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Die Theater- und Filmschauspielerin Käthe Braun (Katharina Braun)
erblickte am 11. November 1913 im oberbayerischen Reitmehring1),
einem Ortsteil von Wasserburg am Inn, das Licht der Welt. Sie besuchte die Mädchenschule
der "Englischen Fräulein"1) in Wasserburg,
ab 1933 nahm sie zwei Jahre lang in München privaten Unterricht bei der
bayerischen Staatsschauspielerin Magda Lena (geb. Freiin Magdalena von Perfall,
1883 1940). Ein erstes Engagement erhielt Käthe Braun
anschließend 1935 am "Bayerischen Staatstheater",
debütierte als Prosperos Tochter Miranda in Hans Schweikarts1)
Inszenierung des Shakespeare-Dramas "Der Sturm"1)
und machte so erstmals als Charakterdarstellerin auf sich aufmerksam. Sie
glänzte unter anderem bereits 1937 am "Prinzregententheater" als Titelheldin in ""Das Käthchen von Heilbronn"1) von
Heinrich von Kleist, eine Figur, die sie später auch an anderen Bühnen
gestalten sollte. Zur Spielzeit 1937/38 wechselte sie nach Düsseldorf an die
"Städtischen Bühnen", 1941 wurde das Theater in der der elsässischen
Metropole Straßburg eine weitere Station ihres Schaffens. Gast-Engagements führten sie 1943/44
zu Heinrich George an das Berliner "Schillertheater" sowie nach Wien an das
"Burgtheater", wo sie in Inszenierungen von Lothar Müthel1)
als Gerhart Hauptmann-Interpretin gefeiert
wurde so beeindruckte sie als Iphigenie1)
in der Uraufführung von "Iphigenie in Aulis"1)
aus der "Atriden-Tetralogie"1),
aufgeführt anlässlich des 81. Geburtstags des Autors unter anderem mit Ewald Balser als Agamemnon1)
und Käthe Dorsch als Klytämnestra1),
und als Komtess Juliane Adelaide in dem Schauspiel "Die goldene Harfe".
Als Ende August 1944 das Theaterleben durch die kriegsbedingte Schließung der
Spielstätten zum Erliegen kam, wurde auch Käthe Brauns schauspielerische
Karriere kurz unterbrochen.
Käthe Braun 1949 als Gretchen in "Faust. Der Tragödie erster Teil"
von Johann Wolfgang von Goethe am Berliner "Deutschen Theater"
Regie: Wolfgang Langhoff1)
Quelle: Deutsche
Fotothek, (file: df_pk_0000783_048)
© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Abraham Pisarek
Urheber: Abraham Pisarek1) (19011983); Datierung: 09.1949
Quelle: www.deutschefotothek.de;
Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017
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Nach Kriegsende wirkte sie zunächst für einige Zeit erneut in
München, ging dann nach Berlin, wo sie sowohl im Osten der Stadt am
"Deutschen Theater" als auch im Westteil Berlins am "Schillertheater" und am
Schlosspark-Theater" Publikum und Kritiker für sich einzunehmen
wusste. Sie brillierte in Inszenierungen so unvergessener Theater-Legenden
bzw. Regisseure wie beispielsweise Walter Felsenstein1),
Boleslaw Barlog1),
Fritz Kortner,
Gustaf Gründgens,
Oscar Fritz Schuh1),
Wolfgang Langhoff1)
oder Helmut Käutner1)
sowohl in den klassischen Dramen als auch im heiteren Fach. Seit Mitte der
1940er Jahre arbeitete sie auch mit dem zum Umfeld der "Weißen Rose"1) gehörenden Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus
Falk Harnack1) (1913 1991) zusammen, der
1947 als Regisseur und Dramaturg an das "Deutsche Theater"
gekommen war aus der beruflichen Kooperation war eine private Bindung
entstanden, 1947 heiratete das Paar.
Zu ihren "Paraderollen" zählte die Titelfigur in Ibsens "Nora
oder Ein Puppenheim"1), die
sie seit den 1950er Jahren an diversen Bühnen brillant zu verkörpern
wusste, unter anderem auch 1959 am berühmten Wiener "Burgtheater"
in einer Inszenierung von Ewald Balser,
der zudem den Rechtsanwalt Torvald Helmer gab. Zwei Mal führte Käthe Braun
selbst Regie, 1958 am "Schlosstheater" in Celle und 1963 am "Staatstheater Kassel. Zu einer ihrer letzten
Bühnenrollen zählte unter der Regie ihres Mannes 1972 die Tante Miss
Lesbia Grantham in der Komödie "Heiraten" von George Bernard Shaw1)
am
Berliner "Renaissance-Theater".
Im folgenden eine Auswahl der Aufführungen, in denen Käthe Braun in Erscheinung trat:
(Quelle: Käthe-Braun-Archiv;
R = Regie, P = Premiere; Fremde Links: Wikipedia (deutsch/englisch))
- München
- Düsseldorf, "Städtische Bühnen"
- 1937: Königin in "Sturz des Ministers" von Eberhard
Wolfgang Möller (R: Walter
Ullmann, P: 06.10. 1937)
1938: Lady Windmere in "Lady Windemere's Fächer" von Oscar
Wilde (R: Victor Warsitz, P: 28.05.1938)
- 1938: Bertha, Tochter Verrinas, in "Die
Verschwörung des Fiesco zu Genua"
von Friedrich Schiller (R: Herbert
Wahlen, P: 23.12.1938)
- 1940: Garda in "Lauter Lügen" von Hans Schweikart
(R: Victor Marsitz, P: 1940)
- 1940: Desdemona in "Othello" von William Shakespeare (R:
Peter
Stanchina,
P: 14.06.1940)
1940: Adelheid, jüngste Tochter von Mutter Wolffen, in "Der Biberpelz" von Gerhart Hauptmann (R: Anton
Krilla, P: 30.10.1940)
- Berlin, "Volksbühne"
- 1940: Elfe Rautendelein in "Die versunkene Glocke" von Gerhart
Hauptmann (R: Heinz Dietrich
Kenter, P: 13.04.1940)
- 1961: Rollen in "Der entscheidende Augenblick", drei
Einakter von James M. Barrie
(R: Falk Harnack, P: 03.05.1961;
auch am Berliner "Theater am Kurfürstendamm")
- Schreibbüro-Angestellte in "Der entscheidende Augenblick"
- Lilian in "Eine halbe Stunde"
- Mutter in "Rosalinde"
- Straßburg, "Theater der Stadt"
- 1941: Juana in "Don Pedro" von Emil
Strauß (R: ?, P: 1941)
1941: Julia in "Ich brauche dich" von Hans Schweikart
(R: ?, P: 1941)
1942: Lydia Link in "Traumulus" von Arno Holz (R: Wolfgang Helmke, P: 10.01.1942)
1942: Tochter Gaby in "Sophienlund" von Helmut
Weiss und Fritz von Woedtke (R: Walter Tradowsky, P: 1942)
1942: Gretchen in "Urfaust" von Johann Wolfgang von Goethe (R:
Richard
Weichert, P: 04.05.1942)
1942: Titelrolle in "Die
heilige Johanna" von George Bernard Shaw (R: Wolfgang Helmke, P: 05.1942)
1942: Titelrolle in " Das Käthchen von Heilbronn" von Heinrich von Kleist (R: Richard
Weichert, P: 12.1942)
1943: Viola in "Was ihr wollt" von William Shakespeare (R: Richard
Weichert, P: 1943)
- Berlin, "Schillertheater"
- 1943: Titelrolle in " Das Käthchen von Heilbronn" von
Heinrich von Kleist (R: Ernst
Legal, P: 26.06.1943)
- 1943: Marie in "Clavigo" von Johann Wolfgang von Goethe (R:
Walter
Felsenstein, P: 09.1943)
- 1951: Hedwig, Tells Gattin, in "Wilhelm Tell" von Friedrich Schiller (R:
Boleslaw
Barlog, P: 09.1951; mit Paul Esser als Wilhelm Tell)
→ Szenenfotos (Datensatz 88931035)
bei "Deutsche Fotothek"
- 1951: Susanne in "Der
tolle Tag oder Figaros Hochzeit" von Beaumarchais
(R: Günther
Rennert, P: 20.10.1951;
u.a. mit Martin
Held als Graf Almaviva und Peter
Mosbacher als Figaro, Almavivas
Diener)
- 1952: Titania in "Ein Sommernachtstraum" von William Shakespeare
(R: Boleslaw Barlog, P: 05.01.1952)
→ Szenenfotos (Datensatz 88932880)
bei "Deutsche Fotothek"
- 1955: Mrs. Foran in "Der Preispokal" von Sean O'Casey (R:
Fritz
Kortner, P: 21.06.1955)
- 1956: Die Zufriedenheit in "Der Bauer als Millionär"
von Ferdinand Raimund (R: Rudolf
Steinboeck, P: 14.11.1956)
- 1962: Alice Rütterbusch in "Die
Ratten" von Gerhart Hauptmann (R: Boleslaw Barlog, P:
14.11.1962)
- 1967: Diva Olivia Geiss in "Des Teufels General"
von Carl Zuckmayer (R: Heinz Hilpert,
P: 22.01.1967;
u.a. mit Carl Raddatz als
General Harras)
- 1967: Die Mutter in "Geschichten aus dem Wiener Wald"
von Ödon von Horváth (R: Max
Peter Ammann, P: 21.04.1967)
- 1969: Cleopatras Dienerin Charmion in "Antonius und Cleopatra"
von William Shakespeare (R: Fritz Kortner, P: 31.03.1969;
u.a. mit Thomas Holtzmann als
Marcus Antonius,
Maria Wimmer als
Cleopatra)
- Wien, "Burgtheater"
- Augsburg, "Theater im Ludwigsbau"
- Hamburg, "Deutsches Schauspielhaus"
- Berlin, "Deutsches Theater" / "Kammerspiele"
- 1947: Mari Arvar in "Haben" von Julius Hay (R: Falk
Harnack,
P: 25.10.1947)
→ Szenenfotos (Datensatz 88930783)
bei "Deutsche Fotothek"
- 1947: Elektra in "Agamemnons
Tod" und "Elektra",
dem 2. und 3. Teil der "Atriden-Tetralogie"
von Gerhart Hauptmann
(R: Heinz Wolfgang Litten, P: 10.11.1947,; "Kammerspiele")
→ Szenenfotos (Datensatz 88930681)
bei "Deutsche Fotothek"
- 1947: Julia in "Romeo und Julia" von William Shakespeare
(R: Willi
Schmidt, P: 13.12.1947)
- 1947/48: Prinzessin in "Der Schatten" von Jewgeni
Schwarz (R: Gustaf
Gründgens, P: 03.04.1947/01.02.1948;
"Kammerspiele")
- 1948: Dońa Angela in "Dame Kobold" von Pedro Calderon
de la Barca
(R: Arthur Maria
Rabenalt, P: 08.04.1948; "Kammerspiele")
→ Szenenfotos (Datensatz 88930741)
bei "Deutsche Fotothek"
- 1949: Titelrolle in "Emilia Galotti" von Gotthold Ephraim Lessing
(R: Falk Harnack, P: 08.04.1949)
→ Szenenfotos (Datensatz 88930843)
bei "Deutsche Fotothek"
- 1949: Gretchen in "Faust I" von Johann Wolfgang von Goethe
(R: Wolfgang Langhoff, P: 28.08.1949;
mit Wilhelm Borchert als Faust,
Werner
Hinz als Mephisto) → Szenenfotos (Datensatz 88930890)
bei "Deutsche Fotothek"
- Berlin, "Städtische Oper"
- Berlin, "Schlosspark Theater"
- 1950: Luftgeist Ariel in "Der Sturm" von William Shakespeare (R: Lothar
Müthel, P: 17.10.1950)
→ Szenenfotos (Datensatz 88931013)
bei "Deutsche Fotothek"
- 1951: Königin Anna in "Das Glas Wasser" von Eugčne Scribe
(R: Helmut Käutner, P: 24.08.1951;
u.a. mit O.E. Hasse als Henry St. John; auch
Hamburger "Kammerspiele" (1952) mit Helmut Käutner als Henry St. John)
→ Szenenfotos (Datensatz 88931034)
bei "Deutsche Fotothek"
- 1952: Malchens Kammermädchen in "Der
Alpenkönig und der Menschenfeind" von Ferdinand Raimund (R:
Oscar Fritz
Schuh, P: 13.11.1952)
→ Szenenfotos (Datensatz 71399487)
bei "Deutsche Fotothek"
- 1953: Titelrolle in "Nora
oder Ein Puppenheim" von Henrik Ibsen (R: Boleslaw
Barlog, P: 13.11.1953;
u.a. mit Ernst
Wilhelm Borchert als Torvald Helmer)
→ Szenenfotos (Datensatz 71399537) bei "Deutsche Fotothek"
- 1953: Kellnerin in "Madame Löwenzorn" von Ulrich Becher
(R: Ludwig
Berger, P: 09.03.1954)
- 1954: Gretchen in "Faust I" von Johann Wolfgang von Goethe
(R: Boleslaw Barlog, P: 18.09.1954)
- 1955: Marie Luise in "Napoleon der Erste" von Ferdinand Bruckner
(R: Willi
Schmidt, P: 21,01.1955)
- 1955: Lucile Blanchard in "Um Lucretia" von Jean Giraudoux
(R: Hans
Lietzau, P: 21.04.1955)
→ Szenenfotos (Datensatz 71399638)
bei "Deutsche Fotothek"
- 1955: Dona Rosita in "Dona Rosita bleibt ledig" von Federico Garcia Lorca
(R: Heinrich
Koch, P: 18.06.1955)
→ Szenenfotos (Datensatz 71399650)
bei "Deutsche Fotothek"
- 1956: Lizzy Curry, Tochter des Farmers, in "Der Regenmacher"
von N. Richard Nash (R: Boleslaw Barlog, P: 06.03.1956)
→ Szenenfotos (Datensatz 71402362)
bei "Deutsche Fotothek"
- 1957: Finea, die "Närrin", in "Die kluge Närrin" ("La dama
boba") von Lope de Vega (R:
Dietrich Haugk, P: 27.04.1957)
- 1957: Toinette, Dienerin von Argan, in "Der eingebildete Kranke"
von Moličre mit Karl Hellmer als Argan
(R: Heinrich
Schnitzler, P: 01.06.1957)
- 1960: Gräfin Violet Dafon (Mutter) in "Die Pariser Komödie" nach "Lily
Dafon" von William Saroyan
Regie: Boleslaw Barlog; P: 14,05.1960; auch TV)
- 1968: Madame Jourdain in "Der Bürger als Edelmann"
von Moličre (R: Max
Peter Ammann, P: 22.02.1968;
u.a. mit Curt Bois
als Monsieur Jourdain)
- Hamburg, "Kammerspiele"
- Sonstige Bühnen
- Celle, "Schlosstheater"
- 1958: Titelrolle in "Nora
oder Ein Puppenheim" von Henrik Ibsen (R: Käthe Braun, P: 22.03.1958;
u. a mit Romano Merk als Torvald Helmer)
- Berlin, "Berliner Theater"
- Berlin, "Theater am Kurfürstendamm"
- Kassel, "Staatstheater"
- 1963: Titelrolle in "Nora oder Ein Puppenheim" von Henrik Ibsen (R: Käthe Braun, P: 06.04.1963;
u. a. mit Ernst von Klipstein als Torvald Helmer)
- Düsseldorf, "Schauspielhaus"
- 1964: Titelrolle in "Nora oder Ein Puppenheim" von Henrik Ibsen (R: Hanskarl Zeiser, P: 29.03.1964;
u. a. mit Waldemar Schütz als Torvald Helmer; "Schauspielhaus im Malkasten") → ibsen.nb.no
- 1964: Mrs. Julia Gibbs in "Unsere kleine Stadt" von Thornton Wilder
(R: Karl Heinz Stroux, P: 25.04.1964)
- Berlin, "Hebbel-Theater"
- Berlin, "Renaissance-Theater"
Parallel zur umfangreichen Arbeit am Theater machte Käthe Braun sporadisch Ausflüge auf
die Leinwand, bereits in Hans Deppes heiteren Geschichte "Die Drei um Christine"2) (1936) hatte sie an
der Seite der Hauptdarstellerin Maria Andergast Erfahrungen vor der Kamera gesammelt. Doch erst rund 15 Jahre später nahm sie
wieder Filmangebote an und spielte in zwei
DEFA-Produktion tragende Rollen: So sah man sie als Marie Lanthaler
in "Semmelweis Retter der Mütter"1) (1950),
Georg C. Klarens Biopic über den von Karl Paryla verkörperten deutschen
Arzt Ignaz Semmelweis1),
der bereits Mitte des 19. Jahrhunderts das Auftreten von Kindbettfieber auf mangelnde Hygiene bei Ärzten und Krankenhauspersonal zurückführte.
Eindrucksvoll war ihre Darstellung der Frau des Schlachtermeisters und Scharfrichters Albert Teetjen
(Erwin Geschonneck)
in "Das
Beil von Wandsbek"1) (1951), von Ehemann Falk Harnack in Szene gesetzt
nach dem Roman
von Arnold Zweig1). Weitere prägnante Parts hatte sie als todkranke Frau
des Fuhrmanns Henschel (Walter Richter) in Josef von Bákys Hauptmann-Adaption
"Fuhrmann
Henschel"1) (1956) und als Bildhauerin Harriet
von Rathlef-Keilmann1) in Falk Harnacks Drama "Anastasia,
die letzte Zarentochter"1) (1956) mit Lilli Palmer in der Titelrolle der "Unbekannten" (Anna Anderson1)),
die für Anastasia Romanowa1) (19011918), ermordete Tochter
des letzten russischen Zaren Nikolaus II.1), gehalten wird.
In den 1960er Jahren konnte Käthe Braun in vier Ludwig Thoma1)-Verfilmungen erneut ein
breites Publikum erreichen, in "Lausbubengeschichten"1) (1964),
"Tante
Frieda Neue Lausbubengeschichten"1) (1965),
"Onkel
Filser Allerneueste Lausbubengeschichten"1) (1966)
und "Ludwig
auf Freiersfüßen"1) (1969)
mimte sie als Therese Thoma die leidgeprüfte, besorgte Mutter des "Lausbub"
Ludwig (Hansi Kraus) → Foto bei www.br.de.
Käthe Brauns TV-Aktivitäten bleiben ebenfalls überschaubar, zu nennen sind
unter anderem drei Fernsehfilme, bei denen Ehemann Falk Harnack Regie führte:
So zeigte sie sich in "Unwiederbringlich"3) (1968)
nach dem Roman
von Theodor Fontane1) als
die Gesellschafterin der Gräfin Christine Fräulein Julie von Dobschütz,
spielte in Wolfdietrich Schnurres1)
Krimi-Drama "Ein Fall für Herrn Schmidt"3) (1971)
mit Klaus Schwarzkopf als
titelgebendem Privatdetektiv die heuchlerische Frau des einflussreichen Bauern Schurek und eine Oberin in "Der Verfolger" (1974)
nach dem autobiografisch gefärbten Roman von Günther Weisenborn1), der sich in seinem
Buch einmal mehr mit dem Widerstand während des NS-Regimes
auseinandersetzt. Letztmalig erlebte man Käthe Braun in der Episode "Mein Name ist Zypanski"3) (1975) aus der
Krimiserie "Gestern gelesen"3)
auf dem Bildschirm.
Im gleichen Jahr wurde im Frühjahr 1975 der TV-Film bzw. der in Brauns Geburtsort Reitmehring
angesiedelte bayerische Heimatfilm "Der
Wohltäter"1) ausgestrahlt,
zu dem Käthe Braun das Drehbuch geschrieben hatte Publikumsliebling Gustl Bayrhammer spielte
den "Wohltäter" Bürgermeister Gassner.
Fünf Jahre später drehte Franz Josef Wild nach Käthe Brauns Drehbuch die
Fortsetzung "Die
Undankbare"1) (1980), diesmal
mit Walter Kohut1) als
Bürgermeister. Aus ihrer Feder stammt zudem der Ende der 1970er Jahre
veröffentlichte Roman "Die Wiederbegegnung".
Erwähnt werden sollte, das Käthe Braun ihr Wissen an junge
Nachwuchstalente weiter gab, so erhielt unter anderem Henning Venske1)
von ihr Schauspielunterricht.
Käthe Braun, die bis zu Beginn der 1990er Jahre mit Lesungen in der Öffentlichkeit hervortrat,
starb am 9. September 1994 im Alter von 80 Jahren in Berlin. Die
letzte Ruhe fand sie an der Seite ihres am 3. September 1991 nach langer
schwerer Krankheit verstorbenen
Ehemannes Falk Harnack auf dem Berliner "Friedhof
Zehlendorf"1) → Foto der Grabstelle bei Wikimedia Commons bzw.
knerger.de.
Der schriftliche Nachlass der Schauspielerin befindet sich, wie auch der
ihres Mannes, in der Berliner "Akademie
der Künste"1) → Käthe-Braun-Archiv,
Falk-Harnack-Archiv.
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