Filmografie / Hörspiel
Carmen-Maja Antoni, fotografiert von Klaus Morgenstern; Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_mo_0000062_002); Copyright SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Klaus Morgenstern; Urheber: Klaus Morgenstern; Datierung: 27.03.1996; Quelle: www.deutschefotothek.de Die Schauspielerin Carmen-Maja Antoni erblickte am 23. August 1945 in Berlin als Tochter eines Künstler-Ehepaares das Licht der Welt und wuchs mit zwei Schwestern in nicht gerade begüterten Verhältnissen auf. Der Vater Joseph "Pedro" Antoni, ein Kunstmaler, hatte die Familie früh verlassen, Mutter Ursula Antoni-Orendt, war Allroundkünstlerin und arbeitete später als Aufnahmeleiterin beim "Deutschen Fernsehfunk"1) (DFF). So kam Tochter Carmen-Maja schon als Kind mit der Filmszene in Berührung und stand bereits als 11-Jährige beim DDR-Kinderfernsehen der Kamera, spielte unter anderem den Pionier Zick in dem TV-Kinderkabarett "Die blauen Blitze".
 
Carmen-Maja Antoni, fotografiert von Klaus Morgenstern
Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_mo_0000062_002)
© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Klaus Morgenstern;
Urheber: Klaus Morgenstern; Datierung: 27.03.1996;
Quelle: www.deutschefotothek.de; Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017
Trotz der widrigen Familienverhältnisse bzw. schwierigen Kindheit und Jugend – die Mutter war sehr krank bzw. alkoholabhängig – schaffte sie das Abitur, bewarb sich 1962 mit Erfolg an der "Deutschen Hochschule für Filmkunst"1) in Potsdam-Babelsberg und wurde als eine der jüngsten Studentinnen angenommen. Noch vor Abschluss des Studiums (1965) trat sie am Potsdamer "Hans-Otto-Theater"1) auf, war 1964 die bis dato jüngste Magd Grusche in Bertolt Brechts "Der kaukasische Kreidekreis"1), die sie "erdverbunden, naiv und unerschütterlich"2) spielte. Am "Hans-Otto-Theater" fest engagiert, trat sie in der kommenden Zeit in Klassikern und Brecht-Stücken, aber auch Märchenspielen in Erscheinung. Als der DFF am 11. August 1968 das von Peter Kupke1) in Szene gesetzte Shakespeare-Stück "Komödie der Irrungen"1) direkt übertrug, sah man Carmen-Maja Antoni als Lucia, Dienerin von Luciana.
1970 wechselte sie für fünf Jahre an die Berliner "Volksbühne"1), konnte sich auch hier als Charakterschauspielerin profilieren. So gestaltete sie beispielsweise den Cigolotti, Gehilfe des Zauberers Durandarte, in dem tragikomischen Märchenstück "König Hirsch" von Carlo Gozzi1) (1971; Regie: Benno Besson/Brigitte Soubeyran1)), die Hilde Prill in "Weiberkomödie" von Heiner Müller1) (1971, Regie: Fritz Marquardt1)) oder den Don Gil in der Verwechslungskomödie "Don Gil von den grünen Hosen"1) von Tirso de Molina (1972; Regie: Brigitte Soubeyran). Seit der Spielzeit 1975/76 war Carmen-Maja Antoni Mitglied des "Berliner Ensemble"1) und überzeugte in etlichen Brecht-Stücken, aber auch Stücken des klassischen Theaters, wurde zu einer der wichtigen Stützen der renommierten Bühne. Sie ist eine Charakterdarstellerin mit komischem Einschlag. Klein und drahtig von Statur, ist sie auch bei Film und Fernsehen für kauzige, skurrile Rollen prädestiniert, in denen sie oft das Hintergründige im Alltäglichen gestalten kann. "Eine der auffälligsten, fast könnte man sagen skurrilsten Erscheinungen des Berliner Theaterlebens – die zarte, spitznasige, quirlige, leicht strubbelige Carmen-Maja Antoni (etwas an die Masina erinnernd) – ist nicht nur eine der begabtesten, sondern auch ernsthaftesten Vertreterinnen des schauspielerischen Nachwuchses in der DDR." (Martin Linzer, 1974)*) Im folgenden eine kleine Auswahl der Rollen bzw. Aufführungen mit Carmen-Maja Antoni am "Berliner Ensemble" (Link: Wikipedia):

Im Juni 2013 beendete die Schauspielerin nach rund 40 Jahren ihren Vertrag als festes Mitglied des "Berliner Ensemble", tritt als Gast aber weiterhin dort auf. So seit der Premiere am 17. Februar 2016 einmal mehr als Serafima Iljinischna, Schwiegermutter des Protagonisten Semjon Podsekalnikow, in "Der Selbstmörder" von Nikolai Erdmann (Regie: Jean Bellorini) → www.tagesspiegel.de, www.sn-herne.de. In der Wiederaufnahme des Schauspiels "Prinz Friedrich von Homburg"1) von Heinrich von Kleist (Premiere: 10.02.2017), mit der sich Claus Peymann als Intendant vom "Berliner Ensemble" verabschiedete, sieht man Carmen-Maja Antoni neben Titelheld Sabin Tambrea1) als Obrist Kottwitz vom Regiment der Prinzessin von Oranien → www.spiegel.de, www.nachtkritik.de.
 
Neben ihrer umfangreichen Arbeit für das Theater stand die Charakterdarstellerin weiterhin regelmäßig vor der Kamera. In etlichen DEFA-Produktionen trat die nur 1,52 m große und nicht unbedingt dem Schönheitsideal entsprechende Mimin mit den wachen Augen seit Mitte der 1960er Jahre in Erscheinung. Ihr Leinwanddebüt hatte sie mit einem winzigen Part in der Komödie "Der Reserveheld"1) (1965) gegeben, blieb in den kommenden Jahren (leider) meist auf Nebenrollen reduziert. Nur wenige Male wurde sie ihren Möglichkeiten entsprechende mit einer Hauptrolle besetzt, so als fürsorgliche Großmutter des neunjährigen Alfons in Siegfried Kühns autobiografisch gefärbtem poetischem Film "Kindheit"1) (1987); der Kritikerpreis "Die große Klappe" als "Beste Darstellerin" war der Lohn für ihre eindrückliche Darstellung. Mehrfach tauchte sie in Kinder- und Märchenfilmen auf, so beispielsweise als Mutter von Jens, genannt "der Dicke", in "Der Dicke und ich"1) (1981) und als Mutter von Anne in "Die dicke Tilla"1) (1981). In dem Märchen "Verflixtes Mißgeschick!"1) (1989) mimte sie das "Missgeschick".
Das Fernsehen bot Carmen-Maja Antoni vielfältige Möglichkeiten, sie gehörte unter anderem zur Besetzung des Zweiteilers "Kleiner Mann – was nun?"3) (1967), gedreht nach dem Roman von Hans Fallada1), in "Zwerg Nase"1) (1978) nach dem Märchen von Wilhelm Hauff1) verkörperte sie den Jakob als Zwerg, war die Igelin in "Der Hase und der Igel"1)  (1982, nach dem Märchen der Gebrüder Grimm1)) oder die Jungfer Mira Waldhorn in "Jungfer Miras Mirakel"3) (1986) nach der Erzählung "Das blaue Wunder" von Heinrich Zschokke1). Sie war in Theater-Aufzeichnungen und auch in beliebten Krimi-Produktionen wie "Der Staatsanwalt hat das Wort" oder "Polizeiruf 110"1) auf dem Bildschirm präsent.
Nach der so genannten "Wende" konnte Carmen-Maja Antoni im Gegensatz zu manchen anderen DDR-Stars ihre schauspielerische Karriere nahtlos fortsetzen, so richtig bekannt wurde sie den westdeutschen Zuschauern ab 1994 mit ihrer Dauerrolle der forschen Sekretärin Karin von Lomanski bzw. Kommissarin Rosa Roths hilfreichen Kollegin in der Krimireihe "Rosa Roth"1), eine Figur, die bis zur letzten Folge im Oktober 2013 an der Seite von Protagonistin Iris Berben stand. Eine einprägsame Rolle war die der stets durchs Bild huschenden Großmutter Magdalena Kulka in "Der Laden"1) (1998), einem von Jo Baier inszenierten hochgelobten Dreiteiler nach der Romantrilogie von Erwin Strittmatter1). Herrlich war seit 2007 ihre Darstellung der kauzigen Elsa Krause, Schwester des Dorfpolizisten Horst Krause alias Horst Krause in den von Bernd Böhlich1) nach eigenem Drehbuch in Szene gesetzten TV-Filmen "Krauses Fest"1) (2007), "Krauses Kur"1) (2009), "Krauses Braut"1) (2011), "Krauses Geheimnis"1) (2014) und "Krauses Glück"1) (2016), eine Person mit stets verschmitz-schelmischem Lächeln, die ihr auf den Leib geschrieben schien.

Carmen-Maja Antoni am 3. März 2013 zur Buchpremiere ihrer Erinnerungen
"Im Leben gibt es keine Proben" im Foyer des "Berliner Ensembles""
Urheber: SpreeTom; Lizenz: CC BY-SA 3.0; Quelle: Wikimedia Commons

Carmen-Maja Antoni am 3. März 2013 zur Buchpremiere ihrer Erinnerungen "Im Leben gibt es keine Proben" im Foyer des "Berliner Ensembles"; Urheber: SpreeTom; Lizenz: CC BY-SA 3.0; Quelle: Wikimedia Commons
In der sechsten Geschichte mit dem Titel "Krauses Hoffnung"1) (EA: 01.02.2019) machte sich Krause große Sorgen um den Gesundheitszustand von Schwester Elsa – einmal mehr brillant gespielt von Carmen-Maja Antoni. Auch diese Story war mal wieder köstlich, nicht zuletzt weil dem großartigen Tilo Prückner als Krauses (verhasstem), umtriebigem Schwager Rudi diesmal eine tragende Rolle zugedacht wurde. Bei tittelbach.tv kann man lesen: "In der komödiantischen Verpackung steckt jedoch ein Thema, mit dem Böhlich sehr behutsam umgeht: Elsa leidet unter zunehmender Demenz; bevor sie alles vergisst, besuchen die Geschwister das Dorf in Pommern, in dem sie ihre Kindheit verbracht haben. Im Grunde setzt sich die Geschichte aus lauter kleinen Episoden zusammen. Für sich genommen sind die Ereignisse alle nicht weiter aufregend, doch dank Böhlichs Erzählkunst ergeben sie einen ruhigen, aber stetigen Handlungsfluss. Das um Tilo Prückner ergänzte Trio Horst Krause, Carmen-Maja Antoni und Angelika Böttiger1) ist ohnehin sehenswert wie immer." Die insgesamt recht "entschleunigt" daherkommende Geschichte Nummer 7 der "Krause"-Saga hieß dann "Krauses Umzug"1) (EA: 14.02.2020), doch diese Aktion kam erst ziemlich zum Schluss zum tragen. Primär ging es um die junge Köchin Paula (Pauline Knof1)), die mit Sohn Timo (Cai Cohrs1)) in "Krauses Hoffnung" in den Gasthof gezogen war, da Schwester Elsa zunehmend an Vergesslichkeit litt. Das Trio Krause, Schwester Meta (Angelika Böttiger) und "Schwager" Rudi Weissglut (Tilo Prückner) setzten nun alles daran, für die einsame, unglücklich wirkende Paula einen Mann zu finden, was schließlich in Gestalt des Lehrers Thomas Seifert (Steffen Groth1)) auch gelang, nachdem Bürgermeister Stübner (Boris Aljinovic1)) bei Paula nicht punkten konnte. Damit die junge Frau künftig mehr Platz im Gasthof hat, beschloss der beleibte Krause, das ehemalige, nun heruntergekommene Haus des verstorbenen Freundes Schlunzke zu renovieren, um dort mit der Familie einzuziehen. Leider war die Rolle von Krause Schwester Elsa etwas klein geraten, lebte sie nun mit ihrer Jugendliebe Lubo Kaczmarek (Victor Choulman) in der alten pommerschen Heimat, unterstützten die beiden am Ende jedoch die Renovierungsarbeiten bzw. den Umzug. Der Zuschauer fragte sich sicherlich schmunzelnd, wie ein solcher mittels Krauses Beiwagen-Motorrad zu bewerkstelligen war. Nicht nur mit dem Haus wurde an Krauses schrägen Freund Schlunzke erinnert – Andreas Schmidt hatte bis zu seinem Tod 2017 diese "Rolle auf seine unverwechselbare Art geprägt" notiert tittelbach.tv – eine nette Idee war es, dass Krause dem ihm zugelaufen Rauhaardackel den Namen "Schlunzke" verpasste. In "Krauses Zukunft"1) (EA: 05.02.2021) versammelte sich das bekannte Ensemble – bis auf den 2020 plötzlich verstorbenen Tilo Prückner – erneut um den ehemaligen Dorfpolizisten Krause, der sich diesmal mit dem Umweltschutz bzw. dem Bau von Windrädern in seinem beschaulichen, brandenburgischen Örtchen Schönhorst konfrontiert sah. Zudem gab es ein Wiedersehen mit Herbert Köfer, der am 17. Februar 2021 seinen 100. Geburtstag feiert und einen Gastauftritt als alter Vater der Sängerin Fanny (Manon Straché1)) hatte, der aus seinem Haus aufgrund des Kohle-Tagebaus vertrieben wird und nun ebenfalls zu Krause und dessen Schwestern in deren neues Domizil zieht → tittelbach.tv.
Mit "Krauses Weihnacht"1) (EA: 16.12.2022) endete nach 15 Jahren und neun Geschichten die so beliebte Reihe um den Protagonistemn Horst Krause. Der Jahreszeit entsprechend ging es besinnlich und weniger turbulent als bisher zu, das bewährte Team, allen voran die beiden Schwestern Elsa und Meta sowie das Gastwirts-Paar Paula und Thomas samt Paulas Sohn Timo erfreuten auch diesmal das Publikum. Als "Neuzugang" tauchte der Jäger Friedhelm (Christian Grashof) auf, der ein Auge auf Krauses Schwester Meta geworfen hatte. In "Krauses Weihnacht" ging es um kleine Insassen eines nahe gelegenen Kinderheims: Zum einen kümmerte sich Horst Krause liebevoll um die im "Kinderhaus Sonnenschein" lebende, musikalisch begabte Tilla (Luca Marie Lenkewitz), zum anderen um Nina (Bianca Nawrath1)), lebliche Mutter des im Heim lebenden kleinen Samuel (Phileas Heyblom), mit dem sich Timo angefreundet hatte. "Die Geschichte, die Grimme-Preisträger Böhlich1) erzählt, mag nicht sonderlich aufregend klingen, und auch die Umsetzung wirkt betont schlicht, aber die Botschaft dieses Wintermärchens passt perfekt in die Vorweihnachtszeit. (…) … wie es Krause gelingt, drei Heimkindern zu ihrem Glück zu verhelfen, ist mit großer Herzenswärme erzählt. Davon abgesehen ist es wie stets ein großes Vergnügen, dem Ensemble zuzuschauen, zumal auch die jungen Mitwirkenden gut geführt sind. Das Ende der Reihe wird nicht zuletzt mit dem Alter des Hauptdarstellers zusammenhängen: Krause wird zwei Tage nach der Ausstrahlung des Films 81. (…) Der RBB1) gibt allerdings eine andere Begründung an: "Die Reihe endet, weil wir in den neun Filmen schon viele große und kleine Fragen des Alltags und des Lebens in unserer Region erzählen konnten, sodass die Geschichte mit "Krauses Weihnacht" im besten Sinne komplettiert ist." Das ist einerseits weise, sorgt andererseits aber für Wehmut, zumal Krause auf die besagten Fragen stets lebenskluge Antworten hatte. Zum märchenhaften Schluss stellt Timo fest, das Leben sei nicht immer leicht. "Aber schön", sagt Krause. Und fügt hinzu: "Von leicht war nie die Rede.""vermerkt tittelbach.tv.
  
Als Quasselstrippe Oma Lilo Thiessen bzw. Frau von Holger hatte sie auch in der Komödie "Holger sacht nix"4) (2011) einen wunderbaren Gegenpol zu dem mundfaulen Tilo Prückner abgegeben, eine durchgehende Nebenrolle spielt sie seit 2012 in den bisher acht Krimis nach den Romanen von Elisabeth Herrmann1) mit dem von Jan Josef Liefers1) dargestellten Rechtsanwalt Joachim Vernau sowie Stefanie Stappenbeck1) als dessen Kanzlei-Partnerin Rechtsanwältin Marie-Luise Hoffmann (→ "Joachim Vernau"-Reihe1)) und präsentiert sich als Frau Huth, genannt "Hüthchen", Lebensgefährtin von Vernaus Mutter Hildegard (Elisabeth Schwarz1)). Die lose Reihe startete mit der Story "Das Kindermädchen"1) (2012), gefolgt von "Die letzte Instanz"1) (2014), "Der Mann ohne Schatten"1) (2014), "Die 7. Stunde"1) (2016), "Totengebet"1) (2019) und "Requiem für einen Freund"1) (2020) sowie "Düstersee"1) (EA: 13.02.2023). Hier beschattete Vernau auf Bitten seiner Mutter "Hüthchen", da diese in letzter Zeit des Öfteren unter äußerst fadenscheinigen Gründen tagelang aus der gemeinsamen Wohnung verschwand. In dem uckermärkischen Dorf Düstersee mit dem ehrenamtlichen, charismatisch-urigen Bürgermeister Kurt Wössner (Winfried Glatzeder) wurde Vernau dann prompt in zwei mysteriöse Mordfälle verwickelt, die Dank seines Spürsinns gelöst werden konnten. In der Story "Versunkene Gräber"4) (EA: 27.11.2023) traten Wössner und "Hütchen" dann als "Undercover"-Duo" in Aktion.
Schmunzeln konnte man über Carmen-Maja Antoni als Irmtraud Schäffer, nervig-fürsorgliche Mutter von Polizist Dietmar Schäffer (Bjarne Mädel1)), die sich in der 3. Staffel der humorvollen, kultigen Krimiserie "Mord mit Aussicht"1) (2014) bei Sohn "Didi" und Schwiegertochter Heike (Petra Kleinert1)) einnistet; in dem 90-minütigen Special "Ein Mord mit Aussicht"1) (2015) war sie ebenfalls mit von der Partie.
Auch mit kleineren Parts weiß die Schauspielerin Aufmerksamkeit zu erregen, so jüngst als schnodderige Hausangestellte Elsa in der skurrilen Krimikomödie "Der König von Berlin"1) (EA: 23.09.2017) mit dem Duo Florian Lukas1) ("KHK" Carsten Lanner) und Anna Fischer1) (Kollegin Carola Rimschow) als Ermittler-Team. Amüsant war ebenfalls ihre Figur der Mutter Renate Merz in der ZDF-Comedyserie "Merz gegen Merz"1) mit Annette Frier1) (Anne) und Christoph Maria Herbst1) (Erik) als total zerstrittenes Ehepaar. Carmen-Maja Antoni mimte wundervoll Eriks prollig-schrullige Mutter und sorgte, wie der Rest des Ensembles, für so manchen Lacher; die ersten beiden Episoden gingen am 18. April 2019 auf Sendung, die 2. Staffel startete am 9. April 2020. Großartig war ihre Darstellung der liebenswürdigen, ebenfalls schrulligen alten Rena Eden in dem Film "Meeresleuchten"1) (EA: 17.02.2021). In der von Wolfgang Panzer1) einfühlsam in Szene gesetzten ARD-Produktion wurde die Geschichte des erfolgreichen Unternehmers Thomas Wintersperger (Ulrich Tukur1)) erzählt, der seine Trauer über den bei einem Flugzeugabsturz vor der Ostseeküste ums Leben gekommene Tochter zu bewältigen versucht. Er lässt sein bisheriges Leben hinter sich und kauft ein kleines Café am Hafen des Ostsee-Ortes, um seiner Tochter nahe zu sein. Tochter zu bewältigen versucht. Er lässt sein bisheriges Leben hinter sich und kauft ein kleines Café am Hafen des Ostsee-Ortes, um seiner Tochter nahe zu sein. Zu den Stammkunden bzw. skurrilen Dorfbewohner/-innen gehören unter anderem der alte, kauzige Max (Hans Peter Korff), der für Thomas zum ersten Kontakt wurde und sich liebevoll um seine pfiffige Enkelin kümmert, oder Rena, die eine Menge zu erzählen weiß, aber ihrem verstorbenen Mann immer noch Essen zubereiten möchte. oder Rena, die eine Menge zu erzählen weiß, aber ihrem verstorbenen Mann immer noch Essen zubereiten möchte. "Die endlose Weite des Meers, in dem die Tochter für immer verschwunden ist, bildet den etwas unheimlichen und doch "schönen" Kontrast zu der kleinen, überschaubaren Welt des Cafés und des Küstenorts. In dieser Landschaft und in der warmherzigen, tröstlichen Inszenierung werden "kleine" Figuren ganz groß – auch dank einer herausragenden Besetzung. Ein auf unspektakuläre, beiläufige Weise hoch emotionaler Film." urteilt Thomas Gehringer bei tittelbach.tv.
Im Herbst 2021 sah man die großartige Schauspielerin mit prägnanten Nebenrollen gleich in zwei Serien: In den sechsteiligen Geschichten "Tina Mobil"1) (EA: ab 22.09.2021) mit Gabriela Maria Schmeide1) als alleinerziehende Mutter Tina Sanftleben, die mit einem fahrenden Verkaufsstand einer Bäckerei die Dörfer im Norden von Berlin abklappert, tauchte Carmen-Maja Antoni als Kundin Doris auf. In "Mein Freund, das Ekel"6), einer bisher ebenfalls sechsteiligen Serie, aufbauend auf der TV-Komödie "Mein Freund, das Ekel"1) (2019) mit Dieter Hallervorden und Alwara Höfels1), mimte sie die Imbiss--Betreiberin Inge; die deutsche Online-Premiere startete am 16. September 2021 in der ZDFmediathek und ging dann am 30.09.2021 mit der ersten Folge regulär auf Sendung → Übersicht TV-Produktionen.
 
Zudem wurde Carmen-Maja Antoni in den letzten Jahren in verschiedenen Kinofilmen mit Rollen bedacht, so spielte sie den kleinen Part einer Bibliothekarin in der internationalen Produktion "Der Vorleser"1) (2008) mit Kate Winslet1), Ralph Fiennes1) und David Kross1), wirkte in Michael Hanekes1) preisgekröntem Drama "Das weiße Band – Eine deutsche Kindergeschichte"1) (2009) mit. Als die "durchgeknallte" Mutter der weiblichen Hauptdarstellerin Luise Jansen (Iris Berben) sah man sie in der Komödie "Miss Sixty"1) (2014). Starttermin für den Streifen "Die Känguru-Chroniken"1) (Regie: Dani Levy1)) mit den Figuren des Romans "Die Känguru-Chroniken" von Marc-Uwe Kling1) war der 5. März 2020, hier tauchte Carmen-Maja Antoni als Kneipenwirtin Herta auf. "Die Känguru-Chroniken" erzählen von der Freundschaft zwischen einem Kleinkünstler (Dimitrj Schaad1) als Marc-Uwe) und einem sprechenden, kommunistischen Känguru (Stimme: Volker Zack1)), die zusammen mit den anderen Mietern ihres Kreuzberger Hauses den Kampf gegen die nationalistische Internationale eines Berliner Immobilienhais aufnehmen." kann man bei presseportal.de lesen. In der von Marc-Uwe Kling und Alexander Berner1) gedrehten Fortsetzung mit dem Titel "Die Känguru-Verschwörung"1) (Kinostart: 25.08.2022) übernahm sie erneut den Part der Herta. Von Leander Haußmann1) (Regie/Drehbuch) stammt die preisgekrönte Geschichte "Stasikomödie"1), welche am 19. Mai 2022 an den Start ging und in der Carmen-Maja Antoni die Hauswartsfrau Frau Krüger mimte. Für den 3. November 2022 ist der Streifen "HUI BUH und das Hexenschloss" nach der "Hui Buh"1)-Buchreihe von Eberhard Alexander-Burgh1) mit Michael Herbig1) als Hui Buh und Christoph Maria Herbst1) als König Julius angekündigt, in dem die vielseitige Künstlerin als die Knusperhexe zu sehen sein wird   → Übersicht Kinofilme.
Bei all den interessanten Aufgaben fand/findet Carmen-Maja Antoni mit Beginn der 1970er Jahre stets Zeit mit ihrer charakteristischen Stimme als Sprecherin verschiedenste Hörspielproduktionen, oftmals für Kinder zu bereichern; eine Auswahl der bei der ARD Hörspieldatenbank gelisteten Produktionen findet man hier; siehe auch Wikipedia. Zudem erfreut(e) sie das Publikum im Rahmen von Lesungen, unter anderem mit Lyrik von Thomas Brasch1).
 
Carmen-Maja Antoni, Dozentin an der "Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf""1) in Potsdam-Babelsberg, lebt im Berliner Ortsteil Prenzlauer Berg1). Mehr als 20 Jahre war sie mit dem Journalisten Malte Antoni (* 1944) verheiratet gewesen, der 1998 plötzlich im Alter von 52 Jahren an den Folgen eines Aneurysmas im Kopf aus dem Leben gerissen wurde und seine Frau mit Sohn Jakob und Tochter Jenny zurückließ. Die 1976 geborene Jennipher "Jenny" Antoni1) trat in die Fußstapfen ihrer Mutter, ist ebenfalls Schauspielerin und Hörspielsprecherin.
Carmen-Maja Antoni: Im Leben gibt es keine Proben; Abbildung Buch-Cover mit freundlicher Genehmigung der "Eulenspiegel Verlagsgruppe Buchverlage GmbH" Im März 2013 publizierte Carmen-Maja Antoni in Zusammenarbeit mit der Journalistin und Autorin Brigitte Biermann1) bei der "Eulenspiegel Verlagsgruppe"1) ihre Biografie unter dem Titel "Im Leben gibt es keine Proben", widmet darin ihrem verstorbenen Mann ein ganzes Kapitel und veröffentlichte ihren "letzten Liebesbrief an Malte". "Von ihrem Buch strahlt eine große Menschenfreundlichkeit aus: Anschaulich und lebensvoll schildert Carmen-Maja Antoni, 1945 in Berlin geboren, das Theater- und Künstler-Milieu im Ost-Berlin der 70er und 80er Jahre, ohne dass allzu harte Worte fallen." kann man bei nachtkritik.de lesen. Und der Verlag schreibt auf seiner Website: "Blonder Strubbelkopf, aus den Augen blickt der Schalk, Lebensspuren im hellwachen, klugen Gesicht. Von dieser Frau lässt man sich gern etwas erzählen über das Leben und über die Kunst, der sie sich mit Haut und Haar verschrieben hat. Als Elfjährige wurde sie fürs Fernsehen entdeckt, trat in der Kinderkabarettgruppe auf, bekam erste Filmrollen. Mit der Gage brachte sie den Familienhaushalt auf Vordermann und nahm auch sonst die Zügel in die Hand. Noch vor Beendigung der Schule wurde sie als jüngste Studentin an die Film- und Fernsehhochschule Potsdam aufgenommen. "In der DDR war sie ein Star", schrieb "Die Zeit". Wer sie als Grusche, als Shen Te, als Eva im "Puntila", wer sie in den großen Besson-, Marquardt- und Langhoff-Inszenierungen erlebt hat, widerspricht da nicht. Aber ein Star? Nebbich. Es geht um Schauspielkunst, um eine einzigartige Wandlungsfähigkeit, um Präzision und Disziplin und Wortgenauigkeit, die das Spiel der Antoni auf der Bühne und noch in der kleinsten Filmnebenrolle unverwechselbar und unvergesslich machen." → eulenspiegel.com
  
Abbildung Buch-Cover mit freundlicher Genehmigung
der "Eulenspiegel Verlagsgruppe Buchverlage GmbH"

Quellen: Wikipedia, filmportal.de, defa-stiftung.de sowie
"Das große Lexikon der DDR-Stars"*)
Kontakt: www.hoestermann.de

*) F.-B. Habel und Volker Wachter: "Das große Lexikon der DDR-Stars. Schauspieler aus Film und Fernsehen"
 (Schwarzkopf und Schwarzkopf, Ausgabe 1999, S. 12/13)
Fremde Links: 1) Wikipedia, 3) fernsehenderddr.de, 4) tittelbach.tv, 5) filmportal.de, 6) fernsehserien.de
2) Quelle: Artikel "Wer hat Angst vor der Antoni?" von Holde-Barbara Ulrich in "DIE ZEIT" (12.01.2000) → www.zeit.de

Stand November 2023

       
Filme
Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, filmportal.de, fernsehenderddr.de,
prisma.de, fernsehserien.de, tittelbach.tv)
Kinofilme Fernsehen (Auszug)
Hörspielproduktionen (Auszug)
(Fremde Links: ARD-Hörspieldatenbank (mit Datum der Erstausstrahlung), Wikipedia (deutsch/englisch), dreimaskenverlag.de)

   
Carmen-Maja Antoni spricht die
Henne Hanne-Heide Hülsebeck
in dem Kinderhörspiel
"Biribinki Brautprinzessin"
von Franz Zauleck
Deutschlandradio (EA: 14.09.2008)
Mit freundlicher Genehmigung des
 Fotografen Sandro Most; © Sandro Most
Carmen-Maja Antoni spricht die Henne Hanne-Heide Hülsebeck in dem Kinderhörspiel "Biribinki Brautprinzessin" von Franz Zauleck; Deutschlandradio (EA: 14.09.2008); Mit freundlicher Genehmigung des  Fotografen Sandro Most; Copyright Sandro Most
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