Der Schauspieler, Theaterregisseur, Autor und Dramaturg Albert Bessler (auch Beßler) wurde am 15. Februar 1905 in Hamburg geboren. Bevor er sich dem Theater und der Schauspielerei verschrieb, absolvierte er nach der Oberrealschule eine Lehre zum Bankkaufmann, entschied sich dann aber gegen einen bürgerlichen Beruf und ließ sich zum Schauspieler ausbilden. 1927 gab er in seiner Geburtsstadt sein Bühnendebüt, weitere Stationen wurden die Theater im oberschlesischen Beuthen1) (heute Bytom, Polen)  und Wuppertal. Während des 2. Weltkrieges war Bessler als Schauspieler bei der Truppenbetreuung in Russland dienstverpflichtet, erste Erfahrungen vor der Kamera sammelte er Anfang der 1940er Jahre mit der kleinen Rolle eines Offiziers in dem NS-Propagandastreifen "Fronttheater"1) (1942), der bis heute zu den so genannten "Vorbehaltsfilmen"1) zählt. 
Nach 1945 fand Bessler in Berlin bei Boleslaw Barlog1) am "Schlosspark Theater"1) sowie später am "Schillertheater"1) seine künstlerische Heimat, stand dort nicht nur als Schauspieler auf der Bühne, sondern machte sich als Regisseur und Chefdramaturg einen Namen. "Bessler war ein Herr und sah auch so aus. Er gefiel mir, und ich machte den ersten Gebrauch von ihm, indem ich ihn als Schauspieler engagierte", schreibt der berühmte Theatermann Boleslaw Barlog über den langjährigen Freund und Wegbegleiter in seinen Erinnerungen "Theater lebenslänglich". Als Höhepunkt von Besslers Theaterwirken ist wohl die Ernennung zum stellvertretenden Intendanten der "Staatlichen Schauspielbühnen Berlin"1) anzusehen, 1972 wurde er zum Ehrenmitglied ernannt. Anfang der 1970er Jahre hatte sich Bessler wegen schwerer gesundheitlicher Probleme von der Theaterarbeit zurückziehen müssen. 
 
Einem breiten Publikum wurde der Mann mit den charakteristischen Gesichtszügen durch den Film bekannt, Bessler spielte markante Chargenrollen, eine wirklich große Hauptrolle war ihm nicht vergönnt. Dennoch ist er vor allem durch die beliebten Edgar Wallace-Krimis1) und die "Dr. Mabuse"1)-Streifen in nachhaltiger Erinnerung geblieben. Im Laufe seiner Schauspielerkarriere stand Bessler ab Ende der 1940er Jahre regelmäßig vor der Kamera, mimte überwiegend zwielichtige und undurchsichtige Typen. Eine erste Aufgabe fand er als englischer Politiker in der Satire "Berliner Ballade" (1948) mit Gert Fröbe als Otto Normalverbraucher, bei der DEFA1) spielte er in dem von Wolfgang Schleif in Szene gesetzten Biopic "Die blauen Schwerter"1) (1949) über den von Hans Quest dargestellten Erfinder des ersten weißen, in Europa hergestellten Hartporzellans Johann Friedrich Böttger1) (1682 – 1719) den kleinen Part des Finanzministers. In den 1950ern tauchte er in Produktionen wie dem Krimi "Gestehen Sie, Dr. Corda!"1) (1958) oder den Literaturadaption "Majestät auf Abwegen"1) (1958), "Menschen im Hotel" (1959) und "Das Totenschiff"1)  (1959) auf. 
In den 1960er Jahren waren es dann vornehmlich die beliebten Kriminalverfilmungen, in "Die 1000 Augen des Dr. Mabuse"1) (1960), "Im Stahlnetz des Dr. Mabuse"1) (1961), "Das Testament des Dr. Mabuse"1) (1962) und "Scotland Yard jagt Dr. Mabuse" (1963) zeigte sich Bessler mit wechselnden Figuren. Am prägnantesten bleiben wohl sein schlitzohrigen, undurchsichtigen Butler in den Wallace-Klassikern "Der Zinker"1) (1963), "Der Bucklige von Soho"1) (1966) und "Die blaue Hand"1) (1967). In dem frei nach Motiven von Krimi-Spezialist Francis Durbridge1) gedrehten Film "Piccadilly null Uhr zwölf"1) (1963) trat er als Skinny, Gehilfe des zwielichtigen Barbesitzers und Zuhälters Lee Costello (Karl Lieffen) in Erscheinung, mimte einmal mehr einen Butler, diesmal des Millionärs Gerald Santon (Karlheinz Fiege1)), in dem Streifen "Dynamit in grüner Seide"1) (1968) aus der "Jerry Cotton"1)-Reihe mit George Nader1). Einen letzten Leinwandauftritt hatte er in der deutsch-israelischen Produktion "Sie sind frei, Dr. Korczak"1) (1975) mit Leo Genn1) als der polnische Militär- und Kinderarzt sowie Kinderbuchautor und bedeutender Pädagoge Dr. Janusz Korczak1), der (vermutlich) am 6. oder 7. August 1942 im deutschen Vernichtungslager Treblinka1) von den Nazis ermordet wurde → Übersicht Kinofilme
Seit den 1960er Jahren wirkte Bessler zudem in etlichen Fernsehfilmen mit, beispielsweise als Reverend Barnes in dem spannenden Sechsteiler "Das Haus der Schlangen"2) (1966) und als Kriegsminister Mares in der Adaption "Romulus der Große"2) (1965) nach der gleichnamigen Komödie1) von Friedrich Dürrenmatt1) an der Seite von Romuald Pekny in der Titelrolle des Romulus Augustus1), Kaiser von Westrom. Einen überzeugenden Part spielte er auch in dem Durbridge-Dreiteiler "Melissa" (1966), wo er neben der Titelheldin Ruth Maria Kubitschek als der zwielichtige Arzt Dr. Norman Swanson auftrat. Dass er Personen der Zeitgeschichte Kontur zu verleihen wusste, bewies er verschiedenen Dokumentarspielen, so als Anarchist Ricardo Flores Magón1) in dem Zweiteiler "Mexikanische Revolution"2) (1968) über die historische Mexikanische Revolution1), als französischer Marschall Jean-Baptiste Drouet d'Erlon1) in "Waterloo"2) (1969) mit Ernst Schröder als Napoleon Bonaparte1) und als Generalleutnant Karl Leopold von Köckritz1) in "Gneisenau – Die politische Auflehnung eines Soldaten" (1970) mit Ullrich Haupt als Generalfeldmarschall Graf Neidhardt von Gneisenau1). Zu Besslers letzten Arbeiten vor der TV-Kamera zählte die "Derrick1)"-Episode "Kamillas junger Freund"3) (EA: 21.09.1975), wo er als zwielichtiger Butler Marczek einmal mehr sein Film-Image bediente → Übersicht TV-Produktionen,

 
Albert Bessler starb am 3. Dezember 1975 im Alter von 70 Jahren in Berlin (West); die letzte Ruhe fand er auf dem "Neuen Friedhof"1) in Berlin-Wannsee1). "Die einen denunzierten ihn als Kommunisten, weil er kein kalter Krieger war, den anderen war er zu anglophil. Einige nannten ihn schlicht arrogant. Aber nichts davon war der Fall. Er war kühl, intellektuell, mit einem klaren abwägenden Verstand, aber durchaus nicht ohne fühlendes Herz.", so Boleslaw Barlog in einem Nachruf über den "Mann mit dem mysteriös-verhangenen Blick".4)  
Bis zu seinem Tod war Bessler in zweiter Ehe mit seiner Kollegin Else Reuss1) (1916 – 1996) verheiratet, die an der Seite ihres Mannes beigesetzt wurde → Foto der Grabstelle bei knerger.de
Siehe auch Wikipedia sowie den Artikel von Volker Wachter1)
bei der ehemaligen Website defa-sternstundewn.de → web.archive.org
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) Die Krimihomepage, 3) zauberspiegel-online.de
4) defa-sternstunden.de (Artikel von Volker Wachter mit der Quelle "Boleslaw Barlog – Theater lebenslänglich", Nachruf der "Staatlichen Schauspielbühnen Berlin";
Seite nicht mehr online; → archiviert bei web.archive.org
           
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