Filmografie
Bert Fortell wurde am 18. September 1924 als Albert Fortelni im österreichischen Baden bei Wien1) geboren. Nach Ende des 2. Weltkrieges begann er zunächst ein Chemiestudium, entschied sich dann jedoch für "die Bretter, die die Welt bedeuten" und ließ sich am "Prayner Konservatorium"1) zum Schauspieler ausbilden. Fortells Karriere begann am Theater, 1948 gab er sein Bühnendebüt am niederösterreichischen Landestheater in Sankt Pölten1) als Gretchens Bruder Valentin in Goethes "Faust I"1). Engagements an der populären "Löwinger-Bühne"1) sowie am Stadttheater in Klagenfurt1) schlossen sich an. Danach arbeitete Fortell hauptsächlich an Wiener Bühnen wie am "Theater in der Josefstadt"1), trat ab 1952 unter anderem am Wiener "Volkstheater"1) auf.
Etwa zu dieser Zeit begann Fortells umfangreiche Arbeit für den Film, der attraktive junge Mann gab sein Leinwanddebüt in dem von Kurt Meisel gedrehten Krimi-Drama "Die Todesarena"1) (1953), doch es waren vor allem die Heimat- und Operettenfilme jener Jahre, die Bert Fortell zum Publikumsliebling werden ließen. Hatte er sich in "Die fröhliche Wallfahrt"1) (1956) noch mit der Rolle eines Bauernburschen begnügen müssen, wurde er in dem von Luis Trenker inszenieren Heimat-Melodram "Wetterleuchten um Maria"1) (1957) an der Seite von Marianne Hold über Nacht als junger, pflichtbewusster Jäger Thomas zum Star. Produktionen ähnlichen Genres festigten seinen Ruf als Liebhaber und Naturbursche, "Gruß und Kuß vom Tegernsee"1) (1957), "Almenrausch und Edelweiß"1) (1957; u. a mit Theo Lingen in einer Paraderolle als näselnder Butler) oder "Der Sündenbock von Spatzenhausen"1) (1958, u. a. mit Hans Moser, Beppo Brem) hießen die Streifen, in denen Fortell das Publikum auf vergnügliche Weise unterhielt.  

Bert Fortell um 1960
Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek1) (ÖNB)
Urheber/Autor: Alfred Cermak → Bildarchiv Austria;
© Alfred Cermak/ ÖNB Wien; Bildarchiv Austria (Inventarnummer CE 118/33)

Bert Fortell um 1960; Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB); Urheber/Autor: Alfred Cermak; Copyright Alfred Cermak/ ÖNB Wien; Bildarchiv Austria (Inventarnummer CE 118/33)
Werner Klingler1) besetzte ihn mit einer Hauptrolle in "Blitzmädels an die Front"1) (1958), in dessen Hans Ulrich Horster1)-Adaption "Ein Student ging vorbei"1) (1960) spielte er zusammen mit Luise Ullrich, Paul Dahlke und Eva Bartok. Danach war Fortell im Kino eher selten zu sehen, zu nennen sind Filme wie "Josefine Mutzenbacher"1) (1970), das von Wim Wenders1) nach der gleichnamigen Erzählung1) von Peter Handke1) realisierte Drama "Die Angst des Tormanns beim Elfmeter"1) (1972) oder das von Wolfgang Liebeneiner1) inszenierte Drama "Das chinesische Wunder"1) (1977) mit Senta Berger und Heinz Rühmann
In der ehemaligen DDR drehte der Schauspieler zwei Operetten-Verfilmungen, erste Erfahrungen mit diesem Genre konnte er bereits unter der Regie von Karl Paryla mit der Figur des Fischers Erminio bei der Adaption "Gasparone"2) (1956) nach Motiven der gleichnamigen Operette1) von Carl Millöcker1) sammeln. In der DEFA1)-Verfilmung "Zar und Zimmermann"1) (1956) nach der gleichnamigen komischen Oper1) von Albert Lortzing1) glänzte Fortell als russischer Zar Peter I.1), im darauffolgenden Jahr als Student Simon in "Mazurka der Liebe"1) (1957) nach der Millöcker-Operette "Der Bettelstudent"1) → Übersicht Kinofilme.
 
Ende der 1950er Jahre verlegte Bert Fortell seine Arbeit mehr und mehr auf das Fernsehen, wirkte in Literaturverfilmungen, aber auch verschiedenen Serien mit. So brillierte er beispielsweise mit der männlichen Titelrolle in dem von Michael Kehlmann1) nach dem gleichnamigen  Volksstück1) von Ödön von Horváth1) in Szene gesetzten TV-Film "Kasimir und Karoline"1) (1959) neben Ruth Drexel als Partnerin, an der Seite von Robert Dietl1) als junger Leutnant Willi Kasda in "Spiel im Morgengrauen"3) (1963; Regie: Ludwig Cremer1)) nach der gleichnamigen Novelle1) von Arthur Schnitzler1) oder als Herzog Otto1) in der von Wilhelm Semmelroth1) gedrehten Adaption "Ein treuer Diener seines Herrn"3) (1967) nach dem gleichnamigen Schauspiel1) von Franz Grillparzer1). Für Franz Peter Wirth1) verkörperte er den österreichischen Offizier und Widerstandskämpfer Heinrich Kodré1)  (1899 – 1977) in dem starbesetzten, zweiteiligen Doku-Spiel über das fehlgeschlagene Hitler-Attentat am 20. Juli 19441) mit dem Titel "Operation Walküre"1) (1971), mimte in Fritz Umgelters1) legendärem Sechsteiler "Die merkwürdige Lebensgeschichte des Friedrich Freiherrn von der Trenck" (1973) an der Seite von Protagonist Matthias Habich in der Rolle des Friedrich von der Trenck1) in zwei Teilen den kaiserlichen Residenten Herrn von Abramson. Wiederholt übernahm Fortell prägnante Aufgaben in "Tatort"1)-Folgen, zur Serien-Filmografie zählen überdies Episodenrollen so populäre Produktionen wie "Das Kriminalmuseum", "Die fünfte Kolonne", "Der Kommissar", "Hallo – Hotel Sacher… Portier!"1) oder "Der kleine Doktor". Zuletzt tauchte der Schauspieler in der 12-teiligen österreichischen Unterhaltungsserie "Roda Roda Geschichten"4) auf, mit der pikantes und amüsantes aus der k.u.k.-Monarchie1) erzählt wurde (EA: Juni 1992 bis Januar 1993) und in der Peter Weck den Satiriker/Publizisten Sandor Friedrich Rosenfeld alias Alexander Roda Roda1) darstellte,  sowie in der Episode "Alte Liebe rostet nicht"4) (EA: 24.01.1997) aus der Serie "Schlosshotel Orth"1) → Übersicht TV-Produktionen.
 
Auch während seiner Filmkarriere stand der Schauspieler immer wieder auf der Bühne, war vor allem in späteren Jahren am Wiener "Theater in der Josefstadt" mit vielen prägnanten Rollen zu bewundern.
Bert Fortell, der mit rund 35 Kino- und 100 Fernsehfilmen in Erinnerung geblieben ist, starb am 27. August 1996 in Wien1) an den Folgen eines Herzinfarktes – wenige Wochen vor seinem 72. Geburtstag. Seine Ehefrau Gerda Fortelni verstarb im August 2007, beide Gräber befindet sich auf dem Wiener "Grinzinger Friedhof"1) (Gruppe 3, Nummer 55) → Foto der Grabstelle bei knerger.de sowie Wikimedia Commons.
Aus der Verbindung gingen die Söhne Marius Robert Fortelni sowie Albert Fortell1) (* 1952) hervor, der in die Fußstapfen seines Vaters trat und ebenfalls zu einem beliebten Schauspieler avancierte; Albert Fortell ist seit 1990 mit seiner Kollegin, der österreichischen Schauspielerin und Autorin Barbara Wussow1), Tochter von Klausjürgen Wussow und Ida Krottendorf1), verheiratet.
Siehe auch Wikipedia
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) filmdienst.de, 3) Die Krimihomepage, 4) fernsehserien.de
  
Filme
Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, filmportal.de, Die Krimihomepage, fernsehserien.de)
Kinofilme Fernsehen (Auszug)
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