Filmografie |
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Rudi Godden wurde am 18. April 1907 als Rudi Lißbauer
und Sohn eines österreichischen Cafétiers in Berlin-Moabit1) geboren.
Der Vater verstarb früh, sein Stiefvater Godden,
der den Jungen adoptiert hatte, betrieb
in der Friedrichstraße1) ein Kino, wo Rudi schon als
kleines Kind mit der Welt des Stummfilms, vor allem aber den
dargebotenen Filmspäßen in Berührung kam und seine Leidenschaft für
Komik und Darstellungskünste begann. Seine Laufbahn als
erfolgreicher Kabarettist und Filmschauspieler startete er nach dem
Schulbesuch in Berlin und Rostock mit einer Gesangsausbildung an
der Opernschule in Hamburg, da er auf Wunsch seines Stiefvaters eigentlich Opernsänger werden sollte. Doch bald brach er die
Ausbildung ab und begann eine kurze kaufmännische Lehre, die er jedoch
ebenfalls nicht beendete. Erste Bühnenerfahrungen sammelte er als Komparse in Hamburg am "Deutschen Schauspielhaus"1) und an den "Kammerspielen"1), dann entschied er sich für das Kabarett und gründete Ende der 1920er Jahre mit Freunden das kabarettistische Gesangsquartett "Blue Boys", später war er Mitglied des Berliner Kabaretts "Die acht Entfesselten". Tourneen in Deutschland, Österreich und der Schweiz machten Rudi Godden rasch bekannt, Operettenauftritte beispielsweise im Berliner "Admiralspalast"1) oder im "Metropol"1) ließen ihn zum Star jener Zeit werden und bald erregte der talentierte junge Mann auch die Aufmerksamkeit der Filmemacher. Regisseur Hans H. Zerlett1) gab ihm die erste Leinwandrolle als fröhlich-schnoddriger Bühneninspizient Peters in dem unterhaltsamen Abenteuer- und Varietéfilm "Truxa"1) (1937) an der Seite unter anderem von La Jana, in dem Godden auch seine Gesangskünste präsentieren konnte. Weitere Produktionen folgten, in denen "Sonnyboy" Godden zum Liebling der Kinogänger wurde. In seinen insgesamt 13 Spielfilmen verkörperte er meist den Typ des charmanten, gutgelaunten Herzensbrechers, immer gepaart mit einer gehörigen Portion Humor. So erlebte man ihn in der Liebeskomödie "Einmal werd' ich Dir gefallen"2) (1937) als Musiker Herbert Gravenmüller bzw. Neffen des Barons (Paul Hörbiger), ein Jahr später als Aufnahmeleiter Knutz in dem Revuefilm "Es leuchten die Sterne"1) (1938) einmal mehr neben La Jana. Josef von Báky besetzte ihn zusammen mit Jenny Jugo und Gustav Fröhlich als Bordfunker in der turbulenten Komödie "Die kleine und die große Liebe"1) (1938), Joe Stöckel als Titelhelden in der Militärklamotte "Musketier Meier III". Gemeinsam mit Marika Rökk und Johannes Heesters spielte und sang Godden in dem von Carl Boese1) in Szene gesetzten Musikstreifen "Hallo Janine"1) (1939), trat als Landstreicher Robert und Partner von Kurt Seifert (Bertram) in Hans H. Zerletts berüchtigtem , bis heute als so genannter "Vorbehaltsfilm"1) eingestuftem antisemitischen Musical "Robert und Bertram"1) nach der Posse von Gustav Raeder1) auf. Ebenfalls 1939 zeigte er sich in den Melodram "Die goldene Maske"1) und in dem Streifen "Das Gewehr über"3) auf, weiterhin stand er für "Der ungetreue Eckehart"4) (1940), "Polterabend"3) (1940) und "Die lustigen Vagabunden"3) (1940) vor der Kamera. Nur in einem einzigen Film durchbrach Godden das Gute-Laune-Klischee: In "Das Leben kann so schön sein"1) (1938) nach dem Theaterstück "Ultimo" von Jochen Huth war er der verunsicherte junge Versicherungsvertreter Hannes Kolb und Ehemann von Nora (Ilse Werner), der an den Lasten des Alltags zu zerbrechen droht. NS-Propagandaminister Joseph Goebbels1) ließ das von Rolf Hansen1) gedrehte Melodram wegen "bevölkerungspolitischer Bedenken" verbieten. Wikipedia notiert: "Nach Kriegsende bemühten sich der Autor und der Regisseur, die ursprüngliche Fassung wiederherzustellen, was aber nur zum Teil gelang. Die Uraufführung des Fragments fand am 9. Februar 1950 unter dem Titel "Eine Frau fürs Leben" in Hamburg statt. In der DDR erschien der Film 1962 als "Das Leben kann so schön sein". Erst 1990 wurde eine im "Staatlichen Filmarchiv der DDR"1) restaurierte Kopie vorgestellt, die um einige bislang fehlende Szenen erweitert worden war. Darin ist das junge Paar sowohl in einem Möbelladen als auch bei der Hausbesichtigung im Neubauviertel zu sehen." Rudi Godden, der seit 1937 mit der Kabarettistin Gerti von Reichenhall1) (1905 1961) verheiratet war, starb am 3. Januar 19415) mit nur 33 Jahren an den Folgen einer Blutvergiftung; die letzte Ruhe fand er auf dem Friedhof "Alter Zwölf-Apostel-Kirchhof"1) in Berlin-Schöneberg1) → Foto der Grabstelle bei knerger.de sowie Wikimedia Commons. Mit vielen seiner Lieder wie beispielsweise "Was macht ein Mann nicht alles" aus der Operette "Frauen im Metropol"1) von Ludwig Schmidseder1) (Musik), "Die Liebe macht gewöhnlich blind", "Bahnsteig Vier" oder "Ich hab’ die schönen Mädels nicht erfunden" aus dem Film "Der ungetreue Eckehart" bleibt Godden in Erinnerung. |
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Textbausteine des Kurzportraits von cyranos.ch Siehe auch Wikipedia, filmportal.de Fotos bei virtual-history.com |
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Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) Murnau Stiftung, 3)
filmportal.de, 4) filmdienst.de 5) Sterbedatum laut Grabinschrift → knerger.de |
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