Zum Film
kam der Schauspieler Mitte der 1950er Jahre und war erstmals 1957 als Werner Haydenreich
in Alfred Weidenmanns Kriegsfilm "Der Stern von Afrika"1)
auf der Leinwand zu sehen. Seine bekannteste Leinwandrolle dürfte sicherlich die des
Familienvorstands Jocelyn Pentecost in dem 1969 von Kurt Hoffmann gedrehten Unterhaltungsfilm "Wenn süß das Mondlicht auf den Hügeln schläft"1)
sein, nach dem Roman von Eric Malpass1). 1970 sah man Bruhns neben
Curd Jürgens
als Hauptkommissar Bossum in dem Streifen "Der Pfarrer von St. Pauli"1),
Ronald Neame1)
besetzte ihn als Verleger Hans Hoffmann in dem Thriller "Die Akte Odessa"1)
(1974, "The Odessa File"), gedreht nach dem gleichnamigen Roman
von Frederick Forsyth1). Ebenfalls 1974
tauchte er als Prof. Dr. Falk in dem Horrorstreifen
"Magdalena vom Teufel besessen"1) (1974)
auf sowie 1976 als Ottavio Berlinghieri, Onkel von Alfredo (Robert De Niro1)), in dem
preisgekrönten, opulenten Familienepos "1900"1)
("Novecento") von Bernardo Bertolucci1).
Vor allem beim Fernsehen fand Bruhns ein breites Betätigungsfeld und
spielte die unterschiedlichsten Figuren. Die Zuschauer sahen den Schauspieler unter
anderem 1958 als Cliff Lewis, Freund von Jimmy Porter (Horst Frank),
in der John Osborne-Verfilmung "Blick zurück im Zorn"3)
und in John Oldens Fernsehadaption des Theaterstücks
"Golden Boy"1) (1962) von Clifford Odets
als Frank Bonaparte, Bruder des jungen Joe Bonaparte,
eindrücklich verkörpert von Klaus Kammer. Rollen in so beliebten Krimi-Serien wie
"Hafenpolizei", "Stahlnetz", "Kriminalmuseum",
"Die fünfte Kolonne" "Der Kommissar"
"Derrick" oder "Tatort" folgten in den kommenden Jahren.
Oft verkörperte er hier den zwielichtigen Typus wie beispielsweise als
Finanzier Edoardo Minottii in dem mehrteiligen ZDF-Straßenfeger "11 Uhr 20" (1970),
aber auch ehrbare Großbürger, Akademiker oder Polizeikommissare gehörten
zu seinem Rollenspektrum → Übersicht Filmografie.
Neben seiner Arbeit als Schauspieler war Werner Bruhns auch ein gefragter Synchronsprecher und
lieh so berühmten Kollegen wie Marlon Brando,
Randolph Scott,
George Peppard1) oder
Daniel Gélin seine
Stimme → mehr bei synchronkartei.de. Bereits Anfang
der 1950er Jahre hatte Bruhns als freier Mitarbeiter beim NWDR
Aufgaben als Sprecher übernommen und blieb diesem Genre stets treu.
Werner Bruhns, der von 1952 bis 1957 in erster Ehe mit Christiane
Harlan1), der Nichte des Regisseurs Veit Harlan
(1899 1964) und späteren Ehefrau
von US-Regisseur Stanley Kubrick1)
(1928 1999) verheiratet war, schied am 16. Oktober 1977,
kurz nach seinem 49. Geburtstag, durch Freitod aus dem Leben; die letzte
Ruhe fand er auf dem Ohlsdorfer Friedhof1) in Hamburg
(Grab: BK61 (570)) → Foto der Grabstelle bei
knerger.de
sowie Wikimedia
Commons.
Mit seiner zweiten Ehefrau, der Autorin und Journalistin Wibke Bruhns1) war er seit 1965 verheiratet, aus der Verbindung
stammen die beiden Töchter Annika1) (geb. 1966) und Meike (geb. 1968);
Annika Bruhns ist Sängerin (Mezzo-Spran) und Schauspielerin →
www.annikabruhns.de.
Tochter Katharina aus Bruhns ersten Ehe erblickte 1953 das Licht der
Welt und ist ebenfalls Schauspielerin → IMDb.
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Filme
Filmografie bei der Internet Movie Database
sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, Die Krimihomepage,
niederdeutschebuehne.de, fernsehserien.de) |
Kinofilme
Fernsehen (Auszug)
- 1958: Blick zurück im Zorn (nach
dem Theaterstück
von John Osborne; als Cliff Lewis)
- 1958: Der Mustergatte (nach dem Theaterstück von Avery
Hopwood; als Jack Wheeler; → weitere Besetzung IMDb)
- 1959: Die Caine war ihr Schicksal
(nach dem Roman bzw. Theaterstück von Herman
Wouk; als Lt. Stephen Maryk)
- 1960: Der Traum des Mr. Borton (als Bob Selder)
- 1960: Kreuze am Horizont (als Petar)
- 1961: Ein Augenzeuge (als
Augenzeuge Fred Collins)
- 1962: Golden Boy (nach dem Theaterstück von Clifford
Odets; als Frank Bonaparte)
- 1963: Das kleine Hofkonzert Musikalisches Lustspiel aus der Welt
Carl
Spitzwegs
(nach dem Singspiel
von Edmund Nick;
als Walter von Arnegg; → weitere Besetzung IMDb)
- 1963: Hafenpolizei
(Krimiserie; als Lars in Folge 8 "Die Party")
- 1963: Das Glück läuft hinterher (als Dieter Vorbauer)
→ Chronik
der ARD, IMDb
- 1964: Das Mietshaus (Kurzfilm; als Rudolf Rippstein)
- 1964: Stahlnetz
(Krimiserie; als Herr Teichert, Vater des entführten Jungen, in Folge
18 "Rehe", basierend
auf der realen Entführung
von Joachim Göhner)
- 1964: Ich fahre Patschold (als
Abteilungsleiter Günther Wirsing)
- 1964: Ein Sommer ein Herbst (nach dem
Schauspiel von Arthur Adamov
nach der Novelle "Flattergeist"
(auch "Die Grille")
von Anton Tschechow; Regie: Tom
Toelle; als Riabowski; → weitere Besetzung IMDb;
Kurzinfo: Als eine begabte Dilettantin hat Olga
(Renate
Danz) sich immer nur in der Gesellschaft von Künstlern bewegt.
Aber sie heiratet einen Arzt (Hartmut
Reck), der nur seinen Beruf kennt. Er hat nichts dagegen, dass sie weiterhin malt
und sich von ihrem früheren Lehrer beraten lässt. Als sich Olgas Beziehungen zu dem Künstler vertiefen, sieht der Ehemann
darüber weg, ja er tröstet seine Frau sogar in ihrem Liebeskummer. Da erkrankt der Arzt schwer
(Quelle: retro-media-tv.de))
- 19651966: Die fünfte Kolonne (Krimiserie)
- 19651967: Das
Kriminalmuseum (Krimiserie)
- 1966: Der
Fall Hau (über den Juristen Dr. Carl
Hau; als Dr. Carl Hau) → Die Krimihomepage
- 1966: Der Verrat von Ottawa (Rekonstruktion der Geschehnisse um
Igor
Gusenko; als Igor Gusenko)
- 1967: Polizeifunk
ruft (Krimiserie; als Robert Wernicke in Folge 5 "Das Mädchen von der Autobahn")
- 1967: Das Arrangement (als Kommissar)
- 1967: Kampf um Kautschuk (Regie: Falk
Harnack; als Gerard Lemaire; → weitere Besetzung IMDb)
- 1968: Die Rivalin (nach dem Theaterstück
"Adelaide" von Jean-Louis Curtis nach einer Novelle von Arthur
de Gobineau;
Inszenierung: Tourneetheater "Der
Grüne Wagen"; Regie: Wolfgang
Liebeneiner; als Frédéric de Rubeck;→ weitere
Besetzung IMDb)
- 1969: 11 Uhr 20 (Dreiteiler; als Finanzier Edoardo Minotti)
- 19701973: Der Kommissar (Krimiserie)
- 1971: Eine konsequente Frau (nach dem Theaterstück von William
Somerset Maugham; Regie: Wolfgang
Liebeneiner;
als John Middleton; → weitere Besetzung IMDb)
- 1971: Hamburg
Transit (Krimiserie; als der Chef in Folge 2 "Der Tod im Koffer")
- 1971: Klassenkampf (als Chefredakteur 'Freiheit') →
IMDb
- 1971: Die Entführung (nach
der Erzählung von Ladislav Mňačko; als Er)
- 1972: Ein Toter stoppt den 8 Uhr 10
(Autor: Bernhard
Horstmann alias Stefan Murr; als Eberhard Morrisey)
- 1972: Geliebter Mörder (als Lee Warren)
- 1973: Gabriel (In Gestalt eines unscheinbaren älteren
Mannes kommt der Erzengel Gabriel (Horst Tappert), eine Posaune
unter dem Mantel, auf die Erde, um zu erkunden, ob die Zeit bald
reif ist für das Jüngste Gericht; Regie: Thomas Fantl;
als Polizeipräsident)
- 1973: Okay
S.I.R. (Krimiserie; als Magnat Mario Tirelli in Folge 14 "Ein Motiv im Hintergrund")
- 1974: Tod eines Mannequins (als Stefan Prager; → weitere Besetzung IMDb;
Kurzinfo: Der Dramatiker und einstige Studienrat
Thomas Valentin präsentiert wieder eines seiner photogenen Frauenschicksale. Nach der
"Jugend einer Studienrätin" und einer
Trinkerinnen-Elegie ("Selbstbildnis Beatrice S.") rekonstruiert er jetzt nach einem authentischen Fall den Selbstmord
eines alternden Pariser Star-Modells (Franziska Bronnen) (Quelle: spiegel.de))
- 1974: Plus minus null (Info: "Herbert Knopp ("Der
Versager") zeichnet in seinem fünften Film aus der Arbeitswelt das Psychogramm
eines höheren Angestellten (Horst Tappert), der aus Protest gegen seine Degradierung Selbstmord
begeht." (Quelle: spiegel.de);
Regie: Franz
Peter Wirth; als Vance; → weitere Besetzung IMDb)
- 19741977: Tatort (Krimireihe)
- 1975: Gestern gelesen Aus den Akten eines Strafverteidigers (Serie; als
Herr Zinser in Folge 43 "Repräsentanten gesucht")
- 1975: Eurogang
(Krimiserie; als Bauingenieur Werner Dormann in Folge 4 "Die letzte Lieferung")
- 1976: Meine beste Freundin (Regie:
Arno
Assmann; als Preston Drake)
- 1976: Derrick
(Krimiserie; als Herr Habinger in Folge 27 "Risiko"
→ zauberspiegel-online.de)
- 1977: Flucht (Drehbuch:
Ladislav Mňačko;
als Henner) → deutsches-filmhaus.de
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