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Cornelia Froboess wurde am 28. Oktober 1943 in Wriezen1) an der Oder geboren und wuchs nach der Flucht ihrer Eltern vor den Russen in Berlin im Stadtteil Wedding auf. 1950 gab sie mit grade mal siebeneinhalb Jahren ihr Debüt als "Sängerin" im Berliner "Titania-Palast" mit dem legendären Lied "Pack' die Badehose ein" und die kleine "Berliner Göre" avancierte mit ihren erfrischenden Liedern auf Anhieb zum beliebtesten Kinderstar im Nachkriegsdeutschland. | |||||||||||
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Die von Martin Kušej1) inszenierte deutschsprachige Uraufführung des Zweipersonen-Stücks "Die Anarchistin" von Hollywood-Autor David Mamet am 15. Dezember 2012 im "Residenztheater" mit Cornelia Froboess als inhaftierter ehemaliger Terroristin Cathy und Sibylle Canonica1) als deren Gegenspielerin, der Gutachterin Ann, musste wegen eines Schwächeanfalls von Cornelia Froboess abgebrochen werden. Anfang Januar 2013 wurde die Vorstellung nachgeholt, bis Ende Januar standen weitere Aufführungen auf dem Spielplan → www.residenztheater.de. Aktuell kehrte Cornelia Froboess nach etlichen Jahren wieder an das "Gärtnerplatztheater" zurück, seit der Premiere am 13. Februar 2018 gab sie (alternierend mit Gisela Ehrensperger1)) die Mrs. Higgins in dem Musical "My Fair Lady"1). Die Inszenierung von Intendant Josef E. Köpplinger1) präsentierte dem Publikum eine bayerische Version des berühmten Stückes, die Münchner Textfassung stammte von Josef E. Köpplinger, ins Bayerische übertragen von Stefan Bischoff. Nadine Zeintl gab die Titelheldin, Michael Dangl1) den Professor Higgins und Friedrich von Thun den Oberst Pickering. Froboess präge die Rolle als Mutter von Professor Higgins "mit überragender schauspielerischer Präsenz und feinem, pointiertem Humor", so das "Gärtnerplatztheater". Auf der Leinwand konnte Cornelia Froboess ebenfalls den Wechsel vom unbeschwerten Teenageridol hin zur anspruchsvollen Schauspielerin beweisen. Bereits 1967 zeigte sie mit der Rolle der Claire in Kurt Hoffmanns Tucholsky-Verfilmung "Rheinsberg"1) an der Seite von Christian Wolff, dass mehr in ihr steckte, als Liedchen zu trällern und wurde 1969 für ihre Leistung mit dem "Ernst-Lubitsch-Preis"1) geehrt.
Das Fernsehen bot Cornelia Froboess seit den 1960er Jahren neben der umfangreichen Arbeit für das Theater ein weiteres Betätigungsfeld. Wiederholte Auftritte in so beliebten Krimi-Reihen wie "Der Kommissar", "Der Alte", Derrick", "Die Männer vom K3", "Kommissar Rex", "Siska", "Anwalt Abel", "Tatort" oder "Polizeiruf 110" gehören ebenso dazu wie verschiedene Einzelproduktionen; in nachhaltiger Erinnerung bleibt Ende der 1980er Jahre auch ihre Rolle der Dr. Pia Michaelis an der Seite Günter Pfitzmanns in dem Dauerbrenner "Praxis Bülowbogen"1). Literaturadaptionen wie Peter Beauvais' "Das Käthchen von Heilbronn oder: Die Feuerprobe" (1981) oder Peter Keglevics spektakuläres Doku-Drama "Tag der Abrechnung Der Amokläufer von Euskirchen"1) (1994) zeigten die ungeheure Wandlungsfähigkeit der Künstlerin; für die Rolle der Mutter des Erwin Mikolajczyk (Christoph Waltz1)) in letztgenanntem TV-Spiel erhielt sie den "Bayerischen Filmpreis"1). Zur TV-Filmografie zählen Thriller wie Matti Geschonnecks Psychodrama "Angst hat eine kalte Hand"2) (1996) oder 1997 die Figur der Monika Koerber in Bernd Böhlichs spannenden Geschichten um den pfiffigen Staatsanwalt Max Koerber (Martin Lüttge) in "Koerbers Akte: Kleines Mädchen großes Geld" und "Koerbers Akte: Tödliches Ultimatum". Kai Wessel besetzte sie mit einer Hauptrolle in "Mein Bruder, der Idiot"2) (2002), mit Veronica Ferres1) und August Zirner1) spielte sie in dem packenden Drama "Stärker als der Tod"3) (2004). Nach längerer Pause war Cornelia Froboess Anfang November 2009 in dem Krimi "Zwei Frauen und ein Mord" aus dem legendären ZDF-Dauerbrenner "SOKO 5113"1) mit einer hintergründigen Frauenfigur auf dem Bildschirm präsent. Eine Episodenrolle, die Großmutter des Opfers, spielte sie in der Krimiserie "Der Alte" in der Folge "Oder du stirbst" (EA: 10.09.2010); mehr bei fernsehserien.de. Ein TV-Highlight war am 8. September 2010 das von Margarethe von Trotta1) inszenierte, kammerspielartige TV-Drama "Die Schwester"3) , in dem Cornelia Froboess neben Rosemarie Fendel und Matthias Habich einmal mehr ihre darstellerische Kraft unter Beweis stellte. Das Geschwisterdrama erzählt die Geschichte einer Lebensgemeinschaft, die nach vielen gemeinsamen Jahren zu zerbrechen droht. Die Schwestern Margot (Rosemarie Fendel) und Wilma (Cornelia Froboess) sind zusammen alt geworden. Zusammen heißt, sie sind seit Jahren eine Lebensgemeinschaft, die erst jetzt nach so vielen Jahrzehnten ihre Bewährungsprobe erlebt … (Quelle: hr-online.de) Ein "Fulminantes Spiel" schrieb Dieter Bartetzko1) in seiner Fernsehkritik "Die Ladies bitten zum Tanz" in der F.A.Z.: Das fulminante Spiel der Fendel und der Froboess, die trotzdem stets souverän und subtil bleibend ihre Rollen bis in die letzten Nervenzuckungen auskosten, überführt selbst grelle Anleihen Margarethe von Trottas und Johannes Rebens bei Bette Davis' Horrorklassiker "Was geschah wirklich mit Baby Jane?" auf Ibsen- und Strindberg-Niveau. Die mal tückisch hintersinnigen, mal vulgär brutalen Attacken der Wilma von Cornelia Froboess, das oft stumme, manchmal von rasierklingenscharfen Erwiderungen unterbrochene Leiden Rosemarie Fendels als Margot: Man kann nicht genug bekommen von diesen Duellen, Niederlagen und Desillusionsdialogen … Und prisma.de schreibt: "Regisseurin Margarethe von Trotta setzt ganz auf das Spiel ihrer beiden Hauptdarstellerinnen Rosemarie Fendel und Cornelia Froboess, die sich hier bissige wie zum Teil sogar bösartige Wortduelle liefern. Zwar wirkt das stellenweise etwas überzogen, doch die Grundidee des Drehbuchs von Johannes Reben ("Klaras Hochzeit", "Einfache Leute") ist stimmig und lässt Erinnerungen an den Robert Aldrich-Klassiker "Was geschah wirklich mit Baby Jane?"1) mit Bette Davis und Joan Crawford wach werden." Abgedreht war inzwischen Matthias Tiefenbachers witzig-melancholische Romanze "Eine halbe Ewigkeit"1), in der es eine erneute Zusammenarbeit mit Matthias Habich gab. Habich mimte den Alt-Rocker Harry, der nach fast fünf Jahrzehnten überraschend auf seine einstige große Liebe Elly (Cornelia Froboess) trifft. Die Vergangenheit wird lebendig, alte Gefühle brechen wieder auf, doch Elly ist inzwischen eine evangelische Ordensfrau …. "Der einstige Schlagerfilm- und heutige Altersrollen-Star Cornelia Froboess und der Charakter-Schauspieler Matthias Habich spielen das gealterte Liebespaar äußerst überzeugend und verleihen den Figuren die nötige Tiefe." notiert prisma.de; die Ausstrahlung erfolgte am 30. März 2012 in der ARD. Am 31. Januar 2014 ging die ARD-Tragikomödie mit dem Titel "Almuth und Rita"3) auf Sendung, in der Cornelia Froboess nach mehr als fünfzig Jahren bzw. dem Streifen "Junge Leute brauchen Liebe"1) (1961) gemeinsam mit Senta Berger vor der Kamera stand. Erzählt wird die Geschichte der geschiedenen, ehemaligen Zahnärztin Dr. Almuth Seegers (Berger), die nach dem Verkauf der Praxis bzw. dem selbst gewählten Ruhestand in ein tiefes Loch fällt und den Frust an ihrer Reinigungsfrau Rita (Froboess) auslässt; die Dreharbeiten begannen am 6. August 2013. "Ein witziger, wenn auch vorhersehbarer und etwa gewollter Spaß von Nikolai Müllerschön1) nach einem Drehbuch von Brigitte Blobel1), der zwei große Damen des deutschsprachigen Schauspiels vereint: Senta Berger und Cornelia Froboess als ungleiches Duo." notiert prisma.de. Am 25. November 2016 gab es eine Fortsetzung um das ungleiche Pärchen bzw. der Geschichte einer eigentlich unmöglichen Freundschaft"4) mit dem Untertitel "Zwei wie Pech und Schwefel"3), nach dem bewährten "Strickmuster" "Entfremdung bzw. Streit, dann Versöhnung"4) hatte erneut Nikolai Müllerschön die Story in Szene gesetzt. Ein Spaß war die deutsch-österreichische Komödie bzw. späte Love-Story "Oma zockt sie alle ab"3) (EA: 06.05.2016) mit Cornelia Froboess in der Titelrolle der unerschrockenen Seniorin Rosa, die einen verwegenen Plan fasst, nachdem die Machenschaften ihres spielsüchtigen Schwiegersohns Udo (Simon Hatzl1)) ans Licht kommen. Eine von Froboess grandios gespielte Figur zwischen nicht ernst genommenem, bravem Hausmütterchen und tatkräftiger, lebenstüchtiger Frau, welche den Ruin ihrer Familie abwenden will und zudem Gefühle für den Barmann und Poker-Lehrmeister Charly (Karl Fischer1)) entdeckt. Erwähnt werden muss auch ihre Rolle der kauzigen Krimi-Schriftstellerin Betti Graf, die in der "Tatort"-Folge aus Frankfurt mit dem Titel "Wendehammer"1) (EA: 18.12.2016) seit Tagen ihren Nachbarn Herrn Abendroth (Joachim Bißmeier1)) vermisst und ihren mysteriösen Nachbarn Nils Engels (Jan Krauter1)) verdächtigt, Abendroth etwas angetan zu haben. So treten die Kommissare Anna Janneke (Margarita Broich1)) und Paul Brix (Wolfram Koch1)) auf den Plan und stoßen auf merkwürdige Dinge in einer scheinbar harmlosen, im Wendehammer gelegenen Einfamilienhaussiedlung → tittelbach.tv. In dem romantischen Weihnachtsfilm "Ein Lächeln nachts um vier"3) (EA: 10.12.2017) aus der ZDF-Reihe "Herzkino" spielte sie gemeinsam mit Tilo Prückner die einfühlsam-patenten Großeltern der weiblichen Protagonistin Jule Claasen (Natalia Belitski1)), welche diese nach dem Unfalltod der Eltern groß gezogen haben und immer noch auf ihrem Lebensweg begleiten. "Ein Lächeln nachts um vier" sieht also eher wie eine ARD-Freitagabendproduktion der Degeto aus. Auch dort wäre der Film ein Highlight im Programm. Allerdings würde er es im "Ersten" leichter haben, sein Publikum zu finden; am Sonntag gegen einen "Tatort" ist das doppelt schwer. Wohl überlegt, aber auch überaus passend, ist deshalb die Besetzung der Großeltern mit Froboess und Prückner: zwei populäre Gesichter für die ältere Zielgruppe, die für eine lebensklug-schrullige Note sorgen. Und natürlich dürfte auch Weihnachten als feierliches Zentrum der Geschichte seine Wirkung nicht verfehlen. meint Rainer Tittelbach bei tittelbach.tv. In der Ard-Komödie "Endlich Gardasee!"3) (EA: 13.10.2018) ließ Cornelia Froboess als frustrierte Ehefrau bzw. Großmutter "alles hinter sich und folgt ihrer Sehnsucht nach Italien" wie presseportal.de zum Inhalt des TV-Spiels schreibt und weiter ausführt: "Das Roadmovie erzählt von heimlichen Träumen, unerfüllten Erwartungen und der Liebe. Beide Hauptfiguren stehen vor einer großen Entscheidung: die Oma, ob sie den Opa (Willem Menne) nach 40 Jahren verlässt, und die Enkelin (Julia Nachtmann1)), ob ihr pflichtbewusster Freund (Bernhard Piesk1)) wirklich der Richtige fürs Leben ist. Als Vorlage diente der Debütroman "Sehnsucht ist ein Notfall" der TV-Moderatorin Sabine Heinrich." und Tilmann P. Gangloff1) meint bei tittelbach.tv: "Gerade während des ersten Filmdrittels legt Regisseurin Ulrike Grote1) jedoch ein eher überschaubares Tempo vor; in Schwung kommt die Geschichte erst, als die Reise beginnt. Zeitverschwendung ist der erste Akt trotzdem nicht, weil Cornelia Froboess und Julia Nachtmann wunderbar zusammenpassen. Ihre gemeinsamen Szenen sind von einer Nähe geprägt, die die Dialoge sehr authentisch wirken lässt; einige Gespräche sind so natürlich, als habe Grote die beiden Schauspielerinnen improvisieren lassen." Die "Frankfurter Allgemeine" brachte es auf den Punkt: "Cornelia Froboess muss man einfach für jede Rolle lieben. Selbst wenn sie als reife Dame ihr Leben durch die flotte Lotte dreht, um sich doch noch in eine Bella Signorina zu verwandeln, wie in der Komödie "Endlich Gardasee!" → www.faz.net. Am 8. Dezember 2019 brachte das ZDF in der Reihe "Herzkino"1) eine moderne Variante des bekannten Märchens "Frau Holle"1) unter dem Titel "Frau Holles Garten" auf den Bildschirm, in der Cornelia Froboess die Titelfigur spielte: Die schüchterne Gärtnermeisterin Mia Goldig (Klara Deutschmann1)) liebt den Botanischen Garten über alles. Doch sollte ihre zielstrebige, intrigante Schwester Marissa (Lavinia Wilson1)) die Leitung übernehmen, droht dem Garten eine düstere Zukunft. Der Kampf der Schwestern um den Botanischen Garten entbrennt, kann Mia das mit Hilfe von Frau Holle, der guten Seele des Botanischen Gartens, verhindern? ; TV-Filmografie siehe hier.
Cornelia Froboess ist die Nichte des Stuntmans Harry Froboess1) (1899 1985) → spiegel.de. |
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Siehe auch www.prisma,
Wikipedia,
deutsches-filmhaus.de,
filmportal.de Agentur-Seite: baumbaueractors.com |
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Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) prisma.de, 3) tittelbach.tv Quelle: 4) tittelbach.tv |
Stand April 2022 | ||||||||||
Einige Textbausteine des Kurzportraits stammen aus: "Lexikon der deutschen Film- und TV-Stars" von Adolf Heinzlmeier/Berndt Schulz (Ausgabe 2000, S. 109/110) |
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