Hertha Feiler wurde am 3. August 1916 als Tochter des Oberbaurats Josef Anton Feiler und seiner Ehefrau Margarethe in Wien1) geboren; nach der Schule, die sie mit dem österreichischen Abitur, der Matura, abschloss, nahm Hertha Feiler Schauspielunterricht und gab ihr Bühnendebüt 1936 an der damaligen "Wiener Scala". Ihren ursprünglichen Wunsch, Pianistin zu werden, musste sie wegen einer Sehnenscheidenentzündung aufgeben.
Zum Film kam sie 1937 und erschien erstmals mit der Rolle der Mary O'Brian in der heiteren Geschichte "Liebling der Matrosen"2) neben Publikumsliebling Wolf Albach-Retty auf der Leinwand. 1938 führte Heinz Rühmann (1902 – 1994) bei der Komödie "Lauter Lügen"1) das erste Mal Regie. Bei diesem Projekt lernte er die junge Wiener Schauspielerin kennen und machte sie zu seiner Hauptdarstellerin; ein Jahr später, am 1. Juli 1939, feierten beide Hochzeit, am 7. Juni 1942 wurde Sohn Heinzpeter "Peter" Rühmann1) geboren.
Heinz Rühmann und seine Frau Herta Feiler im Jahre 1946; Copyright: SLUB Dresden/Deutsche Fotothek;  Urheber Roger und Renate Rössing; Datierung 1946; Lizenz CC-BY-SA 3.0. Hertha Feiler führte mit dem UFA-Star Rühmann eine medienwirksame Ideal-Ehe, spielte unter der Regie ihres Mannes auch in der Komödie "Lauter Liebe"1) (1940) oder trat zusammen mit ihm bis Kriegsende in erfolgreichen Filmen auf: So beispielsweise als Nettchen in Helmut Käutners1) Adaption "Kleider machen Leute"1) (1940) nach Motiven der gleichnamigen Novelle1) von Gottfried Keller1) und unter der Regie von Theo Lingen in dem Ehe-Verwirr-Lustspiel "Hauptsache glücklich"1) (1941).
 
Heinz Rühmann und seine Frau Herta Feiler im Jahre 1946
Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_roe-neg_0000041_001)
© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek
Urheber: Roger Rössing (1929–2006) / Renate Rössing (1929–2005)
Datierung: 1946 / Lizenz CC-BY-SA3.0.
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Aber auch mit anderen Stars jener Tage stand sie in Hauptrollen erfolgreich vor der Kamera, so mit Attila Hörbiger für die Geschichte "Frau im Strom"2) (1939) oder mit Joachim Gottschalk und Ernst von Klipstein für das bis heute zu den so genannten "Vorbehaltsfilmen"1) zählende propagandistische Abenteuer "Flucht ins Dunkel"1) (1939) nach dem Roman "Gespenst im späten Licht" von Karl Unselt1). An der Seite von Ewald Balser in der Titelrolle des berühmten Malers Rembrandt van Rijn1) verkörperte sie in dem Biopic "Rembrandt"1) (1942) dessen Ehefrau Saskia van Rijn1) (1612 – 1642), mit Willy Fritsch spielte sie in der Liebeskomödie "Der kleine Grenzverkehr"1) (1943) nach dem gleichnamigen Roman1) von Erich Kästner1) das Stubenmädchen Konstanze, welches in Wirklichkeit eine Komtess ist. Mit Hans Söhnker zeigte sie sich in dem im Zirkusmilieu spielenden Liebesfilm "Männer müssen so sein"1) (1939) sowie in der von Rühmann inszenierten Romanze "Der Engel mit dem Saitenspiel"1) (1944). Der noch kurz vor Kriegsende fertig gestellte, stark rassistische Streifen "Quax in Afrika"1) (1945) mit Rühmann in der Titelrolle wurde erst am 22. Mai 1953 als geschnittene Fassung uraufgeführt, der letzte, gemeinsam mit Rühmann gedrehte Film während des Krieges "Sag’ die Wahrheit"1) (1945) nach dem Bühnenstück von Johann von Vásáry1) blieb unvollendet.
  
Nach Ende des 2. Weltkrieges unternahm Hertha Feiler mit Heinz Rühmann ausgedehnte Theatertourneen, konzentriert sich auf die leichte Muse und tauchte ab den 1960er Jahren nur noch vereinzelt auf der Leinwand auf. Sie präsentierte sich an der Seite ihres Mannes überwiegend in kassenträchtigen Unterhaltungsstreifen, so in "Ich mach dich glücklich"1) (1949) nach dem Lustspiel von Gábor von Vaszary1), in "Charleys Tante"1) (1956) nach der gleichnamigen Farce1) von Brandon Thomas1) und in "Mein Schulfreund"1) (1960) nach dem Theaterstück "Der Schulfreund"1) von Johannes Mario Simmel1).
Zu ihren Partnern im Nachkriegsfilm zählten die Publikumslieblinge jener Zeit, an der Seite von Peter Pasetti spielte sie in der Komödie "Die kupferne Hochzeit"1) (1948), mit Rudolf Prack in dem Melodram "Heimliches Rendezvous"1) (1949), mit Paul Klinger in "Pünktchen und Anton"1) (1953) nach dem gleichnamigen Jugendbuch1)1) von Erich Kästner1), einmal mehr mit Willy Fritsch sowie Magda Schneider und der jungen Romy Schneider in der musikalischen Romanze "Wenn der weiße Flieder wieder blüht"1) (1953). Nach dem Musikfilm "Dein Mund verspricht mir Liebe"1) (1954) tauchte sie im gleichen Jahr neben Waltraut Haas und Gerhard Riedmann in dem Heimatfilm "Die schöne Müllerin"1) (1954) auf, in dem Rührstück "Lass die Sonne wieder scheinen"1) (1955) sah man sie zusammen mit Cornelia Froboess und Hans Holt sowie im gleichen Jahr als Filmmutter der kleinen Christine Kaufmann in der Heimatschnulze "Wenn die Alpenrosen blüh'n"1) (1955). Mit Johannes Heesters als Partner wirbelte Hertha Feiler in der Verwechslungskomödie "Opernball"1) (1956) über die Leinwand, war Willy Birgels Partnerin in dem Streifen "Johannisnacht"1) (1956),zeigte sich neben Gerhard Riedmann in der Heimatfilm-Romanze "Solange noch die Rosen blüh'n"1) (1956) und in der Literaturverfilmung "Die Heilige und ihr Narr"1) (1957) nach dem gleichnamigen Roman1) von Agnes Günther1), wo sie als Charlotte die zweite Gattin des Fürsten von Brauneck (Willy Birgel), dem gestrengen Vater von Rosemarie (Gudula Blau1)) mimte. Mit Hans Holt und Adrian Hoven spielte sie in der von Willi Forst in Szene gesetzten Liebesfilmkomödie "Wien, du Stadt meiner Träume"1) (1957), in Wolfgang Staudtes1) Adaption "Der Maulkorb"1) (1958) nach dem gleichnamigen Roman1)/ Theaterstück von Heinrich Spoerl1) war sie als Elisabeth die Gattin des Staatsanwalts Herbert von Treskow (O. E. Hasse).  Nach der Geschichte "Die singenden Engel von Tirol"1) (1958) als Schauspielerin Nora Kramer, Ehefrau von Schriftsteller Erik Kramer (Hans Söhnker) und Mutter der zwölfjährigen Evi (Christine Kaufmann) und der erwähnten Produktion "Mein Schulfreund" hatte sie in der "aufwendige, mit vielen Plattheiten und Anzüglichkeiten ausgestattete Parodie"3) mit dem Titel "Die Ente klingelt um halb acht"1) (1968) an der Seite Rühmanns ihr letzten Leinwandauftritt.
Das Fernsehen spielte kaum eine Rolle in Hertha Feilers filmischen Schaffen, lediglich zwei Mal wirkte sie in einer TV-Produktion mit: So sah man sie in "Staatsaffairen"4) (1961) nach der Komödie von Louis Verneuil (1883 – 1952) als Constance, Noch-Ehefrau von Phil Russell (Friedrich Domin) und in "Er soll dein Herr sein"5) (1963) als Jane, Ehefrau von George Scott (Johannes Heesters). Hierzu schrieb das "Hamburger Abendblatt" (01.07.1963) unter anderem: "Für den Ausfall der Aufzeichnung von Rossinis Opera buffa aus der Hamburgischen "Staatsoper" entschädigte Mainz seine überraschten Zuschauer mit einer anderen Liebesprobe, aufgeführt von dem charmanten Paar Johannes Heesters und Hertha Feiler. In den Rollen des seit 20 Jahren glücklich miteinander verheirateten Ehepaares Scott. Das Stück des Briten George O'Brian "Er soll dein Herr sein" ist nach dem klassischen Lysistrata-Rezept entwickelt: Trennung von Tisch und Bett bis zur Kapitulation des Herrn und Meisters. Das Vergnügen war aber gar nicht so harmlos, wie es sich gab: Der Rezensent befürchtet ernstlich, dass das Spiel in der Folge auch noch anderen Ehemännern teuer zu stehen kommen wird, sollte das Beispiel der (noch immer begehrenswerten) Mrs. Scott Schule machen. (Quelle: tvprogramme.shoutwiki.com)) → Übersicht Filmografie
Hertha Feiler hatte im Film als pragmatischer Frauentyp begonnen, der gleichzeitig unbekümmert und souverän sein konnte, lustig wie listig, überlegen aber mit harmonischem Charme. Die zierliche Wienerin mit dem kirschförmigen Gesicht war "die inkarnierte Opposition gegen den obrigkeitlich verordneten Typ", so einmal der Kritiker Karl Schumann, überaus apart, aber nicht dämonisch, offensiv, aber nicht von der frisch-fröhlichen Aufdringlichkeit deutscher Mädels in Heimatfilmen; ihre späteren Frauenfiguren waren geistvoll, warmherzig und lebensklug.6
  
Nach ihrem Letzten der insgesamt 32 Kinofilme lebte Hertha Feiler auf Grund eines schweren Krebsleidens zurückgezogen, an der Seite von Rühmann, in München; sie erlag dort ihrer Krankheit am 2. November 1970 im Alter von nur 54 Jahren. Die letzte Ruhe fand sie auf dem "Waldfriedhof Grünwald"1) bei München → Foto der Grabstelle bei knerger.de sowie Wikimedia Commons.
Siehe auch Wikipedia, cyranos.ch
Fotos bei virtual-history.com
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) filmportal.de, 4) Die Krimihomepage, 5) fernsehserien,de
Quelle: 3) filmdienst.de, 6) "Lexikon der deutschen Film- und TV-Stars" von Adolf Heinzlmeier/Berndt Schulz (Ausgabe 2000, S. 93)
  
Filme
(Kinofilme, wenn nicht anders vermerkt)
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de

(Fremde Links: filmportal,de, Wikipedia, felix-bloch-erben.de, Die Krimihomepage, whoswho.de)
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