 1970er Jahren ließ Skeltons Popularität ein wenig nach, da die Art seiner familienfreundlichen Sketche bei dem jüngeren Publikum nicht mehr so ankam. Die bekanntesten von ihm entworfenen und dargestellten Charaktere bzw. Witzfiguren waren "Clem Kaddiddlehopper", ein etwas begriffsstutziger Farmer, "Freddie the Freeloader" ein stummer Tramp, der Säufer "Willie Lump-Lump" und der Halbstarke "Mean Widdle Kid".
Der Künstler, der in fast 50 Kinofilmen und zahlreichen TV-Produktionen mitwirkte, war ein Mann mit vielen Talenten: Neben der Schauspielerei und seinen Auftritten als Clown schrieb er Romane, veröffentlichte Kinderbücher und zahlreiche Kurzgeschichten, war Designer für Porzellanteller, trat zudem als Sänger auf und komponierte; so schrieb er unter anderem über 2.500 Musical-Stücke und 13 Symphonien. Als Maler konnte er durchaus kommerziellem Erfolg verzeichnen, seine Bilder zeigen Stillleben und Landschaften, doch seine Portraits von Spaßmachern und Clowns waren ohne Zweifel seine Stärke und sind auch noch heute überaus beliebt. Skelton machte Millionen mit seinen Clown-Lithographien und seine Originale werden heute ab 80.000 Dollar aufwärts gehandelt, nach oben sind keine Grenzen gesetzt. Allein mit seinen Bildern soll Skelton 2,5 Millionen Dollar im Jahr verdient haben.
  
Das Privatleben von Skelton war nicht immer nur "eitel Sonnenschein", 1930 hatte er wie erwähnt 18-jährig Edna Marie Stilwell geheiratet; diese Ehe wurde 1943 geschieden. 1945 gab Skelton in zweiter Ehe Georgia Davis (1921 – 1976) das Ja-Wort, mit der er Tochter Valentina (* 05,05.1947) und Sohn Richard, genannt "Dick" (' 20.05.1948) hatte; das Paar trennte sich 1971. Am 10. Mai 1958 starb Sohn Dick, 10 Tage vor seinem 10. Geburtstag an Leukämie1). Der Fall erregte weltweites Aufsehen, als Skelton den letzten Wunsch seines Sohnes, eine Weltreise, erfüllend, sich bewusst in der Öffentlichkeit zeigte, in der Hoffnung, Spezialisten auf die Krankheit aufmerksam zu machen. Schwer traf ihn der Vorwurf, dass er das Schicksal des Sohnes zu eigenen Publicity-Zwecken ausnütze. Am 7. Oktober 1973 heiratete Skelton zum dritten Mal und ehelichte Lothian Toland, Tochter des Kameramanns Gregg Toland1), mit der er bis zu seinem Tod zusammen blieb.
Der vielseitige Künstler starb am 17. September 1997 im Alter von 84 Jahren im "Eisenhower Medical Center" im kalifornischen Rancho Mirage1) an den Folgen einer Lungenentzündung. Die letzte Ruhe fand er auf dem "Forest Lawn Memorial Park"1) in Glendale1) (Kalifornien) in der Familiengruft des "Great Mausoleum's Sanctuary of Benediction", wo auch Sohn Richard und seine zweite Ehefrau
Georgia beigesetzt worden waren → Foto der Grabstelle bei Wikimedia Commons sowie knerger.de.
"Ich wollte stets 'der Größte' oder wenigstens 'einer der Größten' genannt werden" sagte Skelton einmal. "Sollen andere Burschen doch für sich behaupten, sie seien die Besten. Ich möchte als Clown in Erinnerung bleiben, das ist das Ziel meines Berufes. Das bedeutet nämlich, das Du alles alles kannst – singen, tanzen und, an erster Stelle, Menschen zum Lachen zu bringen". Zeitlebens hatte er sich einen Rat seiner Mutter zur Devise gemacht: "Nimm das Leben nicht zu ernst, Sohn; Du überstehst es so oder so nicht."
Seit 8. Februar 1960 erinnern zwei "Sterne" auf dem "Hollywood Walk of Fame" an den Komödianten, Schauspieler und Entertainer Red Skelton, einer für sein Wirken beim Fernsehen (6650 Hollywood Blvd.) und einer für seine Tätigkeit beim Radio (6763 Hollywood Blvd.) → weitere Auszeichnungen bei der "Internet Movie Database".

"Stern" für Red Skelton auf
dem "Hollywood Walk of Fame"
für sein Wirken beinm Fernsehen
Quelle: Wikimedia Commons
Urheberin: Pamla J. Eisenberg
Lizenz: CC BY 2.0 Deed

 "Stern" für Red Skelton auf dem "Hollywood Walk of Fame" für sein Wirken beinm Fernsehen; Quelle: Wikimedia Commons; Urheberin: Pamla J. Eisenberg; Lizenz: CC BY 2.0 Deed
Siehe auch Wikipedia 
Umfangreichere Informationen gibt es auf der englischsprachigen Seite von Wikipedia
Fotos bei Wikimedia Commons, virtual-history.com
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) prisma.de, 4) filmdienst.de
3) Quelle: filmdienst.de
    
Filme (Auszug)
Filmografie bei der Internet Movie Database
(Fremde Links: Wikipedia, prisma.de (Originaltitel); R = Regie)
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