Filmografie / Fotos
Lien Deyers wurde am 5. November 1909 in der niederländischen Hauptstadt Amsterdam1) geboren, genoss ab dem 13. Lebensjahr eine Erziehung in einem Mädchenpensionat in Lausanne (Schweiz). Bei einem von der österreichischen Wochenzeitung "Mein Film"1) veranstalteten Talentwettbewerb war sie erfolgreich und anlässlich der Wiener Uraufführung des Klassikers "Metropolis" stellte Chefredakteur Friedrich Porges1) die Siegerin Fritz Lang1) (1890 – 1976) bei einem Autogrammtag vor, der daraufhin mit ihr in Berlin Probeaufnahmen machte und sie wenig später in dem Stummfilm "Spione"1) mit der Figur der jungen, unschuldigen Mädchens Kitty betraute. Bis Ende der 1920er Jahre folgten weitere stumme Produktionen, so der Krimi "Haus Nummer 17" (1928) nach dem Bühnenstück "Number 17" des Briten Joseph Jefferson Farjeon (1883 – 1955) und die Adaption "Die Heilige und ihr Narr"1) (1928) nach dem gleichnamigen Roman1) von Agnes Günther1) – letzterer mit Wilhelm Dieterle als Regisseur und Darsteller. Mit Dieterle erschien sie auch in dessen Drama "Ich lebe für dich" (1929) und in dem Rührstück "Frühlingsrauschen"1) (1929), in der nachträglich mit Musik unterlegten Geschichte "Das Donkosakenlied"1) (1930) mit dem Untertitel "Verlorene Heimat" war Hans Adalbert Schlettow ihr Partner → Übersicht Stummfilme.  

Lien Deyers als Rosemarie von Brauneck mit Wilhelm Dieterle
als Graf Harro von Thorstein in dem Stummfilm "Die Heilige und ihr Narr" (1928),
gedreht von Wilhelm Dieterle für die Berliner "Deutsche Film-Union AG" (Defu)
Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pos-2006-a_0000911) aus
"Vom Werden deutscher Filmkunst/1. Teil: Der stumme Film" von Dr.Oskar Kalbus
(Berlin 1935, S. 76) bzw. Ross-Verlag & DeFina, 1928
© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Unbekannter Fotograf
Quelle: www.deutschefotothek.de; Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017

Wilhelm Dieterle als Graf Harro von Thorstein und Lien Deyers als Rosemarie von Brauneck in dem Stummfilm "Die Heilige und ihr Narr" (1928), gedreht von Wilhelm Dieterle für die Berliner "Deutsche Film-Union AG" (Defu); Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pos-2006-a_0000911) aus "Vom Werden deutscher Filmkunst/1. Teil: Der stumme Film" von Dr.Oskar Kalbus (Berlin 1935, S. 76) bzw. Ross-Verlag & DeFina, 1928; Copyright SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Unbekannter Fotograf; Quelle: www.deutschefotothek.de
Lien Deyers und Heinz Rühmann in dem Ufa-Film "Der Mann, der seinen Mörder sucht" (1930/1931),Fotografie (Weltpostkarte mit Autogramm von Lien Deyers, 10.1931) im "Ross-Verlag"; Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pos-2019-a_0000180_001); Copyright SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Unbekannter Fotograf; Quelle: www.deutschefotothek.de; Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017 Mit Beginn des Tonfilms avancierte Lien Deyers zur vielbeschäftigten Darstellerin, präsentierte sich an der Seite von Ufa-Stars wie Mathias Wieman (1902 – 1969), Heinz Rühmann (1902 – 1994), Gustav Fröhlich (1902 – 1987), Hans Albers (1891 – 1960), Richard Tauber (1891 – 1948) oder Theo Lingen (1903 – 1978), mimte in verschiedenen Lustspielen und Filmromanzen meist das nette, sympathische Mädchen, in das sich der männliche Hauptdarsteller auf kurz oder lang verliebt. Mit Mathias Wieman stand sie für das Melodram "Rosenmontag"1) (1930) vor der Kamera, mit Heinz Rühmann spielte sie in der Krimikomödie "Der Mann, der seinen Mörder sucht"1) (1931) und in der heiteren Geschichte "Lachende Erben" (1933), mit Gustav Fröhlich zeigte sie sich in dem Lustspiel "Die verliebte Firma"1) (1932) und mit Hans Albers in dem Abenteuer "Gold"1) (1934). Erfolge waren auch die Musikstreifen "Melodie der Liebe"1) (1932) mit Star-Tenor Richard Tauber und "Ich liebe alle Frauen"2) (1935)  mit dem nicht minder populären Sänger Jan Kiepura. Letztmalig erlebte man die Schauspielerin 1935 in der Adaption "Die selige Exzellenz"2) nach dem Lustspiel von Rudolf Presber1) und Leo Walther Stein (1856 – 1930) als Elke, Tochter von Hofrat Buxbaum (Eugen Rex) auf der Leinwand → Übersicht Tonfilme.

Lien Deyers und Heinz Rühmann in dem Ufa-Film
"Der Mann, der seinen Mörder sucht" (1930/1931),
Fotografie (Weltpostkarte mit Autogramm
von Lien Deyers, 10.1931) im "Ross-Verlag
Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pos-2019-a_0000180_001)
© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Unbekannter Fotograf
Quelle: www.deutschefotothek.de;
Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017

Nach 32 Filmen in nur acht Jahren verließ Lien Deyers zusammen mit ihrem jüdischen Mann, dem Regisseur, Produzent, Autor und Schauspieler Alfred Zeisler1) (1892 – 1985), im Jahre 1935 Deutschland und ging zunächst nach Großbritannien, wo sie sich am 27. Juni 1938 ein Einreise-Visum in die USA beschaffte. 
Am 8. März 1939 fuhr sie von Southampton1) aus mit der "Ile de France"1) gen Amerika, wo sie am 15. März 1939 in New York City1) ankam. Inzwischen von Zeisler geschieden, konnte die seit Dezember 1940 mit dem 16 Jahre älteren Agenten und Filmstory.Lieferanten Frank Orsatti (Scheidung 1942) verehelichte Deyers dort ihre Schauspielkarriere nicht weiter fortsetzen und betrieb stattdessen ein Geschäft für Mode-Accessoires für Damen. Am 10. Dezember 1945 ist ein Grenzübertritt von Mexiko in die USA (Calelexico1)) belegt, der eindeutig ihr Geburtsjahr 1909 (nicht 1910 oder 1911 wie oftmals zu lesen ist) bestätigt. Am 28. Oktober 1949 wurde sie – nunmehr als Lien Deyers Rubin – eingebürgert.*)  
Nach mehreren gescheiterten Ehen geriet die trinkfreudige Ex-Schauspielerin auf die schiefe Bahn, in Las Vegas und Los Angeles wurde sie mehrfach aufgegriffen und wegen Herumtreibens und Randalierens im Vollrausch zu Gefängnisstrafen verurteilt. Bei Wikipedia kann man lesen: "Lange Zeit blieb ein schriftlicher Hilferuf, den Deyers im September 1964 an ihren ehemaligen Agenten und früheren Produktionsleiter aus gemeinsamen Berliner Tagen, Paul Kohner1), aus dem "Clark County Jail" aus Las Vegas1) absendete, ihr letztes Lebenszeichen. Später wurde von anderen Emigranten in Los Angeles kolportiert, dass sie am Strand von Santa Monica1 dabei gesehen wurde, wie sie Regenwürmer ausbuddelte, um diese an Angler zu verkaufen. Ihr letztes Lebenszeichen war eine Grußkarte an ihren früheren Filmpartner Heinz Rühmann zu dessen 80. Geburtstag im März 1982."*)
Ein Ableben wird also erst nach diesem Datum vermutet.

Lien Deyers, fotografiert um 1930 im
Atelier von Alexander Binder1) (1888 – 1929)
Quelle: Deutsche Fotothek (file: df_pos-2009-a_0000083); © SLUB Dresden/Deutsche Fotothek
Quelle: www.deutschefotothek.de; Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017

Lien Deyers, fotografiert um 1930 im Atelier von Alexander Binder (1888–1929); Quelle: Deutsche Fotothek (file: df_pos-2009-a_0000083); Copyright/Eigentümer: SLUB Dresden/Deutsche Fotothek; Quelle: www.deutschefotothek.de; Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pos-2019-a_0000180_001); Copyright SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Unbekannter Fotograf; Quelle: www.deutschefotothek.de; Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017
Textbausteine des Kurzportraits aus "Das große Personenlexikon des Films" bzw.
"Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben …"*) von Kay Weniger1)
Siehe auch Wikipedia, cyranos.ch, rolf-krekeler.com
Fotos bei virtual-history.com
*) Kai Weniger: "'Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben … Lexikon der aus Deutschland und Österreich emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945: Eine Gesamtübersicht" (Acabus Verlag, Hamburg 2011, S. 138/139)
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) filmportal.de
Lizenz Foto Lien Deyers (Urheber: Alexander Binder): Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei, weil ihre urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für die Europäische Union, die Vereinigten Staaten, Australien und alle weiteren Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers.
    
Filme
Stummfilme / Tonfilme
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia (deutsch/englisch), filmportal.de, Murnau Stiftung)
Stummfilme Tonfilme
Weitere Fotos von Alexander Binder (1888 – 1929)
(Quelle: virtual-history.com)
Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier
Lien Deyers, fotografiert von Alexander Binder (1888–1929); Quelle: virtual-history.com (Ross-Karte:5771/1); Lizenz: gemeinfrei Lien Deyers, fotografiert von Alexander Binder (1888–1929); Quelle: virtual-history.com; Lizenz: gemeinfrei Lien Deyers vor 1929; Urheber bzw. Nutzungsrechtinhaber: Alexander Binder (1888–1929); Quelle: www.virtual-history.com; Ross-Karte Nr. 5274/1
Lien Deyers, fotografiert von Alexander Binder (1888–1929); Quelle: virtual-history.com; Lizenz: gemeinfrei Lien Deyers, fotografiert von Alexander Binder (1888–1929); Quelle: virtual-history.com; Lizenz: gemeinfrei Lien Deyers, fotografiert von Alexander Binder (1888–1929); Quelle: virtual-history.com; Lizenz: gemeinfrei
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