Bei den "Salzburger Festspielen"1) wirkte er 1937 als Papageno in "Die Zauberflöte"1) mit (Dirigent: Arturo Toscanini1)) und auch als "Don Giovanni"1) wurde er bewundert. Als Verdi-Interpret begeisterte er mit der Titelrolle im "Rigoletto"1), als Graf Luna im "Troubadour"1) und als Graf Anckarström im "Ein Maskenball"1), zu seinen weiteren großen Bühnenpartien zählten beispielsweise der Torero Escamillo in"Carmen"1) von Georges Bizet1), der Graf Liebenau in "Der Waffenschmied"1) von Albert Lortzing1), der Figaro in "Der Barbier von Sevilla"1) von Gioachino Rossini1), der Maler Marcello in "La Bohčme"1) von Giacomo Puccini1), der Polizeichef Baron Scarpia in "Tosca"1) (ebenfalls von Puccini) sowie die Opern "Ariadne auf Naxos"1) (als Harlekin) und "Elektra"1) (als Orest) von Richard Strauss1). Zu nennen sind die zudem Partien in den Opern "Tannhäuser"1) (Wolfram von Eschinbach), "Parsifal"1) (Gralskönig Amfortas) und sogar der Hans Sachs in "Die Meistersinger von Nürnberg"1) von Richard Wagner1). Seit Anfang der 1930er Jahre machte Domgraf-Fassbaender sporadisch Ausflüge auf die Leinwand und wirkte in einigen Kinoproduktionen mit, die ihn ungemein populär werden ließen: Nach einer Gesangseinlage in dem Hans Albers-Film "Der Sieger"1) (1932) erlebte man ihn unter der Regie von Max Ophüls1) in "Die verkaufte Braut"1) (1932) nach der gleichnamigen komischen Oper1) von Bedřich Smetana1) mit einer bezaubernden Jarmila Novotná1) in der Titelrolle und Domgaf-Fassbaenders Part des Postillons Hans. Es folgte die Titelfigur des Schriftstellers und Freiheitskämpfers Theodor Körner1) in dem von Carl Boese1) in Szene gesetzten Biopic "Theodor Körner"1) (1932). "Willi Domgraf-Faßbaender gibt den Helden mit Haltung und verträumter Sinnlichkeit, nur entspricht er in Maske und Spiel nicht dem Typ des deutsche Heldenjünglings, wie unsere Jugend sich einen Theodor Körner vorstellt." schrieb unter anderem Oskar Kalbus1).2) Ein Jahr zeigte er sich in Heinz Hilperts1) Streifen "Ich will Dich Liebe lehren" (1933), Rudolf van der Noss1) realisierte mit ihm als Komponist Carl Maria von Weber1) die klischeehafter Filmbiografie "Aufforderung zum Tanz"3) (1934, auch: "Der Weg Carl Maria von Webers"). Dann sah man den Sänger eine Zeit lang nicht auf der Leinwand, erst einige Jahre später stand er nach zwei Kurzfilmen (1937/1938) für die von Heinz Rühmann inszenierte Komödie "Lauter Liebe"1) (1940) vor der Kamera und mimte den Opernsänger Enrico Battini; danach drehte er während des Nazi-Regimes keine Filme mehr. Auch nach 1945 übernahm er nur noch ein Mal eine Aufgabe für den Kinofilm: Er spielte bzw. sang die Figur, die ihn berühmt gemacht hatte, den "Figaro" in Georg Wildhagens1) Leinwand-Fassung von Mozarts "Figaros Hochzeit"1) (1949), einer ersten Opernverfilmungen der DEFA1). In "Kleine Enzyklopädie Film" (Leipzig 1966) wir unter anderem ausgeführt: "In dem Film FIGAROS HOCHZEIT sind sämtliche Rezitative weggefallen und durch Dialogszenen ersetzt worden. Interessanterweise sind die drei Finales erhalten geblieben. Vieles ist dem Theater noch sehr nahe. Im ganzen kommt das Ohr besser weg als das Auge." "Der Sozialdemokrat" vom 27.11.1949 notierte unter anderem "Hier entstand ein bezaubernder Film mit dem beschwingten Geiste und dem Reiz Mozartscher Musik. Ein Genuß, wie er selten ist auf der Leinwand." → Filmografie Nachdem Domgraf-Fassbaender 1948 die "Berliner Staatsoper" verlassen hatte, gab er überwiegend Gastspiele, so in Hannover und München und zwischen 1951 und 1963 an der "Wiener Staatsoper"; außerdem fungierte er seit 1946 am "Nürnberger Stadttheater"1) als Oberspielleiter, wo er unter anderem am 26. März 1955 anlässlich des "Nürnberger Volksfestes"1) die Uraufführung der Spieloper "Das Bad auf der Tenne"4) von Friedrich Schröder1) (Musik) inszenierte und auch gelegentlich als Sänger in Erscheinung trat. Seit 1954 hatte er überdies eine Professur am "Meistersinger-Konservatorium"1) in Nürnberg inne und war außerdem ein gefragter Gesangspädagoge; zu seinen Schülerinnen/Schülern gehörten beispielsweise die Sopranistin Rita Streich (1920 1987) und der Tenor bzw. spätere Kammersänger Erwin Wohlfahrt1) (1932 1968). Willy Domgraf-Fassbaender, dessen Stimmführung und Stilsicherheit seines Vortrages immer wieder bewundert wurde, starb am 13. Februar 1978 in Nürnberg1) wenige Tage vor seinem 81. Geburtstag. Der Künstler war drei Mal verheiratet, laut Wikipedia zunächst mit Mathilde Maria Henriette Reiff, danach mit Ilse Berta Emma Seeger und schließlich mit der Schauspielerin Sabine Peters (1912 1982. Aus dieser Verbindung ging die 1939 geborene Brigitte Fassbaender1) hervor, die sich später, nicht zuletzt durch das Studium bei ihrem Vater, als bedeutende Mezzo-Sopranistin, aber auch als Regisseurin und Intendantin einen Namen machte. |
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Siehe auch cyranos.ch,
Wikipedia,
www.cantabile-subito.de
(englisch) Fotos bei virtual-history.com |
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Fremde Links: 1) Wikipedia, 3) filmdienst.de, 4) felix-bloch-erben.de 2) Oskar Kalbus: "Vom Werden deutscher Filmkunst" 2. Teil: Der Tonfilm (Berlin 1935. S. 78) Lizenz: Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei, weil ihre urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für die Europäische Union, die Vereinigten Staaten, Australien und alle weiteren Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers. |
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