Filmografie / Hörspiele
Reinhard Glemnitz wurde am 27. November 1930 im niederschlesischen Breslau1) (heute Wrocław, Polen) geboren. Nach Abschluss der Schule absolvierte er 1946/47 in München eine Ausbildung zum Schauspieler an der berühmten "Otto-Falckenberg-Schule"1) und stand anschließend vornehmlich auf der Kabarettbühne, arbeitete zudem ab 1948 als Sprecher beim "Bayerischen Rundfunk"1); anlässlich seines 50-jährigen Sprecher-Jubiläums verlieh ihm der Sender 1998 die "Goldene Medaille". Zwischen 1956 und 1958 wirkte Glemnitz an den "Wuppertaler Bühnen"1), danach gehörte er bis 1961 zum Ensemble des "Bayerischen Staatsschauspiels"1) in München. Zu seinen größten Theatererfolgen zählte das Musical "Evita"1), in dem Glemnitz zwischen 1981 und 1983 als Oberst Juan Perón1) in Wien, Berlin und München auftrat. Die deutschsprachige Erstaufführung in der Übersetzung von Michael Kunze1) fand am 20. Januar 1981 im "Theater an der Wien"1) statt, neben Glemnitz war Isabel Weicken1) in der Rolle der Eva Perón1) zu sehen, Alexander Goebel1) spielte den argentinischen Studenten Che. Noch 1996 begeisterte er in München als eigenbrötlerischer und geiziger Horace Vandergelder in dem Musical "Hello Dolly"1) das Publikum in der "Komödie im Bayerischen Hof"1).
Seit Anfang der 1960er Jahre verlegte Glemnitz den Schwerpunkt seiner Arbeit auf das Fernsehen und wirkte in zahlreichen anspruchsvollen TV-Produktionen mit, wie beispielsweise 1964 als Knut Pott in Rolf Hädrichs, nach einem Drehbuch von Dieter Meichsner inszenierten Gesellschaftsdrama "Nach Ladenschluss". Glemnitz zeigte sich auch in einigen Straßenfegern jener Jahre, so in dem Durbridge-Krimi "Die Schlüssel" (1965) sowie in den Mehrteilern "Der Tod läuft hinterher" (1967) und "Verräter" (1967). Populär wurde der Schauspieler zudem durch seine Mitwirkung in zahlreichen beliebten Krimi-Serien wie "Das Kriminalmuseum" – hier war er zwischen 1963 und 1969 Sprecher des Einleitungstextes – und "Die fünfte Kolonne" oder als Zukunftsschriftsteller Pieter Paul Ibsen in der legendären Kult-Serie "Raumpatrouille" (1966), die 2003 unter dem Titel "Raumpatrouille Orion – Rücksturz ins Kino"1) auch heute noch nach Jahrzehnten die Zuschauer begeistern kann.
So richtig berühmt wurde Glemnitz zwischen ab 1969 mit der Figur des Billard spielenden Kriminal-Assistenten Robert Heines in dem Quotenrenner "Der Kommissar" neben Erik Ode als Kommissar Keller, für seine darstellerische Leistung konnte auch Glemnitz vier Mal einem "Bambi in Gold"1) (1970, 1971, 1972, 1975) und ein Mal einem "Bambi in Silber" (1973) mit nach Hause nehmen; am 27. November 1990 wurde Glemnitz' "Bambi"-Sammlung im "Opernhaus Leipzig"1) mit einem "Sonder-Bambi" in der Kategorie "Unknockable Stars" gekrönt → "Bambi"-Verleihung 1990.
 
Glemnitz trat darüber hinaus regelmäßig mit prägnanten Rollen in verschiedenen anderen populären Krimiserien wie "Polizeiinspektion 1", "Derrick" oder "Tatort" in Erscheinung, tauchte in Unterhaltungsreihen wie "Der Vater und sein Sohn"2) (1967/68) oder "Der Millionenbauer"1) (1988) auf. Als kaiserlicher Oberst Johann Graf von Aldringen1) machte er in dem Historien-Vierteiler "Wallenstein" (1978) eine gute Figur, ebenso wie als Augenarzt Dr. Hübner in dem spannenden Mehrteiler "Patrik Pacard" (1984). Eine eindrucksvolle Rolle war auch die des NS-Kriegsverbrechers Dr. Josef Bühler1) (1904 – 1948) in Heinz Schirks packendem, preisgekröntem Doku-Drama "Die Wannseekonferenz"1) (1984). Einen letzten Fernsehauftritt hatte Glemnitz nach rund zehnjähriger Pause 2006 als Uhrmacher Moosbacher in der "Tatort"-Folge "Das verlorene Kind"1).
Neben seiner umfangreichen Arbeit für das Fernsehen wirkte Glemnitz sporadisch auch in einigen Kinoproduktionen mit. Sein Leinwanddebüt hatte er 1954 als Unteroffizier Lindenberg in dem Kriegsfilm "08/15"1) nach dem Roman von Hans Hellmut Kirst gegeben, ein Jahr später mimte er den Leutnant Harald Hofmann in dem Melodram "Rosenmontag"3) (1955) neben Dietmar Schönherr und Ruth Niehaus. Unter anderem wirkte er 1964 in Alfred Weidenmanns Literaturadaption "Verdammt zur Sünde"1) mit und 1980 übernahm er die Rolle des Herrn Bussark in Sigi Rothemunds Komödie "Heiße Kartoffeln"1), wo er, sich selbst persiflierend, einen Fernsehkommissar spielte.
 
Als Synchronsprecher hat sich der Schauspieler ebenfalls einen Namen gemacht und lieh beispielsweise so berühmten Kollegen wie Anthony Perkins, Michael Caine Jean-Claude Brialy, Alain Delon, Jean Rochefort oder Richard Harris seine Stimme. Den ZDF-Adventsklassiker "Der Seewolf" prägte er nachhaltig durch seine Erzählerstimme für den Protagonisten "Humphrey van Weyden" (Edward Meeks1)).4) → mehr bei Wikipedia sowie www.synchronkartei.de.
 Wiederholt stand er seit Mitte der 1950er Jahre in Hörspielstudio, eine Auswahl der bei der ARD Hörspieldatenbank gelisteten Produktionen findet man hier.
  
Reinhard Glemnitz ist mit der Tänzerin Lydia Blum verheiratet und hat zwei Töchter; seit 1969 lebt der inzwischen über 85-jährige Schauspieler mit seiner Familie in der Nähe des Tegernsees (Bayern). 
Siehe auch Wikipedia
Link: 1) Wikipedia, 2) fernsehserien.de, 3) filmportal.de
Quelle: 4) Wikipedia (abgerufen 31.01.2012)
Stand: Juli 2018
   
Filme
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, filmportal.de, fernsehserien.de, Die Krimihomepage)
Kinofilme Fernsehen (Auszug)
Hörspielproduktionen (Auszug)
(Fremde Links: ARD-Hörspieldatenbank (mit Datum der Erstausstrahlung), Wikipedia (deutsch/englisch), karl-may-wiki.de)
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