Georg Alexander, ca. 1927–1929; Urheber bzw. Nutzungsrechtinhaber: Alexander Binder1) (1888 – 1929); Quelle: Wikipedia bzw. Wikimedia Commons; Ross-Karte Nr. 1373/1; Lizenz: Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei, weil ihre urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für die Europäische Union, die Vereinigten Staaten, Australien und alle weiteren Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers. Georg Alexander wurde am 3. April 1888 als Werner Louis Georg Lüddekens – sein Vater war der Schauspieler Georg Lüddekens – in Hannover1) geboren. Seine Karriere als Schauspieler begann am Theater, sein Bühnendebüt gab er am Stadttheater von Halberstadt1), weitere Verpflichtungen führten ihn nach Hamburg und in seine Geburtsstadt Hannover. 1914 kam er nach Berlin, spielte dort am "Kleinen Theater" sowie nach Ende des 1. Weltkrieges an zahlreichen weiteren Berliner Bühnen.
Zum Film kam Georg Alexander 1915, erschien erstmals in dem von Paul von Woringen1) in Szene gesetzten Stummfilm "Sonne und Schatten" auf der Leinwand und wurde schnell auf den Typ des "Bonvivants" festgelegt. In zahlreichen weiteren stummen Dramen und Komödien verkörperte er elegante Herren, machte im Frack eine ebenso gute Figur wie in Uniform, "immer mit gestriegeltem Scheitel, ein Charmeur, der leichtfüßig übers Parkett schweben kann", war einmal im "CineGraph"1) zu lesen. Er spielte meist elegante Erscheinung mit Neigung zu komisch-skurrilen Rollen, Adelige, Sonderlinge oder auch mal exzentrische Figuren. So bleibt aus seiner Stummfilm-Ära seine Darstellung des George1), Prince of Wales (der spätere Georg IV.1)) in Richard Oswalds1) monumentalem Kassenschlager "Lady Hamilton"1) (1921) an der Seite von Liane Haid als Lady Emma Hamilton1), Conrad Veidt als Lord Horatio Nelson1) und Werner Krauss als Sir William Hamilton1) bei Cineasten in Erinnerung. 
 
Foto: Georg Alexander, ca. 1927–1929
Urheber bzw. Nutzungsrechtinhaber: Alexander Binder1) (1888 – 1929)
Quelle: Wikipedia bzw. Wikimedia Commons; Ross-Karte Nr. 1373/1
von www.flickr.com; Angaben zur Lizenz siehe hier
1917 heiratete Alexander die norwegische Schauspielerin Aud Egede-Nissen (1883 – 1974), gründete mit ihr gemeinsam im gleichen Jahr die eigene Produktions-Gesellschaft "Lüddekens Egede-Nissen & Co. Film Comp. OHG" (1916–1918) bzw. die "Egede Nissen Films Comp. GmbH" (1918–1922), die ungefähr 30 Filme veröffentlichte, drehte als Regisseur, Produzent und Schauspieler "stumme" Streifen wie beispielsweise "Die Liebe, sie war nur ein Traum" (1917), "Die Geburt der Venus" (1917) oder "Der Rosenkranz" (1918). 1919 verließ er diese Gesellschaft, gründete die neue Firma "Alexander-Film GmbH", in der sich der passionierte Rennfahrer und Herrenreiter der Herstellung von Filmen aus der Welt des Sports widmete. Er selbst stellte 1921 einen neuen Rekord mit einem Pferdsprung über die Höhe von 1.85 Meter auf.
Daneben war er weiterhin als Schauspieler in leichten Unterhaltungsfilmen aktiv, besonders häufig in Stummfilmen unter der Regie von Georg Jacoby1), so unter anderem mit der Hauptrolle des Detektivs Bobby Todd in dem Sechsteiler "Der Mann ohne Namen"1) (1920) nach dem Abenteuerroman "Peter Voß, der Millionendieb" von Ewald Gerhard Seeliger1) mit Harry Liedtke als Globetrotter und Verkleidungskünstler Peter Voss oder als Detektiv Bobb Doddini in "Komödianten des Lebens" (1924). Man sah ihn unter anderem als Leutnant von Bärenfels, Sohn des Kammerherrn von Bärenfels (Heinrich Peer), in dem "Fridericus-Rex"1)-Film "Die Mühle von Sanssouci"1) (1926) mit Otto Gebühr als Preußenkönig Friedrich der Große1)1) oder als Kammerherrn des alten Fürsten (Hermann Böttcher) in dem Lustspiel "Prinzessin Olala"1) (1928) mit Carmen Boni → Übersicht (Auszug) Stummfilme als Darsteller. 

Foto: Georg Alexander, ca. 1927–1929
Urheber bzw. Nutzungsrechtinhaber: Alexander Binder1) (1888 – 1929)
Quelle:  www.flickr.com (Ausschnitt) Photochemie-Karte Nr. K.1966;
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Georg Alexander, ca. 1927–1929; Urheber bzw. Nutzungsrechtinhaber: Alexander Binder (1888 – 1929); Quelle:  www.flickr.com (Ausschnitt) Photochemie-Karte Nr. K.1966
Georg Alexander, ca. 1927–1929; Urheber bzw. Nutzungsrechtinhaber: Alexander Binder; (1888 – 1929); Quelle: www.cyranos.ch Auch im Tonfilm war Alexander ein vielbeschäftigter Darsteller und blieb seinem Image als Lebemann, Salonlöwe, (vertrottelter) Snob oder hochgestellte Person der Gesellschaft (oft Karikaturen ihrer selbst) treu. Gleich in seinem ersten Tonfilm, der musikalischen Komödie bzw. Romanze "Liebeswalzer"1) (1930), trat er neben den Publikumslieblingen Lilian Harvey und Willy Fritsch als Erzherzog Peter Ferdinand in Erscheinung, war in der deutsch-britischen Produktion "Die singende Stadt"1) (1930) als Rudi Feldegger der hartnäckige Verehrer der jungen, verwitweten Wienerin Claire Landshoff (Brigitte Helm) oder in "Die Fledermaus"1) (1931) nach der gleichnamigen Operette1) von Johann Strauss1) (Musik) der Gabriel von Eisenstein. Reinhold Schünzel drehte mit ihm und Renate Müller die Ehekomödie "Wie sag' ich's meinem Mann?"1) (1933), unvergessen bleibt sein Spiel als snobistischer Lord Douglas Mavis in der ebenfalls von Reinhold Schünzel in Szene gesetzten Komödie "Die englische Heirat"1) (1934) an der Seite von Adele Sandrock als dessen Großmutter Lady Mavis. Als Harry Salsbury bzw. Partner von Camilla Horn tauchte er in der Edgar Wallace1)-Adaption "Der Doppelgänger"1) (1935) auf, glänzte als Lord Arthur Goring, bester Freund von Lord Robert Chiltern (Karl Ludwig Diehl) in "Ein idealer Gatte"1) (1935) nach der gleichnamigen Komödie1) von Oscar Wilde1), oder mimte den Grafen Stanislaus in "Der Vogelhändler" (1935) nach der gleichnamigen Operette1) von Carl Zeller1) (Musik) mit Wolf Albach-Retty als Vogelhändler Adam und Maria Andergast als Christel von der Post. 
 
Foto: Georg Alexander, ca. 1927–1929
Urheber bzw. Nutzungsrechtinhaber: Alexander Binder1) (1888 – 1929)
Quelle: www.cyranos.ch;
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In Hans Steinhoffs1) propagandistischem Historienstreifen "Der alte und der junge König"1) (1935), einem weiteren "Fridericus-Rex"-Film mit Emil Jannings als Preußenkönig Friedrich Wilhelm I.1) und Werner Hinz als Kronprinz Friedrich1), stellte er den Erbprinz von Bayreuth1) dar, in dem Melodram "Das Schloss in Flandern"1) (1936) als der Brite Bob Harrogate den Begleiter und Verehrer von Chanteuse Gloria Delamare (Márta Eggerth). Mit fortschreitendem Alter und ergrauenden Schläfen wurde Georg Alexander immer mehr zum "pčre noble", dessen Erfahrung und Ausstrahlung besonders junge Frauen fasziniert.*) So beispielsweise als Kommerzienrat Larken in der romantischen Komödie "Gastspiel im Paradies"2) (1938), als Ludwig Prinz von Ilmingen in dem ganz auf Zarah Leander zugeschnittenen Gesellschaftsdrama "Heimat"1) (1938) nach dem Schauspiel von Hermann Sudermann1) oder als Fürst Walefsky alias August Käsbur in Joe Stoeckels Adaption "Der arme Millionär"2) (1939) nach dem Bühnenstück "Der Schusternazi" von Ludwig Thoma1) mit Weiß-Ferdl als Schuhmachermeister Ignaz Stangelmeier.
In den 1940er Jahren spielte Georg Alexander prägnante Figuren unter anderem in den Produktionen "Oh, diese Männer"2) (1941), "Das himmelblaue Abendkleid"2) (1941), "Ein Zug fährt ab"2) (1942), "Die beiden Schwestern"2) (1943) oder zuletzt in "Der Meisterdetektiv"2) (1944), wo er sich als Rittmeister a. D. Hans-Heinz Langendorff neben Titelheld Rudolf Platte zeigte. Eine nette Rolle war auch die des zudringlichen Verehrers Viktor Sugorsky, der sich in dem Musikfilm "Frauen sind doch bessere Diplomaten"1) (1941) wegen der von den Männern umschwärmten Tänzerin Marie-Luise Pally (Marika Rökk) mit dem Rittmeister von Karstein (Willy Fritsch) duelliert → Übersicht Tonfilme.
Darüber hinaus stand Alexander Georg auch während der Kriegsjahre immer wieder auf der Bühne. Den Posten als Intendant des größtenteils zerstörten Potsdamer Schauspielhauses, den er direkt nach Kriegsende angetreten hatte, konnte er aufgrund des frühen Todes nur kurze Zeit ausüben. Nach der Zerstörung des "Königlichen Schauspielhaus"1) fand das erste Nachkriegskonzert auf Veranlassung des von der sowjetischen Besatzungsmacht eingesetzten Oberbürgermeisters der Stadt Potsdam Walter Paul (1901 – nach 1952) zu Ehren der "Roten Armee"1) am 26. Mai 1945 in einem Saalbau in der Kaiser-Wilhelm-Straße (heute Hegelallee 25/26), statt. Alexander gehörte zu den Initiatoren bzw. Leiter der ersten provisorischen Aufführungen des Hauses, das am 1. September 1945 mit dem Lessing-Drama "Nathan der Weise"1) die Theatersaison eröffnete.

Georg Alexander 1936 mit Dinah Grace1) (links)
und Trude Hesterberg in der Berliner "Scala"1)
Urheber: Willy Pragher1) (1908–1992); Lizenz: CC BY 3.0
Quelle: "Deutsche Digitale Bibliothek" bzw. Wikimedia Commons

Georg Alexander 1936 mit Dinah Grace (links) und Trude Hesterberg in der Berliner "Scala"; Urheber: Willy Pragher (1908–1992); Lizenz: CC BY 3.0; Quelle: "Deutsche Digitale Bibliothek" bzw. Wikimedia Commons
Georg Alexander, der seit 1928 in zweiter Ehe mit der Filmagentin Ilse Brach verheiratet war, starb am 30. Oktober 1945 mit nur 57 Jahren in Berlin. Sein Sohn Georg aus der Verbindung mit Aud Egede-Nissen wurde später von Egede-Nissens zweitem Mann, dem Schauspieler Paul Richter (1885 – 1964) adoptiert. Georg Richter1) (1915 – 1972) avancierte vor allem in Norwegen zu einem populären Schauspieler und war auch als Filmproduzent tätig war.
Die Grabstelle des einst so beliebten Schauspielers Georg Alexander auf dem "Friedhof Wilmersdorf"1) im Berliner Ortsteil Wilmersdorf1) wurde bereits 1960  aufgelöst → Foto der Grabstelle bei knerger.de.
Textbausteine des Kurzportraits aus "Lexikon der deutschen Film- und TV-Stars"*)  
Siehe auch Wikipedia, filmportal.de,
cyranos.ch
Fotos bei film.virtual-history.com
*) "Lexikon der deutschen Film- und TV-Stars" von Adolf Heinzlmeier/Berndt Schulz (Ausgabe 2000, S. 16/17)
Fremde Links: 1) Wikipedia,  2)  filmportal.de
Lizenz Fotos Georg Alexander (Urheber: Alexander Binder): Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei, weil ihre urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für die Europäische Union, die Vereinigten Staaten, Australien und alle weiteren Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers.
    
Georg Alexander auf einem Sammelbild der Serie "Bühnenstars und ihre Autogramme", die 1933 den "Gold-Saba"-Zigaretten der Garbaty"-Zigarettenfabrik von Josef Garbáty beilagen. Urheber: Fotoatelier "Zander & Labisch" (Albert Zander u. Siegmund Labisch (1863–1942)); Quelle: virtual-history.com; Lizenz: gemeinfrei Filme
Filme als Darsteller: Stummfilme / Tonfilme / Filme als Regisseur
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: filmportal.de, Wikipedia, Murnau Stiftung, geschichtewiki.wien.gv)
 
Georg Alexander auf einem Sammelbild
der Serie "Bühnenstars und ihre Autogramme",
die 1933 den "Gold-Saba"-Zigaretten der
"Garbaty"-Zigarettenfabrik von
Josef Garbáty beilagen.
Urheber: Fotoatelier "Zander & Labisch"
(Albert Zander u. Siegmund Labisch (1863–1942))
Quelle: virtual-history.com
Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier
Stummfilme (Auszug) Tonfilme

Filme als Regisseur (Auszug)

Lizenz Foto Georg Alexander (Urheber "Fotoatelier Zander & Labisch", Berlin): Das Atelier von Albert Zander und Siegmund Labisch († 1942) war 1895 gegründet worden; die inaktive Firma wurde 1939 aus dem Handelsregister gelöscht. Externe Recherche ergab: Labisch wird ab 1938 nicht mehr in den amtlichen Einwohnerverzeichnissen aufgeführt, so dass sein Tod angenommen werden muss; Zander wiederum war laut Aktenlage ab 1899 nicht mehr aktiv am Atelier beteiligt und kommt somit nicht als Urheber dieses Fotos in Frage. Die Schutzdauer (von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers) für das von dieser Datei gezeigte Werk ist nach den Maßstäben des deutschen, des österreichischen und des schweizerischen Urheberrechts abgelaufen. Es ist daher gemeinfrei. (Quelle: Wikipedia)
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