Die US-amerikanische Stummfilmdarstellerin Agnes Ayres wurde am 4. April 1898 als Agnes Eyre Henkel (oder Hinkle) in Carbondale1) (Illinois) geboren und wuchs mit ihrem älteren Bruder Solon William Henkel auf. Ihre Leinwandkarriere begann 1914 als Teenager noch unter dem Namen "Agnes Eyre" mit kleineren Rollen bei den "Essenay Studios"1) in Chicago, unter anderem gehörte sie auch zur Besetzung des Charles Chaplin-Streifens "Charlie gegen alle"2) (1915, "His New Job").
Agnes Ayres fotografiert von Albert Witzel (1879 – 1929) "Witzel Studios", Los Angeles; Quelle: www.cyranos.ch Bereits 1919 wurde sie von William Fox1) für die "Fox Studios"1) engagiert, wenig später erhielt sie 1920 von Mitbegründer Jesse L. Lasky1) einen Vertrag bei den "Paramount Pictures"1), wo sie bald in die Riege der populären Hollywood-Stars aufstieg – sicherlich auch gefördert durch ihre Affäre mit Lasky. Der Durchbruch zum Leinwandstar gelang ihr an der Seite des "Latin lovers" Rudolph Valentino (1895 – 1926) mit dem Kassenschlager "Der Scheich"1) (1921, "The Sheik"), in Szene gesetzt von George Melford1) nach dem Roman von E. M. Hull1): "Die Engländerin Diana Mayo (Agnes Ayres) fällt auf einer Arabien-Reise in die Hände des wilden Scheichs Ahmed (Rudolph Valentino). Er bringt sie in sein Lager und versucht, sie zu verführen. Doch Diana widersteht ihm. Der mit Ahmed verfeindete Bandit Omair (Walter Long1)) entführt Diana in die Wüste, wo er sich anschickt, sie zu vergewaltigen. Doch Ahmed kommt rechtzeitig zur Hilfe. Im Kampf auf Leben und Tod mit Omair wird er schwer verletzt. Diana pflegt ihn gesund und wird sich bewusst, dass sie ihn liebt. Als Ahmed wieder gesund ist, heiraten die beiden." → Szenenfoto aus dem Film bei Wikimedia Commons
  
   
Agnes Ayres fotografiert von Albert Witzel (1879 – 1929)
"Witzel Studios", Los Angeles
Quelle: cyranos.ch; Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier
Nach diesem Erfolg spielte Agnes Ayres Hauptrollen in einer Reihe von Produktionen, zu denen unter anderem auch der von Cecil B. DeMille1) mit Theodore Roberts1) als Moses1) gedrehte Monumentalfilm "Die zehn Gebote"1) (1923, "The Ten Commandments") mit dem Part einer Verfemten zählte. Als George Fitzmaurice1) mit "Der Sohn des Scheichs"1) (1926, "Son of the Sheik") eine Fortsetzung von "Der Scheich" aus dem Jahre 1921 drehte, war Agnes Ayres als Diane, Frau des Scheichs, erneut an der Seite von Frauenschwarm Valentino zu sehen, der in der Doppelrolle des Scheich-Sohnes Ahmed und des Scheichs Ahmed Ben Hassan auftrat. Danach begann ihr Stern zu sinken, es folgten nur noch wenige Filme, in denen die attraktive Mimin mit tragenden Rollen besetzt wurde. Den letzten stummen Auftritt hatte sie in Frank Capras1) Krimi-Komödie "The Donovan Affair" (1929) nach dem Theaterstück von Owen Davis1).
Mit dem Börsenkrach Ende Oktober 1929, auch als "Schwarzer Donnerstag"1) in die Geschichte eingegangen, verlor Agnes Ayres ihr gesamtes Vermögen bzw. ihren Immobilienbesitz, gleichzeitig konnte sie im Tonfilm als Schauspielerin nicht mehr Fuß fassen. Um Geld zu verdienen, zog sie sich vorübergehend vom Filmgeschäft zurück und trat am Varieté und an Vaudeville-Bühnen1) auf. Die inzwischen übergewichtig gewordene Ayres wurde zwar ab Mitte der 1930er Jahre noch in verschiedenen Produktionen wie in William A. Wellmans1) Komödie "Kleinstadtmädel"1) (1936, "Small Town Girl") besetzt, rangierte aber "unter ferner liefen". Nach dem Kurzfilm "Morning Judge" (1937) verabschiedete sie sich endgültig von der Leinwand → Übersicht Filmografie (Auszug).
Als Folge des Scheiterns als Filmschauspielerin im Tonfilm entwickelte sie eine Depression und wurde in ein Sanatorium eingewiesen; zudem verlor sie 1939 das Sorgerecht für ihre Tochter.
 
Der einst gefeierte Stummfilm-Star Agnes Ayres starb am 25. Dezember 1940 mit nur 42 Jahren in Los Angeles1) (Kalifornien) an den Folgen einer Gehirnblutung. Die letzte Ruhe fand sie auf dem dortigen "Hollywood Forever Cemetery"1) → Foto der Grabstelle bei findagrave.com. Seit 8. Februar 1960 erinnert ein "Stern" auf dem "Hollywood Walk of Fame"1) (6504 Hollywood Boulevard) an die Schauspielerin.
Ihre 1921 geschlossene Ehe mit dem Armee-Offizier Captain Frank P. Schuker war bereits nach wenigen Monaten gescheitert, auch ihre zweite, Mitte Juli 1924 eingegangene Verbindung mit dem spanischen Filmproduzenten, Schriftsteller und mexikanischen Diplomaten S. Manuel Reachi (1900 – 1955) endete im Juni 1927 vor dem Scheidungsrichter; aus dieser Verbindung ging eine Tochter hervor.
Quelle: Wikipedia, cyranos.ch
Siehe auch Wikipedia (englisch)
Fotos bei virtual-history.com und Wikimedia Commons
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