Filmografie
Christel Bodenstein als Hanka und Albert Hetterle als Vater in der Komödie "Und das am Heiligabend!" von Vratislav Blažek, aufgeführt am Berliner "Maxim-Gorki-Theater"; Premiere: 20.12.1960, Regie: Hans-Dieter Mäde; Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pk_0004671_a_001); Copyright SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Abraham Pisarek; Urheber: Abraham Pisarek (1901–1983); Datierung: 17.12.1960; Quelle: www.deutschefotothek.de Christel Bodenstein erblickte am 13. Oktober 1938 als Christa Bodenstein in München1) das Licht der Welt. Ab 1944 besuchte sie die Grundschule ihrer Geburtsstadt, fünf Jahre später zog die Mutter mit ihr in den Leipziger Ortsteil Marienbrunn1); die ältere Schwester Eva blieb nach der Scheidung der Eltern bei dem Vater in München. Zwischen 1952 und 1955 studierte sie Tanz und Choreografie an der Ballettschule der "Leipziger Oper"1), den Abschluss machte sie dann an der "Staatlichen Ballettschule"1) in Berlin. Zur Spielzeit 1955/1956 schloss sich am "Landestheater Halle"1) ein Engagement als Tänzerin an, wo Bodenstein in Operetten-Aufführungen, wenn auch nur mit kleineren Parts, zur Besetzung gehörte. DEFA1)-Regisseur Kurt Maetzig1) wurde auf das junge Talent aufmerksam und empfahl ihr eine Schauspielausbildung, welche sie dann an der "Filmuniversität Babelsberg"1) in Potsdam-Babelsberg1) absolvierte und 1959 erfolgreich abschloss. 

Christel Bodenstein als Hanka und Albert Hetterle1) als Vater in
der Komödie "Und das am Heiligabend!" von Vratislav Blažek1),
aufgeführt am Berliner "Maxim-Gorki-Theater";
Premiere: 20.12.1960, Regie: Hans-Dieter Mäde1); am 30. März.1961
auch in einer Direktübertragung im Fernsehen gezeigt → fernsehenderddr.de
Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pk_0004671_a_001)
© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Abraham Pisarek
Urheber: Abraham Pisarek1) (1901–1983); Datierung: 17.12.1960
Quelle: www.deutschefotothek.de; Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017

Noch während der Studien erhielt sie erste Aufgaben vor der Kamera, gab ihr Leinwanddebüt als Magd Traute in der Märchenverfilmung "Das tapfere Schneiderlein"1) (1956) nach dem gleichnamigen Märchen1) der Gebrüder Grimm1) mit Kurt Schmidtchen1) in der Titelrolle, im selben Jahr sah man sie seit Dezember in der Politsatire "Der Hauptmann von Köln"1) (1956) als Kosmetikerin Hannelore neben Protagonist Rolf Ludwig. So richtig populär wurde das bildhübsche junge Mädchen als süße, aber schnippisch-hochmütige Prinzessin Tausendschön in dem Streifen "Das singende, klingende Bäumchen"1) (1957), gedreht von Regisseur Francesco Stefani1) nach einem Märchenfragment der Gebrüder Grimm bzw. (laut DEFA-Stiftung) der Vorlage "Das singende springende Löweneckerchen"1). Der Film gilt als eine der besten Märchen-Produktionen in der Geschichte der DEFA1), "über die Darstellung hinaus liegt das Besondere des Films in seiner Trickgestaltung und Ausstattung: ganz im Atelier gedreht, verbreitet das Szenenbild einen märchenhaften, entrückten Zauber." notierte die DEFA-Stiftung (Artikel nicht mehr online). Protagonistin Bodenstein eroberte die Herzen der Zuschauer/-innen und wurde 1960 als "Beliebteste DDR-Schauspielerin" vom Jugendmagazin "Neues Leben"1) ausgezeichnet.
Christel Bodenstein mit Manfred Krug (als Ingenieur Tom Breitsprecher) in dem Liebesfilm "Beschreibung eines Sommers" (1963) nach dem Roman von Karl-Heinz Jakobs (Regie: Ralf Kirsten); Quelle: Deutsches Bundesarchiv, Digitale Bilddatenbank, Bild 183-B0114-0003-003; Fotograf: Unbekannt / Datierung: 14.01.1963 / Lizenz CC-BY-SA 3.0.; Originalfoto und Beschreibung: Deutsches Bundesarchiv  Bild 183-B0114-0003-003 bzw. Wikimedia Commons In den nachfolgenden Unterhaltungsstreifen blieb sie mit Haupt- und Nebenrollen auf den Typus des charmant-natürlichen Mädels reduziert, präsentierte mitunter in einigen Musik- und Revuefilmen ihre tänzerischen Fähigkeiten. Als Partnerin von Manfred Krug tauchte sie in "Revue um Mitternacht"1) (1962) auf, in Martin Hellbergs1) Lessing-Adaption "Minna von Barnhelm oder Das Soldatenglück"1) (1962) konnte sie sich dann mit der anspruchsvolleren Rolle der Kammerzofe Franziska an der Seite der Titelheldin Marita Böhme als "ernsthafte" Schauspielerin beweisen, um dann mit Krug erneut für eine Kinoproduktion vor der Kamera zu stehen: In Ralf Kirstens1) Gegenwartsfilm "Beschreibung eines Sommers"1) umreißt sie Grit, die FDJ-Sekretärin auf einer Baustelle, als eine charakterfeste, liebenswerte Figur an der Seite von Manfred Krug. "Die Charakterrolle der sozialistischen Prinzessin, die sich für die Wahrheit der Liebe entscheidet, wurde zur Hoch-Zeit des Sternchenlebens von Christel Bodenstein. Sie liebte die Rolle, arbeitete an ihr, füllte sie, die Figur begann zu atmen. Doch obwohl Grit prinzipiell, albern, ernst oder traurig sein konnte, riß sie uns nie hin. Irgend etwas fehlte, das alles entscheidende Quentchen Grazie, Provokation oder Poesie, vielleicht auch der letzte Hauch an Begabung." (Bärbel Dalichow1), 1995)*)
  
Christel Bodenstein mit Manfred Krug (als Ingenieur Tom Breitsprecher)
in dem Liebesfilm "Beschreibung eines Sommers" (1963)
nach dem Roman von Karl-Heinz Jakobs1) (Regie: Ralf Kirsten1))
Quelle: Deutsches Bundesarchiv, Digitale Bilddatenbank, Bild 183-B0114-0003-003;
Fotograf: Unbekannt / Datierung: 14.01.1963 / Lizenz CC-BY-SA 3.0.
Genehmigung des Bundesarchivs zur Veröffentlichung innerhalb dieser Webpräsenz
wurde am 11.10.2010 erteilt. Originalfoto und Beschreibung:
Deutsches Bundesarchiv  Bild 183-B0114-0003-003 bzw. Wikimedia Commons
1964 gestaltete sie die Rolle der Beatrice in der Shakespeare-Adaption1) "Viel Lärm um nichts"1), konnte rund zehn Jahre später als Guido alias Flora in "Aus dem Leben eines Taugenichts"1) (1973) überzeugen, von Celino Bleiweiß1) in Szene gesetzt nach Motiven der gleichnamigen Novelle1) von Joseph von Eichendorff1). Danach folgten nur noch wenige Leinwandauftritte, da gute bzw. interessante Filmrollen bei der DEFA und dem "Deutschen Fernsehfunk"1) (DFF) ausblieben, konzentrierte sich Christel Bodenstein verstärkt auf die Arbeit am Theater.
Auf dem Bildschirm war sie seit Ende der 1950er Jahre präsent, so unter andrem in den jeweils fünfteiligen Krimis "Der Ermordete greift ein"2) (1961) und "Die Spur führt in den Siebenten Himmel"1) (1963). Weitgehend unbekannt ist Christel Bodenstein sicherlich als "Titelheld" in der 1965/66 von ihrem damaligen Ehemann Konrad Wolf1) werkgetreu gedrehten Verfilmung "Der kleine Prinz"1) nach der berühmten, gleichnamigen Erzählung1) von Antoine de Saint-Exupéry1) geblieben, den sie "durchaus glaubhaft"*) spielte. Die Uraufführung der kostenintensiven Produktion konnte jedoch aufgrund fehlender Lizenzen bzw. Verfilmungsrechte erst am 21. Mai 1972 mit einer Ausnahmegenehmigung erfolgen. Danach verschwand der Film für Jahrzehnte "in der Schublade", erst seit Anfang 2015 wird er (nach Erlöschen der Schutzfristen an dem Buch zum 01.01.2015) wieder in ausgewählten Spielstätten gezeigt. filmdienst.de notiert: "Streng stilisierter, in Kulissenlandschaften inszenierter Film, mit dem sich Konrad Wolf auf die Spuren eines existentialistischen Klassikers begibt und zu einer dichten, von ausgezeichneten Darstellern getragenen Annäherung findet. Stilistisch ein Ausnahmewerk im Schaffen des Regisseurs …". Die vorerst letzte Rolle in einer DFF-Produktion übernahm sie in der "Polizeiruf 110"1)-Folge "Die verschwundenen Lords"1) (1974), erst 1990/91 trat sie in der 7-teiligen Serie "Spreewaldfamilie"1) mit der Rolle der Ramona Lutki wieder im Fernsehen in Erscheinung → fernsehenderddr.de.
 
Christel Bodenstein trat als Chansonsängerin auf, tourte mit einem Programm durch die ehemalige DDR, zeigte sich in musikalisch-literarischen Programmen neben Künstlern wie Hansgeorg Stengel1) oder Fritz Decho1). Gastrollen führten sie unter anderem an das Berliner "Maxim Gorki Theater"1) und das "Hans-Otto-Theater"1) in Potsdam, seit Mitte der 1970er Jahre spielte sie an der kleinen Bühne "Das Ei" im Berliner "Friedrichstadt-Palast"1). Nach der so genannten "Wende"1) arbeitete sie am "Friedrichstadt-Palast" vorrangig hinter den Kulissen und führte Regie, Programme wie unter anderem ein "Claire Waldoff"-Abend oder die Revue "Sommernachtsträume" (1995) trugen ihre Handschrift. Erst Jahrzehnte später ließ sie sich noch einmal vor die Kamera locken – für das Remake eines Filmes, der sie berühmt gemacht hatte: In der TV-Neuverfilmung des DEFA-Klassikers "Das singende, klingende Bäumchen"1) (2016) mit Jytte-Merle Böhrnsen1) als Prinzessin übernahm die damals über 75-Jährige den kleinen Part einer Kräuterfrau.
Im Mai 2006 erschien die Sammlung "Einmal Prinzessin, immer Prinzessin – Die vielen Gesichter der Christel Bodenstein", mit der auf 4 DVDs ein Querschnitt durch das filmische Schaffen Bodensteins geboten wird; zusätzlich enthält die Box ein Begleit-Büchlein, in dem der einstige DDR-Publikumsliebling aus seinem Leben erzählt. Im Mai 2012 brachte sie in Zusammenarbeit mit der "DEFA-Stiftung" ein Memo-Spiel/Theaterspiel zu dem Märchenfilm "Das singende, klingende Bäumchen" auf den Markt, zu dem Sohn Mirko die Szenenbilder zeichnete → defa-stiftung.de.
 
Christel Bodenstein war von 1960 bis Winter 1978 in zweiter Ehe mit dem 13 Jahre älteren Regisseur Konrad Wolf1) (1925 – 1982) verheiratet, Sohn des Arztes und Schriftstellers Friedrich Wolf1) und Bruder von Markus Wolf1), dem langjährigen Chef des Auslandsgeheimdienstes der DDR. Aus der Verbindung ging der 1961 geborene Sohn Mirko hervor, ein als Trickfilmzeichner ausgebildeter Animationsfilmer und Buch-Illustrator. Seit der Trennung von Konrad Wolf war die Künstlerin mit dem Schauspieler und Dramaturgen Hasso von Lenski1) liiert bzw. verheiratet und lebte mit ihm in Berlin. Dort starb sie, seit einigen Jahren gesundheitlich unter massiven Rückenproblemen leidend, am 5.  Dezember 2024 im Alter von 86 Jahren laut Medienberichten in einem Pflegeheim → www.zeit.de.
Im Archiv der Berliner "Akademie der Künste" befindet sich das "Christel-Bodenstein-Archiv" → archiv.adk.de.
Quellen: "Lexikon der DDR-Stars"*), Wikipedia, filmportal.de sowie
Christel Bodenstein bei "DEFA-Sternstunden" (Memento vom 11. Februar 2013 im Webarchiv archive.today)
*) "Lexikon der DDR-Stars" von F.-B. Habel und Volker Wachter (Ausgabe 1999, S. 32/33)
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) fernsehenderddr.de
   
Filme
Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de

(Fremde Links: Wikipedia, filmportal.de, defa-stiftung.de, fernsehenderddr.de)
Kinofilme (DEFA-Produktionen) Fernsehen (Auszug)
Um zur Seite der Publikumslieblinge zurückzukehren, bitte dieses Fenster schließen.
Home: www.steffi-line.de