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Seit den 1950er Jahren
gab Wera Frydtberg zahlreiche Gastspiele, beispielsweise in München
an der "Kleinen Komödie"
am Max II"1), in Düsseldorf an der
"Komödie", in Berlin am "Renaissance Theater"1)
und an der "Komödie am Kurfürstendamm"1) oder
trat bei den "Schlosspark-Spielen" in Wiesbaden auf, wo sie
beispielsweise 1978 in dem Lustspiel "Der Diener zweier Herren"1)
von Carlo Goldoni1) glänzte; darüber hinaus ging sie auf zahlreiche, erfolgreiche Tourneen.
Zu ihrem breit gefächerten Repertoire zählten etliche Komödien, unter
anderem gab sie die Sally in "Das Lied der
Taube" von John Van Druten1) ("Kosmos Theater", Wien), feierte Erfolge in
der Bühnenversion des Romans "Chéri" von Colette1),
in "Herr Nachtigall" von Claus Hubalek1) (1954/55,
"Komödie am Kurfürstendamm", mit Georg Thomalla als Franz Nachtigall, Regie:
Falk Harnack1)) oder in
"Zauber der Jugend" von Samuel Raphaelson1) ("Theater in der
Josefstadt", Premiere: 30.07.1959 → josefstadt.org).
Das Foto wurde mir freundlicherweise von
der Agentur Jovanovic zur Verfügung gestellt.
© Roberto Ferrantini
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Zum Film kam Wera Frydtberg Anfang der 1950er Jahre und spielte in den
folgenden Jahrzehnten in mehr als 40 Kinoproduktionen prägnante
Frauenfiguren. Erste Erfahrungen vor der Kamera hatte die Schauspielerin in
dem skandalumwitterten Hildegard Knef-Film "Die
Sünderin"1) (1951) sammeln
können, nach unterhaltsamen Streifen wie "Vater braucht eine Frau"1) (1952),
"Einmal keine Sorgen haben"1) (1953) oder "Das Forsthaus in
Tirol"1) (1955) gelang ihr mit
dem heiter-melancholischen Kassenschlager "Ich
denke oft an Piroschka"1) (1955),
gedreht von Kurt Hoffmann1)
nach dem gleichnamigen
Roman1) von Hugo Hartung1), der
Durchbruch zum populären Filmstar, auch wenn ihr nie die ganz große
Hauptrolle vergönnt war. Neben Liselotte Pulver und
Gunnar Möller
mimte sie die attraktiv-elegante Greta und Freundin des jungen Studenten Andreas,
in das sich das unkomplizierte, einfache Dorfmädel Piroschka verliebt hat.
Den Typus der hübsch-eleganten Frau legte Wera Frydtberg auch in
ihren nachfolgenden Filmen kaum ab, in dem Rühmann-Klassiker "Der
Pauker"1) (1958) zeigte sie sich unter der Regie von
Axel von Ambesser
als Vera Bork, blendend aussehende ältere Schwester des rebellischen Schülers Achim (Peter Kraus), in die sich der
"Pauker" Dr. Hermann Seidel (Rühmann) verliebt. In Kurt Hoffmanns1)
Literaturadaption "Wir
Wunderkinder"1) (1958),
nach dem gleichnamigen, satirischen Roman von Hugo Hartung, tauchte sie als Vera von Lieven,
Freundin von Hans Boeckel (Hansjörg Felmy) auf.
Bis Mitte der 1960er Jahre stand
Wera Frydtberg für Produktionen wie "Meine 99 Bräute"1) (1958),
"Die
feuerrote Baronesse"1) (1959) oder "Mit
besten Empfehlungen"1) (1963) vor der
Kinokamera . Letzte Leinwandrollen spielte in der Vampirfilm-Komödie "Beiß
mich, Liebling!"1) 1970)
und in der amüsanten Geschichte "Mein
Onkel Theodor"1) (1975), wo
sie sich neben Protagonist Gert Fröbe als Tante Erika zeigte → Übersicht Kinofilme.
Mit Beginn des neuen Mediums
Fernsehen Anfang der 1950er Jahre fand die Schauspielerin auch hier neben
ihrer Arbeit für das Theater viele interessante Aufgaben. Man erlebte sie beispielsweise
in Operettenadaptionen wie "Der Vogelhändler"1) (1960)
oder "Das Land des Lächelns" (1961), in dem Krimi "Sechs
Stunden Angst"2) (1964) gehörte sie
als Stewardess Madelon zur Besetzung. Für Regisseur Peter Beauvais1)
spielte sie die Ehefrau des krisengeschüttelten Maklers und Bauunternehmers
Rainer Patschold (Walter Jokisch)
in der heiteren, zeitkritischen Geschichte "Ich fahre Patschold"2) (1964)
sowie erneut die Filmehefrau von Walter Jokisch
in dem Stück "Der Zug der Zeit"2) (1967), welches
gesellschaftliche Phänomene wie das Reisefieber der Deutschen thematisierte.
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Abbildung DVD-Cover sowie Szenenfoto mit Gerhard Riedmann als Vogeläändler Adam
und Wera Frydtberg als Kurfürstin von Waldungen
Mit freundlicher Genehmigung von "Pidax Film", welche die Operetten-Verfilmung
Anfang Februar 2023 auf DVD herausbrachte.
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Wera Frydtberg zeigte sich in erfolgreichen TV-Produktionen wie "Der
Tag, an dem die Kinder verschwanden"1) (1967),
"Das
Geheimnis der Mary Celeste"3) (1972),
in der Serie "PS Geschichten ums Auto"1) (1975/76)
war sie in den ersten beiden Staffeln als Vera die Frau von Autohaus-Besitzer Jochen Neubert (Günter Pfitzmann). Zudem übernahm sie sporadisch Episodenrollen in populären
Krimiserien wie "Der
Kommissar", "Hamburg
Transit"1), "Der
Anwalt"1) oder "Ein
Fall für zwei"1).
Seit den 1980er Jahren machte sich die sympathische Schauspielerin auf dem
Bildschirm rar, einen ihrer letzten größeren TV-Auftritte hatte sie in
Jochim Roerings1)
Komödie "Neptun und Isolde" (1992) neben Ernst Schröder und Renate Winkler.
Nach langer Zeit gab es dann ein kleines Wiedersehen als alte Autofahrerin in der
Episode "Und dann so was"4) (2006) aus der
humorvollen Polizistenserie "München 7"1)
von Franz Xaver Bogner1) → Übersicht
TV-Produktionen.
Wera Frydtberg starb am 16. Juni 2008 im Alter von 81 Jahren in München; sie lebte
zuletzt abwechselnd in München und Cambridge1). Die als Wera Urbach
verheiratete Schauspielerin fand die letzte Ruhe
an der Seite ihres Ehemannes, dem Emigranten und amerikanischen Offizier Otto R. Urbach (1913 1976), auf dem Friedhof in
Überlingen1)
(Bodensse) → Foto der Grabstelle bei knerger.de.
Aus der Verbindung mit Otto R. Urbach ging die 1968 in Düsseldorf geborene Historikerin und Autorin
Karina Urbach1) hervor,
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Filme
Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database
sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, literaturhaus.at, Die
Krimihomepage, filmportal.de, fernsehserien.de)
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Kinofilme
- 1951: Die
Sünderin (als Kollegin von Marina = Hildegard
Knef) → filmportal.de
- 1952: Vater braucht eine Frau
(als Gisela) → filmportal.de
- 1953: Einmal keine Sorgen haben
(nach der Posse "Einen
Jux will er sich machen" von Johann
Nestroy; als Marie, Nichte
und Mündel von Gemischtwarenhändler Zangler = Fritz
Imhoff)
- 1953: Unter den Sternen von Capri
(als Nina)
- 1954: Das Kreuz am Jägersteig
(als Vroni Kilian) → filmportal.de
- 1954: Die tolle Lola
(nach der Operette von Hugo
Hirsch (Musik), Gustav
Kadelburg und Arthur
Rebner (Libretto/Text);
mit Herta
Staal als Tänzerin Lola Cornero; als Tilly)
- 1954: Sie
(nach dem Roman "Céline" (deutscher Titel
"Sie") von Gábor
von Vaszary, mit Marina
Vlady als Céline; als Louise,
Ex-Freundin des des jungen ungarischen Zeichners Ypsilon = Walter
Giller) → filmportal.de
- 1955: Das Forsthaus in Tirol
(als Maria, Tochter von Försterwitwe Dorothee Attinger = Dorothea
Wieck)
- 1955: Ich
denke oft an Piroschka (nach dem gleichnamigen
Roman von Hugo
Hartung; mit Liselotte
Pulver; als Greta,
Bekannte von Student Andreas= Gunnar
Möller) → filmportal.de
- 1955: Ihr erstes Rendezvous
(als Erika, Freundin von Christa = Nicole
Heesters)
- 1956: Holiday am Wörthersee
(als Marion, Tochter des amerikanischen Hotelkönigs Gross = Kurt
Großkurth)
- 1956: Hurra die Firma hat ein Kind (als Erika Weininger)
→ filmdienst.de,
IMDb
- 1957: Der Etappenhase
(nach dem gleichnamige
Schwank von Karl
Bunje; als Marie)
- 1957: Die
große Chance (als Erika Hallersperg) → filmportal.de
- 1958: Wenn die Bombe platzt
(als Dr. Inge Bauer)
- 1958: Der
Pauker (mit Heinz
Rühmann; als Vera Bork, ältere Schwester von Schüler Achim = Peter
Kraus) → filmportal.de
- 1958: Meine 99 Bräute
(nach dem Roman von Siegfried
Sommer; als Greta Föhn)
- 1958: Wir
Wunderkinder (nach dem satirischen Roman von Hugo
Hartung; als Vera von Lieven,
Freundin von
Hans Boeckel = Hansjörg Felmy) → filmportal.de
- 1959: Die feuerrote Baronesse
(mit Dawn
Addams als Baronesse Szaga de Bor; als Juliane Urbaneck,
Nichte von Professor Reimer = Hans
Nielsen)
- 1960: Als geheilt entlassen
("Rififi"-Parodie mit Wolfgang Neuss und Wolfgang
Müller: als Helga, Ehefrau von
Erich Martens = Günther
Schramm) → filmportal.de
- 1961: Die Hazy Osterwald Story (über
Hazy
Osterwald; als Mannequin Marianne)
- 1961: Toller Hecht auf krummer Tour
(als Mary) → filmportal.de
- 1963: Sing, aber spiel nicht mit mir
(als Nina, Schwester von Lehrer Raul Thorsten = Adrian
Hoven)
- 1963: Mit
besten Empfehlungen (als Sekretärin Hilde Hartmann)
- 1970: Beiß mich, Liebling!
(als Frau Brenner, eine "grüne Witwe")
- 1975: Mein
Onkel Theodor (mit Gert
Fröbe als Traugott Wurster / Theodor Wurster; als Tante Erika)
→ filmportal.de
Fernsehen (Auszug)
- 1954: Räubergeschichte (nach der Komödie von Edmund
Wolf; Regie: Kurt
Raeck; Übertragung eines Gastspiels des
Berliner "Renaissance-Theaters"
aus dem Hamburger "Theater am Besenbinderhof"; als Gaby Roeder)
→ IMDb
- 1956: Der Untergang des Fort Charivari (eine heitere Wildwest-Parodie, die manche Zeiterscheinung aufs Korn
nimmt;
von Kurt Wilhelm
(auch Regie); als Uta-Henriette von Staupe-Knackwitz) → IMDb
- 1958: Blätter im Winde (als Sekretärin des Redakteurs = Hans-Joachim Kulenkampff)
→ IMDb
- 1958: Romeo und Jeanette (nach dem Schauspiel von Jean
Anouilh; als Julia) → IMDb
- 1960: Terror in der Waage (nach
dem Stück "Balance of Terror" von Peter
Shaffer; als Anne Fortner)
- 1960: Die Falle (als Florence,
vermisste Ehefrau von Daniel = Gerhard Riedmann)
- 1960: Der Vogelhändler (nach
der gleichnamigen
Operette von Carl Zeller (Musik);
mit Gerhard Riedmann als Adam,
der Vogelhändler, Gerlinde
Locker als Christel von der Post; als die Kurfürstin von Waldungen)
- 1961: Das Land des Lächelns (nach der gleichnamigen
Operette von Franz Lehár (Musik); mit Gerhard Riedmann als
Prinz Sou-Chong
(gesungen von Fritz
Wunderlich); als Lisa, Tochter des Grafen Ferdinand Lichtenfels
= Erich Nikowitz) →
IMDb
- 1962: Nur eine Karaffe (als Madame Reboul)
- 1963: Im Schatten des Krieges (nach
dem Originaldrehbuch "Bomber's Moon" von Rod
Serling; als Mary)
- 1963: Das Glück läuft hinterher (als Margot Schallbecher)
→ Chronik
der ARD, wunschliste.de
- 1964: Sechs Stunden Angst (nach
dem Roman von Francis Didelot (19021985); als Stewardess Madelon)
- 1964: Ich fahre Patschold (als Charlotte,
Frau von Bauunternehmer Rainer Patschold = Walter Jokisch)
- 1964/65: Sie
schreiben mit (Serie)
- 1964: 71. Ein schwarzer Tag (als ?)
- 1965: 78. Aus heiterem Himmel (als Ursula)
- 1965: Interpol (Krimiserie; als Ingeborg Brandt in Folge
7 "Geld kennt leine Grenzen")
- 1965: Gewagtes
Spiel (Krimiserie; als Irene Steiner in Folge 17 "Über 70 mal")
- 1965: Schicken Sie mir einen Dollar (als Kaeti Newton) →
IMDb
- 1967: Der Zug der Zeit (Autor:
Horst
Lommer; als Mila, Frau von Achim Hetzberger = Walter Jokisch)
- 1967: Der Tag, an dem die Kinder verschwanden (Autor:
Horst Lommer; als Mutter Filomela)
- 1970: Die lieben Freunde (als Sally Lambert; Kurzinfo: Lois
(Ingrid
Resch) und Mike (Claus
Biederstaedt) haben sich
nach 15-jähriger Ehe zu einer vorläufigen Trennung entschlossen. Ihre
"lieben Freunde" setzen alles daran, sie wieder
zusammen zu bringen. Bei einer gemeinsamen Aussprache stellt sich immer mehr heraus, dass die fadenscheinigen
Ratschläge nur von der Krise in den eigenen Ehen der
"Freunde" ablenken sollen
(Quelle:
retro-media-tv.de)) →
IMDb
- 1972: Das Geheimnis der Mary Celeste (Dokumentarfilm
mit Spielhandlung über das "Geisterschiff "Mary
Celeste";
als Ann Briggs) → Die
Krimihomepage (Spezial)
- 19721973: Der Kommissar (Krimiserie mit
Erik Ode)
- 1974: Aus der Chronik der Familie Sawatzki (3 Teile
mit Harald
Juhnke) 3. Preußenkorso Nr. 17 (als Luise) →
IMDb
- 1974: Hamburg Transit (Krimiserie; als Gisela Renzdorf in Folge
47 "Ein dankbares Opfer")
- 1974: Strychnin und saure Drops (Episodenfilm; als ?) →
IMDb
- 1975/76: PS Staffel
1: Geschichten ums Auto
/ Staffel 2: Geschichten ums Auto
(Serie; als Vera,
Frau von
Jochen Neubert = Günter
Pfitzmann)
- 1975: Eurogang
(Krimiserie; als ? in Folge 4 "Die letzte Lieferung")
- 1977: Rubens' letzte Runde (nach
dem Volksstück von Bruno
Hampel; mit Gustl
Bayrhammer als Münchner Museumswärter
Karl "Rubens" Wagenhuber; als Hanny Wiese) → IMDb
- 1978: Der Anwalt (Serie; als Vorsitzende in Folge
3.08 "Schönheitsoperation")
- 1980: Die unsterblichen Methoden des Franz Josef Wanninger (Fortsetzung
von "Die
seltsamen Methoden des Franz Josef Wanninger";
Krimiserie
mit Beppo
Brem; als Frau Paulus in Folge 2.01 "Künstlerpech")
- 1981: Kreuzfahrten eines Globetrotters (Episodenreihe nach Erzählungen von
William Somerset Maugham;
als Mrs. Craigh in Folge 25 "Ein glückliches Paar") → IMDb
- 1985: Ein Fall für zwei (Krimiserie; als ? in Folge
32 "Sechs Richtige")
- 1988: Der Bierkönig (Regie: Tom
Toelle; als Baronin) → IMDb
- 1992: Neptun und Isolde (als Frau Landgraf) → tvspielfilm.de,
IMDb
- 2006: München
7 (Polizistenserie; als alte Autofahrerin in Folge 2.02 "Und dann so
was")
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