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Fred Düren, der sich vor allem auf der Bühne einen Namen als
exzellenter Charakterdarsteller machte, aber auch in etlichen Film- und
Fernsehproduktionen einen nachhaltigen Eindruck hinterließ, wurde am 2. Dezember 1928 in Berlin
(einige Quellen nennen Leverkusen) in eine Arbeiterfamilie hineingeboren. Sein darstellerische Rüstzeug erwarb
er sich nach Kriegende ab 1945 an der Schauspielschule des
Berliner "Deutschen Theaters"1) sowie an der an der "Fritz-Kirchhoff-Schule"1)
(Schauspielschule "Der Kreis"). Ein erstes Engagement erhielt er zur Spielzeit 1946/47 in
Potsdam, Verpflichtungen in Ludwigslust (1948/49), Wismar (1949/50) und
am "Staatstheater Schwerin"1) (19511953) schlossen sich an.
Dann folgte Düren einem Ruf Bertolt Brechts1)
an dessen, zusammen mit Ehefrau Helene Weigel
gegründetes "Berliner Ensemble"1),
wo er bis 1958 zu den wichtigen Protagonisten des Hauses zählte.
Anschließend wechselte er an das "Deutsche Theater",
das für die kommenden 30 Jahre zu seiner künstlerischen Heimat wurde.
"Schon früh offenbart sich das große schauspielerische Talent Dürens, der
"mit äußerster Einfachheit der Mittel diffizilste Wirkungen zu
erreichen" vermag (Christoph Funke, 1966). Auf diese Weise meistert er
die bedeutenden Rollen der Weltdramatik, ist durch seine individuelle Menschengestaltung
und vitale Überzeugungskraft anspruchsvollen Aufgaben wie dem Woyzeck, Tartüff, Ödipus, Faust und Lear gewachsen."
wurde bei der nicht mehr existierenden Website defa-sternstunden.de
ausgeführt → Memento bei web.archive.org.
Frede Düren in der Rolle des Gagler (Gaukler) in der "bairischen Komödie"
"Astutuli"1) von
Carl Orff1),
1958 am "Deutschen Theater"
Quelle: Deutsche Fotothek
(file: df_pk_0004529_2_002)
© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Abraham Pisarek
Urheber: Abraham Pisarek1) (19011983);
Datierung: 11.1958
Quelle: www.deutschefotothek.de;
Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017
|
Im folgenden eine kleine Auswahl wichtiger Rollen bzw. Theaterstücke;
→ siehe auch Theater-Wirken bei Wikipedia
(Quelle (überwiegend): "Henschel Theaterlexikon"*);
Fremde Links: Wikipedia)
"Berliner Ensemble"
"Deutsches Theater",
Berlin / "Kammerspiele"
-
-
1958: Gagler in "Astutuli"1) von
Carl Orff1)
(Regie: ?)
→ Weitere Fotos bei "Deutsche Fotothek"
-
1959: Rechtsanwalt Pygmalion Spiropoulos in "Die Fremde auf der Insel"
(DE) von Georges Soria (19141991) (Regie:
Wolfgang Langhoff)
→ Szenenfotos bei "Deutsche Fotothek";
auch
TV (EA: 09.06.1959)
1960: Riccaut de la Marlinière in "Minna
von Barnhelm" von Gotthold Ephraim Lessing (Regie: Wolfgang Langhoff)
- 1960: Schwiegersohn in "Mitternachtsmesse" von Peter
Karvaš (Regie: Ernst Kahler)
- 1961/62: Kontorist Semjon Pantelejewitsch Jepichodow in
"Der Kirschgarten" von
Anton Tschechow (Regie: Wolfgang Heinz)
- 1962: Trygaios in "Der Frieden" nach der gleichnamige
Komödie des Aristophanes in einer Bearbeitung von Peter Hacks
(Regie: Benno Besson)
- 1962: Amtsdiener Mitteldorf in "Der Biberpelz" von
Gerhart
Hauptmann (Regie: Ernst Kahler)
- 1963: Titelrolle in "Tartuffe"
von Molière
(Regie: Benno Besson)
- 1964: Paris in "Die schöne Helena" nach der gleichnamigen
Opéra-bouffe
von Jacques Offenbach (Musik)
in einer Bearbeitung von Peter Hacks (Regie: Benno Besson)
- 1967: Titelrolle in "Ödipus Tyrann" nach "König
Ödipus" von Sophokles in einer Übersetzung von Friedrich
Hölderlin und
Bearbeitung von Heiner Müller (Regie: Benno Besson)
|
"Ödipus Tyrann" im "Deutschen Theater":
Benno Besson (links) während der Probearbeiten,
Fred Düren (rechts) spielt den "Ödipus"
Horst Hiemer
(links neben Düren) den "Teiresias"
Das Stück hatte am 31.01.1967 Premiere
Bühnenbild und Kostüme entwarf Horst
Sagert
Quelle: Deutsches
Bundesarchiv, Digitale Bilddatenbank,
Bild 183-P0131-0202-004;
Urheber: Hochneder, Christa; Quelle: Deutsches Bundesarchiv
Bild 183-P0131-0202-004
bzw. Wikimedia Commons
Genehmigung des Bundesarchivs zur Veröffentlichung innerhalb dieser
Webpräsenz wurde am 11.10.2010 erteilt. |
- 1967: Weber Jefim Lewschin in "Feinde" von
Maxim Gorki (Regie:
Wolfgang Heinz)
- ab 1968: Titelrolle in "Faust I" von
Johann Wolfgang von Goethe, Dieter Franke als
Mephistopheles (Regie: Adolf Dresen, Wolfgang Heinz)
→ Theatertreffen
1969
- 1969: Bauernführer in "Der Nachbar des Herrn Pansa"
von Günther Rücker (Regie: Friedo Solter)
- 1970: Volkskommissar Tschitscherin in "Der lange Weg zu Lenin"
von Helmut Baierl (Regie: Adolf Dresen)
- 1972: Stadtmusikant Miller in "Kabale und Liebe"
von Friedrich Schiller (Regie:
Klaus Erforth /
Alexander Stillmark;
Premiere: 21.01.1972, mit unter anderem
Dietrich Körner (Präsident von Walter),
Alexander Lang (Ferdinand),
Walfriede Schmitt (Luise),
Klaus Piontek (Sekretär Wurm),
Christine Schorn (Lady Milford))
→ Szenenfotos bei "Deutsche Fotothek";
auch TV (EA: 27.03.1974)
- 1974: Stephano, ein berauschter Kellermeister, in "Der Sturm" von
William Shakespeare (Regie: Friedo Solter)
- 1975: Alfons II., Herzog von Ferrara,
in "Torquato Tasso" von Johann Wolfgang von Goethe (Regie: Friedo Solter)
- 1976: Titelrolle in "König Lear" von William Shakespeare (Regie: Friedo Solter)
- 1976: Stellvertretender Zaubermann in "Der Standpunkt"
von Wassili Schukschin (Regie: Wolfgang Heinz)
- 1979/1984: Graf Terzky in "Wallenstein" von
Friedrich Schiller (Regie: Friedo Solter)
- 1980: Arzt Yevgeny Sergeyevič Dorn in "Die Möwe" von
Anton Tschechow (Regie: Wolfgang Heinz)
- 1984: Diener Firs in "Der Kirschgarten" von Anton Tschechow (Regie: Friedo Solter)
- 1985: Shylock in "Der Kaufmann von Venedig" von
William Shakespeare
(Regie: Thomas Langhoff)
- 1986: Brüsseler Bürger Jetter in "Egmont" von
Johann Wolfgang von Goethe (Regie: Friedo Solter)
Seit Mitte der 1950er Jahre arbeitete Düren vor der Kamera, gab sein
Leinwanddebüt mit dem kleinen Part eines Offiziers in dem Biopic "Robert Mayer – Der
Arzt aus Heilbronn" (1955) an der Seite des Protagonisten Emil Stöhr1)
als Robert Mayer1). Nach weiteren, eher unbedeutenden
Aufgaben errang er dann mit der ergreifenden Gestaltung des verfolgten
Kommunisten Peter "Pepp" Grosse in Heiner Carows1)
antifaschistischem Jugendfilm " Sie
nannten ihn Amigo"1) (1958)
erste Beachtung bei Publikum und Kritikern. "Fred Düren spielt
den geflohenen Widerstandskämpfer ganz still, ganz ohne schönfärberischen
Theaterheroismus, aber mit intensivem inneren Glanz – eine Entdeckung
für den Film." (H.-D. Mäde in "Deutsche Filmkunst",
Nr. 3, 1959).**)
Weitere prägnante Rollen schlossen sich im Laufe der Jahre an, das
"Lexikon der DDR-Stars"***)
führt hierzu aus: "Künstlerisch bemerkenswert ist die Titelrolle in
Joachim Herz' Opernfilm " Der
fliegende Holländer"1) (1964),
in dem Düren – trotzdem er mit fremder Stimme singt –
schauspielerische Glanzpunkte setzt. Eine besondere Leistung zeigt
Fred Düren 1966 in der Fühmann-Adaption "Der
verlorene Engel"1) in
der Rolle des Ernst Barlach1),
der am Ende seines Lebens von den Faschisten verfemt wird. Der formal wie
inhaltlich anspruchsvolle Film darf erst 1971 uraufgeführt werden. In
den achtziger Jahren beeindruckt besonders seine Darstellung des Juden
Grünstein in Bernhard Wickis Kammerspiel "Die
Grünstein-Variante"1) (1984, BRD)."
1971 überzeugte er als Agustín Esteve1), Mitarbeiter und kritischer Freund
des von Donatas Banionis1) dargestellten Malers Goya1), in
Konrad Wolfs1) Feuchtwanger-Adaption "Goya oder der arge Weg der Erkenntnis"1). Die
unterschiedlichen Aufgaben charakterisierte Düren gegenüber Günter Sobe 1971 in einem
Interview3)
in der Tagesszeitung "Tribüne"1)
folgendermaßen: "Der Barlach-Film verlangte im wesentlichen reines Kammerspiel.
Er hatte fast gar keine Dialoge, fast nur inneren Monolog, insofern hatte
er fast Stummfilmcharakter, und er zeigte einen einzigen Tag im Leben dieses großen
Bildhauers. Als Esteve gilt es, ein halbes Leben zu charakterisieren und ein zweites,
das des Goya, noch dazu. Als Barlach ging es um die späte, auch politische Erkenntnis; der Don Augustin
ist im Gespann Goya-Esteve von vornherein der politischere Kopf. Er ist dem Goya immer
um eine Erkenntnis voraus, ist einen Schrittweiter."**)
Dazwischen lagen Kinoproduktionen wie "Die
Elixiere des Teufels"1) (1973), gedreht von
Ralf Kirsten1) nach
Motiven des Romans
von E.T.A. Hoffmann1), mit Düren als Gaukler Belcampo oder
der von Horst Bonnet1) in Szene gesetzte
Musikstreifen "Orpheus
in der Unterwelt"1) (1974) nach der Operette
von Jacques Offenbach1) (Musik), wo er als Hans Styx, Diener von Pluto/Aristäus, in Erscheinung
trat. In "Der
Aufenthalt"1) (1982), von
Frank Beyer1)
nach der gleichnamigen
Autobiografie1) von Hermann Kant inszeniert, glänzte Düren als der verbohrte
Nazi-General Eisensteck, "der auch nach Kriegsende die militärische Ordnung aufrechterhält,
von der Rechtmäßigkeit und Ehrbarkeit seines Handelns überzeugt: "Düren zeigt die allmähliche Beschädigung
dieser schönen Fassade (
) die ganze Gestalt verliert ihre Eindrucksfähigkeit,
aus dem General wird unmerklich fast und plötzlich doch ganz deutlich ein alter gescheiterter Mann, mitschuldig durch das
Nicht-Sehen-Wollen." (C. Funke, Film und Fernsehen, Nr. 2, 1983)"**).
Eine letzte Arbeit für das Kino übernahm der Charaktermime in dem Biopic "Käthe Kollwitz Bilder eines Lebens"1) (1987) und
verkörperte zurückgenommen, dennoch intensiv den Arzt Dr. Karl Kollwitz1),
der (wiederum zumeist stumm) die Karriere seiner von Jutta Wachowiak gespielten
Ehefrau Käthe Kollwitz1) begleitet.
"Zu mehr Kinoruhm wäre Düren mit seiner Fähigkeit, schnell präsent zu sein, selbst mit wenig
Text und in nur wenigen Szenen eine Figur unverwechselbar zu gestalten, ganz gewiß in mittleren Rollen
gekommen, wenn Drehbücher den Schauspieler dazu stärker angeregt oder herausgefordert
hätten."**)
kann man in der Februar 2007 publizierten Autobiografie "Fred Düren Ich muss ja den Weg gehen, den ich gehen kann. Schauspieler in Berlin Jahre in
Jerusalem"4)
nachlesen → Übersicht Kinofilme.
Außer verschiedenen Theateraufzeichnungen war Fred Düren auch in etlichen
TV-Produktionen auf dem Bildschirm präsent. So gab er beispielsweise den Heiratsschwindler Möbius
in "Ein
besserer Herr"2) (1961) nach der
Gaunerkomödie von Walter Hasenclever1), tauchte
als kriecherischer Hauswart Emil Borkhausen in dem Dreiteiler "Jeder stirbt für sich allein"2) (1970)
nach dem Roman von Hans Fallada1)
auf oder war der "Kleine Klaus" in "Der
kleine und der große Klaus"2) (1972) nach
dem Märchen
von Hans Christian Andersen1). Auch in der populären
Krimireihe " Polizeiruf 110"1)
war Düren vertreten, in "Der Mann"1) (1975) mimte er
den vorzeitig aus der Gefängnishaft entlassen Franz Werker,
in "Kollision"1) (1977) den
unsympathischen Tierarzt Dr. Rudolf Boelssen, der tot am
Hiddenseer Ufer aufgefunden wird. In den 1980er Jahren verkörperte er unter
anderem den deutschen Arzt, Sozialhygieniker und Volkserzieher Christian Wilhelm Hufeland1)
in "Der Mann aus Jena"2) (1981) aus der
Reihe "Berühmte Ärzte der Charité", spielte den Oberdeichgraf
in der deutsch-polnischen Theodor Storm-Verfilmung "Der
Schimmelreiter"1) (1984) und war
in dem Dreiteiler "Bebel und Bismarck"2) (1986) als
Politiker und Bismarck-Vertrauter Lothar Bucher1) zu sehen
Jürgen Reuter
gab den Sozialisten August Bebel1),
Wolfgang Dehler den Staatsmann Otto von Bismarck1).
Eine letzte Rolle vor der Kamera spielte Düren in dem Zweiteiler "Ende
der Unschuld"1) (1991) und verlieh dem berühmten
Physiker Albert Einstein1)
Kontur. Der bereits 1962 gedrehte Kurzfilm "Monolog
für einen Taxifahrer"1)
von Günther Stahnke, in dem Düren als (stummer) mürrischer Taxifahrer beeindruckt,
wurde mit einem Aufführungsverbot belegt und gelangte erst am 26. April 1990 zur Ausstrahlung
Armin Mueller-Stahl war
übrigens der Sprecher des inneren Monologs → Übersicht TV-Produktionen.
Neben seiner Arbeit für Theater, Film und Fernsehen war Düren auch für
die Synchronisation tätig, lieh unter anderem Jiří Vršťala1)
seine Stimme, wenn dessen Akzent nicht zu der entsprechenden Rolle passte. Zudem arbeitete er als
Sprecher für Dokumentarfilme und Hörspiele, eine Auswahl der in der ARD-Hörspieldatenbank
aufgeführten Produktionen findet man hier am Ende
des Artikels; → siehe auch Wikipedia. 2005 kam
eine Hörspiel-Produktion von Goethes "Faust"1) auf CD heraus, die beide Teile des Werkes umfasst und das
Figurenpersonal auf Faust und Mephistopheles reduziert an der Seite von
Jörg Gudzuhn
(Mephisto) sprach Fred Düren noch einmal den Faust, Dieter Mann Zwischentexte und Regiebemerkungen.*)
|
Ende der 1980er Jahre verabschiedete sich der gefeierte Fred Düren vom
Beruf des Schauspielers, konvertierte 1988 aus tiefer Überzeugung zum jüdischen Glauben, lernte Hebräisch
und verließ nach mehreren Israel-Reisen die DDR. Er machte Jerusalem1) zu
seiner zweiten Heimat und ließ sich als Rabbiner ausbilden. In seinem Buch "Fred
Düren Ich muss ja den Weg gehen, den
ich gehen kann. Schauspieler in Berlin Jahre in
Jerusalem" (2007) kann man auch etwas über die Beweggründe lesen. Gelegentlich
hielt er seit seiner Ausreise in Deutschland bzw. in Berlin noch Lesungen eigener und
fremder, zum Teil religiöser
Texte ab.
Fred Düren, fotografiert von Klaus
Morgenstern
Quelle: Deutsche
Fotothek, (file: df_mo_0000346_001)
© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Klaus Morgenstern;
Urheber: Klaus Morgenstern; Datierung: 27.09.1998;
Quelle:
www.deutschefotothek.de; Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017
|
Mehrfach war Düren in den vergangenen Jahrzehnten für seine
schauspielerischre Kunst ausgezeichnet worden, 1963 erhielt er den "Kunstpreis der DDR"1)
und 1967 den "Nationalpreis der DDR, II. Klasse für Kunst und Literatur"1) für
seine "Leistungen als Schauspieler am "Berliner
Ensemble" und am "Deutschen Theater", die das hohe Niveau der
Schauspielkunst in der DDR mitbestimmen", hieß es in der Begründung.
1971 konnte er erneut den "Kunstpreis der DDR" für seine Rolle in
"Goya oder der arge Weg der Erkenntnis" entgegen
nehmen gemeinsam mit Donatas Banionis1), der den
Titelhelden verkörperte, und Rolf Hoppe der den spanischen König
Karl IV.1) spielte.
Am l. Mai 2008 wurde Düren zum Ehrenmitglied des "Deutschen Theaters"
ernannt. Dort hatte er rund zwei Jahre zuvor noch einmal auf der Bühne
gestanden anlässlich der Trauerfeier des am 23. Februar 2006 in Berlin
verstorbenen Benno Besson1) sang der schmal gewordene Mann mit Kippa und langem weißen Bart
das Friedenslied des Trygaios bzw. die Schlussstrophe "Der Krieg ist vorbei" aus
der von Peter Hacks1) bearbeiteten und von Besson in
Szene gesetzten Aristophanes-Komödie "Der Frieden"1).
Bis zuletzt lebte Fred Düren, der von 1949 bis 1954 mit der Schauspielerin, Kabarettistin und
TV- Moderatorin Irmgard Düren1)
(1930 2004, geb. Schmidt) verheiratet gewesen war, zurückgezogen als Rabbiner in Jerusalem, wo
er am 2. März 2015 im Alter von 86 Jahren starb; einen Tag später fand die
Beisetzung auf dem Ölberg1) in Jerusalem statt.
Fred Düren war einer der ganz Großen der DDR-Theaterszene, seine nachhaltigste
Rolle war zweifellos Goethes "Faust", den er mehr als 150 Mal
interpretierte. Die legendäre 1968er-Inszenierung von Adolf Dresen1)
und Wolfgang Heinz1)
zeigte "Faust" keineswegs als die Vorbildfigur, als die sie in der sozialistischen Interpretation bis dahin galt, sondern als einen von
"Selbstzweifeln geplagten und resignierten Intellektuellen". Die Premiere war einer der größten Theaterskandale der DDR.
Die Partei- und Staatsführung vermisste
"alles Positive" und sah die Aufführung als "Zurücknahme von Goethes
Humanismus". Es wurden umfangreiche Änderungen verlangt. Um ein Verbot zu umgehen, machten Regisseur und Intendant Zugeständnisse.
Die Inszenierung wurde dann fünf Jahre lang mit großem Erfolg gespielt und war eine Initialzündung für eine neue Klassiker-Rezeption im Theater der
DDR.5)
"Als Schauspieler in tragischen Rollen überzeugt er ebenso wie mit seinem komischen Talent, mit
dem er das Publikum zum Lachen bringt. Gelobt werden besonders sein Witz, die Intelligenz seines Spiels, sein
rhythmisches Empfinden und die wandelbare, vielfarbige Stimme des Schauspielers." führt die
DEFA-Stiftung
aus.
|
Filme
Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database
sowie
filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia (deutsch/englisch),
defa-stiftung.de, filmportal.de, fernsehenderddr.de) |
Kinofilme
- 1955: Robert
Mayer Der Arzt aus Heilbronn (Biopic über
Robert
Mayer, dargestellt von Emil
Stöhr; als Offizier)
→ defa-stiftung.de
- 1957: Sheriff
Teddy (nach dem Kinderbuch von Benno
Pludra; als Konsumpacker)
→ filmportal.de,
defa-stiftung.de
- 1957: Spielbank-Affäre
(nach dem Roman von Hans von
Oettingen; als Reporter)
→ filmportal.de,
defa-stiftung.de
- 1958: Das
Lied der Matrosen (als Major Mörs)
→ filmportal.de,
defa-stiftung.de
- 1958: Tilman Riemenschneider
(über Tilman
Riemenschneider, dargestellt von Emil
Stöhr; als bürgerlicher Ratsherr)
- 1959: Sie
nannten ihn Amigo (als Peter "Pepp" Grosse)
→ filmportal.de,
defa-stiftung.de
- 1960: Fünf
Patronenhülsen (als ?)
→ filmportal.de,
defa-stiftung.de
- 1960: Hatifa
/ Hatifa und das Kätzchen (nach dr Erzählung von Willi
Meinck; als Seeräuber Zadok)
→ filmportal.de,
defa-stiftung.de
- 1960: Was wäre wenn
? (nach
der Komödie von Hedda Zinner;
als Regisseur Bintz) → defa-stiftung.de
- 1960: Ich überlebte meinen Tod / Prezil jsem svou smrt (als
Georg)
→ Filmlexikon,
IMDb
- 1961: Der Traum des Hauptmann Loy
(als Rex Martin)
→ defa-stiftung.de
- 1961: Guten Tag, lieber Tag (als ?)
→ defa-stiftung.de
- 1961: Italienisches Capriccio
(Biopic über Carlo Goldoni,
dargestellt von Claude
Laydu;
als ?)
→ defa-stiftung.de
- 1962: Minna
von Barnhelm oder Das Soldatenglück (nach dem
Lustspiel "Minna
von Barnhelm" von Gotthold
Ephraim Lessing;
mit Marita Böhme in der
Titelrolle und Otto
Mellies als Tellheim; als Riccaut de la Marlinière)
→ filmportal.de,
defa-stiftung.de
- 1964: Der
fliegende Holländer (nach der gleichnamigen
Oper von Richard
Wagner; als der Holländer)
→ defa-stiftung.de
- 1964: Mir
nach, Canaillen! (als Leutnant von Lübbenau (Übbenau))
→ filmportal.de,
defa-stiftung.de
- 1966: Der
verlorene Engel Ein Tag im Leben Ernst
Barlachs (nach der Novelle "Das schlimme Jahr"
von Franz
Fühmann;
Aufführungsverbot; EA DDR: 22.04.1971; als Ernst Barlach)
→ filmportal.de,
defa-stiftung.de
- 1968: Schüsse
unterm Galgen (nach Motiven des Romans "Entführt"
(Kidnapped)) von Robert
Louis Stevenson; als Bauer Scott)
→ defa-stiftung.de
- 1970: Netzwerk (als
Meister Peter Ragosch)
→ filmportal.de,
defa-stiftung.de
- 1971: Goya oder der arge Weg der Erkenntnis
(nach dem gleichnamigen
Roman
von Lion
Feuchtwanger;
als Agustín Esteve,
Mitarbeiter und Freund Goyas
= Donatas
Banionis)
→ filmportal.de,
defa-stiftung.de
- 1973: Die
Elixiere des Teufels (frei nach Motiven des gleichnamigen
Romans
von E.
T. A. Hoffmann; als Gaukler Belcampo)
→ filmportal.de,
defa-stiftung.de
- 1974: Orpheus
in der Unterwelt (nach der gleichnamigen
Operette von Jacques Offenbach (Musik);
als Hans Styx, Diener von Pluto/Aristäus = Achim
Wichert)
→ filmportal.de,
defa-stiftung.de
- 1980: Solo
Sunny (mit Renate Krößner; als Arzt)→
filmportal.de,
defa-stiftung.de
- 1980: Levins
Mühle (nach dem Roman von Johannes
Bobrowski; als Prediger Feller) → filmportal.de,
defa-stiftung.de
- 1982: Der
Aufenthalt (nach der Autobiografie von Hermann
Kant; als Nazi-General Eisensteck)
→ filmportal.de,
defa-stiftung.de,
prisma.de
- 1985: Die
Grünstein-Variante (nach Erzählungen von Ludwig
Turek und dem gleichnamigen Hörspiel von
Wolfgang
Kohlhaase; Regie: Bernhard
Wicki; als polnisch-jüdischer Metzger Grünstein)
→ filmportal.de
- 1987: Käthe
Kollwitz Bilder eines Lebens (als Arzt
Dr. Karl Kollwitz, Ehemann von Käthe
Kollwitz, dargestellt
von Jutta
Wachowiak)
→ filmportal.de,
defa-stiftung.de
Fernsehen (Auszug)
- 19541958: Inszenierungen des "Berliner Ensemble"
- 1957: Die Kobibschen des Mister
Migglezwitcher (nach dem Stück von Nelson
Slade Bond; als ein Betrunkener)
- 1958: Der Herr aus Zürich (als Willy Bellmann)
- 1958: Die
Entscheidung der Lene Mattke (nach dem Schauspiel von Helmut
Sakowski; als Buchhalter Peters)
- 1959: Kabale und Liebe (nach dem
gleichnamigen
Trauerspiel von
Friedrich Schiller; als Sekretär Wurm)
- 1959: Die
Fremde auf der Insel (nach dem Schauspiel von Georges
Soria; Direktübertragung "Deutsches Theater", Berlin;
Regie:
Wolfgang Langhoff;
als Rechtsanwalt Pygmalion Spiropoulos)
→ Szenenfotos bei "Deutsche Fotothek"
- 1960: Toter Winkel
(als François)
- 1960: Drei
Schwestern (nach dem gleichnamigen
Drama von Anton Tschechow;
Studiogastspiel "Deutsches Theater", Berlin;
Regie: Heinz Hilpert; als Stabshauptmann Wassilij
Wassiljewitsch Ssoljony)
- 1961: Gewissen
in Aufruhr (Fünfteiler nach dem autobiographischen
Bericht von Rudolf
Petershagen;
als Mathusow) → fernsehenderddr.de
- 1961: Die heilige Johanna von Amerika (nach
der dramatischen Ballade von Andres Lizarraga
über Juana
Azurduy de Padilla; als Acuna)
- 1961: Ein
besserer Herr (nach der Gaunerkomödie von Walter
Hasenclever; als Heiratsschwindler Möbius)
- 1961: Die letzte Nacht (nach
der Erzählung von Jan Rheinsperger; als
Divisionspfarrer)
- 1962: Geboren unter schwarzen Himmeln (Fünfteiler;
als Dr. Schnieder)
- 1962: Fetzers Flucht (als Wächter)
- 1962: Das
grüne Ungeheuer (Fünfteiler nach dem gleichnamigen
Roman
von Wolfgang
Schreyer;
als Coronel Castillo
Larbas) → fernsehenderddr.de
- 1962: Monolog
für einen Taxifahrer (Aufführungsverbot; EA:
26.04.1990; als Herr D., Taxifahrer) → fernsehenderddr.de
- 1963: Der Kirschgarten (nach dem
gleichnamigen
Schauspiel von Anton
Tschechow; Studiogastspiel "Deutsches Theaters", Berlin;
Regie: Wolfgang
Heinz; als Kontorist Semjon Pantelejewitsch Jepichodow)
- 1964: Titel
hab ich noch nicht (als ein überarbeiteter Dramaturg)
- 1964: Doppelt
oder nichts (Zweiteiler; als Johannes)
- 1965: Ein Monat auf dem Lande (nach dem
gleichnamigen
Schauspiel von Iwan
Turgenjew; als Mikhail Aleksandrovich Rakitin)
- 1966: Der
kleine Prinz (UA: 21.05.1972; nach der gleichnamigen
Erzählung von Antoine de Saint-Exupéry; als Laternenanzünder)
→ filmportal.de,
fernsehenderddr.de
- 1967: Die Räuber (nach dem
gleichnamigen
Schauspiel von Friedrich
Schiller; als Pater)
- 1967: Kater Lampe (nach
der gleichnamigen
Dialektkomödie von Emil
Rosenow; als Gemeindediener Seifert)
- 1969: Der
Engel im Visier (basierend auf dem Buch von Günter
Herlt; als McCunningham) → fernsehenderddr.de
- 1970: Junge
Frau von 1914 (Zweiteiler nach dem gleichnamigen
Roman
von Arnold Zweig; als jüdische Bankier Hugo Wahl)
- 1970: Jeder stirbt für sich allein (Dreiteiler nach dem
gleichnamigen
Roman von Hans
Fallada; mit Erwin Geschonneck
und Elsa Grube-Deister als Ehepaar Quangel; als Hauswart Emil Borkhausen)
- 1970: Das
Verhör von Habana (nach dem Schauspiel von Hans Magnus
Enzensberger; Aufzeichnung der Premiere am
Berliner "Deutschen Theater"; Inszenierung: Manfred
Wekwerth; als Gefangener)
- 1971: Anlauf (als Werkleiter Dr. Schliemann)
- 1971: Das
letzte Wort (Dreiteiler; als Dr. Alfonso)
- 1971: Junger Mann (als Dr. Schütz)
- 1971/1972: Die Verschworenen (als Graf Zedlitz)
- 1972: Der
kleine und der große Klaus (nach dem gleichnamigen
Märchen
von Hans Christian
Andersen; als Kleiner Klaus)
- 1974: Kabale und Liebe (nach dem
gleichnamigen
Schauspiel von
Friedrich Schiller; Studiogastspiel "Deutsches Theater"
Berlin;
Regie: Klaus
Erforth; als Stadtmusikant Miller)
- 1975: Der Staatsanwalt hat das Wort (Krimiserie) Folge: 2,5
Karat (als Alexander Lüders)
- 1975: Die Überlebende (nach der gleichnamigen Novelle von
Kurt David;
als Schriftsteller)
- 19751977: Polizeiruf 110 (Krimireihe)
- 1976: Heimkehr
in ein fremdes Land (Dreiteiler nach dem Roman von Günter
Görlich; als Arthur Hüttenrauch)
- 1977: Auftrag für M&S
(frei nach dem Roman "Die Zelle" von Hasso
Grabner; als Fritz Nitsche)
- 1978: Fleur Lafontaine (Zweiteiler;
als Eberhard Lafontaine)
- 1980: Das Rad
(als Steinbeißer)
- 1980: Suturp Eine Liebesgeschichte
(nach der Erzählung
von Heinrich
Mann; als Dinkbühl)
- 1980: Am grauen Strand, am grauen Meer (nach
der Novelle "Hans und Heinz Kirch" von
Theodor
Storm; als Hans
Kirch)
- 1980: Oben
geblieben ist noch keiner (als Zirkusdirektor)
- 1981: Berühmte Ärzte der Charité: Der Mann aus Jena (als
Christian Wilhelm Hufeland)
- 1985: Torquato Tasso (nach dem
gleichnamigen
Schauspiel von Johann Wolfgang von
Goethe; mit Christian
Grashof
in der Titelrolle; Aufführung "Deutsches Theater",
Berlin;
Regie: Friedo
Solter; als Alfons II., Herzog von Ferrara)
- 1984: Der
Schimmelreiter (nach der gleichnamigen
Novelle
von Theodor Storm;
mit Sylvester Groth als Hauke Haien
als Oberdeichgraf)
- 1986: Bebel und Bismarck (Dreiteiler
mit Jürgen Reuter als
August
Bebel, Wolfgang Dehler als
Otto von
Bismarck;
als Politiker Lothar Bucher)
- 1989: Egmont (nach dem
gleichnamigen
Schauspiel von Johann Wolfgang von Goethe; mit Ulrich Mühe in der Titelrolle;
Aufführung "Deutsches Theater",
Berlin;
Regie: Friedo Solter; als Brüsseler Bürger Jetter)
- 1991: Ende
der Unschuld (Zweiteiler; als Albert
Einstein)
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