Der Schauspieler Konrad Georg wurde am 25. Dezember 1914 in Mainz geboren und wuchs auch dort auf. Nach Beendigung seiner Schulzeit hatte er zunächst Priester werden wollen, entschloss sich dann jedoch für einen künstlerischen Beruf. Die anfängliche Idee, sich als Sänger oder Tänzer ausbilden zu lassen, gab er auf und absolvierte ab 1934 drei Jahre lang die Schauspielschule von "Dr. Hoch's Konservatorium"1) in Frankfurt/Main, 1937 gab er in Bremen sein Bühnendebüt. Weitere Verpflichtungen führten Konrad Georg zur Spielzeit 1940/41 an das Theater nach Graz, im darauffolgenden Jahr spielte er an den Städtischen Bühnen in Straßburg, um dann wieder nach Frankfurt a.M. zu wechseln, wo er, durch kriegsbedingte Unterbrechungen, zehn Jahre lang zum Ensemble gehörte. Zu seinen bedeutenden Bühnenrollen jener Zeit zählen unter anderem die Schillerschen Figuren des Herzog von Alba in "Don Carlos"1), der Sekretär Wurm in "Kabale und Liebe"1) und der Gianettino Doria in "Die Verschwörung des Fiesco zu Genua"1). Georg gab den Adelbert von Weislingen in Goethes "Götz von Berlichingen"1) ebenso eindrucksvoll wie den Pastor John Hale in Arthur Millers Drama "Hexenjagd"1). Später brillierte er beispielsweise mit den Titelrollen Lessings "Nathan der Weise"1), in Heinar Kipphardts "In der Sache J. Robert Oppenheimer"1) und in Denis Cannans Schauspiel "Dear Daddy" – um nur einiges zu nennen.
Seit Mitte der 1950er Jahre arbeitete Konrad Georg als freischaffender Schauspieler und konzentrierte sich vermehrt auf seine Arbeit bei Film und Fernsehen, wurde rasch als Charakterdarsteller in vielen Produktionen besetzt und sein etwas streng anmutendes Gesicht bundesweit bekannt. Oft waren es Fernsehfassungen großer Literaturvorlagen, in denen der Schauspieler mitwirkte, so in "Der Apollo von Bellac" (1959) und "Die Irre von Chaillot" (1960) nach Jean Giroudoux1), "Der Groß-Cophta" (1960) nach Johann Wolfgang von Goethe oder in "Der Biberpelz"2) (1962) und "Vor Sonnenuntergang"2) (1970) von Gerhart Hauptmann. Doch so richtig populär war der Schauspieler durch das Genre "Krimi" geworden: In den Durbridge-Mehrteilern "Tim Frazer" (1963) und "Tim Frazer: Der Fall Salinger"2) (1964) mimte er den geheimnisvollen Regierungsbeamten Charles Ross, 1962 übernahm er die Titelrolle des "Kommissar Freytag" in der gleichnamigen Serie, die zu einer der ersten deutschen Kriminalserien mit einem "Dauerkommissar" zählt. Gemeinsam mit seinem Team, zu dem auch der ewig Fliege tragende Assistent Peters alias Willy Krüger1) und ehemalige "Vater Schölermann" aus der legendären Serie "Familie Schölermann" gehörte, klärte er 39 Folgen lang bis 1965 kleinere und größere Verbrechen auf, dann wurde die Reihe eingestellt, weil Konrad Georg ausstieg, um nicht auf ein Rollenklischee festgelegt zu werden.

Abbildung des DVD-Covers mit freundlicher Genehmigung
von "Studio Hamburg Enterprises GmbH"

DVD-Cover "Kommissar Freytag", mit freundlicher Genehmigung von "Studio Hamburg Enterprises GmbH"
Danach sah man ihn mit Gastauftritten in vielen weiteren beliebten Krimiserien wie "Derrick", "Kriminalmuseum", "Die Krimistunde", "Der Alte" und "Der Kommissar" und auch für die Kultserie "Raumschiff Orion" (1966) stand er vor der Kamera. Zu seiner umfangreichen TV-Filmografie zählen erfolgreiche Produktionen wie "Pontius Pilatus"2) (1966), "Der Mann aus Melbourne"2)  (1966), "Die mexikanische Revolution"2) (1968), "Der Kampf um den Reigen"2) (1969), "Die Kurpfuscherin" (1974, über Amalie Hohenester1) mit Maria Schell) und "Das blaue Hotel"2) (1974) sowie viele weitere Serien und Mehrteiler. Zu nennen sind hier unter anderem die die Krimis um "Pater Brown"1) (1972), die Familiengeschichten "Gemeinderätin Schumann"3) (1974) mit Antje Hagen und Hartmut Reck sowie der spannende Sechsteiler "Alexander Zwo"  (1972) und der kriminalistische Historien-Dreiteiler "Der Strick um den Hals" (1975).

Auf der Leinwand erlebte man Konrad Georg meist mit prägnanten Nebenrollen, so als Generalfeldmarschall Walter Model1) in René Cléments Kriegsdrama "Paris brûle-t-il?"1) (1966, Brennt Paris?) oder als Kommissar Zinner in Rolf Olsens Krimi "Wenn es Nacht wird auf der Reeperbahn"1) (1967), der Schauspieler ließ sich jedoch auch auf Produktionen mit wenig Tiefgang ein, in denen er kaum seine schauspielerischen Fähigkeiten unter Beweis stellen konnte. Zu diesen Arbeiten für das Kino zählen beispielsweise die Wallace-Verfilmung "Der Mönch mit der Peitsche"1) (1967), der Jerry Cotton-Krimi "Todesschüsse am Broadway"1) (1969) und die Heintje-Schnulze "Ein Herz geht auf Reisen"1) (1969). Außerdem tauchte Georg in anspruchslosen Streifen wie "Köpfchen in das Wasser, Schwänzchen in die Höh"1) (1969), "Auf der Reeperbahn nachts um halb eins"1) (1969) und "Das Stundenhotel von St. Pauli"1) (1970) auf. In den 1970er Jahren wurde er von Alfred Vohrer in dessen Puschkin-Adaption "Und der Regen verwischt jede Spur"1) (1972) sowie den Simmel-Verfilmungen "Und Jimmy ging zum Regenbogen"1) (1971), "Liebe ist nur ein Wort"1) (1971), "Der Stoff, aus dem die Träume sind"1) (1972), "Alle Menschen werden Brüder"1) (1973) und "Die Antwort kennt nur der Wind"1) (1974) besetzt; einen seiner letzten Leinwandauftritte hatte er in Werner Jacobs seichtem Lustspiel "Auch ich war nur ein mittelmäßiger Schüler"1) (1974) sowie in Jürgen Goslars reißerischem Streifen "Slavers – Die Sklavenjäger"1) (1978).
Ab Ende der 1970er Jahre wurde es stiller um den einst gefragten Charakterdarsteller, nur noch wenige Male wurde er mit interessanten Aufgaben betraut; zuletzt erlebte man ihn in der sechsteiligen Horror-Anthologie "Gespenstergeschichten" (1985), in der "Derrick"-Episode mit dem symbolträchtigen Titel "Das absolute Ende" (1986) sowie in der "Tatort"-Folge "Pension Tosca oder Die Sterne lügen nicht"1) (1987) auf dem Bildschirm. Die Ausstrahlung der Episode ""Tommys großer Coup" (1988) aus der Krimireihe "Der Fahnder"1) erlebte er nicht mehr.
 
Konrad Georg starb am 8. September 1987 im Alter von 72 Jahren in Hamburg an den Folgen seiner Lungenkrebserkrankung; die letzte Ruhe fand er auf dem dortigen Nienstedtener Friedhof → Foto der Grabstelle bei Wikimedia Commons.
Der Schauspieler war verheiratet und Vater von vier Kindern; Sohn Michael Georg ergriff den Beruf des Kameramanns, mit dem er später noch bei den Serien "Derrick" und "Der Alte" zusammenarbeitete.

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