Will Dohm mit Ehefrau Heli Finkenzeller 1947 in der Komödie "Götterkinder" von F. D. Andam und Werner. P. Zibaso im "Lustspielhaus des Westens" in Berlin-Friedenau; Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pk_0000599_008); Copyright SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Abraham Pisarek; Datierung 1947; Urheber: Abraham Pisarek (1901–1983); Quelle: www.deutschefotothek.de Will (Wilhelm) Dohm wurde am 8. April 1897 als Sohn eines Postbeamten in Köln-Delbrück1) geboren. Aufgewachsen in Wiehl1), besuchte er in Köln die Volksschule sowie das humanistische Gymnasium, welches er 1914 mit dem Notabitur beendete. Schon kurz darauf während des 1. Weltkrieges zum Kriegsdienst verpflichtet, diente er als Leutnant bei der Infanterie. Nach 1918 arbeitete er zunächst als Bankangestellter in Dresden, ließ sich aber in seiner Freizeit von dem dortigen Oberspielleiter Georg Kiesau2) (1881 – 1940) zum Schauspieler ausbilden. Sein Bühnendebüt gab der aufstrebende Schauspieler 1921 am Stadttheater in Mühlhausen1) (Thüringen), weitere Stationen wurden unter anderem Aachen, Köln und Stuttgart. Seine größten Theatererfolge feierte Dohm dann ab 1926 bis 1937 auf der Bühne der "Münchner Kammerspiele"1), der er zeitlebens verbunden blieb. Zwischen 1937 und 1945 wirkte er in Berlin bei Gustaf Gründgens am "Preußischen Staatstheater", zu seinen berühmtesten Rollen zählte dort 1941 die Figur des Sir John Falstaff1) in der Shakespeare-Komödie "Die lustigen Weiber von Windsor"1) unter der Regie von Gustaf Gründgens. Eine andere Glanzrolle war sein Sosias, Diener des Amphitryon1), in der Tragikomödie "Amphitryon"1) von Heinrich von Kleist1) (1937, Regie: Lothar Müthel1)).
     
Ende der 1920er Jahre kam Will Dohm zu dem noch stummen Film und war erstmals mit einem kleinen Part neben Protagonistin Liane Haid in dem Streifen "Marquis d*Eon, der Spion der Pompadour"1) (1928) zu sehen. 

Will Dohm mit Ehefrau Heli Finkenzeller 1947 in der Komödie
"Götterkinder" von F. D. Andam1) und Werner P. Zibaso1)
im "Lustspielhaus des Westens" in Berlin-Friedenau1)
Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pk_0000599_008)
© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Abraham Pisarek; Datierung: 09.1947
Urheber: Abraham Pisarek1) (1901–1983)
Quelle: www.deutschefotothek.de; Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017

Es folgten weitere Auftritte bzw. Nebenrollen in den Filmen "Waterloo"1) (1929), "Spuren im Schnee" (1929) und "Bruder Bernhard" (1929), doch erst in den 1930er Jahren avancierte der Schauspieler im Tonfilm mit prägnanten, meist komischen Rollen zum Publikumsliebling. So erlebte man ihn beispielsweise "Peter Voss, der Millionendieb"1) (1932) nach dem Roman von Ewald Gerhard Seeliger1) als Wirt des Nachtlokals neben Titelheld Willi Forst, Dohm zeigte sich in Produktionen wie der Adaption "Der Tunnel"1) (1933) nach dem gleichnamigen Roman1) von Bernhard Kellermann1), dem Liebesdrama "Barcarole"1) (1935) oder in "Donogoo Tonka"1) (1936) nach dem Roman von Jules Romains1). Unter der Regie von Veit Harlan sah man ihn in der Literaturverfilmung "Maria, die Magd"1) (1936), gedreht nach der Novelle "Die Kindsmagd" von dessen Vater Walter Harlan1), an der Seite von Hilde Körber als Magd Maria Klimanks, in dem Historienstreifen "Fridericus"1) (1936) mit Otto Gebühr als Preußenkönig Friedrich der Große stellte er den Baron Heinrich Gottlob von Warkotsch1) dar, mimte in Wolfgang Liebeiners1) ersten Regiearbeit "Versprich mir nichts!"3) (1937) den Konsul Brenkow.
   
"Donogoo Tonka": Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche die Abenteuer-Komödie Mitte März 2024 auf DVD herausbrachte "Donogoo Tonka": Szenenfoto mit Will Dohm (links) als Cafébesitzer Albert, Viktor Staal als Pierre Lamendin und Anny Ondra als Josette; mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche die Abenteuer-Komödie Mitte März 2024 auf DVD herausbrachte
"Donogoo Tonka" (1936): Abbildung DVD-Cover sowie Szenenfoto mit
Will Dohm (links) als Cafébesitzer Albert, Viktor Staal als Pierre Lamendin
und Anny Ondra als Josette; Regie: Reinhold Schünzel
Mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche die Abenteuer-Komödie Mitte März 2024 auf DVD herausbrachte.

Ganz auf Will Dohm zugeschnitten war die Figur des Katasterbeamter Gustav Künnemann, der in der von Paul Wegener in Szene gesetzten Geschichte "Krach und Glück um Künnemann"3) (1937) seinem eintönigen Leben bzw. seiner langweiligen Ehe mit Gattin Martha (Maria Krahn1)) entkommen möchte, zusammen mit Hauptdarsteller Heinz Rühmann stand er als Privatdetektiv van Gaalen für die Krimikomödie "Nanu, Sie kennen Korff noch nicht?"1) (1938) vor der Kamera, im gleichen Jahr als Theaterdirektor Pomponille in der operettenhaften Historienverfilmung "Tanz auf dem Vulkan"1) (1938) mit Gustaf Gründgens als der Schauspieler/Pantomime Jean-Gaspard Debureau1) (1796 – 1846). Gemeinsam mit seiner Ehefrau Heli Finkenzeller (1911 – 1991) tauchte Dohm in der musikalischen Komödie "Opernball"1) (1939) nach der gleichnamigen Operette1) von Richard Heuberger1) (Musik) auf, gehörte als Zeitungsredakteur Charles Forestier zur Besetzung der spritzigen Adaption "Bel Ami"1) (1939), gedreht von Willi Forst nach dem Roman "Bel-Ami" von Guy de Maupassant1) mit sich in der Titelrolle des Frauenlieblings George Duroy, oder mimte neben Marika Rökk den Agent Möller in dem melodramatischen Revuefilm "Kora Terry"1) (1940) nach dem Roman von Hans-Caspar von Zobeltitz1). Es folgten Produktionen wie "Der Gasmann"1) (1941) nach dem Roman von Heinrich Spoerl1) (auch Drehbuch) mit Heinz Rühmann, "Altes Herz wird wieder" (1943) mit Emil Jannings oder der von Volker von Collande inszenierte und im flandrischen Dorf- und Kaufmannsmilieu des 18. Jahrhunderts angesiedelte Schwank "Das Bad auf der Tenne"1) (1943), wo der wohlbeleibte Schauspieler als verschmitzter Bürgermeister Hendrik und Heli Finkenzeller als dessen Frau Antje in einem der ersten Farbfilme glänzen konnten. Auch wenn Propagandaminister Joseph Goebbels1) die aufwendig gedrehte Geschichte damals als "ordinären Bauernfilm" abqualifizierte, tat dies dem Erfolg an den Kinokassen keinen Abbruch. In "Fritze Bollmann wollte angeln"3) (1943) nach der Novelle "Fritze Bollmann. Die Tragikomödie vom Brandenburger Barbier" von Hermann Fidow-Fiddickow (1909–?) gab Dohm einen herrlichen Fritze Bollmann ab, zu seinen letzten Leinwandauftritten zählte Géza von Bolvárys1) opulent ausgestattete Verfilmung "Die Fledermaus"1)  nach der gleichnamigen Operette1) von Johann Strauss1) (Sohn) mit seiner Rolle des Theaterdirektors Falke an der Seite von unter anderem Marte Harell (Rosalinde Eisenstein), Johannes Heesters (Herbert Eisenstein) und Willy Frisch (Gefängnisdirektor Frank). Der im Herbst 1944 gedrehte Film gelangte jedoch erst am 6. August 1946 in Berlin (Ost) zur Uraufführung, Kinostart in Berlin (West) war der 16. September 1949. Der von G. W. Pabst1) inszenierte Streifen "Der Fall Molander"1) (1945) nach dem Roman "Die Sternengeige" von Alfred Karrasch1) und Wolfgang Liebeneiners1) berüchtigter "letzter Film des Dritten Reiches" mit dem Titel "Das Leben geht weiter"1) (1945) blieben unvollendet → Übersicht Tonfilme.
Wikipedia notiert: "Daneben arbeitete er als Sprecher für den Hörfunk (u. a. "Hans Sonnenstössers Höllenfahrt", RRG 1937) und die Filmsynchronisation, wobei er seine Stimme unter anderem. Lionel Barrymore in "Lebenskünstler"1) (1937, "You Can*t Take It with You") und Oliver Hardy in "Way Out West"1) (1937) lieh."
Nach dem Krieg stand der Schauspieler bis zu seinem frühen Tod auf der Theaterbühne und wirkte erneut vornehmlich in München.
 
Will Dohm erlag am 28. November 1948 mit nur 51 Jahren in München seinem schweren Herzleiden; die letzte Ruhe fand er auf dem dortigen "Waldfriedhof"1), wo später auch seine Ehefrau beigesetzt wurde → Foto der Grabstelle bei www.knerger.de sowie Wikimedia Commons. Aus der 1937 geschlossenen Ehe mit Schauspielerkollegin Heli Finkenzeller gingen Sohn Michael sowie die 1943 geborene Tochter Gabriela hervor, die später als Gaby Dohm selbst eine erfolgreiche Schauspielerkarriere startete und nicht nur durch die Kultserie "Die Schwarzwaldklinik"1) einem breiten Publikum bekannt wurde.

Will Dohm gehörte zu den Komikern der deutschen Tonfilmzeit, in mehr als 50 Filmen stand er vor der Kamera. Seine Figuren waren häufig überaus gesellige und lustige Gestalten, die er possenhaft mit einer urkomischen Gemütlichkeit verkörperte.4) DER SPIEGEL (49/1948) notierte anlässlich des Todes: Zwischen München und Berlin spielte er seit mehr als 20 Jahren die verschiedensten Rollentypen, von klassischen Shakespeare-Gestalten bis zu grotesken Figuren moderner Stücke. Der Film machte den graziösen Dicken erst richtig bekannt und beliebt, besonders als Partner seiner Frau in "Das Bad auf der Tenne".
In Münchener Stadtbezirk Ramersdorf-Perlach erinnert der "Will-Dohm-Weg" an den einst so beliebten Mimen. 

Siehe auch Wikipedia, cyranos.ch
Fotos bei virtual-history.com
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) staaatsschauspiel-dresden.de, 3) filmportal.de
Quelle: 4) film-zeit.de (Artikel nicht mehr online)
  
Filme
Stummfilme / Tonfilme
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, filmportal.de, Murnau Stiftung)
Stummfilme Tonfilme
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